Leben wir in einem aufgeklärtem Zeitalter?
Gott, die Religion oder die seltsamste Idee der Menschen, erklärt in 5 Minuten.
1.) Was ist Gott?
Es gibt drei Arten wie wir Gott definieren können, zur ersten Art eine Anekdote:
Die Cargo-Kulte,
sind eine mystische Religion auf einigen Parzifikinseln. Diese Religion wurde in den 1943er Jahren gegründet und hat diesen Ursprung: als die Amerikaner im Parzifikkrieg Stützpunkte suchten, kamen sie auf ebendiese Inseln, die von noch sehr primitiven Ureinwohnern beherrscht wurden. Es war ein Aufeinanderprallen von Welten, in der sich eine sehr komische Sache zutrug, denn den Ureinwohnern kam das Gehabe des Exzerzierens und die Technik der amerikanischen Soldaten sehr seltsam vor und sie konnten sich keinen Reim darauf machen, gleichzeitig beobachteten sie, dass immer wenn anscheinend etwas von den Soldaten kaputt war, sie es nicht reparierten, sondern in Cargo-Containern zurückschickten und neue, heile Ware wiederbekamen.
Aus diesen Beobachtungen folgerten die Ureinwohner eines: das Exzerzieren musste ein Ritual sein, mit dem sie ihren Gott anbeteten und dieser schickte ihnen dafür Waren. So entstand die neuzeitliche Cargo-Religion, die völlig unabhängig auf verschiedenen Inseln gegründet wurde, natürlich immer in anderer Art und Weise.
Nun, zurück zum Wesen des Gottes, wenn man sagt, Gott sei ein einfach intelligenteres, mächtigeres Wesen, dann trifft diese Anekdote perfekt zu, doch dann darf man sich fragen, ob wir nicht damit ähnlich abstrus handeln würden wie die Anhänger der Cargo-Kulte.
Der Gott und das vollkommene Wesen
Was ist Vollkommenheit? Ich würde Vollkommenheit so definieren: Gott hat alle Eigenschaft (eben voll = alle) und diese sind perfekt. Mal abgesehen davon, dass Gott alle Farben und Muster zugleich haben müsste, ist Vollkommenheit eine der Maßen große Übersteigerung des Vorstellbaren, dass es paradox wird. Wenn ich Gott also alle Fähigkeiten zuschreiben darf, kann ich ihm immer auch zwei völlig Gegensätzliche Sachen geben.
Gott soll also warm und kalt zugleich sein? Jeder Religionsgelehrter erzählt natürlich sofort Gott ist unergründlich, ich würde sagen, die Idee der Vollkommenheit ist deswegen unergründlich, weil sie nicht stimmen kann.
Gott als mystische Macht
Vor allem durch den Buddhismus haben in westlichen Wohlstands- und Konsumgesellschaften Pseudomythen Eingang gefunden. Gott stellt hier eine wie in Fall 1 höhere und mächtigere Kraft dar, ist aber nicht fassbar, und nicht unbedingt als personifizierter Gott zusehen ist, wie in den meisten Weltreligionen, vielmehr eine eben „positive“ Kraft ist. Menschen, die an eine solche Kraft glauben, meinen sie könnten diese in sich selbst wecken (gegensätzlich zu dem „Gott“ als Außenstehendes Wesen). Diese Kraft kann nach ihrer Ansicht niemals wissenschaftlich nachgewiesen werden, was sie kaum greifbar macht. Solche Formen eines höheren Daseins kann man vielleicht als „Mystik“ einfassen, denn diese „Kraft“ lässt sich also solche schwer einordnen. Seltsam an dieser Macht ist nur, dass sie anscheinend spürbar ist, aber trotzdem nicht messbar sein soll.
Was ist Glauben?
Die Deutsche Sprache ist sehr unpräzise was das „Glauben“ angeht. Zum einen heißt Glauben nicht wissen, zum andern heißt Glauben, dass der „Gläubige“ denkt, er weiß, dass es ein höheres Wesen (oder eine höhere Kraft) gibt.
In vielen Fällen, vor allem bei den sogenannten „Fundamentalisten“, aber auch bei „Otto-Normal-Gläubigen“, lässt sich dieses „Glauben“ nicht von Wahnvorstellungen und Schizophrenie unterscheiden. Dieser „Gläubige“ denkt in der Tat meistens, er würde in einer Beziehung zu einem solchem Wesen (oder einer solchen Kraft) stehen, durch Tänze, gemurmelten Sprechgesang oder bizarre Rituale einen Kontakt zu ihm aufzunehmen, so dass dieses „Wesen“ einen positiven Effekt auf ihn hat.
Was ist Religion?
„Als Religion bezeichnet man eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene, die menschliches Verhalten, Handeln und Denken prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen. Es gibt keine wissenschaftlich allgemein anerkannte Definition des Begriffs Religion.“ (Wikipedia)
Ich bezeichne Religion als eine organisierte Institution von Menschen, die bestimmte Rituale, Werte Ideologien haben und für eine bestimmte Idee von höherer Macht („Gott“) handeln (zu glauben).
Religion kann man von Geisteskrankheiten, wie einer krassen Schizophrenie, in der der Patient glaubt, er handelt und redet mit einem nur für ihn sichtbaren Menschen, daran unterscheiden, dass sie in der Masse auftritt. Religion beginnt da, wo zwei Menschen an ein nur für sie beweisbares „Ding“ glauben und für dieses „Ding“ anfangen zu handeln.
Religion in der Praxis
Religionen in der Praxis sind ganze Bücher gewidmet, doch eine kurze Beleuchtung des Themas:
Die meisten Religionen stützen sich auf Fall 1, dem Gott als höheres mächtigeres Wesen, da dieses Wesen das einfachste und zweifellos eindrucksvollste ist. Vor der Zeit der Aufklärung war Gott der „Showmaster“ schlechthin, der Menschen wiederbeleben konnte, für alles einfache Erklärungen bot und Wunder vollbrachte.
Seit jedoch die Wissenschaften zunehmend wesentliche bessere und präzisere Erklärungsmodelle bieten, ist dieser Showmaster leider zunehmend verarmt und seine Shows spielen sich nur noch im Gedachten und Gefühlten ab.
Die meisten Religionsführer flüchten sich deshalb in „Gott, Fall 2. , das vollkommene Wesen“ und behaupten so könnten sie neben der Wissenschaft weiterexistieren, vergessen jedoch, dass der Showmaster ihr ursprünglicher Gott war, der ihnen das meiste Geld in die Kassen brachte. So gibt es eine extreme Gegenbewegung zur Wissenschaft durch den Glauben, der die Koexistenz ablehnt, da diese auf lange Sicht sämtliche Religionen zerstören wird und versucht zunehmend Gott wieder zum Showmaster zu machen, nur zunehmend indoktrinierender, aus bloßer Angst, die Menschen könnten schon bei einem Hauch von Zweifel zu aufgeklärten Menschen werden.
Dieses Problem der Koexistenz macht sehr deutlich, dass Religionen um ihrer Selbstwillen leben. Religionen unterscheiden sich nämlich noch in einem zweitem Punkt von Geisteskrankheiten, sie sind darauf aus, alle anderen Meinungen zu assimilieren oder zu vernichten. Je krasser diese Faktoren ausgeprägt sind, desto länger kann eine solche Religion überleben.
Warum Aufklärung und Religion nicht koexistieren können
Religionen haben allesamt totale Strukturen, da diese, wie schon gesagt, wohl die besten Überlebensstrategien sind. Aufklärung hat nur eine totale Struktur, die alles Anzuzweifeln. Diese Strategien kollidieren deswegen, weil die Menschen den Religionen wegrennen, da sie in der modernen wissenschaftlichen Welt besser zurecht kommen. Religion wird deswegen nur dann weiterexistieren können, wenn sie ein Mittel findet, die Wissenschaft zu zerschlagen – und sie ist drauf und dran das zu tun.
Wir leben heute am Anfang des 21. Jahrhunderts in einer Zeit, in denen es den Religionen schlechter geht als wie zu jeder anderen Zeit. Not macht erfinderisch.
Kreationismus, Fundamentalismus, Indoktrination – das sind die Schlagworte der modernen Religionen und sie scheinen damit Erfolg zu haben. Wir sollten uns nichts einbilden, der Kampf Aufklärung vs. Religion ist längst ausgebrochen.
Das fatale daran ist nur, dass wir nicht nur 1000 Jahre Dummheit und Armut riskieren – nein, wir haben Macht genug uns selbst umzubringen, und das total.
Wem würden sie lieber Atomwaffen geben? Gott oder der Aufklärung?
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Wer es bis hier gelesen hat, Danke! Nehmts bitte nicht zu sehr auseinander, bin erst 16 und will provozieren