Moral als intersubjektiver Konsens

Moral als intersubjektiver Konsens

Beitragvon trazy » Sa 24. Nov 2007, 19:08

Ich belese mich momentan wegen Ihnen über Moral und Ethik. Ich habe momentan folgende Ergebnisse:

Ein Markt als inf.-tech. abstrakte Klasse ist ein Ort an dem mehrere binäre Verbindungen vorhanden sind, die mit einer zentral gehandelten Quantität (Geld) (Dimension, d.h. wenig bis viel) verbunden sind.

So verhält es sich auch in der Kommunikation und in der Moral einer Gesellschaft. Das zugehörige Modell ist ein P2P Netz mit Metaserver.

Der intersubjektive Konsens in allgemeinen Meinungsfragen ist bereits das vierte Beispiel eine abstrakten Marktes.
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Re: Moral als intersubjektiver Konsens

Beitragvon Klaus » Sa 24. Nov 2007, 19:19

@trazy, könntest du das so schreiben, dass sich mir der Sinn des geschriebenen schon beim lesen erschließt. Danke
Die hardwareseitigen Elemente sind mir bekannt, auch wie sie funktionieren, alles andere erschließt sich nicht.
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Re: Moral als intersubjektiver Konsens

Beitragvon ostfriese » So 25. Nov 2007, 02:40

Wenn Sozial- oder Wirtschaftswissenschaftler versuchen, komplexe Vorgänge nach dem erfolgreichen Vorbild der Physik durch möglichst abgespeckte Modelle anzunähern (früher aus der Mathematik, heute zunehmend aus der Informatik), vergessen sie leider gern, den Physikern noch was anderes abzuschauen: eine gewisse Kompetenz nämlich, die Grenzen von Modellen zu erkennen -- oder, ggf., wenigstens ihre völlig unzutreffende Abbildung der Wirklichkeit.

Beispiel: Auf der Basis realitätsfremder, schematischer Definitionen von "Markt" lassen sich neoliberale Ideologieen viel besser begründen als wenn man genauer hinschaut und gewisse Ungereimtheiten unübersehbar werden...
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Re: Moral als intersubjektiver Konsens

Beitragvon trazy » So 25. Nov 2007, 11:52

Klaus hat geschrieben:@trazy, könntest du das so schreiben, dass sich mir der Sinn des geschriebenen schon beim lesen erschließt. Danke

Leider ist das alles kompliziert. Ich versuche unten genauer darauf einzugehen. Kannst du mir dein Verständnis bitte noch deutlicher widergeben, damit ich adäquat darauf eingehen kann?

ostfriese hat geschrieben:Wenn Sozial- oder Wirtschaftswissenschaftler versuchen, komplexe Vorgänge nach dem erfolgreichen Vorbild der Physik durch möglichst abgespeckte Modelle anzunähern (früher aus der Mathematik, heute zunehmend aus der Informatik), vergessen sie leider gern, den Physikern noch was anderes abzuschauen: eine gewisse Kompetenz nämlich, die Grenzen von Modellen zu erkennen -- oder, ggf., wenigstens ihre völlig unzutreffende Abbildung der Wirklichkeit.

:applaus: Gut erkannt. Ich erstelle eine so genannte inf.-tech. abstrakte Klasse als geistige Vorstellung. Das bedeutet ja eben gerade dass ich Dinge aus unserer Wirklichkeit stark reduziere auf abstrakte Gemeinsamkeiten. Ich erstelle eben KEIN Modell, sondern projeziere nur abstrakt. Ein Modell KANN daraus entstehen, muss aber nicht! Wenn du weißt was eine abstrakte Klasse ist, dann weißt du auch eben, dass sie gerade darüber DEFINIERT sind die Wirklichkeit in jEDEM Fall nicht ausreichend abzubilden.

ostfriese hat geschrieben:Beispiel: Auf der Basis realitätsfremder, schematischer Definitionen von "Markt" lassen sich neoliberale Ideologieen viel besser begründen als wenn man genauer hinschaut und gewisse Ungereimtheiten unübersehbar werden...

OK. Damit machst du mich auf eine Gefahr aufmerksam. So praxisrelevant will ich aber gar nicht denken. Ich abstrahiere zunächst nackt, ohne den Anspruch zu haben etwas praxisrelevantes zu finden.

Ich versuche in unserer Wirklichkeit und gemeinsamen Realität eine abstrakte Gemeinsamkeit zu finden, die als solches keine Realität ist, sondern eben nur die Gemeinsamkeit als Vorstellung. Diese Vorstellung entspricht einer inf.-tech. abstrakten Klasse. Diese kann auch nicht instanziert werden. Instanzieren verstehe auf unsere Wirklichkeit angewandt, dass man die Vorstellung eines Tisches z.B. umsetzen kann indem man ihn baut. Die Architektur des Tisches ist jedoch eine Vorstellung, also entspricht einer inf-tech. Klasse. Es gibt Vorstellungen von Dingen und Sachverhalten, die wir auf unsere Wirklichkeit anwenden können und es gibt Dinge und Sachverhalte die wir in unsere Vorstellung bekommen. Es gibt aber auch Zusammenhänge, die wir uns nur abstrakt Denken können, wie z.B. manches so genanntes Ding an Sich in der Philosophie. So etwas verstehe ich dann als geistig vorzustellende inf.-tech. abstrakte Klasse.
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