Der Vorteil und der Nachteil

Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon trazy » Mi 31. Okt 2007, 18:20

Es ist sinnvoll wenn man den Vorteil möchte.
Es ist dumm wenn man den Nachteil möchte?
Naja nee.
Man könnte darüber streiten, ob Altruismus, ob es ihn nun gibt oder nicht (das ist ein anderes Thema),
intelligent oder richtig sei, wenn man also
nicht den eigenen Vorteil hat, sondern seiner Gruppe den Vorteil überlässt.

Ich will nur die Frage aufwerfen wie die beste Verteilung ist, den Vorteil an sich zu haben, für sich und für die Umgebung. Kann man konkret eine optimale Darstellung haben, für alle durchschnittlichen Fälle,

wie der Vorteil zwischen sich, seiner Umwelt und dem ganzen großen Rest verteilt werden solle?

Die Frage zuvor will ich ausbauen. In welchen Fällen ist es sinnvoller den Vorteil für sich und für seine Gruppe nicht anzustreben? Gibt es da Ausnahmen? Was wären die Folgen in einer Ereigniskette, wenn man den eigenen Vorteil bewusst zeigend abgeben würde?

Jesus ist ein Sinnbild der Christen für ein Abgeben des Vorteils, sich und seiner Gruppe, des Sterbens und Leidens für die Welt. Der Wahrheitsgehalt soll uns dazu weniger interessieren, so mag ich es. Doch ich behaupte, dass die Abgabge des Vorteils einerseits dumm sein mag, aber anderseits so eine Größe wie der des Christentums hervorbringen kann. Märtyrertum ist ein Teilbereich dieser Thematik und auch eine aktuelle Thematik, siehe Terrorismus. Versteht man diese Thematik um den Vorteil und Nachteil an sich in den Dimensionen der Zeit und des Raumes, so kann man auch Terroristen verstehen, was besser sei, als Schäubles Weg. Doch das ist ein Thema für sich:

Es geht also um den Vorteil und den Nachteil im Bezug auf sich und seiner Umwelt und der Erde.
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon dvrvm » Do 1. Nov 2007, 20:58

Man könnte darüber streiten, ob Altruismus, ob es ihn nun gibt oder nicht (das ist ein anderes Thema),
intelligent oder richtig sei, wenn man also
nicht den eigenen Vorteil hat, sondern seiner Gruppe den Vorteil überlässt.

Hmm... ich denke, dass das eben genau kein anderes Thema ist, sondern absolut zentral für die Beantwortung dieser Frage. Der sinnvolle Grad an Altruismus hängt ganz entscheidend davon ab, ob er "realer Altruismus" ist oder nicht.
Übrigens, deine Sprache grenzt schon fast an Heidegger-Style... könntest du etwas weniger linguistoid schreiben? :2thumbs: (No offense intended)
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon trazy » Fr 2. Nov 2007, 05:05

dvrvm hat geschrieben:
Man könnte darüber streiten, ob Altruismus, ob es ihn nun gibt oder nicht (das ist ein anderes Thema),
intelligent oder richtig sei, wenn man also
nicht den eigenen Vorteil hat, sondern seiner Gruppe den Vorteil überlässt.

Hmm... ich denke, dass das eben genau kein anderes Thema ist, sondern absolut zentral für die Beantwortung dieser Frage. Der sinnvolle Grad an Altruismus hängt ganz entscheidend davon ab, ob er "realer Altruismus" ist oder nicht.

Genau.

dvrvm hat geschrieben:Übrigens, deine Sprache grenzt schon fast an Heidegger-Style... könntest du etwas weniger linguistoid schreiben? :2thumbs: (No offense intended)

Ich würde mich bemühen wollen, wenn ich wüsste wie du das meinst.
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon PoppersFan » Fr 2. Nov 2007, 14:26

trazy hat geschrieben:
dvrvm hat geschrieben:Übrigens, deine Sprache grenzt schon fast an Heidegger-Style... könntest du etwas weniger linguistoid schreiben? :2thumbs: (No offense intended)

Ich würde mich bemühen wollen, wenn ich wüsste wie du das meinst.

Ich möchte mich dvrvm anschließen: Könntest du eine klarere und knappere Sprache verwenden? Es kostet mich meist erhebliche Mühe, deinen Posts ihren Inhalt zu entlocken, und häufig bleibt dann trotzdem die bange und berechtigte Frage, ob ich dich überhaupt richtig verstanden habe. Meist nehme ich von weiterer Beschäftigung mit dem Thema dann lieber Abstand, so auch hier...
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon trazy » Fr 2. Nov 2007, 14:43

PoppersFan hat geschrieben:Ich möchte mich dvrvm anschließen: Könntest du eine klarere und knappere Sprache verwenden? Es kostet mich meist erhebliche Mühe, deinen Posts ihren Inhalt zu entlocken, und häufig bleibt dann trotzdem die bange und berechtigte Frage, ob ich dich überhaupt richtig verstanden habe. Meist nehme ich von weiterer Beschäftigung mit dem Thema dann lieber Abstand, so auch hier...

Das geht leider nicht nur dir so. Das ist ein Problem von mir. Manchmal regt es mich tierisch auf, wenn jemand etwas nicht versteht und mich deshalb verspottet. Ich kann mich außerdem schwer in die Menschen hineinversetzen, die meine Texte nicht verstehen.

In dem Thema geht es mir nicht um spezielle Vorteile, sondern um den Vorteil an sich, um den Vorteil als allgemeine Angelegenheit. Das ist weniger greifbar und vorstellbar als ein konkreter Vorteil in deinem Leben. Was charakterisiert, was zeichnet aus oder was gibt es zu wissen über den Vorteil generell. Eine Form des Vorteils ist der Gewinn in einem Finanzunternehmen. Das ist jetzt leider oder aber glücklicher weise ein konkretes Beispiel.

Es gibt viel mehr zu sagen über den Vorteil, als einfach nur Vorteil gut Nachteil schlecht. Mir geht es darum das Wissen darüber auszubauen.
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon Jarl Gullkrølla » So 25. Nov 2007, 15:15

Mit dieser Frage erschließt sich ein riesiges Arbeitsfeld: was ist Vortheil? ist der vermeintliche Vortheil (Profit des Finanzunternehmens)nicht doch ein Nachtheil (Presigeeinbuße; Erregung der Neider; Hassgefühle der finanziell Schwächeren)? kann man den letzen Nachtheil eines Votheiles überhaupt ausfindig machen (zentraler Kritikpunkt gegen das Nutzenprinzip des Utilitarismus)? Ist nicht jeder Nachtheil auch ein Vortheil (Bereicherung durch eine Niederlage)? ...

Das waren die ersten Fragen und Punkte die mir dabei aufkamen. Ich befinde die "Vortheil/Nachtheil -Rechnung" als einen geistigen Auswuchs des Kapitalismus, in welchem man mit Geld alle Faktoren des Erfolges ausdrückt und der sich nur in den niedersten, herkömmlichsten und gemeinsten Formen zu veräußern vermag.

Das Problem Ihrer Fragestellung ist auch, dass Sie sie "an sich" formulierten. Ich verabscheue das konkrete Beispiel, aber die Abstraktion eines solchen Begriffes ist reine Torheit - ich hoffe Sie verzeihen mir den Ausdruck! - und sie wollen doch wohl klüger sein als unser Herr Kant?

Vorteil, Nachteil, auch Altrusimus - alles keine Größen für mich; aber was geht sie eigentlich mich an? Tut mir leid, aber Objektivität liegt mir fern, sehr fern...
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon trazy » Mo 26. Nov 2007, 15:04

Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Mit dieser Frage erschließt sich ein riesiges Arbeitsfeld: was ist Vortheil?

Arbeitsvorschlag:
Brainstroming
Mindmapping
Analyse - Sortierung - Einordnung - Anordnung - Synthese - Verfeinerung
Brainstorming:
A) Erfüllung des ungünstigen oder günstigen Willens
B) Erfüllung eines ex-/intrinsischen Motivs
C) empfangen einer Belohnungs-Information (Formen des Glücks)
D) potentielles also mögliches des genannten oder sofortig wirkendes
E) Profit materiell
F) Bekommen von Lebensenergie (Kraft, Lebenswille, esoterisch-theistisch)

Ich befinde die "Vortheil/Nachtheil -Rechnung" als einen geistigen Auswuchs des Kapitalismus, in welchem man mit Geld alle Faktoren des Erfolges ausdrückt und der sich nur in den niedersten, herkömmlichsten und gemeinsten Formen zu veräußern vermag.

Das ist sehr kurzfristig gedacht. Sie werden sehen, dass sich Vorteil-Nachteil betrachtungen, die NICHT zwingend mit Geld zu tun haben sehr sehr interessant sind. Es ist doch einfach zu banal zu sagen, dass das bekommen des Vorteils in jedem Fall intelligent ist. Deshalb möchte ich den Vorteil an sich oder den Vorteil als Prinzip oder den Vorteil als Vorstellung oder den Vorteil in seiner ganzen Systematik verstehen. Z.B. sind Relationen immer notwendig, um von Vorteilen zu sprechen? Was für eine Rolle spielt der Vektor und Analysis? Die Betrachtung mit Geld ist doch wieder viel zu praktisch und langweilig weil Geld nur eindimensional quantitativ ist, wie Punktesammlung im Spiel ogame, motivationsbestimmende relevante Tatsache.

Weitere Fragen:
Was für eine Rolle spielt Raum, Zeit, Materie, lebendiges? Kann nicht lebendiges Sein Vorteile oder Nachteile haben? Oder die Frage: Wieso soll ich mich meinem Körper beugen und das machen was richtig ist, was Glück bringt, wenn ich nicht darüber nachdenken könnte, warum mein Körper die Glückssignale aussendet oder warum ich in mir gefangen bin mit meinen Handlungsgewohnheiten und Genen und dem so genannten unfreiem Willen in der Philosophie.
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Mo 26. Nov 2007, 15:37

(Das voran: mit meinen gerade einmal 17 wintern hinter mir, ist es nicht nöthig, mich zu siezen; von der Verachtung Höherer wachse ich besser - es wäre wohl noch angebracht von mir in der dritten Person zu reden, soviel Distance ist erforlderlich.)

Ich muss zugeben, dass Ich nicht weiss, wie Sie zu mathematischen Begriffen innerhalb einer philosophischen Betrachtung kommen; oder sind Analysis und Vektoren inzwischen Bestandteil menschlicher Erkenntnis? Falls diese Frage aus reiner Unwissenheit meinerseits folgert, sollte sie besser ignoriert bleiben.

Gerade deswegen Geld als Faktor, weil er so eindimensional ist - ich befinde, wie ich vermeinte schon ausgedrückt zu haben, dass Vorteil kein absolut festzulegender Maßstab sein kann, aller Gründe, welche "das Ding an Sich" zu einer Absurdität verkommen lassen, wegen. Aber, es scheint mir als ob diese Art eines "vortheiles an sich" gar nicht bedeutet sei...

es tut mir Leid, ich bin gezwungen später mich zu vervollständigen.
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Mi 28. Nov 2007, 14:40

Die angehängten Fragen beziehen sich auf die Grundfragen der Philosophie, welche zu genüge anderswo gestellt und beantwortet, oder besser, bestritten wurden; und somit ist erneut gezeigt, dass solcherlei detailliertes Fragen immer nach den selben Prämissen verlangt.
Aber gern rede ich über die größte, bisher erstandene Kultur und ihre lustigen Bewohner: in deisem Fall sind es die Stoiker, die, wie so oft, ein nützliches Glas zum betrachten von Extremen bieten - wie hier, Vortheil und Nachtheil. Sich die kleinen Vorteile entsagen und damit dem e i n e n Vorteil zuzustreben möchte man ja in Zeiten größeren Leides als Klugheit ansehen, da mit der Lust auch das Leid sinkt.-
In unserer Zeit allerdings, leidet man nicht mehr genug um sich auf stoische Art und Weise schlecht befinden zu müssen - für uns ist der Vorteil ein ganz anderer geworden. Aber solch stümperhaft-dummes Betrachten der Flüssigkeit und Formlosigkeit des Vorteils an einem Beispiele haben Sie sicherlich innerhalb von Sekunden selsbt erledigt und diese Zeilen haben die geringste bedeutung aufgrund eines bestehenden, höheren Pensums als des meinen - verzeiht, dass ich es trotzdem für nöthig hielt.

Aber es scheint mir erforderlich, sich auf diesem Wege zu nähern. Nehmen wir die Wissenschaft, der - wenn man von der möglichen finanziellen Unterstützung absieht - doch ein gewisser Grad an "Altruismus" nachgesagt wird, da sie doch für den Vorteil der Gesellschaft, der Menschheit (oder anderer alter Weiber) wirkt. Nach dem vom Stoizismus folgernden Gedanken, giebt es nun aber zwei Vortheile:
Die Wissenschaft könnte entweder darauf hin arbeiten das Leid zu verringern, so wie sie es zurzeit tut, um somit ein recht komfortables, aber nicht unbedingt glückliches Leben zu garantieren, da mit dem Leid auch die Lust sinkt. Oder, sie sucht die Lust zu vergrößern, und damit auch das Leid.
Beides, Lustgewinn und Leidverlust, kann Vorteil sein nach dem Geschmacke (und der Stärke) des jeweiligen Subjekts. (Wobei erstere Lösung aufgrund der Thatsache, das man ins "Nichts" sich nur wünschen, und niemals gelangen kann, der eigentliche "letzte" Vorteil genommen ist.)

Man kann allgemein den Vorteil anderer als sich selbst nie direkt Anstreben.

Wie schön, dass Jesus sich für mich geopfert und mich von meinen Sünden erlöst hat - zu schade, dass ich frei von Sünde bin und er für meinen Vorteil somit nicht handelte. Überhaupt, das Märtyrertum ist kein Ausdruck von Stärke, sondern nur der größter Schwäche, welche zu einem kritischen Glaubensbild nicht mehr fähig ist und allein zum Fanatismus taugt - überall dort, wo streng geglaubt wird, hat man die Absolutheit einer Idee und die Unterwerfung nöthig. Ihr Selbstmord ist gar keiner mehr - der Überrest Mensch, der an einem großen, schwülen Herz hing, ist schon vorher gestorben.

Nun aber genug vorerst, mehr ist man zu lesen sicher nicht geneigt auf einem Forum.
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon trazy » Do 29. Nov 2007, 12:58

Das meiste von dem, was du schreibst ist nur angenehm für einen Christen. Das macht es aber nicht zur Wirklichkeit. Christen denken dann du würdest gut für sie und das Christentum sprechen. Es liest sich intelligent und durchdacht. Es ist durchdacht und intelligent, aber kein bisschen wahr. Nur weil etwas vernünftig klingt und durchdacht und intelligent klingt, ist es noch lange nicht wahr. Nur weil man das Gefühl bekommt du würdest auf der gleichen Seite als Christ sein, heißt das nicht dass du es bist, du ungläubiger Manipulator!
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Do 29. Nov 2007, 20:41

Verzeihen Sie! Was bekomme ich da so unhöflich an mein Haupt geschleudert? Mir ist klar, dass ich ein "unglaübiger Manipulator" bin, wenngleich ich viel noch zu meiner Ungläubigkeit hinzu lernen und erproben muss, damit mein Unglaube kein Glaube werde - (dies am Rande gesagt); aber wodurch ist dieser Text für einen Christen angenehem zu lesen, da ich doch Asketismus, Schonung, Altrusimus, "Erlösung" und Fanatimus allesamt der Verachtung unterstellt habe? an dieser Stelle bleibt Ihr mir dunkel; deswegen die Bitte, mir diesen Punkt doch zu erläutern - mein Auge ist mir stets zu fern.
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon trazy » Fr 30. Nov 2007, 09:29

Weil er prochristlich ist.
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon stine » Fr 30. Nov 2007, 13:23

trazy hat geschrieben:Weil er prochristlich ist.

Wie kommst du darauf?
Nur mal schnell quergelesen, gell?
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Wie schön, dass Jesus sich für mich geopfert und mich von meinen Sünden erlöst hat - zu schade, dass ich frei von Sünde bin und er für meinen Vorteil somit nicht handelte.

An dieser Stelle sagt Jarl Gullkrølla eindeutig, dass er nicht christlich ist und Jesu´s Tod ihn nicht erlösen mußte.

LG Stine
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon Pip » Fr 30. Nov 2007, 15:09

Stine, ich sage es ungern, auch wenn ich die von dir bescheinigte Eindeutigkeit nicht sehe, aber du hast Recht.
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon F.F.H. Fakt » Fr 30. Nov 2007, 15:30

Jarl,

nicht traurig sein. Ich bin das Web rauf und runter gelaufen
und habe kein Christliches Forum gefunden, dass sich mit Atheist sein Ja
oder Atheist sein Nein, mit Fremdanschauung und eigenem Unwissen zu
eigener Meinung beschäftigt, wie dieses.

Nun fragt sich, Vorteil: Man will nicht lernen.
Nachteil: Man kann nicht wollen.

Die Philosophie ist spätestens nach Marx den Disputierschuhen
entwachsen und ist zu einer praktischen Betrachtungsweise der Gesellschaft
und der Welt übergegangen. Leider aber nicht die idealistische philosophische
Spinnerei. Man kann tausend Jahre zurück und tausend Jahre voraussehend
Dialektik als Disputierkunst betreiben, zu keinem Ergebnis kommen,
weil, ja, weil die Welt sich nicht nach der Philosophen Art dreht,
sondern die schwätzenden Philosophen (überwiegend als Hofphilosophen)
sie ungebremst nur verschieden interpretier(t)en.

Marx schlug mit der Faust auf den Wirrwarr:
"Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert,
es kömmt drauf an, sie zu verändern."

So ist auch die Grundfrage der Philosophie zu wissenschaftlichen Ehren
gekommen, durch den Dialektischen Materialismus, die da sagt:
1. Die Welt ist erkennbar.
2. Die Welt ist veränderbar.

Vorteil oder Nachteil, Tun oder Lassen, das ist nicht nur eine moralische Frage,
sondern leider zu oft auch eine pragmatische. So stütze ich im Zweckblick auf
das Christentum Nietzsches:
"Ich nenne ein Tier, eine Gattung, ein Individuum verdorben,
wenn es seine Instinkte verliert, wenn es wählt,
wenn es v o r z i e h t , was ihm nachteilig ist."
F. Nietzsche, Der Antichrist

Ein praktischer Philosoph wünscht Euch ein prima Wochenende
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon trazy » Fr 30. Nov 2007, 16:34

Ich muss das jetzt alles erstmal verdauen, bin aber nachhaltig froh wenn ich darueber nachdenke. Ich moechte nun endlich meinen Standpunkt beschreiben, da die Resonanz endlich da ist.

Sorry, passiert nicht oft, aber ich habe mich verlesen.
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Fr 30. Nov 2007, 22:11

Herr Fakt, ich muss mich wohl für meine Sinnenlosigkeit entschuldigen. Ich ließ mich verleiten ,durch diese Atmosphäre, zu logischem Schließen und historischen Betrachtungen - Ihre Lösung ist die höhere, ungleich bessere. Wie ich nur zu solchem Wahn kam! Es mag ironisch klingen, es bedeutet sie aber nicht.
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon trazy » Sa 1. Dez 2007, 08:09

F.F.H. Fakt hat geschrieben:nicht traurig sein. Ich bin das Web rauf und runter gelaufen
und habe kein Christliches Forum gefunden, dass sich mit Atheist sein Ja
oder Atheist sein Nein, mit Fremdanschauung und eigenem Unwissen zu
eigener Meinung beschäftigt, wie dieses.


Ja es ist mir jetzt schon peinlich genug wie ich reagiert habe. Sonst finde ich ja selber so ein Verhalten schlecht. Übrigens gibt es www,goexchange,de . Das ist mein Forum, in dem sich darüber so auch unterhalten wird. Ich möchte mich nochmal bei allen entschuldigen. Das ist ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend.

F.F.H. Fakt hat geschrieben:"Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert,
es kömmt drauf an, sie zu verändern."


Das liest sich ja wie eine absolute Kathastrophe: Sie seien unfähig, also geben wir Ihnen mehr Verantwortung (meine Polemik).

F.F.H. Fakt hat geschrieben:Vorteil oder Nachteil, Tun oder Lassen, das ist nicht nur eine moralische Frage, sondern leider zu oft auch eine pragmatische.


Das ist ein großes Thema. Die Unterteilung zwischen Moral und Pragmatik habe ich auch oft gedanklich und schriftlich erlebt, aber gibt es dazu in der Philosophie nicht endlich einen eindeutigen Standpunkt über deren universellem Zusammenwirken, also absolut und rein abstrakt gesehen? Ich empfinde es als öde und sehr unzufrieden machend, wenn man diese Wörter einfach so stehen lässt, als gegebene Größen, min denen man jedes Mal neu das Rad erfinden muss.

Ich liebe ja Nietzsche, nicht weil ich seine Philosophie teile, sondern weil er irgendwie putzig ist. Auf dem Bild, auf dem er eine Frau mit dem Bollerwagen mit einem anderen Mann zieht, sein Standpunkt gegenüber Frauen (nimm die Peitsche), der so konträr mit seiner eigenen Realität nicht anders sein könnte. Das erschließt sich mir, denke ich. Das macht ihn irgendwie liebenswert, weil seine Radikalität nur eine Kompensation ist, für einen emotional erlebten Mangel in ihm, welchen auch immer. Seine Philosophie ist natürlich großartig und auch wunderbar durch-stilisiert, nagut zu sehr. Besonders wenn man das Buch von ihm liest: Der Wille zur Macht, man erfährt dass er sich später den Namen des Biergottes gibt, merkt man dass irgendetwas mit seiner äußerst durchdachten Philosophie nicht stimmt, denn sie ist durch seine Emotionen, durch seine Motivationen und Probleme entstanden!

Um Fragen über Vorteil und Nachteil zu klären eignen sich unterschiedliche Philosophen, wenn nicht gar alle.

Immanuel Kant hat mit dem kategorischen Impertaiv etwas formuliert, das zwischen und über Vorteil und Moral liegt. Also vielleicht, wie der kleinste gemeinsame Vielfacher oder größter gemeinsame Teiler von Dingen, Sachen, Sachverhalten etc. Wenn man den Raum zwischen Vorteil und Moral mit Verständnis aufschlüsselt, wie Kant mit seinem kategorischen Imperativ, so kann man ein allgemeines Verständnis entwickeln, anstelle ein spezielles. Denn der kategorische Imperativ beschreibt nur einen Teil des Raumes zwischen Vorteil und Moral, als ein Schema nach dem man handeln kann oder soll. Man soll etwas erst zu einem mensch-gemachtem Naturgesetz machen. Auch wenn dieses Gesetz nur von Menschen generiert wird, nachhaltig, mit anderen, als Handlungsgrundlage, so beweist doch der Grad an praktischer Ausführbarkeit die starke Ausrichtung an der Wirklichkeit. Weiß man um die Ausführbarkeit, so kann man weiter schlussfolgern und abstrahieren über Vorteil und Moral.
------------------------------------------------------------
Vergessen wir das Wort Pragmatismus und schreiben Zweckdienlichkeit, Vergessen wir das Wort Motivation und schreiben Handlungsbereitschaft, so lässt es sich schneller denken und sogar komplizierter, wenn man sich seiner Begrenztheit bewusst wird. Das ist mein Verständnis von Mensch-zu-Mensch-Ergonomie. Das ist etwas, dass ich zu einem wichtigen Prinzip erkläre, etwas dass sich in Deutschland ändern soll! Ich nenne das Entschlackungskur. Wer absichtlicht latinisiert, verlangsamt unser Denken und unsere Sprache auf die Ebene von Lateinübersetzungen und den erhöht den Verwaltungsaufwand in unserem Gehirn , unsinnig.

Die Thematik der Zweckdienlichkeit beschreibe wortwörtlich betrachtet alles was dient für einen Zweck. ein Zweck ist ein Ziel unter Zielen. Deshalb heißt es nicht Zieldienlichkeit. Das bedeutete u.a., dass verschiedene Zweckdienlichkeiten einer Zieldienlichkeit nutzen. Eine Zweckdienlichkeit ist also ein Puzzelteil in einem Gebilde (abstrakteres Wort als System), welches eine oder mehrere Ausrichtungen hat. Eine Ausrichtung ist ein allgemeines Ziel oder eine gerichtete Veränderung oder nur eine Gerichtetheit, kausal begründet oder nicht. Ein Gebilde ist eine Einheit aus Vielheiten, in dem zunächst vieles undefiniert bleibt, was jedoch als inf-tech. abstrakte Klasse vererbt und abgebildet wird in Wörtern wie System oder Konsistenz.

Das war ein kleiner Teil einer Abstrahierung in der ganzen Thematik. Aus meiner geistigen Wahrnehmung habe ich absolute Aussagen über Wirklichkeit getroffen und damit nicht das Ding an sich beschrieben, aber eine Abstrahierung von Wirklichkeit an sich also Sachverhalte an sich und Sachen an sich. Ich habe zwar nur die Bedeutungen von Wörtern beschrieben, damit aber eine Struktur offenbart, ein Puzzelteil zum Verständnis des Übergangs aus Vorteil und Nachteil.

Praxisrelevanter Bezug: Gebilde sind z.B. Parteien aus Mitgliedern, Bohrmaschinen aus Teilen, meine mp3 Software aus Code, die mir gerade Trance-Musik abspielt. In all diesen Gebilden gibt es zweckdienliche Vielheiten (Verarbeitung) und eine oder mehrere Ausrichtungen. Die Ausrichtungen der Partei sind vielfältig (OUTPUT), Die Ausrichtung der Bohrmaschine ist transparent, also uns eindeutig, die Ausrichtung meiner mp3 Software auch, man kann jedoch Bässe und Höhen regeln (OUTPUT).

Moral, Gebilde, Strukturen, Markt, Bilder, Vorteil, Kommunikation und und und, alles dies beinhaltet Bausteine des Universums: Ein Baustein ist die Prinzipienkombination aus Qualität und Quantität, also dem Vektor. Die Kombination aus Vektor Graph ist u.a. der Perspektive. Absolut jede Perspektive ist also eine Prinzipienkombination aus Abbildung, Quantität und Qualität.

Ich habe gleich noch das ach so einfache EVA Prinzip aus der Informatik verwendet. Sehr viel kann man mit meinen Überlegungen noch nicht anfangen. Es soll auf ein Schema hinauslaufen, vielleicht einer Philosophie-Software.
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon xander1 » Sa 1. Nov 2008, 06:39

Ich habe hier mal was. Die rechteckigen Flächen sind Beispiele für Verteilungen. Es ergibt sich immer die Flächengröße 1. Die Graphen dienen dabei jedoch der Verteilung dieser Fläche mit der Bedeutung.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Der Vorteil und der Nachteil

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 1. Nov 2008, 11:41

Äh, was willst du damit sagen ... in einem Thread der fast ein Jahr "unbenutzt" war?
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