Untersuchung des Zufalls
Verfasst: Mi 18. Jul 2012, 08:48
Aus vergangenen Diskussionen um Willensfreiheit, Evolutionstheorie und anderes abgeleitet, ist eine Frage für mich noch ungeklärt, die, nach dem Zufall.
Gibt es eigentlich Zufall, echten Zufall?
Was soll das sein, wie könnte der aussehen?
Oder ist Zufall einfach ein Sammelbegriff für Gesetzmäßigkeiten die von uns noch nicht oder prinzipiell nicht durchschaut werden können?
Was ich insbesondere meine: In der Diskussion um die Willensfreiheit gibt es den einigen Forenteilnehmern bekannten Streit zwischen Kompatibilisten und Inkompatibilisten. Für diese Diskussion gibt es hier eigene Threads, sie soll an dieser Stelle nicht erneut angefacht werden.
Damit man aber überhaupt miteinander reden kann, einigte man sich auch Rahmenbedingungen, innerhalb derer das Spiel stattfindet und diese sind so, dass Naturalisten sie unterschreiben können.
Die wichtigsten sind, dass die Naturgesetzte überall gelten (und zu jeder Zeit gegolten haben und gelten werden) und dass alles mit rechten Dingen zugeht, d.h. es greift keine unerklärliche Macht von irgendwo her, in das Spiel ein.
Wenn es nun so ist, dass die Naturgesetze von Beginn des Universums an gegolten haben, keine sonstige Macht nachher auf unerklärliche Weise eingegriffen hat und die Anfangsbedingungen des Universums endlich (in ihrer Zahl) waren, dann müsste sich daraus zwingend ergeben, dass jede Bewegung jedes kleinsten Teilchens prinzipiell unter dem Regime der Naturgesetze steht.*
Mithin wäre das Universum vollständig determiniert.
Wenn das der Fall sein sollte, wo ist dann noch Raum für Zufall?
Zufall, darunter verstehen wir die Augenzahl beim Wurf eines Würfels oder der Zerfall eines Atomkerns bei radioaktiven Elementen. Aber bei aller Zufälligkeit zeigt sich bei einer großen Zahl von Würfen wieder eine Ordnung und auch radioaktive Stoffe haben eben ihre Halbwertzeit, die Zeit, nach der noch genau die Hälfte es radioaktiven Elements vorhanden ist, das ist ausgesprochen regelmäßig. Was wir nicht wissen, ist, welchen Kern als nächster zerfällt, aber dieses Ereignis und auch der nächste Würfelwurf steht nicht außerhalb der Naturgesetze, sollte also gesetzmäßig ablaufen und wenn man die Annahme, dass die Gesamtkonstellation aller Faktoren im Universum das nächste Ereignis determiniert, besteht erst mal kein Grund beim Uran von dieser Regel eine Ausnahme zu machen.
Nun geht z.B. die Evolutionsbiologie davon aus, dass Weltentstehung eine Kombination aus Zeit und Zufall ist. Was aber, wenn es gar keinen echten Zufall gibt? Trifft das evolutionsbiologische Ansätze ins Herz oder ist es ganz einfach egal, weil es ausreicht, dass wir die Komponenten nicht kennen?
Für uns wäre es – und vieles andere – Zufall, aber eben nur für unsere beschränkten Möglichkeiten der Einsicht.
Ist eine Ordnung, wie wir sie tagtäglich erleben überhaupt denkbar, mit echtem Zufall in der Welt?
Und die Frage von oben noch mal: Was genau soll echter Zufall überhaupt sein?
Klar ist, die Welt kann nicht zu 100% zufällig sein, sonst wäre jede Regelmäßigkeit, die wir erleben unmöglich. Aber wieviel Prozent Zufall wäre eigentlich zu ertragen, damit die Welt ist, wie sie ist?
Ist innerhalb der gesetzten Prämissen, Naturgesetze immer und überall, alles geht mit rechten Dingen zu, Zufall überhaupt denkmöglich?
* Das gilt auch dann, wenn man sich vor Augen hält, dass das, was wir Naturgesetze nennen, eigentlich vom Menschen beobachtete Regelmäßigkeiten sind, aus deren wiederholten Auftreten wir einen Gesetzesstatus in Form einer Notwendigkeit abgeleitet haben.
D.h. auch wenn man noch gar nicht weiß, was alles Naturgesetz ist, es sollte diese dennoch geben.
Auch wenn die Naturgesetze oder deren Konstanten dynamischen Wandlungsprozessen unterworfen sein sollten, werden diese nicht einfach so eintreten, sondern ihrerseits im Rahmen einer Gesetzmäßigkeit, bei der alles mit rechten Dingen zugeht.
Und wie mir scheint, ist dieses Konstrukt auch halbwegs immun gegen die logischen Einwände Humes, der sagt, dass aus der Tatsache, dass etwas bisher immer so war, logisch nicht zwingend abgeleitet werden kann, dass es auch weiterhin so sein wird. Das mag schon sein, aber jede Veränderung müsste innerhalb des Rahmens der Naturgesetze stattfinden, aus denen man eine gewisse Konstanz ableiten darf. (Dieser Punkt muss noch weiter diskutiert werden.)
Gibt es eigentlich Zufall, echten Zufall?
Was soll das sein, wie könnte der aussehen?
Oder ist Zufall einfach ein Sammelbegriff für Gesetzmäßigkeiten die von uns noch nicht oder prinzipiell nicht durchschaut werden können?
Was ich insbesondere meine: In der Diskussion um die Willensfreiheit gibt es den einigen Forenteilnehmern bekannten Streit zwischen Kompatibilisten und Inkompatibilisten. Für diese Diskussion gibt es hier eigene Threads, sie soll an dieser Stelle nicht erneut angefacht werden.
Damit man aber überhaupt miteinander reden kann, einigte man sich auch Rahmenbedingungen, innerhalb derer das Spiel stattfindet und diese sind so, dass Naturalisten sie unterschreiben können.
Die wichtigsten sind, dass die Naturgesetzte überall gelten (und zu jeder Zeit gegolten haben und gelten werden) und dass alles mit rechten Dingen zugeht, d.h. es greift keine unerklärliche Macht von irgendwo her, in das Spiel ein.
Wenn es nun so ist, dass die Naturgesetze von Beginn des Universums an gegolten haben, keine sonstige Macht nachher auf unerklärliche Weise eingegriffen hat und die Anfangsbedingungen des Universums endlich (in ihrer Zahl) waren, dann müsste sich daraus zwingend ergeben, dass jede Bewegung jedes kleinsten Teilchens prinzipiell unter dem Regime der Naturgesetze steht.*
Mithin wäre das Universum vollständig determiniert.
Wenn das der Fall sein sollte, wo ist dann noch Raum für Zufall?
Zufall, darunter verstehen wir die Augenzahl beim Wurf eines Würfels oder der Zerfall eines Atomkerns bei radioaktiven Elementen. Aber bei aller Zufälligkeit zeigt sich bei einer großen Zahl von Würfen wieder eine Ordnung und auch radioaktive Stoffe haben eben ihre Halbwertzeit, die Zeit, nach der noch genau die Hälfte es radioaktiven Elements vorhanden ist, das ist ausgesprochen regelmäßig. Was wir nicht wissen, ist, welchen Kern als nächster zerfällt, aber dieses Ereignis und auch der nächste Würfelwurf steht nicht außerhalb der Naturgesetze, sollte also gesetzmäßig ablaufen und wenn man die Annahme, dass die Gesamtkonstellation aller Faktoren im Universum das nächste Ereignis determiniert, besteht erst mal kein Grund beim Uran von dieser Regel eine Ausnahme zu machen.
Nun geht z.B. die Evolutionsbiologie davon aus, dass Weltentstehung eine Kombination aus Zeit und Zufall ist. Was aber, wenn es gar keinen echten Zufall gibt? Trifft das evolutionsbiologische Ansätze ins Herz oder ist es ganz einfach egal, weil es ausreicht, dass wir die Komponenten nicht kennen?
Für uns wäre es – und vieles andere – Zufall, aber eben nur für unsere beschränkten Möglichkeiten der Einsicht.
Ist eine Ordnung, wie wir sie tagtäglich erleben überhaupt denkbar, mit echtem Zufall in der Welt?
Und die Frage von oben noch mal: Was genau soll echter Zufall überhaupt sein?
Klar ist, die Welt kann nicht zu 100% zufällig sein, sonst wäre jede Regelmäßigkeit, die wir erleben unmöglich. Aber wieviel Prozent Zufall wäre eigentlich zu ertragen, damit die Welt ist, wie sie ist?
Ist innerhalb der gesetzten Prämissen, Naturgesetze immer und überall, alles geht mit rechten Dingen zu, Zufall überhaupt denkmöglich?
* Das gilt auch dann, wenn man sich vor Augen hält, dass das, was wir Naturgesetze nennen, eigentlich vom Menschen beobachtete Regelmäßigkeiten sind, aus deren wiederholten Auftreten wir einen Gesetzesstatus in Form einer Notwendigkeit abgeleitet haben.
D.h. auch wenn man noch gar nicht weiß, was alles Naturgesetz ist, es sollte diese dennoch geben.
Auch wenn die Naturgesetze oder deren Konstanten dynamischen Wandlungsprozessen unterworfen sein sollten, werden diese nicht einfach so eintreten, sondern ihrerseits im Rahmen einer Gesetzmäßigkeit, bei der alles mit rechten Dingen zugeht.
Und wie mir scheint, ist dieses Konstrukt auch halbwegs immun gegen die logischen Einwände Humes, der sagt, dass aus der Tatsache, dass etwas bisher immer so war, logisch nicht zwingend abgeleitet werden kann, dass es auch weiterhin so sein wird. Das mag schon sein, aber jede Veränderung müsste innerhalb des Rahmens der Naturgesetze stattfinden, aus denen man eine gewisse Konstanz ableiten darf. (Dieser Punkt muss noch weiter diskutiert werden.)