Das Skript hört sich gut an - wobei ich inhaltlich nichts dazu sagen kann, da ich zu wenig Kenntnisse über Singer habe.
Weshalb ist Töten unrecht?
Weshalb ist es falsch einen Menschen zu töten? - diese Frage sollte man präzisieren; das Wort “Mensch” hat zwei verschiedene Bedeutungen. Erstens meint es die bloße Zugehörigkeit zur Spezies Homo sapiens, die – wie wir gesehen haben – ohne moralische Bedeutung ist. Zweitens meint es “Person” - was Eigenschaften wie Selbstbewusstsein, Bewusstsein über Heute und Morgen, Wünsche und Ziele für die Zukunft impliziert.
Das Selbstbewusstsein, die Fähigkeit, sich seiner selbst Bewusst zu sein, ist notwendige Bedingung für den Wunsch auf Leben. Es hat keinen Sinn zu sagen, ein Wurm würde wünschen weiterzuleben, weil er sich seiner Existenz, genauso wie der Zukunft nicht bewusst ist.
Weshalb ist es denn nun Unrecht, einen Menschen zu töten? Weil die Tötungsschwelle innerhalb einer Gruppe in der Evolution für unsere Gene von Vorteil war - oder weil die Kosten-Nutzen-Relation eines gesellschaftlichen Zusammenlebens sich ansonsten rapide verschlechtern würde? (Zielargumentation)
Wo bleiben die angeborenen Emotionen, die uns eine durch Auslese entstandene Wertung vornehmen lassen? Gibt es ein Naturrecht, sind Wille oder Emotion ansich ein Grund für eine bestimmte Ethik? Es ist nicht in aller Regel so, dass wir aufgrund unserer Gene und unserer moralisch/ethischen Einstellung/Erziehung sekundenschnell werten, aber die (scheinbaren) Argumente dann später sammeln, um unsere Meinung zu legitimieren? Ist der bloße Wille nicht in der Diskussion manchmal das stäkste Argument?
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