Nathan hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:genauer: das ist gar keine Darstellung der Evolutionstheorie, sondern eine Beschreibung dessen, was die Evolutionstheorie modelliert.
So sehe ich das auch. Damit hast du einerseits die Mechanismen der Evolution, die kritisierbar sind und sich verändern einerseits, und du hast das, was du bisher als "Evolution als Tatsache" bezeichnet hast, womit du aber nur das meinst, "was die Evolution modelliert". Und das ist eben nicht Evolution. Oder man kann es auch schlicht so formulieren: Die Evolution ist keine Tatsache. Oder habe ich dich da irgendwo falsch verstanden?
'da draußen' läuft etwas ab, das ist Evolution. Und das, was dieses Geschehen in Form von Fossilien hinterlassen hat, ist der Rahmen, der Dein Weltbild crasht.
Vollkommen davon unabhängig ist, ob wir die Mechanismen kennen, die diesen Prozess bewirken.
Nathan hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Moment. Du sprichst von 'Sortierung'. Das ist ein vollkommen anderer Thread. Ich spreche von den Urkunden, die den Rahmen vorgeben, innerhalb dessen eine Deutung erfolgen kann. Und dieser Rahmen ist mit Deinem Weltbild nicht kompatibel.
Nicht so schnell: es geht an dieser Stelle nur um die Frage, ob die Sortierung mit der Ausbreitungshypothese kompatibel ist.
Das ist an dieser Stelle Hose wie Jacke. Der Fossilbefund zeigt, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass Organismen jahrmillardenlang in kleinen Populationen überdauern konnten, bevor sie sich ausbreiteten. 'Sortierung' ist zudem ein Begriff, der hinsichtlich des Fossilbefunds Null Sinn macht. Es gab das schon mal, als 'hydrodynamische Schichtung' bei der Sintflut. Das ist dann noch abstruser.
Nathan hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Nein, ich verweise exakt auf das, was Du mir vorgeschlagen hast. Wenn sich die Organismen, die ja gleichzeitig geschaffen sein sollen, in kleinen Populationen irgendwo aufhalten, musst Du zeigen können, wo das gewesen sein sollte. Es hilft Dir dabei nichts, wenn Du ein Loch mit einem anderen zu stopfen versuchst.
Vergiss erst mal den Gedanken an ID und Kreationismus: die Ausbreitung der Tiere und Pflanzen erklärt dann nur die Sortierung der Fossilien in den Schichten.
Nein. Bevor die Ausbreitung etwas erklären kann, muss plausibel gemacht werden, wo das, was sich ausbreiten sollte, gelebt hat. Denk' an das Beispiel mit den Flugeigenschaften des Menschen.
Nathan hat geschrieben:Denn auch nach der Sicht der Evolutionstheorie begann dann ja irgendwann das Leben auf der Erde. Und dessen Vorkommen in den Schichten kann man mit den Mechanismen der Ausbreitung erklären.
Genau. Aber mit dem wesentlichen Unterschied, dass die Organismen nacheinander entstanden. Der Punkt ist nicht die Erklärung durch Ausbreitung, sondern die Erklärung der Entstehung. Und die muss nach Deinem Modell gleichzeitig sein. Das ist durch den Fossilbefund widerlegt.
Nathan hat geschrieben:Damit ist immer noch kein schlüssiges Modell für eine kreationistische Erklärung entstanden, aber die Sortierung der Schichten ist auf jeden Fall kein Problem mehr.
Das liebe ich so an Kreationisten (und schreibe das seit über 10 Jahren in diversen Foren): sie haben für jedes Problem eine 'Lösung'. Das Problem ist nur, dass die Lösungen nicht mit dem Gesamtbild kompatibel sind.
Nathan hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Hast Du schon mal die Begriffe 'Konvektion' und 'Diffusion' gehört? Falls nein, informiere Dich. Falls ja, geht es mir nicht in den Kopf, wie Du eine Passage wie die obige schreiben konntest.
Die Mechanismen sind mir bekannt, aber ich kann nicht beurteilen, ob sie das entworfene Szenario stören.
Sie zerstören es.
Nathan hat geschrieben:Mit Diffusion allein wird man eine CO2-Decke kaum lüften können. Ob Konvektionsströmungen dazu ausreichen, kann ich nicht sagen. Ich kenne keine Experimente dazu. Kannst du mir hier Näheres sagen?
Ab und an sterben unterhalb von Seen in Afrika auf merkwürdige Art und Weise die Einwohner ganzer Dörfer. Man vermutet, dass in dem See eine CO2-Wolke ausbrach und den Abhang hinterglitt. Aus der Tatsache, dass Menschen diese Leichen bergen und begraben können, lernst Du, dass Konvektion die CO2-Konzentration recht schnell wieder vermindert.
Allein schon Diffusion würde reichen, wenn Du nur lange genug wartest.
Nathan hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Das waren über 3 Millarden Jahre. Immer noch plausibel, was Du schreibst?
Das ist die Frage nach der Datierung, die man ebenfalls von der Frage nach der Ausbreitung der Lebewesen trennen muss.
Muss man das? Muss man erst annehmen, dass die radiometrische Datierung, die so überzeugend theoretisch und praktisch begründet ist, falsch sein muss, nur damit ein an sich schon abstruses Modell nicht den letzten Hauch von Glaubwürdigkeit verliert?
Nathan hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Wo kommt denn der Sauerstoff über dem Wasser her? Was bedeutet 'von Süßwasser leben'?
Eine lebensfreundliche Atmosphäre muss Gott geschaffen haben,
Aha. Nun ja, wenn das so sein muss, warum hat der dann nicht gleich die Tiere mit in den Himmel genommen und zur rechten Zeit zur Ausbreitung auf die Erde gebracht?
Nathan hat geschrieben:der von den wenigen Tieren verbrauchte Sauerstoff wurde von den wenigen Pflanzen produziert. Die Frage ist ja nur, ob es trotz Konvektion und Diffusion möglich ist, dass schwerere Gase wie CO2 den Sauerstoffanteil Stellenweise gesenkt haben.
Die Frage, die Du Dir vor so KleinKlein-Überlegungen stellen solltest, ist eher die, ob Du ernst genommen werden möchtest. Spekulation an Spekulation reihen, nur um seinen Glauben nicht aufgeben zu müssen, der zudem auf schlechter Theologie basiert, das kann es doch nicht sein, oder?
Nathan hat geschrieben:Das Süßwasser werden die Tiere vermutlich getrunken haben, oder? Oder wie meinst du die Frage? Gefressen haben sie dann wohl eher die Pflanzen und sich gegenseitig...
Du schriebst, dass sie von Süßwasser 'lebten'. Das schien mir unplausibel. Aber nun bist Du schon ein Stück weiter.
Wir kommen aber der Sache näher. Die Lebensräume, die die besten Bedingungen für eine Fossilisation bieten, sind Flachwasserbereiche am Rande des Meeres. Also genau dort, wo Deiner Meinung nach die Organismen lebten, die sich ausbreiten sollten. Das ist dann wohl eine interne Inkonsistenz. Aber lächerlich marginal angesichts der externen.