Nabend,
gut der Titel klingt etwas reißerisch, aber das soll er auch, denn Reibung erzeugt Wärme, zur Sache aber...
Ich lese momentan ein Buch von Steven Pinker "Das Unbeschriebene Blatt". Es geht darum, wie man zu dem Menschen wird, der man ist. Prägen unsere Erfahrungen, unserer Eltern, unser Umfeld und/oder unsere Umwelt, das zukünftige Verhalten, und sind wir alle von Natur aus gleich konditioniert, nämlich gar nicht, so wie es Lockes Theorie des "unbeschriebenen Blattes" aussagt? Oder sind wir nichts weiter als das Ergebniss abermillionener Basenpaare, die uns in eine Persönlichkeit pressen, unseren Willen nur frei erscheinen lassen, aber unseren Entscheidungskanal ziemlich dünn lassen?
Es gibt Argumente für beide Seiten. Jemand der im Slum aufwächst, von seinen Eltern geschlagen und misshandelt wird, nie Liebe und Vertrauen erfahren hat, wird kein Samariter. Also haben äußere Einflüsse, doch eine Bedeutung, nur welche?
Bewiesen scheint aber auch, dass unsere Gene unterschiedlichste Charakterausbildungen lenken können. Mutiert z.b. das Gen FOXP2, kommt es zu einer schweren Sprachstörung (http://de.wikipedia.org/wiki/FOXP2). Liegt die Langversion des Gens D4DR vor, scheint sich sein Träger nach Action und dem Adrenalinschub zu sehnen, da bestimmte Rezeptoren gestört sind. Mutiert das Gen LIM-kase1, dann ist unserer räumliche Vorstellung gestört. Und zuletzt das wohl bekannteste: Kommt das Chromosom 21, 3 anstatt 2 mal vor, liegt das Down-Syndrom vor.
Meiner Meinung nach ist man gut daran, beide Seiten zu betrachten. Unser Erbgut gibt vielleicht vor, wie wir am Anfang unseres Lebens konditioniert sind und legt uns so vielleicht Steine in den Weg, oder hilft uns mit besonderen Talenten weiter, doch ab diesem Zeitpunkt, ist jeder seines Glückes Schmied, oder besser der seiner Erfahrungen.
Wie seht ihr das? Einwände? Vorschläge? Oder alles Mist, denn Gott hat uns erschaffen und bestimmt wie wir sein werden
Gruß