Kritik an der Evolutionstheorie: Erklärung oder Hypothese

Hallo! Ich, nur ein Laie, habe ein wenig über die Evolutionstheorie nachgedacht und bitte um Kritik und Aufklärung:
Die neodarwinische Evolutionstheorie (ab hier kurz NDE) hat den Anspruch erklären zu können, warum es eine Vielfalt an Lebewesen gibt, genauer: warum es genau die Vielfalt gibt, die es zum einem bestimmten Zeitpunkt t gibt. Die organische Vielfalt korrespondiert dabei mit dem jeweiligen Zustand des Genpools zu eben diesem Zeitpunkt. Die NDE, so ein Gemeinplatz, liefert eine Antwort auf die Frage: warum zum Zeitpunkt t genau dieser Genpool und kein anderer?
Der Genpool einer Art ist die Summe aller Gene ihrer Mitglieder. Die genetische Ausstattung jedes Individuums (sein Genom) ist nicht statisch, sondern verändert sich. Diese Veränderungen werden durch Vorgänge wie z.B. Mutationen, vor allem aber durch die ständige Rekombination des Erbguts verursacht. Das so modifizierte genetische Material oder Genom wird von einer Eltergeneration an eine Tochtergeneration weitergegeben, wobei es auch während dieser Transmission noch zu Änderungen kommen kann. Alle diese Veränderungen spiegeln sich in der organischen Vielfalt.
Manche Individuen haben mehr Nachkommen als andere. Die ungleiche Weitergabe der Gene bewirkt eine Änderung der Häufigkeitsverteilung im Genpool, mithin organische Vielfalt. Warum haben manche Individuen mehr Nachkommen? Ist die Ursache für die höhere Fertilität in Mutationen zu suchen? Nein. Denn man weiß, daß nur ein Bruchteil, ein verschwindend geringer Prozentsatz der auftretenden Mutationen dem Träger eine höhere Fitness, also mehr Nachkommen verschafft als seinem Konkurrenten. Der Schluß:
C: “Wenn eine Mutation bei A auftritt und nicht bei B, dann hat A mehr Nachkommen als B, weil alle Mutationen zu mehr Nachkommen führen”
ist also falsch. Welche Gründe für die ungleiche Weitergabe von Erbinformationen könnte es noch geben? Vielleicht ist B vom Blitz erschlagen worden, bevor er sich fortpflanzen konnte, A jedoch nicht; vielleicht starb das trächtige Weibchen, das B geschwängert hatte, an einer Krankheit; vielleicht war B einfach nicht nach dem Geschmack der paarungswilligen Weibchen. Es gibt jede Menge guter Gründe, warum A mehr Nachkommen als B hat. Nur: Für sich genommen können wir aus keinem dieser Gründe streng logisch ableiten, daß A mehr Nachkommen als B hat. Warum nicht? Alles was wir haben, ist der Genpool zum Zeitpunkt t und das gesicherte Wissen um die Veränderung im Genom eines Individuums. Wie die Welt zum Zeitpunkt des Generationenwechsels, also vor t, aussah, wissen wir in aller Regel nicht.
Darwin hat nun einfach alle Unwägbarkeiten des Lebens in einem Schlagwort zusammengefasst: Natural Selection, zu deutsch “natürliche Auslese” oder, was vielleicht treffender ist: “natürliche Zuchtwahl”. Denn die Zucht von domestizierten Tieren stand ihm Pate bei der Entwicklung seiner Evolutionstheorie. Die Kräfte der Natur als stiller, anonymer Züchter, der die Fruchtbarkeit begünstigt oder versiegen lässt, ohne das jeweilige Lebewesen anzusehen. Dawkins hat deshalb von einem blinden Uhrmacher gesprochen. Dürfen wir den obigen Schluss C in C’ umwandeln derart, daß gilt:
C’: “Wenn es natürliche Auslese gibt, dann A mehr Nachkommen als B?”
Offenbar ist auch dieser Schluß falsch, weil die natürliche Auslese ja blind, unintendiert, ohne das konkrete Lebewesen anzusehen wirkt. Die Natürliche Auslese wirkt wie ein blinder Uhrmacher. Wir müssen also unser Schlußschema weiter verbessern:
C’’ “Wenn es natürliche Auslese gibt, dann hat entweder A mehr Nachkommen als B oder B hat mehr Nachkommen als A?”
Damit ist die Evolutionstheorie zur Wetterregel geworden: “Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt, wie es ist.” Warum soll jemand Gott als Urheber der Schöpfung gegen eine solche Theorie eintauschen? Doch es kommt noch schlimmer. Denn natürlich darf die scheinbar deterministische Gestalt dieses Schlusses nicht darüber hinwegtäuschen, daß sich hinter dem Begriff natürliche Auslese eine Vielzahl von Faktoren verbergen, die zum einen nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit auftreten und zum anderen nicht jedes Individuum gleichermaßen betreffen:
C’’’ “Es ist wahrscheinlich, daß ein oder mehrere Phänomene auftreten, die sich direkt auf die Anzahl der Nachkommen von A oder B auswirken können. Wenn solche Phänomene autreten, dann hat entweder A oder B mehr Nachkommen.”
Das ist nun überhaupt kein Schluß mehr. Daß diese Phänomene ohne Rekurs auf unpersönliche, teleologische Konzepte erklärbar sind, ist die eigentliche Leistung Darwins und seiner Nachfolger. Die Erklärungen der Evolutionstheorie sind keine Erklärung im strengen Sinn des Wortes, sondern haben den Status einer plausiblen kausalen Hypothese.
Die neodarwinische Evolutionstheorie (ab hier kurz NDE) hat den Anspruch erklären zu können, warum es eine Vielfalt an Lebewesen gibt, genauer: warum es genau die Vielfalt gibt, die es zum einem bestimmten Zeitpunkt t gibt. Die organische Vielfalt korrespondiert dabei mit dem jeweiligen Zustand des Genpools zu eben diesem Zeitpunkt. Die NDE, so ein Gemeinplatz, liefert eine Antwort auf die Frage: warum zum Zeitpunkt t genau dieser Genpool und kein anderer?
Der Genpool einer Art ist die Summe aller Gene ihrer Mitglieder. Die genetische Ausstattung jedes Individuums (sein Genom) ist nicht statisch, sondern verändert sich. Diese Veränderungen werden durch Vorgänge wie z.B. Mutationen, vor allem aber durch die ständige Rekombination des Erbguts verursacht. Das so modifizierte genetische Material oder Genom wird von einer Eltergeneration an eine Tochtergeneration weitergegeben, wobei es auch während dieser Transmission noch zu Änderungen kommen kann. Alle diese Veränderungen spiegeln sich in der organischen Vielfalt.
Manche Individuen haben mehr Nachkommen als andere. Die ungleiche Weitergabe der Gene bewirkt eine Änderung der Häufigkeitsverteilung im Genpool, mithin organische Vielfalt. Warum haben manche Individuen mehr Nachkommen? Ist die Ursache für die höhere Fertilität in Mutationen zu suchen? Nein. Denn man weiß, daß nur ein Bruchteil, ein verschwindend geringer Prozentsatz der auftretenden Mutationen dem Träger eine höhere Fitness, also mehr Nachkommen verschafft als seinem Konkurrenten. Der Schluß:
C: “Wenn eine Mutation bei A auftritt und nicht bei B, dann hat A mehr Nachkommen als B, weil alle Mutationen zu mehr Nachkommen führen”
ist also falsch. Welche Gründe für die ungleiche Weitergabe von Erbinformationen könnte es noch geben? Vielleicht ist B vom Blitz erschlagen worden, bevor er sich fortpflanzen konnte, A jedoch nicht; vielleicht starb das trächtige Weibchen, das B geschwängert hatte, an einer Krankheit; vielleicht war B einfach nicht nach dem Geschmack der paarungswilligen Weibchen. Es gibt jede Menge guter Gründe, warum A mehr Nachkommen als B hat. Nur: Für sich genommen können wir aus keinem dieser Gründe streng logisch ableiten, daß A mehr Nachkommen als B hat. Warum nicht? Alles was wir haben, ist der Genpool zum Zeitpunkt t und das gesicherte Wissen um die Veränderung im Genom eines Individuums. Wie die Welt zum Zeitpunkt des Generationenwechsels, also vor t, aussah, wissen wir in aller Regel nicht.
Darwin hat nun einfach alle Unwägbarkeiten des Lebens in einem Schlagwort zusammengefasst: Natural Selection, zu deutsch “natürliche Auslese” oder, was vielleicht treffender ist: “natürliche Zuchtwahl”. Denn die Zucht von domestizierten Tieren stand ihm Pate bei der Entwicklung seiner Evolutionstheorie. Die Kräfte der Natur als stiller, anonymer Züchter, der die Fruchtbarkeit begünstigt oder versiegen lässt, ohne das jeweilige Lebewesen anzusehen. Dawkins hat deshalb von einem blinden Uhrmacher gesprochen. Dürfen wir den obigen Schluss C in C’ umwandeln derart, daß gilt:
C’: “Wenn es natürliche Auslese gibt, dann A mehr Nachkommen als B?”
Offenbar ist auch dieser Schluß falsch, weil die natürliche Auslese ja blind, unintendiert, ohne das konkrete Lebewesen anzusehen wirkt. Die Natürliche Auslese wirkt wie ein blinder Uhrmacher. Wir müssen also unser Schlußschema weiter verbessern:
C’’ “Wenn es natürliche Auslese gibt, dann hat entweder A mehr Nachkommen als B oder B hat mehr Nachkommen als A?”
Damit ist die Evolutionstheorie zur Wetterregel geworden: “Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt, wie es ist.” Warum soll jemand Gott als Urheber der Schöpfung gegen eine solche Theorie eintauschen? Doch es kommt noch schlimmer. Denn natürlich darf die scheinbar deterministische Gestalt dieses Schlusses nicht darüber hinwegtäuschen, daß sich hinter dem Begriff natürliche Auslese eine Vielzahl von Faktoren verbergen, die zum einen nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit auftreten und zum anderen nicht jedes Individuum gleichermaßen betreffen:
C’’’ “Es ist wahrscheinlich, daß ein oder mehrere Phänomene auftreten, die sich direkt auf die Anzahl der Nachkommen von A oder B auswirken können. Wenn solche Phänomene autreten, dann hat entweder A oder B mehr Nachkommen.”
Das ist nun überhaupt kein Schluß mehr. Daß diese Phänomene ohne Rekurs auf unpersönliche, teleologische Konzepte erklärbar sind, ist die eigentliche Leistung Darwins und seiner Nachfolger. Die Erklärungen der Evolutionstheorie sind keine Erklärung im strengen Sinn des Wortes, sondern haben den Status einer plausiblen kausalen Hypothese.