ganimed hat geschrieben:Da gebe ich dir recht. Aber es wird ja das ganze Kirchenvolk dressiert, also auch alle jene, die ansonsten nicht töten täten. Weißt du dann immer noch, was du wählst?
Das kommt mir eben nicht so vor.
Ich sehe das Kirchenvolk nicht als eine sonderlich homogene Einheit.
ganimed hat geschrieben:Also einerseits sagst du in deinem Beitrag, dass eigentlich alles bis auf (5) eigentlich alles auch von den Religionen gesagt wird. (Wobei ich dir ganz und gar nicht zustimmen kann). Und dann plötzlich siehst du in den Angeboten einen Wertenihilismus? Das scheint mir doch sehr widersprüchlich.
Das mit dem Nihilismus bezog sich auf den Terminus „Angebote“.
ganimed hat geschrieben:Ich widerspreche dir in beidem. 1) Fast alle 10 Punkte weisen ein paar ethische Überschneidungen mit religiösen Inhalten auf, natürlich, aber unterscheiden sich auch stark davon, besonders in der Herleitung und Motivation der Punkte.
Die Herleitungen sind irrelevant. Moral muss man glauben (oder es lassen) Ethik verstehen.
Was man glaubt ist wurscht, es ist nie von einem selbst, im Sinne einer Reflexionsleistung.
Letztere ist vorzuziehen.
ganimed hat geschrieben:2) Wie in dem anderen Thread mit der Willensfreiheit finde ich auch hier dein Verständnis der inkompatibilistischen Position relativ mangelhaft, was dich dazu führt, einen angeblichen Widerspruch zu sehen oder gar zu glauben, dass ohne Willensfreiheit plötzlich auch keine Straftaten mehr bestraft würden oder das Gehirn würde ohne uns entscheiden.
Das ist einfach ein grandioser Selbstwiderspruch, den wir hier aber nicht zu vertiefen brauchen, da wir im anderen Thread auch keinen Konsens herstellen konnten.
ganimed hat geschrieben:Da empfehle ich wirklich nochmal ganz von vorne nachzuvollziehen, was ein Inkompatibilist mit Freiheit meint und was es bedeutet, wenn sie nicht da ist.
Hm, der eklatante Mangel an Argumenten von Deiner Seite, wird mit der Geduld eines Esels in jedem Beitrag von Agent ungefähr drei mal thematisiert. Auch wenn ich da kaum noch mitschreibe, ist seine Position bei weitem reflektierter und vor allem: Begründet.
Da könntest Du nachlegen, aber Du kannst es nicht.
ganimed hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Einiges in einigen Religionen ist Mist, der revidiert werden sollte, auf jeden Fall diskutiert werden muss. Einiges ist prima, der Hälfte oder Zweidritteln stimmen wir zu.
Welchem der 10 Gebote kann man denn zustimmen? Ich kann keinem Gebot wirklich in Gänze zustimmen.
Du sollst nicht morden.
Du sollst nicht stehlen.
Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.
Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.
Die würde ich unterscheiben, ein Ruhetag ist auch okay, dass man die Ehe nicht brechen sollte, da würde ich nicht so ein Getue drum machen, aber Scheidung als Volkssport ist ja auch nix.
ganimed hat geschrieben:Alle scheinen mir entweder zu wirr, weil da von einem angeblichen Gott gefaselt wird, andere scheine mir viel zu starr, weil unterschiedliche Situationen nicht berücksichtigt sind. Und dann wieder fehlen sehr wichtige Dinge wie beispielsweise "du sollst keine Sklaven halten" oder irgendwas von Menschenrechten. Ich finde von den 10 Geboten keines prima und stimme keinem zu.
Ein Gebot ist doch keine Diskussion.
Entweder es ist eines, oder eben nicht, dann ist es ein Vorschlag, ein Sinnspruch oder sonst was. Gläubige Menschen, vielleicht auch nur die Obrigkeit und die Hardliner, tun sich in aller Regel schwer damit, einige Gebote zu kappen, weil sie dann denken, das wäre die Ouvertüre dazu, alle zu beseitigen. Auch ist die Gewichtung sicher unterschiedlich.
Dass man keine anderen Götter haben sollte bezieht sich explizit auf eine mythische Gemeinschaft, übrigens ebenso, wie die Aussage, man sollte überhaupt keine haben.
Beides kann man nicht ausweiten, ohne zu missionieren. Für Fundamentalisten ist es sicher der wichtigste Punkt, sich genau zu diesem/keinem (und keinem anderen) Gott zu bekennen, für rationalere Naturen mögen die allgemeinen Gesetze wichtiger sein, die sich nicht primär auf religiöse Praktiken beziehen.
Es ist halt die Frage, ob man, bei aller kämpferischen Einstellung, bemüht ist, das Trennende zu betonen und auch noch in vollkommen vernünftigen Geboten, wie nicht zu töten, ein Problem zu sehen oder, ob man das Verbindende betont und sagt, super Christen, Moslems, Buddhisten, Hindus und Atheisten stimmen schon mal in 5 Punkten überein.