ganimed hat geschrieben:Ich sollte doch meine These falsifizieren. Die wäre aber sogar mit einem Beispiel ohne Dritte falsifiziert. Meine These lautet ja nicht nur, dass es keinen Altruismus gibt, sondern sie geht sogar noch weiter: es gibt nicht einmal absichtliche Handlungen die nicht zum eigenen Vorteil sind. Diese noch weitergehende Behauptung ist entsprechend noch einfacher zu falsifizieren.
Moment mal, hier ist etwas schief gelaufen. Wir reden über Altruismus. Deine von mir akzeptierte Definition war:
"Egoistisch ist eine Handlung dann, wenn ihre (Haupt-)Absicht war, die Bedürfnisse des Handelnden zu befriedigen. Altruistisch ist eine Handlung dann, wenn ihre (Haupt-)Absicht war, die Bedürfnisse anderer zu befriedigen."
Eine altruistische Handlung zugunsten eines Dritten kann also demnach sehr wohl auch einen eigenen Vorteil beinhalten, (sagen wir eine Zufriedenheit mit sich selber), solange die Nachteile für einen selber größer sind als die Vorteile.
ganimed hat geschrieben:Aber bitte, die Beispiele liegen schließlich nur so rum: Ein Mann sitzt alleine in der Wüste und gibt sein Wasser einem fremden Passanten. Er ist kurz vorm Verdursten, möchte gerne weiterleben, hat noch einen Liter Wasser, erwartet in 12 Stunden eine Karawane die Rettung bringt, zu Hause warten viele Freunde, eine intakte Familie, Ruhm und Reichtum, er ist ansonsten kerngesund, alles ist gut. Aber er gibt sein Wasser dem Passanten, von dem er nur weiß, dass dieser ein todkranker Triebmörder ist, der ebenfalls in spätestens 3 Tagen sterben wird.
Okay, das wäre absolut altruistisch.
Aber ich hätte gerne auch noch ein Beispiel für einen Fall, der nicht so absolut altruistisch und der halbwegs nachvollziehbar ist. Denn über absoluten Altruismus haben wir bisher nicht gesprochen. Ich habe nicht behauptet, dass es sowas gibt. Keine Ahnung, ich kann ja dieses Handeln im Beispiel noch nicht mal im Ansatz nachvollziehen. Mir fällt kein Grund ein, wieso jemand so etwas tun könnte.
Wieso war jetzt nochmal der Judenverstecker im Nationalsozialismus kein gutes Beispiel?