"Love in action"

"Love in action"

Beitragvon Mark » Di 12. Jan 2010, 03:08

http://www.uni-bamberg.de/philosophie/besondere_veranstaltungen/tagung_love_in_action/

An der ach so mysteriösen Liebe sollen sich die Naturalisten wohl die Zähne ausbeissen ?
Wer hat immer gut geputzt !?
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Re: "Love in action"

Beitragvon xander1 » Di 12. Jan 2010, 11:46

Mord auf Campingplatz
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 13,00.html

Ich glaube so etwas kommt heraus, wenn man heutzutage die Liebe zu sehr idealisiert und mystifiziert und wenn man sich nicht tiefer bewusst wird, dass es sich nur um biochemisch-bioelektrische Vorgänge handelt.

Eine Ernüchterung im Sinne des Naturalismusses kann manchmal Wunder bewirken!
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Re: "Love in action"

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Di 12. Jan 2010, 12:50

xander1 hat geschrieben:Eine Ernüchterung im Sinne des Naturalismusses kann manchmal Wunder bewirken!



...ja, er kann dem Dasein alles Natürlichem berauben und an dessen Stelle Atome zurücklassen, d.h. UNSERE VORSTELLUNGEN!
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Re: "Love in action"

Beitragvon xander1 » Di 12. Jan 2010, 14:09

Ich bestreite nicht, dass es sich widerum nur um Vorstellungen handelt. Die Frage ist allerdings ob eine mystische Vorstellung näher an der Wirklichkeit ist als ein naturalistisches Modell. Aber das weißt du sicherlich.
Zuletzt geändert von 1von6,5Milliarden am Di 12. Jan 2010, 14:21, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Unnötiges Vollzitat entfernt
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Re: "Love in action"

Beitragvon Mark » Di 12. Jan 2010, 16:55

Ist das nicht seltsam : da hat der Mensch nach Millionen Jahren der Anpassung an die Umwelt gelernt seine Umwelt an sich anzupassen und wozu hat es geführt ? Dazu daß er lernen muss sich und sein Denken an die Realität anzupassen die ihn umgibt..
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Re: "Love in action"

Beitragvon smalonius » Di 12. Jan 2010, 18:03


Wenn ich Sätze lese wie:
Die gegenwärtigen naturalistischen Versuche, menschliche Handlungen zu erklären, fassen Handlungen als durch Intentionen individuiert auf. Diese sind wiederum entweder auf eine Kombination aus Verlangen und Überzeugungen oder auf primitive mentale Zustände reduzierbar. In jedem Fall können Handlungen innerhalb einer naturalistischen Auffassung des Mentalen in Begriffen mentaler Zustände individuiert werden.

...dann stellen sich mir die Zehennägel auf. Bei sei einem Geschwafel braucht man nicht mehr weiter zu lesen, oder?

xander1 hat geschrieben:Ich glaube so etwas kommt heraus, wenn man heutzutage die Liebe zu sehr idealisiert und mystifiziert und wenn man sich nicht tiefer bewusst wird, dass es sich nur um biochemisch-bioelektrische Vorgänge handelt.

Naja, Musik besteht auch "nur" aus Schallwellen. Damit hat man sie aber noch nicht hinreichend beschrieben.

Wie schreibt Joan Slonczewski so schön
'Love is more than adrenaline and dopamine.'
'Certainly. There's phenylethylamine and oxytocin. Love is a most complex and difficult problem.'
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Re: "Love in action"

Beitragvon ganimed » Di 12. Jan 2010, 22:12

Ich habe gestern den Spruch gehört, dass es etwa so viele Sterne gibt wie Wassermoleküle in den 2 Litern, die man täglich trinken soll. (ich glaube das war WDR Montalk mit Hermann-Michael Hahn).

Also trinken können wir das Pensum täglich aber begreifen, wie viele Sterne das sind, können wir im Leben nicht.

So stelle ich mir das auch mit der Liebe vor. Empfinden, das kann sie jedes Kind jeden Tag. Aber naturwissenschaftlich erklären, das könnte ne Viertelstunde länger dauern. Es sind eben sehr sehr viele biochemisch-bioelektrische Vorgänge. Was alles so in 2 Liter Gehirn passt, da kann man mal sehen.
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Re: "Love in action"

Beitragvon smalonius » Mi 13. Jan 2010, 02:38

ganimed hat geschrieben:Ich habe gestern den Spruch gehört, dass es etwa so viele Sterne gibt wie Wassermoleküle in den 2 Litern, die man täglich trinken soll.

Das will ich jetzt genau wissen. :buch:

Moleküle in 2 Litern Wasser ist klar:

1 mol Wasser = 18 g
2 Liter = 2000 g
2 Liter = 2000 g / 18 g * 6 * 10^23 Moleküle ≈ 10^25 Moleküle


Anzahl Sterne ist etwas haariger, weil geschätzt. Laut Wolfram Alpha:

1 Galaxie ≈ 10^11 Sterne
1 sichtbares Universum ≈ 10^11 Galaxien
1 sichtbares Universum ≈ 10^22 Sterne

Man kann darüber streiten, ob ein Vergleich gut ist, wenn er um den Faktor 1000 daneben liegt. Leider gibt die Quelle für die Sternenanzahl keine Fehlerschranke an.

ganimed hat geschrieben:Es sind eben sehr sehr viele biochemisch-bioelektrische Vorgänge. Was alles so in 2 Liter Gehirn passt, da kann man mal sehen.

Der Vergleich ist ein bißchen schief. In 2 Litern Wasserkopf gäbe es nicht viele "biochemisch-bioelektrische" Vorgänge. :pfeif:

Aber du hast schon Recht. Mit 10^11 Gehirnzellen (schon wieder diese Zahl!) und hunderten oder tausenden Verdrahtungen zwischen jeder, ist die Zahl der möglichen Schaltungen immer noch astronomisch.

Das heißt aber nicht, daß es genau so viele Spielarten der Liebe geben muß. Schneekristallformen und Kombinationen von Schneekristallen gibt es auch in astronomischer Zahl, trotzdem reichen ein paar Dutzend Wörter locker, um die verschiedenen Arten von Schnee zu beschreiben. Ähnlich wird es mit der Liebe sein.
ganimed hat geschrieben:So stelle ich mir das auch mit der Liebe vor. Empfinden, das kann sie jedes Kind jeden Tag. Aber naturwissenschaftlich erklären, das könnte ne Viertelstunde länger dauern.

Eine Viertelstunde, dann hat man das Problem naturwissenschaftlich grob umrissen.

Was uns praktischerweise aber auch nicht immer weiterhilft, siehe Shakespeares Mittsommernachtstraum: "Lord, what fools these mortals be!" ;-)
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Re: "Love in action"

Beitragvon xander1 » Mi 13. Jan 2010, 05:23

smalonius hat geschrieben:
xander1 hat geschrieben:Ich glaube so etwas kommt heraus, wenn man heutzutage die Liebe zu sehr idealisiert und mystifiziert und wenn man sich nicht tiefer bewusst wird, dass es sich nur um biochemisch-bioelektrische Vorgänge handelt.

Naja, Musik besteht auch "nur" aus Schallwellen. Damit hat man sie aber noch nicht hinreichend beschrieben.

Man kann durch Verliebtheit bescheuert werden und wenn man sich dann bewusst wird, dass das alles nur ein Vorgang ist, der einen Zweck für die Natur erfüllt, dann ernüchtert das.

Dazu muss man nicht viel hinreichend beschreiben.
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Re: "Love in action"

Beitragvon Mark » Mi 13. Jan 2010, 16:45

Es gibt aber noch komplexere (nichtsdestotrotz natürliche) Vorgänge im Hirn die gemeinhin oft als "wahre Liebe" bezeichnet werden.
Das ist dann die Liebe die nicht nur die Natur zu ihrem Recht kommen lässt sondern auch die eigene Persönlichkeit.
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