"Die stammesgeschichtlichen Grenzen überwinden" - wenn das nicht 'mal ein Ding wäre!
Zum Beispiel die stammesgeschichlte Grenze des Denkens zu überwinden, ein Ethik müsse verlangen, "über den eigenen Egoismus hinauszughen" (was auch immer das bedeuten soll; ich persönlich glaube nämlich nicht an Seelenwanderung odr daran, aus mir selber heraustreten zu könnnen - ich weiß, das ist die übliche Polemik; aber das ist einfach so lächerlich naiv, dass man sich nur darüber lustig machen k a n n ! Spott ist blöd - aber doch so befriedigend! Ich meine, was ist das denn für ein Idealismus! Idealismus ist bescheuert, höchstgradig bescheuert (man lese Hegel!), und dann mit einer erlogenen Rationalität eine Ethik begründen und sollche mit dem menschlichen Erleben im Widerspruch stehenden Sätze aufzustellen wie "Moral muss weh zun!" - wie rational ist es denn, eine Ethik zu erstellen, für die kein bisher dagewesener Mensch "gut genug" ist? Eben! es ist n i c h t rational! Rational wäre es, wenn es einen Rückhalt in der Wirklichkeit besäße, wenn es eine Relation zum Wriklichen aufweist und nicht nur nur dummes Kreisen um den menschlichen Geist.)
Und ich stimme dir zu
ujump, wenn du sagst, dass es keine große Rolle spiele, ob dies oder jenes angeboren sei oder nicht; A B E R es ist bedeutsam für den alle jene Menschen, die nicht mehr an Gott glauben können und sich deswegen ein Haus in den Errungenschaften der naturwissenschaftlichen Erkenntnis bauen. Radikaler Naturalismus ist ebenso Flucht wie Christentum! Unbedingt sein wollen ist ein Zeichen von Angst und Unsicherheit; jetzt schweife ich allerdings schon wieder ab, denn was ich sagen wollte, ist, dass hier ein wirklich unglaublicher komischer Satz gefallen ist, von dem ich hoffe, dass er auch witzig gemeint war, weil ich ihn genial finde:
ujmp hat geschrieben:Man braucht den Menschen nur beizubringen, wie man frei denkt und entscheidet und nicht was sie denken und tun sollen.
Ja, eben, " n u r " .
Und noch dazu dieser implizite Widerspruch! wie als wollte die Menschheit von der Welt nichts anderes als frei denken und entscheiden! Menschen wollen Spaß haben: Fernsehen gucken, Musik hören, bumsen, was weiß ich nicht alles! aber die ganze Zeit frei denken, hättest du darauf Lust? Warum sollten die Menschen das die ganze Zeit wollen? Und Wozu?
ujmp hat geschrieben:Die Moral muss sich aus Einsicht entwickeln, sonst läuft sie Gefahr, pervertiert zu werden. Was sind nicht für Greultaten im Namen von religiösen und ideologischen Moralsystemen geschehen! Religiöse Kreise behaupten, Religionen hätten Moral geschaffen, aber in Wirklichkeit haben sie die natürliche Moral der Menschen nur okupiert.
Dass von "Greueln" gesprochen wird, ist schon eine moralische Wertung; überhaupt, von "Pervertierung" zu sprechen ist moralisch wertend. Vom Standpunkt einer schon vertretenen, umgrenzten, bestimmten Moral aus, ist es aber schlicht verlogen, über Moral zu sprechen. Verlogenheit muss nichts schlimmes sein! (aber i c h finde es schlecht, zugegeben.)
Und was sollte denn der "Moral" für eine Gefahr drohen? Ist sie ein Lebewesen? Muss sie die ganze Zeit fort und for bestehen? Weswegen soll sie sich denn nicht ändern, nicht "pervertieren"?
Mir ist schon klar, der Mensch will natürlich fortleben (wenn es denn was zu erleben gibt, sonst natürlich nicht, dann bringt man sich eben um, auch keine schlechte Lösung); aber weswegen sollte denn die Moral die ganze Zeit die gleiche sein sollen? Sind denn die Menschen ihr ganzes Leben lang gleichförmig, mit den gleichen Meinungen, Gedanken, Gefühlen etc ? Hier wird ein entscheidender Teil menschlichen Daseins asugegrenzt, aber aus welchem Grund? Sind Gefühle denn böse? Und Stimmungen? und alles was nicht bloßer GEdanke ist?
ujmp hat geschrieben:Ein Jesus hätte absolut keinen Erfolg, wenn er nicht der Masse aus dem Herzen sprechen würde.
Hier ist "Masse" natürlich ungenau umgrenzt; meinst du damit die Mehrheit der ehemaligen europ. Bevölkerung? In Europa gibt es zur Zeit wenig "Masse", viel Pöbel, aber wenig "Masse" - in China hättest du mit einer regional umgrenzten Reformationsbestrebung sicher mehr Glück, weil sich die Bedürfnisse der Menschen in den versch. Regionen wohl nicht allzu stark unterscheiden - aber man muss auch einmal auf ältere Kulturen als die heutige europäische blicken - Indien zum Beispiel: Jeder hat seinen mehr oder weniger personalen Glauben und keiner behelligt "den Nächsten" deswegen; es herrscht ein allgemein großes Maß an Bequemlichkeit (nicht zu verwechseln mit Unbehaglichkeit) und Vernünftigkeit - wenn man sich jetzt ansieht, dass in der deutschen Verfassung festgesestzt ist, dass man keinen Menschen seiner Überzeugungen etc. wegen deskrimieren darf, ist auch hier eine etwaige Richtung angezeigt.
Schon gut "Kuschelwelt": aber was sind die Folgen dessen? was sind die Folgen von Moralen, die keine Unbedingtheit mehr verlangen? Die "die Massen" nicht mehr unter sich zwingen und reizbar gegen die kleinen Unterschiede machen, sondern stets nach dem Gemeinsamen suchen? Ist es nicht gerade die Faulheit des Geistes die dadurch hervorgerufen wird? "Ist doch egal woran ich glaube, wir sind ja eh alle gleich!" - und alle Metaphysik kehrt ein in die Welt!
Anders gesagt: man schätze den Wert der Religionen nicht allzu gering!
klaus hat geschrieben:Wenn Moral und Ethik nur das von uns verlangen, was wir sowieso tun, dann bräuchten wir keine Moral
Ich korrigiere:
Das, was wir sowieso tun, ist unsere Moral.
Wenn eine Ethik nicht das von uns verlangt, was wir sowieso tun, dann wirkt sie normierend auf unsere Moral (eine Tautologie, wie man sieht).
Wir bräuchten dann keine Moral, wenn wir kein Bewußtsein hätten.
Wenn Ethik das von uns verlangt, was wir sowieso tun, dann ist sie keine Ethik (eine Definition.)
Ach ja, und Egoismus ist nichts anders als die Perspektive, nach der in die Ferne hin alles kleiner wird. (frei nach Nietzsche)
Überdies wissen die wenigsten Menschen irgendwas über i h r
ego, sondern glauben sich als Produkt verschiedener Prädikate, die in den herkömmlichen Kategorien des Urteiles über Menschen vorkommen. (Bausatzselbsbewußtsein, oder auch eine Fertigteilindividualität - irgendetwas, dass auf eine reuktionistische Denkweise hindeutet.)
klaus hat geschrieben:Es gibt verschiedene Ethiken.
Was genau willst du uns damit sagen? Und weswegen führst du nur "Etihker"-beispiele für die schon bekannten Ethikmodelle an?
klaus hat geschrieben:Alle Ethiken von einigem gewicht Verlangen von uns über unseren eigenen Egoismus hinauszugehen und stammesgeschichtliche Grenzen zu überwinden.
Und noch einmal: wer bestimmte Ethiken denn gewichtig gemacht? Es sind wohl stimmungsmachende, idealistische, chrisltich-demütige Hohlköpfe gewesen. (auch wenn christlich [entspricht] idealistisch [entspricht] hohlköpfig = ich)