stine hat geschrieben:Anscheinend wurde (wissenschaftlich) festgestellt, dass Frauen innerhalb ihres monatlichen Zyklus unterschiedliche Männertypen favorisieren. Während sie in der fruchtbaren Phase völlig auf den muskulösen, sportlichen Macho stehen, wählen sie in der unfruchtbaren Phase und in der Schwangerschaft eher den bebrillten, zuverlässigen Langzeitarbeiter.
stine hat geschrieben:Anscheinend wurde (wissenschaftlich) festgestellt, dass Frauen innerhalb ihres monatlichen Zyklus unterschiedliche Männertypen favorisieren. Während sie in der fruchtbaren Phase völlig auf den muskulösen, sportlichen Macho stehen, wählen sie in der unfruchtbaren Phase und in der Schwangerschaft eher den bebrillten, zuverlässigen Langzeitarbeiter.
stine hat geschrieben:Die Frage ob man bei der Partnerwahl mit Verstand oder nach Gefühl auswählen soll, ist aber durchaus berechtigt.
stine hat geschrieben: Man sollte sich vielleicht auch einmal die hohen Scheidungsraten ansehen und interessiert danach fragen, wie und wann die beiden eigentlich vorher zueinander gefunden haben.
stine hat geschrieben:Es ist auch festzustellen, dass in besseren sozialen Verhältnissen weniger Kinder geboren werden, als in weniger guten sozialen Verhältnissen.
stine hat geschrieben:Daraus könnte man schließen, dass in besseren sozialen Verhältnissen die Gründung einer Familie überlegter stattfindet.
stine hat geschrieben: Die Folge ist, dass immmer die Mehrheit der Kinder, die weniger guten Chancen haben wird.
stine hat geschrieben:Sich wegen einer Frau zu kloppen, ist sehr animalisch, Xander!
stine hat geschrieben:Wenn sich die Männchen um das eine Weibchen streiten, weil sich alle mit dieser einen paaren wollen, dann muss sie schon tierisch gute Gene haben!
stine hat geschrieben:Hier könnte man den Faden noch weiter spinnen
xander1 hat geschrieben:Jetzt nehmen wir mal an, dass es einen Menschen gibt, der als Partner jemanden findet, der den Idealvorstellungen von sehr vielen anderen Menschen entspricht. Was ich mich da frage ist, wie viel das für die auf diesen Partnern aufbauenden Generationen bringt? Also wie groß ist der Effekt, im Endeffekt, wenn man einen Partner hat, der sehr "gute" Merkmale hat der sexuellen Evolution? Darum geht dieses Thema hier. Das ist die Frage.
Wäre es da nicht besser, wenn man neben seinen Gefühlen viel rationaler vorgeht, und quasi statt einer Gefühlsgetriebenen sexuellen Selektion eine verstandgetriebene "betreibt"?
Darth Nefarius hat geschrieben:Du musst nur auf deine eigenen Worte achten: Klug und schön - aber was ist schon Schönheit? Sie liegt im Auge des Betrachters, aber es wird unter den Betrachtern einen gewissen Konsens geben - und zufällig wird das, was schön ist auch Gesundheit bedeuten: Schlank ist gesünder als mager und fett, sportlich bedeutet guter Stoffwechsel und gute Überlebenschancen, Symmetrie spricht für gute Morphogenese, große Milchdrüsen für gute Ernährung eines potentiellen Nachwuchses. Wir sind dadurch rational, dass wir das lieben, was nützlich ist - obwohl es uns nicht unbedingt bewusst ist. Das ist sexuelle Selektion.
Darth Nefarius hat geschrieben:Du hast das Prinzip der sexuellen Selektion nicht ganz verstanden:
Darth Nefarius hat geschrieben: Ja, es wird nach Merkmalen selektiert (also die Partner), die einem gefallen - die können tatsächlich sehr willkürlich sein. Qui bonum? Nun, zunächst erwächst daraus eine hohe Diversität und gleichzeitig werden die Präferenzen vererbt (beiderseitig). Präferenzen für bestimmte Merkmale sind zwar zunächst willkürlich, fällt aber die Präferenz zufällig mit einem evolutionären Nutzen zusammen, der sich in der höheren Fitness widerspiegelt, wird sowohl die Eigenschaft als auch die Präferenz vererbt. Aus einer also erstmal willkürlichen Präferenz erwächst ein Selektionsvorteil - allein durch die Präferenz. Die Rechnung lautet in etwa so: Vogel mit rotem Kopfschmuck ist ein Mutant, der roten Kopfschmuck hat und gleichzeitig einen besser geformten Schnabel zur Futterbeschaffung. Weibchen mit "rot-fetisch" findet den Vogel hübsch und paart sich mit ihm - Nachkommen männlicher seits tragen roten Kopfschmuck und weiblicher seits die Präferenz für roten Kopfschmuck. Beide haben eventuell den besseren Schnabel. Die Weibchen der neuen Generation wie die Männchen haben einen Selektionsvorteil und suchen sich entsprechend ihrer geerbten Präferenzen einen Partner. Das ergibt synergistische Effekte für alle beteiligten.
Also technisch gesehen, sind unsere Gefühle auf perfide Art und Weise unlängst auch der Logik der Evolution unterworfen - denn wenn sich eine gewisse Präferenz über die ganze Spezies zeigt, ist sie auch eine ererbte (und damit selektierte) Eigenschaft.
Der "Vorteil" (um mal ein wenig final zu argumentieren, was man aber nicht sollte), alles über Gefühle laufen zu lassen, ist die instinktive Rationaliätt der Handlung - mit anderen Worten, wer handelt und weniger denkt, spart Zeit (zum anderen kann da soetwas lästiges wie der angeblich freie Wille eingreifen) und ist auch noch mindestens genauso erfolgreich wie die durchdachten Handlungen, weil der Instinkt durch Selektion nützlich geworden ist.
stine hat geschrieben:Und bist du schon mal in einer Großstadt U-Bahn gefahren?
Hast du gesehen, WER sich wirklich fortpflanzt?
stine hat geschrieben:Ich denke, dass die meisten Menschen einfachheitshalber auf das Verfügbare zurückgreifen und das Ideal nur noch in ihrem Kopf haben. Und dadurch passiert sexuelle Selektion zugunsten des Durchschnitts.
stine hat geschrieben: Es wird auch künftig Zahnspangen und Schönheitsoperationen geben und die Kinder werden sich in der Schule quälen müssen. Das Ideal ist zu weit von dem entfernt, was wirklich verfügbar ist. Heißt aber unterm Strich, dass die Theorie der sexuellen Selektion, die "Verbesserung" betreffend, eine Theorie bleiben wird.
xander1 hat geschrieben:Solche Dauerangiftungen müssen ja kommen. Schließlich ist man hier in einem Internetforum. Ich habe gar nicht viel zur sexuellen Evolution geschrieben, sie nicht beschrieben, wieso sollte ich da das Prinzip nicht verstanden haben? Bzw. wie wolltest du das erkannt haben?
xander1 hat geschrieben:Meine Frage zielt darauf ab, inwieweit mit welchen Parametern diese Theorie praktische Relevanz hat, bzw. wie viel Prozent erfolgreich ist das subjektive Schönheitsempfinden eines Menschen, bzw. noch verständlicher geschrieben: Wenn Durchschnitts-Person A Person B vom anderen Geschlecht 100% schön findet, wie viel Prozent sind im Durchschnitt (weil Durchschnittsperson) von diesen 100% auf den Fortpflanzungs- und Überlebensfaktor der zukünftigen Generationen relevant. Oder anders gefragt: Wie gut funktioniert die sexuelle Evolution bei dem durchschnittlichen Menschen?
xander1 hat geschrieben:Weil ich denke mir: Angenommen man zeugt ein Kind mit einer 100% optimalen Frau, im subjektiven Maß optimal. Wäre nicht eine 90%ig optimale auch ok? Bringen die 10% mehr wirklich mehr?
xander1 hat geschrieben: Ich vermute, dass es wenig Unterschied macht ob 90% oder 100%. (By the way - ich habe deinen Post gelesen, vielleicht verstehst du meine Frage nicht und denkst deshalb, dass ich die sexuelle Selektion nicht verstanden hätte.)
xander1 hat geschrieben:Das was du in deinem letzten Post geschrieben hast beschreibt Mechanismen, aber meine Frage des Themas zielt darauf ab, in welchen Relationen diese Mechanismen stattfinden, was hat einen wie großen Anteil in den Mechanismen und Zusammenhängen. Was ich bereits sagen kann, ist dass das heute wohl kein Schwein weiß, erst Recht nicht wissenschaftlich, weil man schätzen muss. Aber vielleicht gibts Studien aus dem Tierreich.
xander1 hat geschrieben:Ganz ohne Verstand gehts nicht, und deshalb ist die Menschliche Sexuelle Selektion auch nicht nur emotional getrieben.
Darth Nefarius hat geschrieben:Eine Rolle spielt auch der Drang: Ein etwas älteres (zugegeben) Triebmodell betrachtet die Triebe hydraulisch: Je weniger Triebbefriedigung erfolgt, desto weniger groß muss der eigentliche Reiz sein (mein Biologielehrer in der 6. hat es damals in etwa so ausgedrückt: "Wenn Druck auf der Leitung ist, knallst du auch eine alte Schabracke und bist zufrieden." -
Darth Nefarius hat geschrieben: Mutationen, .... Mutanten
stine hat geschrieben:Ich denke, dass die meisten Menschen einfachheitshalber auf das Verfügbare zurückgreifen und das Ideal nur noch in ihrem Kopf haben. Und dadurch passiert sexuelle Selektion zugunsten des Durchschnitts.
Darth Nefarius hat geschrieben:Nein, sie entfällt einfach. Selektion bedeutet, dass selektiert wird - wenn genommen wird, was da ist, wird gar nicht selektiert. Der Zustand ist zwar noch nicht für die ganze Spezies erreicht, aber leider bereits bei vielen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich bin immer wieder erstaunt über die Paare, die ich sehe und verliere dann immer ein Stück mehr Hoffnung für die Menschheit.
xander1 hat geschrieben:Wie kommst du darauf, dass es da keine oder wenig Selektion gibt? Also, um das zu beurteilen muss man kein Biologe sein, sondern braucht Menschenkenntnis. Ich denke übringens nicht, dass es unter denen wenig Selektion gibt. Aber dafür habe ich jetzt keine Argumente, bzw. will ich darüber auch jetzt nicht schreiben.
xander1 hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Nein, sie entfällt einfach. Selektion bedeutet, dass selektiert wird - wenn genommen wird, was da ist, wird gar nicht selektiert. Der Zustand ist zwar noch nicht für die ganze Spezies erreicht, aber leider bereits bei vielen.
Mhh weiß nicht. Aber das können wir jetzt auch nicht wirklich messen.
xander1 hat geschrieben:Ich glaube ich brauche gar nicht aufzählen was man an Frauen attraktiv finden kann. Man stelle sich mal für einige Zeit vor, was man am Körper der Frau attraktiv findet und überlege sich dann, was das für Effekte auf die nächsten Generationen hat, außer dass das wieder schön gefunden werden kann bei der nächsten Generation. Also ich denke z.B., dass wir kein besonders breites Becken mehr brauchen, weil es Fortschritte der Menschheit beim Gebären gibt.
xander1 hat geschrieben: Oder viele Männer wollen eine intelligente Frau, aber ich denke dass solche Frauen eher später oder weniger Kinder haben wird. Insofern sind wir da womöglich falsch gepolt! Wofür sind das Argumente und worauf will ich hinaus? Na ich denke, dass wenn wir uns stark verlieben in Frauen mit Eigenschaften, wegen denen wir verliebt sind, dann ist diese Verliebtheit mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht so sehr gut geeicht. Das heißt wir finden größtenteils Eigenschaften gut, die rein evolutionär gesehen fragwürdig sind für den zukünftigen sexuellen und natürlichen Selektionsvorteil weiterer Generationen.
xander1 hat geschrieben:Und das liegt größtenteils daran, dass unser Fortschritt in Wissenschaft und gesellschaftlicher Entwicklung deutlich dynamischer vonstatten geht als unser evolutionäres Programm, das dem hinterher hinkt.
xander1 hat geschrieben:Aber wieso sollte man die Evolution als seinen Maßstab nehmen, wie ich hier das mache.
Darth Nefarius hat geschrieben:Aber auch Formate wie "Bauer sucht Frau", "Schwiegertochter gesucht".... zeigen, wohin die Menschheit hinsteuert.
stine hat geschrieben:Ja, kaum zu glauben: Bei den genannten Sendungen handelt es sich doch tatsächlich um die Weiterentwicklung deutscher Fernsehunterhaltung und die in diesen Sendungen Vorgeführten sollen nun tatsächlich die Eltern der nächsten Generation werden?
Nanna hat geschrieben:Warum die Aufregung? Diese Leute waren schon da, bevor es diese Sendungen gab und sie werden auch noch da sein, wenn diese Sendungen eines Tages aus der Mode gekommen sind.
Nanna hat geschrieben:Die Menschheit hat bislang die Eiszeit, die Atombombe, alle Arten religiöser und politischer Ideologien und mindestens seit der Schaffung der ersten Zivilisationen auch den ganzen öden Kulturpessimissmus von Platon bis Sarrazin überlebt. "Bauer sucht Frau" werden wir gerade noch überstehen...
xander1 hat geschrieben:Jetzt nehmen wir mal an, dass es einen Menschen gibt, der als Partner jemanden findet, der den Idealvorstellungen von sehr vielen anderen Menschen entspricht. Was ich mich da frage ist, wie viel das für die auf diesen Partnern aufbauenden Generationen bringt? Also wie groß ist der Effekt, im Endeffekt, wenn man einen Partner hat, der sehr "gute" Merkmale hat der sexuellen Evolution?
Doch ist es.Nanna hat geschrieben:Bloß weil das Thema die Grenze deiner persönlichen Welt überschritten hat, heißt das nicht, dass es automatisch drängender oder schlimmer als früher geworden ist.
Kurt hat geschrieben:Sexuelle Selektion ist doch erstmal ein Begriff, den wir überwiegend aus dem Tierreich kennen. Der Pfau mit den schönsten Federn gewinnt, der Hirsch mit dem größten Geweih. Bei Affenhorden kommen Themen wie sozialer Status ("Macht") ins Spiel. Menschen haben im Gegensatz dazu noch die Fähigkeit, Eigentum aufzubauen und aufzubewahren. Sogar über Generationen hinweg zu vererben. Allgemeiner müsste man also nach den Partnerwahlkriterien fragen. Das sind nicht nur die körperlichen Eigenschaften des Partners.
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