Ewiges Leben nach dem Tod - unvorstellbar ?

Beitragvon Sisyphos » So 4. Mär 2007, 20:54

Liberto hat geschrieben:Das Nichts ist für uns Menschen unvorstellbar.


Was aber nicht heißt, dass wir Angst davor haben müssten. Von Epikur stammen folgende Zitate:

Epikur (Philosophie der Freude, S. 63) hat geschrieben:Der Tod ist für uns ein Nichts; denn was der Auflösung anheimgefallen ist, besitzt keine Empfindung mehr, was aber keine Empfindung mehr hat, bedeutet für uns nichts mehr.


Epikur (Philosophie der Freude, S. 55) hat geschrieben:So ist also der Tod, das schauervollste Übel, für uns ein Nichts; wenn wir da sind, ist der Tod nicht da, aber wenn der Tod da ist, sind wir nicht mehr. Er geht also weder die Lebenden noch die Gestorbenen an; für die einen ist er ja nicht vorhanden, die anderen aber sind für ihn nicht mehr vorhanden.


Anbei: Hätte Epikur die Götter nicht nur in die Bedeutungslosigkeit verbannt, sondern sie konsequent aus seinem Weltbild gestrichen, könnten wir ihn schon als waschechten Naturalisten bezeichnen.
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Beitragvon Mark » Mo 5. Mär 2007, 17:47

Epikur sieht manchmal alles ein wenig neurotisch und unflexibel.

der tod ist die totale null-linie, der wir uns aber nach sorgfältiger auslegung dessen was wir darstellen und wodurch wir uns prinzipiell definieren nur asymptotisch annähern. ein kunstwort also ohne belang. pragmatisch betrachtet ist der tod nicht existent, weil nicht nicht-sein kann was prinzipiell noch vorhanden ist. so wenig wie wir als metaphysisches individuum wirklich existieren, so unsterblich sind wir auch. je mehr wir das erkennen...desto mehr scheissen wir auf den tod.
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