Max hat geschrieben:trazy hat geschrieben:Absolut vollständige Toleranz unter den Religionen wird es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht geben.
Du meinst wohl, dass es Toleranz
nie geben wird.
Ähh, ja, klar, was sonst? Und dafür müssen viele Menschen bluten. Toll nicht?
Max hat geschrieben:Ich denke nicht, dass es alle Religionen träfe, nur die authentischen, wahrhaftigen, echten Religionen, die Glaubensformen, die noch wirklich etwas glauben.
Wenn ich von Religionen schreibe, dann meine ich wohl auch Religionen. Eine nicht wahrhafte Religion ist irgendwie schon ein Blödsinn finde ich, eine Erscheinung, ein Relikt.
Max hat geschrieben:Ein postmoderner, relativistischer Glaube kann mit einer Toleranz anderen Religionen durchaus leben.
Entschuldigung. Relativismus ist schon toll, aber relativistscher Glaube ist ein Ding der Unmöglichkeit. Das ist Traumdenken. Sorry!
Max hat geschrieben:Denn er beansprucht keine Wahrheit; für ihn gibt es keine Wahrheit. Es wird alles als etwas relatives angesehen, als eine Frage der Entscheidung oder ähnlich relativistisches. Wenn dem Glauben -- oder wie immer man diese enthöhlte, entkernte Religion nennen mag -- den Absolutheitscharakter abspricht, nicht mehr davon ausgeht, dass es sich bei diesem Glauben um göttlich offenbarte Wahrheit handelt, dann -- aber auch nur dann -- ist es möglich, andere Religionen zu tolerieren.
Aua. Die Religionen leben von ihrer Absolutheit. Ohne Absolutheit wären sie nichts. Eine Religion wird nie vollständig von der Absolutheit abtreten. Wenn solche Sätze formuliert werden, dass Jesus die Wahrheit ist, dann stellt man fest, dass die Gläubigen nicht in der Lage sind echte
mathematische Sätze zu formulieren. Der Satz ist nicht unlogisch. Es ist kein Satz, wenn man sagt, dass Jesus die Wahrheit ist aus mathematisch-logischer sicht. Insgesamt will ich nur darauf hinaus, dass den Gläubigen jedes Mittel Recht ist Absolutheit zu behalten. Relativismus wäre der Tod der Religion, zumindest absoluter Relativismus.
Max hat geschrieben:Bei wirklich gläubigen Menschen verhält sich dies anders. Menschen, die nicht so relativistisch orientiert sind, die ernsthaft fest davon überzeugt sind, dass es sich bei ihrer Religion um absolute, unbezweifelbare Wahrheit handelt, ...
Um die gehts mir auch. Von denen lebt die Religion. Wenn die Religion eine Marktwirtschaft ist, dann sind die Verblödeten der Religion die Konsumenten und die Manipulatoren die Produzenten. Beide stehen in einem ähnlichen Verhälltnis, wie dem des Angebots und der Nachfrage. Also interessieren uns die Relativisten hierbei weniger.
Sobald es nur noch Ungläubige als die Gläubigen in der Religion gibt, dann löst sich die Religion auf. Was ich damit sagen will, ist dass du zwar richtige Gedanken hast, aber nicht konsequent genug bist damit, weil die Religion davon lebt, was sie so gefährlich macht: echte gläubige Menschen, die immer ein Potential zur Radikalität haben, weil der Glaube dort beginnt wo die Existenz wahrgenommen wird und alles was die Existenz bedroht Radikalität hervorrufen kann. Das ist ein Potential, ein Gefahrenpotential.
Deshalb leidet das jüdische Volk seit Jahrtausenden.