xander1 hat geschrieben:Klingt ja fast so, als würden die Probleme mit ganz einfachen simplen Maßnahmen lösbar sein. Leider ist es selten so einfach zu lösen.
stine hat geschrieben:Besser als die Marktwirtschaft ist daher die "soziale Marktwirtschaft". War ja schon mal ganz ordentlich so umgesetzt. Hat sich dann aber irgendwie amerikanisiert und kapitalisiert. Heute haben wir irgendeine Mischung aus sozial gesteuertem Kapitalismus.
Jounk33 hat geschrieben:Es ist dann so, dass das Wirtschaftssytem global ist aber die jeweiligen Regierungen eben nicht, die sind weiterhin national und regional. Das beisst sich momentan noch sehr.
Jounk33 hat geschrieben:Ich finde es daher fast schon verbrecherisch, wenn Konzerne dort wo sie Profite heraus holen, z.b. durch Niedrighaltung von Lohnkosten, die Folgen und das Elend dann dem jeweiligen Staat und dessen Steuerzahlern überlassen.
Jounk33 hat geschrieben: dann sollten auch alle Nationen aufhören zu existieren und eine Weltregierung bilden, damit Folgen des Wirtschaften von nur einer Instanz her angepasst werden kann.
Jounk33 hat geschrieben: Ich meine im besonderen jene wie z.B. die Ausrottung indigener Stämme und Völker wegen Landnahme, [...]
Demnach könnte man sagen, wer in einem globalen freien Markt sich nicht den Spielregeln anpasst, also nicht konkurenzfähig ist, oder aber auch keinen wirtschaftlichen Nutzen hervorbringt, aus kulturellen oder geopolitischen Gründen, der ist dann Ihrer Meinung nach sozialistisch, weil nicht überlebensfähig usw. ?
Wurden aus dem Grund z.B. die Tasmanier von den Briten ausgelöscht, oder zahlreiche Stämme Nordamerikas von europäischen Einwanderen oder die Herero von den deutzschen Schutztruppen, um nur wenige Beispiele zu nennen, aber bei all den Beispielen waren Mächte die Täter die eben betont für einen libaralen freien Markt waren und ihre "Investition" schützen wollten.
Jounk33 hat geschrieben:Daher frage ich Sie, wie könnte dieser Freimarkt auch die globalen Probleme lösen, ich nenne da mal drohende Überbevölkerung, Wassermangel, Monopolisierung, Energiemangel und wenn man dran glauben mag, Klimawandel. Wie können Grossinvestoren freiwillig dazu gebracht werden ihr Geld für die Probleme vieler auszugeben ?
stine hat geschrieben:Besser als die Marktwirtschaft ist daher die "soziale Marktwirtschaft". War ja schon mal ganz ordentlich so umgesetzt. Hat sich dann aber irgendwie amerikanisiert und kapitalisiert. Heute haben wir irgendeine Mischung aus sozial gesteuertem Kapitalismus.
Jounk33 hat geschrieben:Nunja Kurt, sehen Sie, das meinte ich ja, viele globale Probleme haben sich erst durch den GLOBALEN Freihandel entwickelt, ich kritisiere damit nicht die Marktwirtschaft ansich, sondern die Tatsache, dass die freie Marktwirtschaft GLOBAL agiert und nicht mehr in kleinen regionalen Wirtschaftsräumen, unabhängig von anderen Wirtschaftsräumen.
Jounk33 hat geschrieben:Ich finde es daher fast schon verbrecherisch, wenn Konzerne dort wo sie Profite heraus holen, z.b. durch Niedrighaltung von Lohnkosten, die Folgen und das Elend dann dem jeweiligen Staat und dessen Steuerzahlern überlassen.
Jounk33 hat geschrieben:Ich denke, wenn man den globalen entfesselten Freihandel schon als weltweites Wirtschaftssystem haben will, wenn es dazu keine Alternative gibt, dann sollten auch alle Nationen aufhören zu existieren und eine Weltregierung bilden, damit Folgen des Wirtschaften von nur einer Instanz her angepasst werden kann.
Jounk33 hat geschrieben:stine, Sie vergessen, dass die BRD als ein vollkommen neuer Staat zu sehen ist/war. Alle Altlasten, z.B. die Schulden die das Deutsche Reich unter NS Führung gemacht hat um die Rüstung zu finanzieren wurden der BRD NICHT angelastet, diese Schulden sind quasi abgeschrieben worden, etwas was wir heute z.B. Griechenland nicht zugestehen. Und von Reperationszahlungen aus Schäden durch den 2. Weltkrieg war ohnehin nie die Rede. Das einzigste was die BRD als Schuld übernommen hat waren die Reperationszahlungen aus dem 1. Weltkrieg an Frankreich und Belgien. Zudem wurde aus den USA und vielleicht auch England massive Investionen in der BRD getätigt gerade um ein erfolgreicheres Model zu demonstrieren als es die UDSSR-DDR gekonnt hätte.
Jounk33 hat geschrieben:Das das Soziale aus dem Konzept immer mehr verschwunden ist seit dem Mauerfall ist kein Zufall, sondern komt fast allein aus der Tatsache, dass man kein Konkurenzmodel mehr sein braucht.
Kurt hat geschrieben: Internationale Mindeststandards und -löhne (z.B. verbindlich vereinbart von der WTO) würden dort helfen. Die regionalen Regierungen haben schlechte Karten, denn bei Einführung von Mindestlöhnen verschwindet die Arbeit ins nächstärmere Land.
Kurt hat geschrieben:stine hat geschrieben:Besser als die Marktwirtschaft ist daher die "soziale Marktwirtschaft". War ja schon mal ganz ordentlich so umgesetzt. Hat sich dann aber irgendwie amerikanisiert und kapitalisiert. Heute haben wir irgendeine Mischung aus sozial gesteuertem Kapitalismus.
Stine, was ist denn aus deiner Sicht schlechter geworden?
Nein und das haben Sie sogar in Ihren weiteren Schnipseleinen (die der Tatsache geschuldet sind, dass Sie keine zusammenhängende Aussagen akzeptieren) selbst widerlegt, dass das nicht mein Problem ist.Ach da liegt ihr Problem? .....
Weil deren Regierungen korrupt sind?Jounk33 hat geschrieben:Diejenigen, die Sie als arme Schweine, die nichts zu fressen hatten, bezeichnen, geht es denen nun besser, z.B. in DR Kongo, Indien, Bangladesh ? Alles Nationen die mit Freihandel-Wirtschaftsräume wie USA und EU Handel treiben. Warum geht es den leuten dort immer noch so dreckig und uns so gut ?
stine hat geschrieben:Schlechter geworden ist aus meiner Sicht, dass die Politik/der Staat seine Hand immer tiefer in die Tasche der Arbeitnehmer steckt und zuwenig von den Unternehemen fordert (siehe Reallöhne seit 1990).
Jounk33 hat geschrieben:Diejenigen, die Sie als arme Schweine, die nichts zu fressen hatten, bezeichnen, geht es denen nun besser, z.B. in DR Kongo, Indien, Bangladesh ? Alles Nationen die mit Freihandel-Wirtschaftsräume wie USA und EU Handel treiben. Warum geht es den leuten dort immer noch so dreckig und uns so gut ? Ich mein, provinzler, Sie als Libatärer der Gewalt ablehnt, sind doch so besorgt, dass es allen gut geht und alle die selbe Chance haben, warum tun Sie nichts gegen das elend derer die für Sie z.B. T Shirts herstellen oder das Erz für ihr Smartfon aus dem Boden schaufeln, für einen Lohn der für nichts reicht ? Statt dessen unterstellen Sie anderen die nach Alternativen suchen für zukünftige Massenmorde veantwortlich zu sein.
Jounk33 hat geschrieben:Und natürlich kann die Wirtschaft Löhne niedrig halten, das sieht man doch gerade am Beispiel Deutschland, indem Grossunternehmen drohen Abreitsplätze zu verlagern.
Jounk33 hat geschrieben: Wenn auch Barrieren weg sind, dann können junge Leuite quasi der lukrativsten Arbeit hinterherziehen.
stine hat geschrieben:Schlechter geworden ist aus meiner Sicht, dass die Politik/der Staat seine Hand immer tiefer in die Tasche der Arbeitnehmer steckt und zuwenig von den Unternehemen fordert (siehe Reallöhne seit 1990). Undurchsichtige Subventionspolitik erhält Großkonzerne, die aber ihrerseits die erwirtschafteten Gewinne selten voll versteuern. Gesetzeslücken im Steuerrecht werden offensichtlich bewusst nicht gestopft. Dagegen ist es sehr einfach, die Arbeitnehmer mit immer mehr Abgaben zu belasten. So wird zB der Soli auch nicht mehr abgeschafft, weil er so praktisch ist.
stine hat geschrieben:Und Bankenrettung mit Steuergeldern ist auch nicht nach meinem Geschmack.
provinzler hat geschrieben:Kurt hat geschrieben: Internationale Mindeststandards und -löhne (z.B. verbindlich vereinbart von der WTO) würden dort helfen. Die regionalen Regierungen haben schlechte Karten, denn bei Einführung von Mindestlöhnen verschwindet die Arbeit ins nächstärmere Land.
Nein, das würde gar nichts helfen, weil die Produktivität dieser armen Schweine leider nicht höher ist.
Kurt hat geschrieben:Besonders Gutverdiener mussten unter Kohl noch wesentlich mehr zahlen.
Genau, und die meisten wundern sich im Januar, warum sie netto wieder weniger überwiesen bekommen, weil von der Beitragsbemessungsgrenze die wenigsten gehört haben. Seit Jahren schon wird diese zum Jahresbeginn kontinuierlich angehoben. Damit fallen auch solche Gutverdiener immer mehr in die sozialen Kassen, die eigentlich für sich selbst sorgen könnten. Die Einzahlungen sind zwar gewollt, aber im Anspruchsfall sollte der Staat dann auch mehr leisten.provinzler hat geschrieben:Der zweite Effekt betrifft die Sozialabgaben, bei denen die die Leicht-über-Durchschnittsverdiener durch das Hintertürchen der Anhebung der Bemessungsgrenzen überproportional abgezockt werden.
Kurt hat geschrieben:Hier siehst du noch den Durchschnittssteuersatz für Deutsche im historischen Vergleich: https://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittssteuersatz_%28Einkommensteuer%29
Man sieht, billiger als heute wars noch nie. Besonders Gutverdiener mussten unter Kohl noch wesentlich mehr zahlen. Trotzdem haben wir im europäischen Vergleich immer noch recht hohe Steuern. Die Freizügigkeit verhindert, dass der Steuersatz unbegrenzt ansteigt.
Kurt hat geschrieben:Hier trifft zu, was bei der Mindestlohndebatte immer unrichtig behauptet wurde. Steigen die Steuern zu sehr, verlegen die Konzerne ihren Sitz. Bei der Gewerbesteuer besteht schon ein regionaler Wettbewerb, bei der Körperschaftssteuer ein internationaler.
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