Wenn das also so wäre, müsste man dann nicht annehmen, dass wir das Ich eines anderen an der äußeren Erscheinung festmachen können? Das würde aber bedeuten, dass genau das, was wir Menschen immer betonen, nämlich dass es nicht auf das Äußere ankommt, sondern die inneren Werte eines Menschen zählen, grundverkehrt ist. Das Äußere wäre nicht mehr der Spiegel des inneren Denkens, sondern das innere Denken ein Befehl des Äußeren. Dann steckte zB auch kein Dünner in einem Dicken, wie es immer so schön heißt. (Das klingt spassig, ist aber durchaus ernst gemeint)
Würde der Körper das Ich bestimmen, dann könnte man direkt davon ausgehen, dass ein dicker, alter, kettenrauchender Fleischesser einen anderen Geist erzeugt, als ein schlanker, sportlicher Vegetarier? Kann ein Mensch, der mir also optisch nicht gefällt, dann überhaupt ähnlichen Geistes sein, wie ich?
Bei vielen Paaren, die lange verheiratet sind, zeigt sich häufig eine große Ähnlichkeit, die entweder anfangs schon zu erkennen war oder sich später noch entwickelt hat. Ist das ein Hinweis, dass sich doch die Körper und nicht die Geister anpassen?
Und warum möchte mein Körper immer am Computer sitzen? (

LG stine