Arathas hat geschrieben:Die Ansicht ist aber falsch, wenn du damit darauf anspielst, dass unsere "neue Gesellschaft" zu wenig Nachwuchs produziert. Das Ausmaß des Bevölkerungswachstums, wie es derzeit auf der Welt stattfindet - DAS ist das Grab, das wir uns selbst schaufeln.
Ich bin ganz und gar nicht der Meinung, dass jeder Nachkommen haben muss. Ich beneide sogar oft Frauen, die den Weg der Kinderlosigkeit gewählt haben und ihren daraus resultierenden, selbst erwirtschafteten Wohlstand frei und unbeschwert genießen können. Welcher Weg gewählt wird ist doch am Ende einerlei, was zählt ist die Selbsterfahrung.
Was ich mit Übersexualisierung meine ist die publizierte Tatsache, dass es nur DARUM geht. Die Sexindustrie macht noch nicht mal vor dem Alter Halt. Wer heute im Altersheim sitzt und keinen Sexpartner hat, gilt als Außenseiter und wird bemitleidet. Sogar die Filmindustrie steigt bereits um und zeigt uns alternde Körper in sexueller Verzückung. Wer möchte das ernsthaft sehen?
Ich finde, man kann alles übertreiben. Angesichts sovieler nackter Tatsachen kann mancher dazu neigen, sich völlig zu verweigern.
Arathas hat geschrieben:Ja, unsere Rente mag gesichert sein, wenn Deutschland auf 100 Millionen Einwohner wächst. Und von den Problemen, die viel später auftreten, kriegen wir vielleicht gar nichts mehr mit. Aber das ist egoistisch, wenn man bedenkt, dass auch in hundert und zweihundert Jahren noch Leute ein lebenswertes Leben führen wollen - und das sind deine Ururenkel.
Im Gegensatz zu vielen anderen hier im Forum bin ich für den rigorosen Umbau des heutigen Sozialprinzips. Jeder soll für sich selbst aufkommen. Wer mehr Netto zur Verfügung hat, kann selbst entscheiden, worein er sein Geld investiert: Ins Alter, in die Gesundheit, in Klamotten oder ins Auto. Die Selbstbestimmung hat aber ihren Preis. Das Gejammere um den feinen Sozialstaat, wo für alle rundum gesorgt ist, muss dann aber aufhören. Man kann nicht beides haben. Dass der Umbau für umsonst zu haben ist, hat nie jemand behauptet.
Die weltweit hohen Geburtenraten wären eigentlich durch die hohe Kindersterblichkeit ausgeglichen. Aber unser Sozialkodex verbietet solches. Wir fühlen uns heute, dank des globalen Wissens, dafür verantwortlich, Kinder aus Ländern zu ernähren und gesundheitlich zu versorgen, die sonst keine Chance hätten zu überleben, weil die zuständigen Landesfürsten lieber in Waffen investieren und ihre nahrhaften Böden an China und Russland verkaufen. Spekulationen mit Grundnahrungsmitteln sorgen zusätzlich für den Hunger auf dieser Welt.
Auch die Geringschätzung der Frauen (und ich bin wahrlich keine Emanze!) ist in vielen Ländern der Grund, warum Geburten nicht kontrollierbar sind. Wo Männer sich nehmen, was sie wollen, folgt Schwangerschaft auf Schwangerschaft.
Diese Ignoranz ist zwar manchmal dem Unwissen gezollt, aber sicherlich nicht immer.
LG stine