"Rechte innehaben" - "Recht nehmen"

Re: "Rechte innehaben" - "Recht nehmen"

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mo 10. Mai 2010, 18:20

Julia hat geschrieben:... es inkonsistent ist zum Beispiel behinderten, jungen oder alten Menschen Rechte "zu verleihen" und Tieren nicht. Das heißt ausgehend von dem was die meisten Menschen sowieso schon glauben, denken und wollen wäre der nächste logische Schritt eben auch Tieren Rechte zu verleihen.
Dies ist glaube ich aber der ganz falsche und ein gefährlicher Weg.
Nur Leute die dem (weitgehende Tierrechte) sowieso grundsätzlich eigentlich offen gegenüberstehen, mögen dies so akzeptieren und sich in die richtige, von dir gewollte Richtung (zumindest ansatzweise gedanklich) bewegen.
Bei anderen läufst du Gefahr entweder den Eindruck zu vermitteln, du hältst sie für "braune Euthanasie-Anhänger" und sie machen (gedanklich) zu, obwohl du sie mit intelligenterer Argumentation erreichen könntest. Und bei noch anderen lieferst du ein ganz anderes Argument, glaube ja nicht, dass diese Fraktion tatsächlich besiegt oder nur winzigklein wäre. Tiere haben ja diese Rechte auch nicht, also ...

Außerdem schaffst du eine gedankliche Verknüpfung zwischen "sehr engagiertem, radikalem Tierschützer" *hüstel* und "Euthanasie". Ist praktisch das Optimum um sich selbst und sein Ziel zu torpedieren.
Intelligente Gedankenverknüpfungen und Argumentationen erfolgen mit positiven Aspekten. Kleine Kinder alleine und geschickter verpackt wären ein Ansatzpunkt.
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Re: "Rechte innehaben" - "Recht nehmen"

Beitragvon ujmp » Mo 10. Mai 2010, 19:11

Das hat die unverwechselbare Julia gesagt, und nicht ich.
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Re: "Rechte innehaben" - "Recht nehmen"

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mo 10. Mai 2010, 19:16

Sorry, da ist mir beim Zitieren ein Fauxpas unterlaufen :blush2: , ist korrigiert. :gott:
Ich würde dich auch nie für einen "radikalen Tierschützer" halten :kg:
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Re: "Rechte innehaben" - "Recht nehmen"

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Mo 10. Mai 2010, 19:26

Zumindest wurde noch nicht jener Totschläger gebraucht, also ein Pluspunkt: "Wenn man Tieren die Rechte veräwhrt, lässt man KLs zu."
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Re: "Rechte innehaben" - "Recht nehmen"

Beitragvon ujmp » Di 11. Mai 2010, 10:37

Julia hat geschrieben:Das meint auch Prof. Dr. Axel W. Bauer und begründet das mit der fehlenden Letztbegründbarkeit.

Nimm es als Chance: auch die Unterschiedlichkeit von Mensch und Tier ist nicht letztbegründbar. ;-)
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Re: "Rechte innehaben" - "Recht nehmen"

Beitragvon Julia » Di 11. Mai 2010, 10:45

ujmp hat geschrieben:Das hat die unverwechselbare Julia gesagt, und nicht ich.

Ich nimm das mal als Kompliment. :mg:

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Dies ist glaube ich aber der ganz falsche und ein gefährlicher Weg.

Ich bin damit bisher ganz gut gefahren. Aber ich passe meine Argumentation durchaus auch meinem Gegenüber an.
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Re: "Rechte innehaben" - "Recht nehmen"

Beitragvon ganimed » Di 11. Mai 2010, 19:35

Also mein persönlicher Gerechtigkeitssinn (Rechtssinn) sagt mir, dass wenn ich A ein Recht einräume, dann muss ich es auch B einräumen, solange B in allen relevanten Punkten gleich A ist.

Wenn ich also beispielsweise den politisch verfolgten Iranern in Deutschland ein Asylrecht einräume, muss ich das eigentlich auch politisch verfolgten aus anderen Ländern. Denn relevant ist in diesem Zusammenhang die politische Verfolgung.

Bevor ich also Menschenrechte auf Tiere übertrage, würde ich gerne prüfen, ob Tiere in allen relevanten Punkten wie Menschen sind.

Bei dem Recht auf Unversehrtheit würde ich als relevant ansehen, dass man per Nervensystem Schmerzen empfinden kann und sie als quälend empfindet. Insofern würde ich das den entsprechenden Tieren in gewisser Abstufung von höheren zu niederen Tieren zubilligen.

Die zweite Frage wäre wohl, was bei Konflikten passieren soll. Wenn also ein Recht des Menschen einem Recht des Tieres entgegen steht. Wenn beispielsweise aus Ressourcenmangel entweder nur der Mensch sein Recht bekommen kann, oder nur das Tier, aber nicht beide. Was wären die Tierrechte wert, selbst wenn man sie gewährte?
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Re: "Rechte innehaben" - "Recht nehmen"

Beitragvon stine » Di 11. Mai 2010, 20:06

Wer hatte hier welches Recht?

Julias Tierrechte werden mit Vorliebe an Milchrinder und Fleischschweine verliehen. Aber was ist mit dem besten Freund des Menschen? Es gibt zahllose Unfälle mit Hunden, wobei Menschenkinder schon oft den Kürzeren gezogen haben. Ist der Hund im Recht, wenn Mensch sich falsch verhält?

LG stine
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Re: "Rechte innehaben" - "Recht nehmen"

Beitragvon Selachoideus » Mi 12. Mai 2010, 21:37

stine hat geschrieben:Es gibt zahllose Unfälle mit Hunden, wobei Menschenkinder schon oft den Kürzeren gezogen haben. Ist der Hund im Recht, wenn Mensch sich falsch verhält?


Hunde sind ein Makel der Zivilisation. Es sollte möglich sein, daß man sich auf der Straße einer Großstadt bewegt ohne Gefahr von einem Raubtier angegriffen zu werden. Hunde in den Kochtopf!

Viele Grüße

André
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Re: "Rechte innehaben" - "Recht nehmen"

Beitragvon Nanna » Do 13. Mai 2010, 15:48

Ja, und bitte auch Verbrecher ins Gefängnis, Autos in die Schrottpresse, Tauben vor die Flinte und hustende Leute zwangsweise ins Krankenhaus, das ganze mit Videoaufzeichnung aus drei Blickwinkeln und nur auf gepolsterten Straßen, denn Sicherheit geht einfach vor. :motz:
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Re: "Rechte innehaben" - "Recht nehmen"

Beitragvon platon » Sa 15. Mai 2010, 19:36

Also ich mag Hunde - allerdings nur, wenn die Soße passt ...
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