Sowas meine ich, lieber Jarl!Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Und wehe du sagst mir, was für üble Dinge du mir unterstelltest! Ich faste zur Zeit übrigens "schlecht über Menschen reden" mit dem Ziel, vielleicht seltener schlecht über Menschen zu denken, obwohl - "Wo die geringe Sehkraft des Auges den bösen Trieb wegen seiner Verfeinerung nicht mehr als solchen zu sehen vermag, d a setzt der Mensch das Reich des Guten an [...]" Ach, diese elende Klugscheißerei ständig...
Was du da mit den Extremenen sagtest, kann ich nicht recht nachvollziehen. Es gab kein Extrem für dass er sich dauerhaft entschied, weil er ja "Wanderer" war, unser Freund, und so viele Lebenspraktiken wie möglich erleben wollte, bis er schließlich auf den Ausspruch über den Vorschlag oder dem Ideal einer Experimentalphiliosophie kam: "Aber ich mag von allen Dingen und allen Fragen, welche das Experiment nicht zulassen, nichts mehr hören!" Diesem Satze nach überhörte er auch jede Skepsis, welche ihn zum bloßen Unterlassen aufforderte.
Hier sind wir wieder dem eignetlichen Thema - zielgerichtetem Handeln und dessen vermeintliche Höhe - wieder ein Stück näher, als mit den Ausführungen über die Moral, wenngleich wir auf diesem Wege feststellen konnten, dass jedes hohe Ziel, seine eigene Moral in sich begreift und vor allem eine eigene Ethik, ein philosophisch präskribiertes Verhalten, fordert die dem Erreichen jenes Zieles dient.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Ich faste zur Zeit übrigens "schlecht über Menschen reden" mit dem Ziel, vielleicht seltener schlecht über Menschen zu denken, obwohl - "Wo die geringe Sehkraft des Auges den bösen Trieb wegen seiner Verfeinerung nicht mehr als solchen zu sehen vermag, d a setzt der Mensch das Reich des Guten an [...]"
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Ich weiss nicht recht was du meinst, liebe Stine... ich versuche doch nur durchgängig lataynische und griechische Begriffe durch die deutschen zu ersetzen.
LinuxBug hat geschrieben:(Meine Interpretation:) » Ich halte mich derzeit zurück, "schlecht über Menschen [zu] reden", mit dem Ziel auch seltener schlecht über Menschen zu denken, obwohl - Je differenzierter man etwas Böses betrachtet, desto unfähiger wird man, dieses auch als böse zu sehen.
LinuxBug hat geschrieben:Hier sind wir wieder dem eignetlichen Thema - zielgerichtetem Handeln und dessen vermeintliche Höhe - wieder ein Stück näher, als mit den Ausführungen über die Moral, wenngleich wir auf diesem Wege feststellen konnten, dass jedes hohe Ziel, seine eigene Moral in sich begreift und vor allem eine eigene Ethik, ein philosophisch präskribiertes Verhalten, fordert die dem Erreichen jenes Zieles dient.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Fast - je weniger differenziert man eine Tat, eine Handlung oder ein Verhalten betrachtet, desto schlechter kann man das böse Motiv dahinter erkennen, was wiederum eine Einschränkung der kognitiven Fähigkeiten bedeutet.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Was du da mit den Extremenen sagtest, kann ich nicht recht nachvollziehen. Es gab kein Extrem für dass er sich dauerhaft entschied, weil er ja "Wanderer" war, unser Freund, und so viele Lebenspraktiken wie möglich erleben wollte, bis er schließlich auf den Ausspruch über den Vorschlag oder dem Ideal einer Experimentalphiliosophie kam: "Aber ich mag von allen Dingen und allen Fragen, welche das Experiment nicht zulassen, nichts mehr hören!" Diesem Satze nach überhörte er auch jede Skepsis, welche ihn zum bloßen Unterlassen aufforderte.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Hier sind wir wieder dem eignetlichen Thema - zielgerichtetem Handeln und dessen vermeintliche Höhe - wieder ein Stück näher, als mit den Ausführungen über die Moral, wenngleich wir auf diesem Wege feststellen konnten, dass jedes hohe Ziel, seine eigene Moral in sich begreift und vor allem eine eigene Ethik, ein philosophisch präskribiertes Verhalten, fordert die dem Erreichen jenes Zieles dient.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Demnach: Das "Leben für irgendwelche höheren Ziele" ist durch eine mit dem jeweiligen Ziel verbundene Moral geprägt. In dieser Hinsicht ist vor allem das praktische Feld der Philosophie, die Ethik, das entscheidende Merkmal eines solchen Lebens, da die einer Moral innewohnende oder hinzugefügte Ethik das Verhalten vorschreibt, welchem nach damit verbundenes Ziel zu erreichen sei.
LinuxBug hat geschrieben:ich [gehe] nicht davon aus, dass es "böse" Triebe gibt
LinuxBug hat geschrieben:Was heißt es unmoralisch zu handeln? Und was wäre unethisch (benutzen wir das Wort unethisch überhaupt, oder sagen wir etwas anderes?) Wenn ersteres heißt, gegen Werte zu verstoßen und zweiteres, seine Handlungen nicht rechtfertigen zu können, wobei sich das eine und das andere nicht ausschließen (ich kann auch ohne ausformulierter Ethik, moralisch Gutes und mit eigentlich jeder Ethik moralisch Undenkbares tun.
Allerdings kann man Moral mit Sitte ersetzen und erhält einen einigermaßen richtigen Satz. Eine Kritik der Moral ist keine Kritik e i n e r Moral und auch nicht a l l e r Moralen.LB hat geschrieben:Eine mögliche Konsequenz aus dieser Problematik ist in meinen Augen also, dass Kritik an Moral alleine, keine Veränderung im Geiste ermöglicht. Um glaubhaft zu sein, muss sich eigentlich jede Moral verabsolutieren und ihren Anspruch als ewig gültig hinstellen.
LinuxBug hat geschrieben:Mit einem näher einschränkenden Eigenschaftswort, kann man Grundwerte auch als Werte, die einer Gruppierung angeblich zugrunde liegen, ansehen, wobei es aber auch fast immer zu einem Unterschied zwischen dem in der Theorie Gepredigten und dem in der Praxis gelebten kommen kann.
LinuxBug hat geschrieben:Moralisieren, als das Pochen auf gewisse Wertvorstellungen
LinuxBug hat geschrieben:Problematisch wird das ganze für mich dadurch, dass eine Kritik von Werten an sich, meist selbst eine Wertung darstellt bzw. moralisch be- und verurteilbar ist
Und wer sollte dieser einzelne gewesen sein?Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Moralische Werte hängen in erster Linie von einem Einzelnen ab, der sie schuf, und erst später von der Gesellschaft, die zwar weiter an ihnen arbeitet, dennoch aber vorrangig unter der Machtwirkung des Schaffenden steht. Moral ist relativ und besteht nur für den Einzelnen, wenngleich die äußere Missbilligung und der damit verbundene Schmerz (früher gab es noch mehr Prügel, heute gibt es mehr langsame, von mir getaufte "Giftpilz-Rache") dazu beitragen kann, dass man sich doch lieber an die Sitte hält.
Stine hat geschrieben:Und wer sollte dieser einzelne gewesen sein?
Stine hat geschrieben:Der "höheren" Tochter wurden mit Sicherheit andere Ziele und Wertvorstellungen in die Wiege gelegt, als einem Kind das unter vielen Geschwistern in eine Arbeiterfamilie geboren wurde.
Stine hat geschrieben:Gesellschaften, die friedvoll miteinander leben wollen
Stine hat geschrieben:Der "Verfall der Sitten" wird immer dann beklagt, wenn sich die Mehrheit einer Gesellschaft aus dem ihres Kulturkreises üblichen Modell für Sinnhaftigkeit, verabschiedet hat.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Nebenbei: Ich glaube dir nicht darin, du seiest Amoralist.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Moralische Werte hängen in erster Linie von einem Einzelnen ab, der sie schuf, und erst später von der Gesellschaft, die zwar weiter an ihnen arbeitet, dennoch aber vorrangig unter der Machtwirkung des Schaffenden steht. Moral ist relativ und besteht nur für den Einzelnen, wenngleich die äußere Missbilligung und der damit verbundene Schmerz (früher gab es noch mehr Prügel, heute gibt es mehr langsame, von mir getaufte "Giftpilz-Rache") dazu beitragen kann, dass man sich doch lieber an die Sitte hält. Die Geschichte der Sitte, verbunden mit dem Strafen, ist die der Mnemotechnik. (Siehe zw. Abh. "zur Genealogie der Moral")
LinuxBug hat geschrieben:Ohne Gesellschaft mit hohem moralischen Standard, würde dir wohl nicht schwer fallen, mich als amoralisch zu bezeichnen, sofern du selbst deinen eigenen entwickelt hättest.
LinuxBug hat geschrieben:Sorry, aber ein einzelner kann meines Erachtens keine Werte etablieren.
LinuxBug hat geschrieben: warum sonst, setzen sich manche Normen einfach nicht oder nur äußerst langsam durch?
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Also: Ohne Mäusepopulation mit viel Käse, würde [es] dir wohl nicht schwer fallen, mich als Käse-Verächter zu bezeichnen, [in]sofern du selber dein eigenes Käserezept entwickelt hättest. Was soll das belegen?
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Kein Grund für Entschuldigungen! Leider hast du nichts was deine Annahme stützt - bisher ist noch kein zureichender Grund erbracht, mich deinem Erachten anzuschließen.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Das ist keine rethorische Frage, sondern eine, die du einfach selber nicht beantwortet hast, aus welchem Grund auch immer. Ganz offensichtlich passiert es aber wohl deswegen, weil die Vorarbeit zu solchen Übereinkünften noch nicht abgeschlossen ist. Außerdem hat Hitler seine Konvention sehr schnell, sehr sehr schnell unters Volk gebracht!
bin ich vor allem daran erinnert, dass, entgegen der zur Zeit vorherrschenden Hoffnung der protestantischen und vor allem freikirchlichen Gemeinden, die Lebenspraxis den entsprechenden Glauben nach sich zieht.ingenieur90 hat geschrieben:"Der Weg ist das Ziel."
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Deswegen stelle ich die These auf:
Die Höhe eines Zieles ist dadurch bestimmt, inwiefern dessen Erreichen nicht eine Behebung eines persönlichen Mangels ist.
Antithesen?
ganimed hat geschrieben: Der Gedanke ist wohl, dass die Behebung eines persönlichen Mangels ein ganz naheliegendes, triviales, selbstverständliches Ziel ist.
xander1 hat geschrieben:Eine Determinante ist wohl eher das hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Determinante_(Mathematik)Da hat wohl jemand seine eigenen Fremdwörter erschaffen.
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