von ganimed » Fr 16. Apr 2010, 20:46
Ich erlebe gerade eine Menge kosmischer Zufälle:
Ich war letzte Woche gerade in Bremen in diesem Mitmachmuseum (Science-Center, Universum) und da hing eine schöne Karte, wie ich fand. Die Entfernung zwischen Bremen und New York wurde dargestellt als lange Dezimalzahl in Millimeter. Und die fünfte (oder so) Nachkommastelle erhöhte sich etwa im Sekundentakt. Da kriegt man endlich mal ein Gefühl für die Geschwindigkeit, dachte ich noch so bei mir.
Und auf einem Sofa konnte man sich setzen während hydraulisch die Erdstöße eines Erdbebens simuliert wurden. Ganz schön heftige Schläge. Möchte ich lieber nicht in echt erleben.
Und wenn ich den gerade vergangenen Winter sehe und die auch im April noch teilweise fies kalten Temperaturen auf dem Rad ertrage, denke ich auch sofort: das könnte mit dem Klimawandel zu tun haben. Man könnte es bei jeder Abweichung von der gefühlten Normalität denken. Aber heute in der Tageszeitung waren zum Vergleich die Temperaturen von heute vor 1, 2, 5 und 10 Jahren ausgewiesen. Es war fast immer deutlich wärmer. Nur vor 10 Jahren war es mal genau so kühl.
Und gestern abend hörte ich eine Podcast-Sendung, die ich bereits letzte Woche downloadete, als noch niemand vom Island-Vulkan wusste. Und im Podcast ging es um den verheerendsten Vulkanausbruch seit Menschengedenken. Vulkan Tambora in Indonesien im Jahr 1813 mit dem anschließenden "Jahr ohne Sommer", wo es in den USA in allen Monaten und allen Staaten jeweils Schnee gegeben hat (wenn ich das richtig gehört habe).
Und dann verknüpft mein Hirn alle diese Schnippsel im Angesicht der aktuellen Aschewolke und wundert sich.
Will sagen: bei der Frage, ob die Häufigkeit von aktuellen Vulkanausbrüchen und Erdbeben noch normal ist, darf man sich augenscheinlich keinesfalls auf sein Gefühl verlassen. Dazu ist unsere Wahrnehmung, so vermute ich, einfach zu selektiv und unser Gedächtnis zu kurz. Wie gut, dass die Wissenschaft verlässliche Daten über große Zeiträume anbietet.