Atheismus/Antitheismus

Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon ujmp » Di 7. Dez 2010, 14:54

Man kann an Gott nicht Glauben, weil man keinen Grund dafür sieht, an ihn zu glauben und man kann an Gott nicht glauben, weil man einen Grund hat, nicht an ihn zu glauben.- Meinst du das?
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon Myron » Di 7. Dez 2010, 15:33

ujmp hat geschrieben:Man kann an Gott nicht Glauben, weil man keinen Grund dafür sieht, an ihn zu glauben und man kann an Gott nicht glauben, weil man einen Grund hat, nicht an ihn zu glauben.- Meinst du das?


Ob man an Gottes Existenz glaubt oder nicht, ist eine Frage, und warum man nicht an Gottes Existenz glaubt, wenn man nicht daran glaubt, eine andere.
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon ujmp » Di 7. Dez 2010, 15:42

Und was ist was (Atheismus/Antitheismus)?
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon Myron » Di 7. Dez 2010, 16:58

ujmp hat geschrieben:Und was ist was (Atheismus/Antitheismus)?


Noch einmal:

Atheismus (aka negativer Atheismus) = Fehlen des Glaubens an die Existenz Gottes oder von Göttern allgemein

Antitheismus (aka positiver Atheismus) = Glaube an die Nichtexistenz Gottes oder von Göttern allgemein
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon Lumen » Di 7. Dez 2010, 18:42

So ist der Unterschied aber so fein, dass er fast ins absurde abgleitet. Ich kann mir nicht vorstellen, wo in der Unterscheidung (praktisch) mehr steckt als bloße semantische Spielerei. Der positive Atheist scheint nur ein klitzekleines bischen sicherer zu sein, dass es Götter nicht gibt.

Was ist der Sinn dieser Unterscheidung?
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon Myron » Di 7. Dez 2010, 18:51

Lumen hat geschrieben:So ist der Unterschied aber so fein, dass er fast ins absurde abgleitet. Ich kann mir nicht vorstellen, wo in der Unterscheidung (praktisch) mehr steckt als bloße semantische Spielerei. Der positive Atheist scheint nur ein klitzekleines bischen sicherer zu sein, dass es Götter nicht gibt.
Was ist der Sinn dieser Unterscheidung?


Diese Unterscheidung gibt einen realen Unterschied wieder: Leute, die aus bloßer Ignoranz, Indifferenz oder einer überlegten agnostischen Haltung heraus nicht an Gott bzw. dessen Existenz glauben, unterscheiden sich von Leuten, die davon überzeugt sind, dass Gott nicht existiert. Denn die einen sind neutrale Atheisten, die weder Theisten noch Antitheisten sind, wohingegen die anderen, die Antitheisten, keineswegs neutral sind.
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon ujmp » Di 7. Dez 2010, 19:20

Was bin ich?: Ich sehe entschieden keinen Anlass an Gott zu glauben.
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon Myron » Di 7. Dez 2010, 20:11

ujmp hat geschrieben:Was bin ich?


Such dir was aus: viewtopic.php?p=73400#p73400

ujmp hat geschrieben:Ich sehe entschieden keinen Anlass an Gott zu glauben.


Der Glaube, dass es keine guten Gründe für den Gottesglauben gibt, kann ein Grund für das Fehlen des Gottesglaubens sein.
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon ujmp » Di 7. Dez 2010, 20:47

Myron hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Was bin ich?


Such dir was aus: viewtopic.php?p=73400#p73400


Myron und seine Weinkarten... :^^: lecker!
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon stine » Mi 8. Dez 2010, 07:41

Myron hat geschrieben:Der Glaube, dass es keine guten Gründe für den Gottesglauben gibt, kann ein Grund für das Fehlen des Gottesglaubens sein.
Das kann man sehr gut an den in den (eigentlich nicht mehr) neuen Bundesländern Aufgewachsenen sehen. Sie haben von Geburt an nichts von einem Gott gehört, sondern sind in dem Bewusstsein groß geworden, dass die Partei und der Staatsratsvorsitzende die Welt ordnen. Der Glaube fehlt aufgrund der Verbannung von Religionen allgemein. Nicht religiöse Kultur, sondern staatliche Reglementierung prägten ihr Leitbild.
Freidenker sind in einem Religionsstaat die Zweifler und in einer Parteidikatatur diejenigen, die keine Götter neben dem Einzigen anerkennen. Es sollte sich demnach die Waage halten.

LG stine
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon ujmp » Mi 8. Dez 2010, 08:01

stine hat geschrieben:Sie haben von Geburt an nichts von einem Gott gehört, sondern sind in dem Bewusstsein groß geworden, dass die Partei und der Staatsratsvorsitzende die Welt ordnen.


Leute, die so etwas glauben, habe ich im Osten jedenfalls nie getroffen. Wenn das so gewesen wäre, hätte es keine Stasi gegeben. Die Betroffenen dieses Systems haben das System schließlich auch selbst abgeschafft.
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon stine » Mi 8. Dez 2010, 08:17

ujmp hat geschrieben:...auch selbst abgeschafft.
Allen voran die letzten Evangelen in der Kirche... :mg:
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon ujmp » Mi 8. Dez 2010, 08:49

...Manche Christen kann man eben nicht von ihrer Geringschäztung für alles Nichtchristlichen abhalten.
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon stine » Mi 8. Dez 2010, 08:56

Selten Schaden ohne Nutzen.
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon ujmp » Mi 8. Dez 2010, 12:46

stine hat geschrieben: Freidenker sind in einem Religionsstaat die Zweifler und in einer Parteidikatatur diejenigen, die keine Götter neben dem Einzigen anerkennen. Es sollte sich demnach die Waage halten.

Das spricht nicht gerade eben für die Religion, weil es besagt, dass sie im Westen nur ausgeübt wurde, weil sie zur herrschenden Meinung gehört. Du selbst setzt damit eine politische Diktatur mit der Kirche gleich. Soviel Ehre verdienen aber die westlichen "Freidenker" nicht - denn was hatte man im Westen schon zu befürchten, wenn man sagte "Gott gibt's nicht"? - Nichts.
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon stine » Mi 8. Dez 2010, 12:56

Ich setze nichts gleich, sondern ich verweise darauf, dass es nicht "keine Weltanschauung" gibt.
Jeder Mensch hat eine für sich plausible Weltanschuung. Wie diese dann das Leben des Einzelnen beeinflusst, ist kulturell bedingt. Schlimm ist nur, wenn jemand nur das (aner)kennt, was ihm von klein auf eingeimpft wurde.

LG stine
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon ujmp » Mi 8. Dez 2010, 13:12

stine hat geschrieben:Schlimm ist nur, wenn jemand nur das (aner)kennt, was ihm von klein auf eingeimpft wurde.

Da kenn ich ein katholisches Beispiel aus dem Brights-Forum. :mg:
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Re: Atheismus/Antitheismus

Beitragvon ujmp » Mi 8. Dez 2010, 13:23

stine hat geschrieben: sondern ich verweise darauf, dass es nicht "keine Weltanschauung" gibt.


Das bestreitet ja auch kein Mensch. Es ist aber ein Unterschied, ob die Weltanschauung auf täglich wiederderholbaren Erfahrungen wie den Gesetzen der Natur beruht oder auf Märchen von Engeln, Elfen und Einhörnern. Die Theologie muss unseriös werden, um zu überleben - nicht jede Weltanschauung verdient m.E. den gleichen Respekt!
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