Der Kern des Naturalismus

Re: Der Kern des Naturalismus

Beitragvon Nacktmull » So 3. Mai 2009, 09:55

El Schwalmo hat geschrieben:Kennst Du

Kummer, C. (2009) 'Der Fall Darwin. Evolutionstheorie contra Schöpfungsglaube' München, Pattloch

Kummer zeigt darin an einem konkreten Beispiel, wie Kanitscheider diese Strategie verwendet hat. Bei Bedarf kann ich Dir diese Passage gerne kopieren.


Bin grade dabei das Buch zu lesen, Kummer ist Jesuit und Biologe und kennt sich merklich mit Naturalismus aus.
Solche Theologen sollten sich bei solchen Diskussionen über Evolution und öfters zu Wort melden und nicht irgendwelche fachfremden Schaumschläger die nichts von der Materie verstehen. Da sieht man, dass so mancher Theologe meiner Meinung nach mehr Ahnung von Naturalismus hat als irgendein selbsternannter Bright.
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Re: Der Kern des Naturalismus

Beitragvon smalonius » So 3. Mai 2009, 19:21

ostfriese hat geschrieben:Die von Dir zitierten Sätze sind formal Konklusionen, die nicht ohne unbewiesene (nämlich prinzipiell unbeweisbare) Prämissen auskommen.
Wenn ein Seismograph seine Kurven aufzeichnet, ist daran keine Prämisse geknüpft.

Was an den aufgezeichneten Kurven sollte eine "formale Konklusion" sein? Tatsächlich ist die aufgezeichnete Kurve objektive Wahrheit im Rahmen der Messgenauigkeit.

ostfriese hat geschrieben:beispielsweise gibt es jene Massenpunkte, auf die sich Newtons Theorie bezieht, in Wirklichkeit allenfalls näherungsweise.
Ach, das kann man behandeln. Man summiert sie auf oder integriert darüber.

ostfriese hat geschrieben:Er ist promovierter theoretischer Physiker.
Großartig. Seit wann ist ein Titel ein Argument? Da fehlt noch ein Zusatzpostulat, um das rund zu machen, nämlich: Wer einen Titel hat, ist unfehlbar.

ostfriese hat geschrieben:
smalonius hat geschrieben:Und was ist zum Beispiel mit der Evolution der Laktoseverträglichkeit? Der Großteil aller Menschen kann Milcheiweiß nicht verdauen. Diese Fähigkeit wurde erst kürzlich erworben.

Dieses Beispiel widerlegt Vollmers Aussage ("... praktisch nicht verändert.") wohl kaum. Selbst unsere genetische Übereinstimmung mit den gemeinsamen Vorfahren der Gattungen Pan und Homo ist noch frappierend.
Gibt sogar einige Leute, die meinen man sollte alle der Gattung Pan zurechnen.

Trotzdem macht es einen großen praktischen Unterschied, ob man Milcheiweiß verdauen kann oder nicht. So unscharf darf man den Fokus nicht einstellen, wenn man noch etwas genaues erkennen will.
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Re: Der Kern des Naturalismus

Beitragvon ostfriese » Mo 4. Mai 2009, 15:24

smalonius hat geschrieben:
ostfriese hat geschrieben:Die von Dir zitierten Sätze sind formal Konklusionen, die nicht ohne unbewiesene (nämlich prinzipiell unbeweisbare) Prämissen auskommen.
Wenn ein Seismograph seine Kurven aufzeichnet, ist daran keine Prämisse geknüpft.

Sobald er behauptet, dass diese Kurve etwas mit Erdbeben zu tun habe, nimmt er gleich ein ganzes Bündel von Prämissen in Anspruch, einen Theorienhintergrund, der seinerseits nur so stabil ist wie die Prämissen, die seiner Etablierung vorangingen.

Es gibt keine synthetischen Urteile a priori.
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Re: Der Kern des Naturalismus

Beitragvon smalonius » Mo 11. Mai 2009, 21:12

ostfriese hat geschrieben:
smalonius hat geschrieben:
ostfriese hat geschrieben:Die von Dir zitierten Sätze sind formal Konklusionen, die nicht ohne unbewiesene (nämlich prinzipiell unbeweisbare) Prämissen auskommen.
Wenn ein Seismograph seine Kurven aufzeichnet, ist daran keine Prämisse geknüpft.

Sobald er behauptet, dass diese Kurve etwas mit Erdbeben zu tun habe, nimmt er gleich ein ganzes Bündel von Prämissen in Anspruch, einen Theorienhintergrund, der seinerseits nur so stabil ist wie die Prämissen, die seiner Etablierung vorangingen.
Dein Post hat mich lange sprachlos gemacht.

Was du sagst ist "frivol", abenteuerlich und augenverschließend, im Angesicht all derer, die von unstabil gebauten Häusern bei einem Erdbeben erschlagen wurden oder in einem Tsunami ersaufen mußten.
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