ermordete Metaphysik

ermordete Metaphysik

Beitragvon trazy » Do 6. Dez 2007, 14:17

http://de.wikipedia.org/wiki/Metaphysik und vor allem: http://de.wikipedia.org/wiki/Metaphysikkritik

Können wir die letzten Ursachen und Prinzipien der Welt finden oder gilt die bösartige und fiese, verbrescherische, traurige, entzaubernde Aussage: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." von Ludwig Wittgenstein.

Müssen wir der Metaphysik ein Grab schaufeln. Wer kauft den Grabstein und wo ist der Friedhof?
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Re: ermordete Metaphysik

Beitragvon oxnzeam » Do 6. Dez 2007, 17:45

trazy hat geschrieben:http://de.wikipedia.org/wiki/Metaphysik und vor allem: http://de.wikipedia.org/wiki/Metaphysikkritik

Können wir die letzten Ursachen und Prinzipien der Welt finden oder gilt die bösartige und fiese, verbrescherische, traurige, entzaubernde Aussage: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." von Ludwig Wittgenstein.

Müssen wir der Metaphysik ein Grab schaufeln. Wer kauft den Grabstein und wo ist der Friedhof?


Wie bitte?
Wittgenstein bringt lediglich die Einsicht zeitgemäßen Philosophierens, dass nämlich ontologische Debatten um eine erste/ letzte Entität sinnlos sind, weil unser neurobiologisch determiniertes Bewusstsein kein transzendentes Durchdringungsvermögen hat, in eine wunderbare ästhetisch-aphoristische Form.
Wer's metaphysisch mag, kann daraus sogar eine "Verzauberung" unseres kümmerlichen Daseins herausdestillieren.
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Re: ermordete Metaphysik

Beitragvon pinkwoolf » Do 6. Dez 2007, 17:58

oxnzeam hat geschrieben:Wer's metaphysisch mag, kann daraus sogar eine "Verzauberung" unseres kümmerlichen Daseins herausdestillieren.

Ich mag's metaphysisch, und ich tue genau das. Gut gesagt. Wobei ich die Metaphysik, soweit sie keine anderen Ansprüche stellt, als eine Bereicherung meiner subjektiven Befindlichkeit betrachte, nicht als ein objektives Modell der Welterklärung. Zum Endziel werden wir weder auf dem einen noch auf dem anderen Wege jemals kommen.

Wenn wir es täten, wäre ja auch unerträgliche Langeweile die Folge.
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Re: ermordete Metaphysik

Beitragvon trazy » Do 6. Dez 2007, 18:13

Ja. Ich wollte nur provozieren und etwas Farbe ins Spiel bringen, ein wenig Spaß.
Ich will die Metaphysik wieder erwecken, es zumindest versuchen.

Kommunikation und Information und Handlung ist das gleiche, beschreibt nur jeweils einen unterterschiedlichen metaphysischen Aspekt. Alle 3 bestehen aus Geist und Materie.

Deshalb kann man Information und Kommunikation nicht auseinanderhalten.

Dass Kommunikation und Information und Handlung etwas unterschiedliches sind, ist eine menschentypische Illusion. Das liegt nicht nur daran, dass man das eine nicht ohne das andere erklären kann, sondern weil alle diese Sachen ineinander stecken.

Man beschreibt mit diesen Wörtern nur Aspekte der Wirklichkeit. Durch mehrere Aspekte lässt sich ein metaphysisches Objekt erkennen, Jetzt muss ich nur noch den Gegenbeweis zur naiven Mengenlehre führen, um die Metaphysik wieder zum Leben zu erwecken. Ich glaube, dass das schwer ist. Schließlich gibt es jetzt nicht nur die naive Mengenlehre und Ontologie.

Die Lehre des richtigen Handelns sei die Ethik.
Die Lehre der richtigen Kommunikation sei die Sprachwissenschaft.
Die Lehre der richtigen Information sei die Informatik.

Ich behaupte nun dreist, dass diese Lehren die gleiche metaphysische Sache in menschlichen Aspekten beschreiben. Denn:

Jede Kommunikation ist eine Handlung.
Jede Handlung ist Kommunikation und Information.

Durch die metaphysische Erklärung löst sich das Paradoxon, dass man zur Erklärung der Information die Kommunikation braucht und umgekehrt.

Es gibt keinen Zweck ohne Mittel und kein Mittel ohne Zweck, weil alles einer kausalen Kette entspricht. Zweck und Mittel ist metaphysisch das gleiche, menschlich wird der Aspekt nur unterschiedlich erlebt.

Man kann Vorstellungen von physikalischen Objekten machen und Vorstellungen von geistigen Objekten und Vorstellungen von Objekten der Mischung beider. So etwas nennt man z.B. Modell.
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Re: ermordete Metaphysik

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Mi 12. Dez 2007, 22:06

trazy hat geschrieben:Kommunikation und Information und Handlung ist das gleiche, beschreibt nur jeweils einen unterterschiedlichen metaphysischen Aspekt. Alle 3 bestehen aus Geist und Materie.


Um das ohne Begründung zur Erwägung zu bringen: Geist ist Materie.

»Leib bin ich und Seele« - so redet das Kind. Und warum sollte man nicht wie die Kinder reden?
Aber der Erwachte, der Wissende sagt: Leib bin ich ganz und gar, und Nichts ausserdem; und Seele ist nur ein Wort für ein Etwas am Leibe.
Der Leib ist eine grosse Vernunft, eine Vielheit mit Einem Sinne, ein Krieg und ein Frieden, eine Heerde und ein Hirt.
Werkzeug deines Leibes ist auch deine kleine Vernunft, mein Bruder, die du »Geist« nennst, ein kleines Werk- und Spielzeug deiner grossen Vernunft.
»Ich« sagst du und bist stolz auf diess Wort. Aber das Grössere ist, woran du nicht glauben willst, - dein Leib und seine grosse Vernunft: die sagt nicht Ich, aber thut Ich.
Was der Sinn fühlt, was der Geist erkennt, das hat niemals in sich sein Ende. Aber Sinn und Geist möchten dich überreden, sie seien aller Dinge Ende: so eitel sind sie.
Werk- und Spielzeuge sind Sinn und Geist: hinter ihnen liegt noch das Selbst. Das Selbst sucht auch mit den Augen der Sinne, es horcht auch mit den Ohren des Geistes.
Also sprach Zarathustra
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Re: ermordete Metaphysik

Beitragvon ostfriese » Do 13. Dez 2007, 12:30

Zu diesem Thema empfehle ich die Lektüre des neuen Skeptiker , in dem Mahner in einer Antwort auf Hergovich u.a. die Bedeutung der Metaphysik und Ontologie skizziert. Zitat:

Dr. Martin Mahner hat geschrieben:Aufgabe der (modernen) Ontologie ist es unter anderem, allgemeinste Begriffe der Weltbeschreibung zu klären, wie Substanz, Individuum, Ereignis, Prozess, Möglichkeit usw.
Dazu gehören zentral auch die Begriffe "Eigenschaft" und "Ding".
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Re: ermordete Metaphysik

Beitragvon [C]Arrowman » Do 13. Dez 2007, 19:49

Ja. Ich wollte nur provozieren und etwas Farbe ins Spiel bringen, ein wenig Spaß.
Ich will die Metaphysik wieder erwecken, es zumindest versuchen.


Und mit lauter Stimme rief er: "Lazarus, komm heraus!"

so etwa :mg:

Deshalb kann man Information und Kommunikation nicht auseinanderhalten.


Doch Information ist der Wert der eine Variable annimt, Kommunikation ist die Übertragung von Information und ändern selbiger. Handlung ist eine Reaktion auf Informationseingabe von vordefinierten Daten (Dateninput).
Zugegeben, um mit Information zu arbeiten sind mindestens 2 der genannten Aspekte notwendig.
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Re: ermordete Metaphysik

Beitragvon trazy » Mi 19. Dez 2007, 06:55

[C]Arrowman hat geschrieben:
Deshalb kann man Information und Kommunikation nicht auseinanderhalten.


Doch Information ist der Wert der eine Variable annimt, Kommunikation ist die Übertragung von Information und ändern selbiger. Handlung ist eine Reaktion auf Informationseingabe von vordefinierten Daten (Dateninput).
Zugegeben, um mit Information zu arbeiten sind mindestens 2 der genannten Aspekte notwendig.

Damit erklärst du die Begriff modellhaft, also als Anschauung und vom Verständnis, wie die Begriffe eben zu verstehen sind. Das ist mir auch klar.

Für uns sind diese Begriffe unterschiedlich in der Bedeutung. Sie haben natürlich ganz unterschiedliche Bedeutungen. Ich habe lediglich ausgeführt warum diese 3 Begriffe metaphysisch eigentlich ein und die selbe Sache beschreiben und dass das was du beschreibst lediglich unser Aspekt der menschlichen Wirklichkeit ist.
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