stine hat geschrieben:Könnte es sein, dass wir gefühlsmäßig auch physikalische Regeln wahrnehmen?
Unsere Umgebungsparameter wirken in verschiedenster Weise auf uns ein. Ich meine jetzt nicht, dass wir bei Regen nass werden und bei Kälte frieren, sondern dass Vorgänge in unserer Umgebung Vorgänge in unserem Gehirn auslösen.
Das ist hier schon in mehreren Beiträgen angeklungen.
Unser Zeit- und Geschwindigkeitsempfinden sind dabei besonders leicht zu täuschen.
Wenn wir beispielsweise mit dem Auto mit hoher Geschwindigkeit eine längere Strecke auf der Autobahn zurückgelegt haben und dann eine Ausfahrt nehmen und in eine Ortschaft fahren, dann kommen uns die 50 km/h, an die wir uns zu halten haben, sehr langsam vor. Sind wir dagegen als Fußgänger unterwegs und ein Auto fährt mit ebenfalls 50 km/h an uns vorbei, haben wir den Eindruck, dass das Fahrzeug viel schneller sei.
Ebenso wird unser Zeitempfinden durch unsere jeweilige Lebenssituation gedehnt oder gestaucht. Alltäglichkeit gaukelt uns vor, dass die Zeit schneller vergeht, weil die Anzahl der neu aufzunehmenden Eindrücke mit jedem Tag reduziert wird. Ausnahmesituationen, wie beispielsweise eine Stunde lang ganz allein an einem Strand in der Karibik zu sitzen, scheinen die Zeit zu dehnen, weil unsere Wahrnehmung der Situation intensiver ist.
Die (Selbst)täuschungen sind also eine Kombination aus extern Ergeignissen und den internen Reaktionen darauf.