Arathas hat geschrieben:Natürlich gibt es Zufall - denn sonst könnten wir das Wort einfach komplett schreddern und aus allen Duden werfen.
Dann setzte ich deine Logik mal fort:
Natürlich gibt es Gott (Hexen, Vampire, Zombies,...) - denn sonst könnten wir das Wort einfach komplett schreddern und aus allen Duden werfen.Arathas hat geschrieben:Natürlich gibt es keinen Zufall in dem Sinne, dass etwas grundlos geschieht. Wenn ich einen Würfel werfe, ist das Ergebnis aus meiner Sicht Zufall. Auf molekularer Ebene mag es durchaus ganz anders aussehen, und würde man jedes einzelne Atom des Würfels sowie der Unterlage, auf der gewürfelt wird, kennen und berechnen können, dann wäre das Wort Zufall hier nicht angebracht.
Zufall ist also nunmal, was der Mensch nicht berechnen kann, da die Berechnungsgrundlage zu komplex ist.
Aha, das klingt doch schon besser! Das Wort "Zufall" steht für die Unfähigkeit des Menschen die Ursachen eines Ereignisses zu erkennen oder zu beschreiben. Dennoch gibt es diese Ursachen - für
jedes Ereignis!
ujmp hat geschrieben:@ Dissidenkt: Was ich versuchte zu verdeutlichen ist, dass es zwar theoretisch einen Grund gibt, warum ein Würfel eine Sechs würfelt, du aber diesen Grund nicht kennst, und das nennt man eben dann Zufall. Dass es Zufall nicht gäbe, mag man theoretsich postulieren, die Frage, welche Zahl gewürfelt wird, beantwortet dieses Postulat aber nicht. Ein so komplexes Wesen wie der Mensch ist der Wurf eines Würfels mit Milliarden Seiten. Nicht nur wenn du die Vielfalt des Lebens auf der Erde ansiehst, sondern die geistige Entwicklung des Menschen in den nur letzten Hundert Jahren zeigt, dass nichts so sein muss, wie es ist. Von den Vorstellungen, die ein Mitteleuropäer zufälligerweise an einem Donnerstag Nachmittag im Jahre 2010 von "Fortschritt", "Zivilisation", "Intelligenz" usw. hat auf Außerirdische zu schließen ist ziemlich absurd.
Nichts zuletzt ist die Meinungsverschiedenheit zwischen dir und mir Beweis genug, dass ein Außeridischer allerbestenfalls mit der Wahrscheinlichkeit 1/2 so denkt wie du.
Es ist alles eine Frage des Aufwands und von Wahrscheinlichkeiten. Es gibt Leute, die betrügen beim Roulette, indem sie mit Mini-Kameras die ersten Sekunden des Kugelverlaufs filmen und mit einem Computer Wahrscheinlichkeiten berechnen, wo sie ihr Geld platzieren. Je genauer man die exakten Rahmenbedingungen (Kugel, Rouletteteller, Geschwindigkeiten,...) kennt, desto genauer kann man vorhersagen, wo die Kugel landet. Im Idealfall kann man es zu 100% vorhersagen.
Gleiches gilt für Biologie, Evolution und Sozialisation, nur das die Rahmenbedingungen so unendlich viel komplexer sind, dass es unmöglich ist 100%ige Vorhersagen zu machen. Die geistige Entwicklung des Menschen ist zwar ungeheuer komplex, sie folgt aber dennoch Regeln, die man durchaus erkennen und beschreiben kann.
Wenn jetzt jemand z.B. behauptet in einer Entfernung x liegt ein Planet, der halb so groß wie die Erde ist, eine Atmosphäre hat und zu 90% mit Wasser bedeckt ist und das von dort möglicherweise raumfahrende Lebewesen zu uns kommen, dann weiss ich, dass das Unsinn ist, weil diese Rahmenbedingungen kein "raumfahrendes" Leben hervorbringen könnte.
Wenn es ein Planet wäre, der noch bessere Bedingungen aufweist als die Erde (stabileres Klima, leichterer Abbau größerer Mengen an Rohstoffe für Energie), sodass dort "raumfahrendes" Leben entstanden sein könnte, dann weiss ich, dass dort eine Sozialisation stattgefunden haben muss, die ähnlich wie bei uns, Kooperation, Arbeitsteilung, Altruismus und Philosophie hervorgebracht haben muss. Sicherlich abweichend von
unseren geistigen und sozialen Kompetenzen, aber dennoch
ähnlich und mit Sicherheit auf einem höheren Niveau. Die technischen Fähigkeit zur Raumfahrt verlangt den kontrollierten und sozialisierten Umgang mit unglaublichen Mengen potentiell zerstörerischer Energie (Kernenergie, Fusionsernegie), die im Zweifel gegen Fressfeinde auf dem eigenen Planeten eingesetzt werden könnte. Dieses Wissen, diese Fähigkeiten müssen unter sehr rigiden Regeln zivilisiert gehandhabt werden, wenn diese Zivilisation den eigenen Planeten nicht unbewohnbar machen will.
Das gilt nicht nur für uns Menschen, das gilt universal. Raumfahrendes Leben MUSS also in irgendeiner Form "zivilisiert" und regeleinsichtig sein.
Entität hat geschrieben:Es ist ja schön das du
Einstein zitierst, aber bei allem Respekt Einstein war ein Mensch der Relativitätstheorie der Welt des großen und der hohen Geschwindigkeite, aber die Quantentheorie ist ein komplett anderer Bereich.
Dazu ein Fachmann, ebenfalls mit Reputation.
Anton Zeilinger zu der Zufälligkeit von Quantenexperimenten:
Nicht mal Gott weiss, wie es ausgeht
.
Im Quantenbereich herrscht der absolute Zufall, wenn du meinen Link des lapalcschen Dämons
http://de.wikipedia.org/wiki/Laplacescher_D%C3%A4mon gelesen hättest, wäre dier Beitrag nicht nötig gewesen.
Das Laplacesche Gedankenmodell kannte ich schon vor deinem Hinweis. Es hat aber hier überhaupt keinen Belang.
Es geht hier nicht darum konkrete Vorhersagen über die Frisur von E.T. zu machen, sondern darum, dass es universale, beschreibbare Regeln zur Evolution "raumfahrenden" Lebens geben muss. Diese Evolution ist zweifellos genauso an physikalische und biologische Regeln gebunden, wie wir es sind.
Entität hat geschrieben:Anderes Beispiel, deine DNA ist aus Atomen aufgebaut, welche zum Teil radioaktiv sind, du kannst keine Aussage machen, wann der radioaktive Zerfall eintritt - da für das einzelne Atom der Zerfall zufällig ist. Wenn aber dieser Zerfall an der richtigen Stelle auftritt,bewirkt er eine Mutation oder löst eine aus, indem das abgestrahlte Teilchen von einem relevanten Teilchen absorbiert wird.
.
Du wirst wohl kaum in Frage stellen, dass der atomare Zerfall physikalischen Gesetzen gehorcht. Unsere Vorhersagefähigkeit ist nur in der Unmöglichkeit beschränkt diesen Zerfall
exakt vorherzusagen. Näherungsweise können wir das selbstverständlich mit statistischen Methoden berechnen. Davon abgesehen ist der Einfluss der Unvorhersagbarkeit auf Quantenniveau so unbedeutend, dass er die physikalischen Gesetzmäßigkeiten der sichtbaren Welt nicht auser Kraft setzen kann. Oder einfacher formuliert: ein Apfel fällt auch auf den Boden, wenn die Quanten sich nicht weh tun wollen.
ujmp hat geschrieben:Man kann auch als ein wichtiges Prinzip der Evolution das Trail-and-Error-Prinzip anführen, das auch in der geistigen Evolution des menschlichen Weltbildes regiert. Wenn die Außerirdischen ebenfalls diesem Prinzip unterworfen sind, besteht eine Wahrscheinlichkeit von 1/2, dass wir die erste Begegnung mit ihnen überleben.
Dein Beitrag ist (ungewollt) ein schöner Beleg für meine These!
Eine ausserirdische Zivilisation mit der Fähigkeit zur Raumfahrt, würde wohl kaum auf "gut Glück" Raumschiffe bauen und ins All verklappen. Wer die Intelligenz hat Raumschiffe zu bauen, hat zweiffellos auch die Intelligenz diese Raumschiffe zielgerichtet im All zu navigieren. Eine Regel, füe die es keinen Laplaceschen Dämon braucht.
Denker hat geschrieben:Wenn ich mal kurz 2 Dinge dazu sagen darf:
Auch gerne mehr.
Denker hat geschrieben:Die „Drake-Gleichung“ oder „Green-Bank-Formel“ (siehe auch Wikipedia) berechnet das Vorhandensein von Außerirdischem Leben. Ergebnis: 100%ige Sicherheit!! (siehe Amir D. Aczel: Probability 1. Warum es intelligentes Leben im All geben muss. rororo Sachbuch. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2001). Aber das Leben ist nur leider halt sauweit weg!!
Dass es ausserirdisches Leben gibt, steht ausser Zweifel.
Dass es ausserirdisches "intelligentes" Leben gibt, halte ich für sehr wahrscheinlich.
Dass es
jetzt ausserirdisches Leben gibt, dass die Raumfahrt beherrscht, ist fraglich.
Dass es
jetzt ausserirdisches Leben gibt, dass die Raumfahrt beherrscht und auf dem Weg zu uns ist, ist sehr unwahrscheinlich.
Dass es jetzt ausserirdisches Leben gibt, dass die Raumfahrt beherrscht und auf dem Weg zu uns ist, um uns auszurotten,
halte ich für absurd.
