Wahlpflicht für alle?

Re: Wahlpflicht für alle?

Beitragvon Ari » Mo 28. Jan 2008, 16:15

Ich glaube nicht, dass die Wahlpflicht etwas an Politikverdrossenheit änern würde. Es geht ja nicht primär darum "einfach irgendwo ein Kreuz zu machen", sondern der Bürger soll wieder aktiver an der Wahl, als Teil des politischen und gesellschaftlichen Lebens teilnehmen. Andere (selten vorgeschlagenen) Modelle würden, wahrscheinlich aber nur im großen Wurf mit einer Staatsreform sicher mehr bringen (siehe Signatur).

Was wir meiner Meinung nach brauchen ist:

1. Mehr direkte Demokratie die den Bürger als Mittelpunkt hat.
Gerade heute erleb ich (von der Bürgermeister/Gemeindewahl aufwärts) oft das viele Politiker gerne sehen wenn wir unsere Stimme für sie abgeben und dann die 4-5 Jahre für die gewählt wurden auf gut deutsch "die Fresse" halten. Also keine Einmischung, keine Bürgerbegehren, keine direkten Abstimmungen zu Themen. Hier in meiner Wohngegend gab es etliche Bürgerbegehren und Streit mit den gewählten Vertretern. Seltsam, dass diese Herren dem teilweise massiven Willen der Bevölkerung so langsam (als klar war das sie eindeutig in der Minderheit sind) Rechnung getragen haben. Ich dachte das sind unsere Vertreter in den Entscheidungsgremien? Ich bin wohl zu naiv....

2. Klarere Strukturen in der Politik.
Einnahmen der Volksvertreter, Parteispenden und jegliche Art von finanzieller oder geldwerter Zuwendung sollte offen gelegt werden.

3. Strikte Trennung von Mandat und Privatleben
Zu oft les ich von Schreiben auf offiziellem Papier (wie im Moment Wolfgang Thierse stellvertretend für viele Fälle) und andere Versuche mit dem durch die Bürger verschafften Einfluss etwas für sich oder sein Umfeld herauszuschlagen.
Auch im Bereich Schirmherschaft muss sich was tun. Wenn man sieht für welche seltsamen Veranstaltungen manche Politiker ihren Namen (und damit auch einen Teil ihres Position als Minister, Staatssekretär oder ähnliches) hergeben bin ich wirklich schockiert.

4. Wir brauchen eine Kultur der Offenheit.
Die Zeiten von "das darf man nicht fragen" (wie sie bei Religion noch gang und gäbe ist) muss endlich vorbei sein. Egal ob in Politik oder Religion. Es muss gefragt und diskutiert werden. Und zwar nicht nur diese Augenwischereidiskussion wie wir sie in den einschläigen TV Sendungen erleben. Das braucht niemand!

Wenn sich in diesen Bereichen etwas tut, dann werden wir auch ein größeres Interesse an der Politik und damit auch eine höhere Wahlbeteiligung haben. Aber ich sehe eher, das der entgegengesetzte Weg gegangen wird, was um dieses Land sehr schade ist.
Ari
 
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Re: Wahlpflicht für alle?

Beitragvon F.F.H. Fakt » Di 29. Jan 2008, 10:31

Ari,

besuche "PEST" (http://www.raubgewinn.com), krame unter "EntscheidungsRecht",
versenke Dich bitte in diese Ultima Ratio und melde Dich dann vielleicht
zum Disput. Danke!

Beste Grüße
F.F.H. Fakt
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Re: Wahlpflicht für alle?

Beitragvon Ari » Di 29. Jan 2008, 22:34

Viel Text, viel Text. Findest du nicht das 920 Seiten (gesamt) etwas viel sind? Ich versuch mal nur wie von dir vorgeschlagen die passenden Kapitel zu lesen.

Ich wer das zum "EntscheidungsRecht" mal lesen und mir Gedanken machen (was meistens nicht so der Hit ist). ICh geb es zu, ich bin kein großer Philosoph oder Denker. Vielleicht fehlt mir der intellekt oder die nerven mir mit theorie (vorallem wenn sie trocken dargestellt ist) die (im moment leider viel zu knappe) Freizeit zu vertreiben.

Ich les eh meistens in Pausen oder zwischen einigen Zeilen Code. Deshalb ist der Phiosophiebereich auch oft eine nogo-area. Ich kann einfach nicht in ruhe grübeln wenn ich im Hintergrund chat, programmierzeug oder sonst was offen hab und eigentlich nur kurz meinen senf verteilen wollt. Also gib mir bitte etwas Zeit mal in Ruhe drüberzuschauen. Danke!
Ari
 
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