Mensch und Evolution

Re: Mensch und Evolution

Beitragvon oxnzeam » Sa 19. Jan 2008, 12:44

@ emporda

Manch einer hält sich schon für schlau, wenn er sich ein Weltbild aus Vermutungen zusammenbastelt.
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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon emporda » Sa 19. Jan 2008, 12:52

oxnzeam hat geschrieben:Manch einer hält sich schon für schlau, wenn er sich ein Weltbild aus Vermutungen zusammenbastelt.
Jede Projektplanung, jeder Terminplan bestand aus Vermutungen und Annahmen, daran hat sich bis heute nicht geändert. Trotzdem wurden die Projekte verwirklicht und die Termine gehalten, alles bei nur kleinen Abweichungen.

Anstelle einfach niederzumachen, übe eine sachlich fundierte Kritik
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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon stine » Sa 19. Jan 2008, 17:15

emporda hat geschrieben:Stine wird erklären, daß das alles nicht sein muß. Wenn wir und an den Händen fassen, ein fröhlich frommes Liedchen singen und dabei intensiv beten, dann wird Gott dies Schicksal sicher abwenden.

Bild Ganz so naiv bin ich eigentlich nicht, oder?

Kurt hat geschrieben:Wenn die Marktteilnehmer die Dienstleistungen austauschen, können sie bei gegebenem Aufwand den Nutzen maximieren.
Ja das ist im Prinzip richtig. Aber leider sind in Deutschland nicht nur Professoren und Wissenschaftler, auch hier gibt es Menschen (und durch Zuwanderung werden es immer mehr) die "Arbeit" brauchen. Ganz normale stupide Arbeit, um sich ihr Brot zu kaufen. Diese Arbeit wird es hier langfristig nicht mehr geben. Aufgrund unseres in die Höhe geputschten Sozialstandards werden wir solcherlei Arbeitern dann ihr Leben über staatliche Hilfen finanzieren.
Das macht die Menschen nicht glücklicher und steigert die Lohnnebenkosten erneut, da es ja offensichtlich kein anderes Finanzierungssystem gibt, als das der Lohnbesteuerung.
Kurt hat geschrieben:keiner einen Nachteil.

Genau DAS bezweifle ich.
Kurt hat geschrieben:Der Arbeiter jammert, dass er weniger Geld kriegen soll, im Gegenzug kann der Arbeitgeber aber mehr Leute beschäftigen und sein Produkt billiger herstellen,
Das müßte noch bewiesen werden. Sämtliche Einsparungen erhöhen derzeit lediglich die Gewinnmarge und erfreuen Fondmanager und andere Anleger.
Kurt hat geschrieben:Ich denke, am besten ist es, wenn die globalen Niveauunterschiede (Lohnkosten, Preise, Wohlstand) abgebaut werden, nicht dammbruchartig, sondern kontrolliert. Daher bin ich ein großer Fan der Globalisierung.
Das sehe ich auch so. Allerdings bin ich deswegen kein Freund der Globalisierung, weil ich erst nach einigermaßen ausgeglichenem Lohn- und Sozialniveau-Unterschied die Grenzen geöffnet hätte. Was natürlich die Gewinne in Grenzen gehalten hätte.
Kurt hat geschrieben:Vielleicht sinken die deutschen Löhne durch ausländische Konkurrenz ein wenig,
Die sind doch längst ganz unten. Schau dich doch mal um, was Unternehmen heute so bezahlen wollen. Berufe die noch vor gar nicht langer Zeit eine Familie nährten, reichen heutzutage nur noch für die Miete in einer Großstadt. Und jetzt jammern viele Unternehmen, dass sie "Fachkräftemangel" haben. Jahrelang selbst niemanden mehr ausgebildet und jetzt wollen sie Facharbeiter zum Hilfsarbeiterlohn.
Kurt hat geschrieben:dafür kriegen wir auch die günstigeren Produkte.
Ganz ehrlich kann ich den ganzen Billigramsch aus Ostasien nicht mehr sehen. Die einzigen die besser sind, sind die Japaner, aber die haben auch ihre Preise. Ansonsten ist "billig" auch "billig", oder glaubst du, dass jemand etwas zu verschenken hat?
Kurt hat geschrieben:Ich bin auch der Ansicht, dass eine starke internationale wirtschaftliche Verflechtung das praktisch wirksamste Instrument zur Friedenssicherung ist. Araber und Chinesen kaufen sich momentan groß in amerikanische Banken ein.
Wenn du dich da mal nicht irrst...
Der nächste Krieg wird nicht mit Panzern ausgeführt. Einem Regime, das Menschen erschießen lässt ist nicht zu trauen.

Aber nett von dir Kurt, dass du dir die Zeit für mich genommen hast.

LG stine

NS: Entschuldigt bitte mein OT, aber das wollte ich noch gesagt haben....
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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon JustFrank » Sa 19. Jan 2008, 17:32

emporda hat geschrieben:Stine wird erklären, daß das alles nicht sein muß. Wenn wir und an den Händen fassen, ein fröhlich frommes Liedchen singen und dabei intensiv beten, dann wird Gott dies Schicksal sicher abwenden.


Und dazu noch ein Duftkerzchen und ein Erdbeertee.
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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon stine » Sa 19. Jan 2008, 17:41

JustFrank hat geschrieben:Und dazu noch ein Duftkerzchen und ein Erdbeertee.

Wollt ich grade anzünden und aufbrühen... :mg:

LG stine
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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon Twilight » Sa 19. Jan 2008, 18:01

irgendwie jeder hat geschrieben:*evolution diskutier*an wirtschaft denk*sozialsysteme und weltwirtschaft diskutier*

Es ist immer wieder faszinierend, wie solche Überleitungen entstehen. :applaus:
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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon stine » Sa 19. Jan 2008, 18:42

Naja, hat ja auch irgendwie was mit Anpassung zu tun, Bild oder nicht?
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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon stine » Sa 19. Jan 2008, 19:19

Aber zurück zu den Ausgangsfragen:

Jakob hat geschrieben:1. Der Mensch hat inzwischen eine Zivilisationsstufe erreicht, auf der er seine Umwelt an sich anpassen kann. Unterliegt er überhaupt noch der Evolution?
Der Mensch kann gar nichts anpassen, der Mensch denkt das nur, dass er das könnte. Ein Orkan oder ein Erdbeben und schon ist alles futsch.
Jakob hat geschrieben:2. Der Mensch kann bzw. könnte seine DNS bewußt verändern. Würde man dies ebenfalls als Evolution bezeichnen können?
Wenn er als selbstbestimmtes Wesen die Richtung vorgibt, die er für das Überleben der Menschen als gesichert hält, dann würde er damit Evolution betreiben. Ob das dann aber noch Evolution heißt, weiß ich nicht.
Jakob hat geschrieben:Angenommen, der Mensch entwickelt eine KI (künstliche Intelligenz), die sich selbst reproduzieren und weiterentwickeln kann und dann die Menschheit ausrottet. So ungefähr wie in dem Film "Terminator". Müßte man das als natürlichen Fortschritt einer Evolution ansehen, die die menschliche Intelligenz hervorgebracht hat?
"Als technologischen Determinismus bezeichnet man die Auffassung, dass die zunehmende Verbreitung von Technik in zivilisierten Gesellschaften zu überwiegend durch die Technik vorbestimmten Arbeitsabläufen führt. Der Mensch bestimme nicht, wie er glaubt, die Arbeit der Technik, sondern die Technik bestimme in immer größerem Ausmaß die Arbeit des Menschen. " Quelle Wikipedia
Jakob hat geschrieben:4. Wäre es - wenn man die 1. Frage mir 'ja' beantwortet - möglich, daß sich der Mensch zukünftig nicht mehr auf genetischer Ebene, sondern nur noch auf "geistiger" Ebene, also in den Bereichen Wissenschaft und Technik sowie Ehtik weiterentwickelt? Eine Art "Evolution der Zivilisation"?
Das glaub ich nicht. Wenn die erste Theorie wahr wäre, würden die Menschen nur noch Kinder machen und damit würde sich nicht die Intelligenz vermehren, sondern der durchtrainierte, sportliche, einfach gestrickte, handwerklich geschickte Frauentröster, der zwar das ABI nicht geschafft hat, aber weiß, wie man einen Nagel in die Wand schlägt und wie man "Danke" sagt. :mg:
Jakob hat geschrieben:5. Wenn man sich in der heutigen Gesellschaft umsieht, kann man folgende Tendenz entdecken: Die an die Umwelt am besten angepaßten Individuen, nämlich die intelligenten und hochintelligenten, verweigern zu einem beachtlichen Teil die Reproduktion, während sich vor allem die, die von der Gesellschaft mitgeschleppt werden, fortpflanzen. Schlägt die Evolution einen Weg ein, der die menschliche Intelligenz wieder ausrottet? Was könnte man dagegen tun? Sollte man überhaupt etwas dagegen tun?
kann man nichts dagegen tun, siehe unter 4.

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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon Kurt » So 20. Jan 2008, 00:29

emporda hat geschrieben:Der von der Erzeugung unabhängige Handel wird den Erölpreis binnen weniger Jahre auf 200 US$/Barrel treiben und der US$ nur noch 0,50€ wert sein.


Beim Ölpreis stimme ich dir zu, aber wieso meinst du, dass der Dollar soweit fällt?

emporda hat geschrieben:Der unerwartete Reichtum steigt einigen Förderländern zu Kopf, wie jetzt bereits im persichen Golf. Es werden riesige Palaste gebaut, Kunstlandschaften und dergleichen angelegt(...)


Ich bin ehrlich gesagt froh, dass die Araber ihr Geld für sowas ausgeben. Bei Barreserven in Höhe von annähernd einer Billion Dollar wird sogar mir etwas mulmig. Zum Vergleich, eine Firma wie BMW gäbs komplett für schlappe 25 Milliarden Euro. Ich denke, Luxus ist für uns die beste Art, wie die Araber ihr Geld ausgeben können

Bei immer weniger Gas- und Ölförderung und immer mehr Verbrauchern wird es zu Ende sein mit riesigen Touristenströmen ins warme Klima, die Treibstoffkosten verhindern das. Mit dem starken Rückgang der Produktion von Flugzeugen und Pkws mangels Nachfrage steigt die Arbeitlosikeit, die mangels Masse der Länder nur noch totale Armut erzeugen wird.


Mobilität wird teurer werden, denke ich auch. Aber nicht in gleichem Maße wie die Energiepreise steigen, denn es gibt noch viel Sparpotenzial. Ich halte Autos mit fünf Sitzplätzen und eigenem Kraftwerk an Bord (Verbrennungsmotor) für eine Lächerlichkeit.

Die regenerativen Energien sichern maximal 1 Milliarde Menschen ein akzeptables Auskommen,


Diese Zahl hast du doch total aus der Luft gegriffen. Ich glaube eher, die nordafrikanischen Länder können durch Solarstrom (ausgeliefert in Form von Wasserstoff) die gleiche Energiemenge liefern wie jetzt mit Öl. Solarzellen sind high-tech-Produkte, die Produktionskosten werden auf einen Bruchteil des heutigen Preises sinken. Außerdem sehe ich nicht, dass eine verringerte Nachfrage nach Autos die Arbeitslosigkeit erhöhen sollte. Die Bayern waren waren vor wenigen Jahrzehnten fast alle im Agrarsektor tätig, jetzt sind es nur noch sehr wenige, ohne dass sich die Arbeitslosigkeit erhöht hätte. Die Umstände ändern sich eben, und das ist gut so.

Deutschland hat den langsamen Abstieg zum abgewirtschafteten Drittweltland wirklich eigenem Unvermögen zuzuschreiben.


Wir stehen immer noch sehr gut da. Ein paar Tiefs hat jedes Land mal, aber wir sollten uns nicht schlechter machen, als wir sind.
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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon emporda » So 20. Jan 2008, 14:46

stine hat geschrieben:Aber leider sind in Deutschland nicht nur Professoren und Wissenschaftler, auch hier gibt es Menschen (und durch Zuwanderung werden es immer mehr) die "Arbeit" brauchen. Ganz normale stupide Arbeit, um sich ihr Brot zu kaufen. Diese Arbeit wird es hier langfristig nicht mehr geben. Aufgrund unseres in die Höhe geputschten Sozialstandards werden wir solcherlei Arbeitern dann ihr Leben über staatliche Hilfen finanzieren.

Stine, komm auf die Erde zurück.

Es werden trotz Zuwanderung immer weniger, bis 2050 fast 10 Millionen. Bleiben die Restriktionen in diesem Bereich wie gehabt, dann können die heute 30 bis 45 Jährigen sich als Rentner nicht einmal mehr das notwendige Brot kaufen. Das ist schlichte Mathematik und keine politische oder polemische Aussage.
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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon stine » So 20. Jan 2008, 15:14

emporda hat geschrieben:dann können die heute 30 bis 45 Jährigen sich als Rentner nicht einmal mehr das notwendige Brot kaufen. Das ist schlichte Mathematik ...

Darum wird es endlich Zeit, sich von den Generationsverträgen zu verabschieden. Wäre schon vor 30 Jahren nötig gewesen, damals hätte man den Umstieg noch bezahlen können.

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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon Twilight » So 20. Jan 2008, 16:59

emporda hat geschrieben:Es werden trotz Zuwanderung immer weniger, bis 2050 fast 10 Millionen. Bleiben die Restriktionen in diesem Bereich wie gehabt, dann können die heute 30 bis 45 Jährigen sich als Rentner nicht einmal mehr das notwendige Brot kaufen. Das ist schlichte Mathematik und keine politische oder polemische Aussage.

Das ist auch besser so. Die Erde ist bereitz jetzt hoffnungslos überbevölkert. Und wenn die Deutschen sich weniger fortpflanzen ist das nur gut für die langfristige Zukunft. Meinetwegen sollen ein paar Zuwanderer die wirtschaftlichen Lücken auffüllen, aber ich bin mir sicher, dass die globale Bevölkerungsdichte sinken muss. Natürlich werden die Generationenverträge scheitern. Die funktionieren eh nur durch ein Schneeballsystem:
Damit ein Arbeitender Mensch sich selbst und einem Rentner einen angemessenen Lebensstandard sichern kann, kann er nur einen kleinen Teil seines Einkommens in die Rentenkasse stecken. Damit der Rentner aber ebenfalls gut leben kann, müssen mehrere Arbeiter einen Teil ihres Einkommens opfern. Das funktioniert also nur so lange, wie es mehr junge als alte gibt. Und diese jungen wollen auch mal alt werden (wenn auch nicht alt sein). Und irgendwann ist der Planet voll!
Also besser, das System kollabiert jetzt, als später, wenn nur noch mehr betroffen sein würden. (Unter anderem ich, zum Beispiel :motz: ).
Es mag zwar hart klingen, aber wenn ich irgendwo falsch liege, korrigiert mich bitte.

stine hat geschrieben:Darum wird es endlich Zeit, sich von den Generationsverträgen zu verabschieden. Wäre schon vor 30 Jahren nötig gewesen, damals hätte man den Umstieg noch bezahlen können.

Die Chance ist vertan. Ich weiß nicht, was Bismarck sich damals bei der Einführung dieses Systems gedacht hat. Es war offensichtlich eine von diesen kurzfristigen Gunst-des-Volkes-angeln-Aktionen. Hätte er bestimmt "Jeder zahlt für seine EIGENE Rente", währe alles kein Problem. Im Gegenteil: Die Rentenkassen könnten in Zeiten hoher Alterssterblichkeit Überschüsse einnehmen, die an anderen Stellen nützlich wären. Und in Zeiten hoher Langlebigkeit gäbe es keine Verluste.
Vielleicht sehe ich das aber auch alles zu einfach. Bitte um Aufklärung!
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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon stine » So 20. Jan 2008, 18:20

Twilight hat geschrieben:Vielleicht sehe ich das aber auch alles zu einfach. Bitte um Aufklärung!

Ich sehe auch stets alles zu einfach, deshalb erstaunt es mich immer wieder, dass es offensichtlich sooooo schwer ist, an den Systemen etwas zu verändern. Vieleicht erkenne ich die Zusammenhänge nicht.

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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon Kurt » So 20. Jan 2008, 21:14

Twilight hat geschrieben:Die Chance ist vertan. Ich weiß nicht, was Bismarck sich damals bei der Einführung dieses Systems gedacht hat.


Die Sache wurde nach dem zweiten Weltkrieg entschieden. Das Problem war, es gab schon Rentner, aber noch keine Rentenkasse. Also musste die arbeitende Bevölkerung für die Rentner zahlen und der Generationenvertrag war ein Ding der Notwendigkeit. Ludwig Erhard hatte schon damals Bedenken wegen demographischer Änderungen, aber Adenauer setzte sich durch: "Kinder kriechen die Leute immer!"

Achja, und die Chance ist natürlich nicht vertan. Es ist nur der optimale Zeitpunkt verpasst. Je früher wir vom Generationenvertrag wegkommen, desto besser. Wir werden ja vom Staat schon angeregt, zusätzlich selbst vorzusorgen. Ich für meinen Teil bin komplett aus der staatlichen Altersvorsorge ausgestiegen. Leider ist das nicht allen möglich.
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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon emporda » Mo 28. Jan 2008, 02:53

Twilight hat geschrieben:Damit ein Arbeitender Mensch sich selbst und einem Rentner einen angemessenen Lebensstandard sichern kann, kann er nur einen kleinen Teil seines Einkommens in die Rentenkasse stecken. Damit der Rentner aber ebenfalls gut leben kann, müssen mehrere Arbeiter einen Teil ihres Einkommens opfern. Das funktioniert also nur so lange, wie es mehr junge als alte gibt. Und diese jungen wollen auch mal alt werden (wenn auch nicht alt sein). Und irgendwann ist der Planet voll!
Also besser, das System kollabiert jetzt, als später, wenn nur noch mehr betroffen sein würden. (Unter anderem ich, zum Beispiel :motz: ).
Es mag zwar hart klingen, aber wenn ich irgendwo falsch liege, korrigiert mich bitte.

Du brauchst nur bei DESTATIS nachlesen und die Vernunft bzw. Logik einschalten.
Deutschland hat derzeit 27 Millionen Zahler in die Rentenversicherung und fast 26 Millionen Rentner. Davon sind aber nur 15 Millionen echte Rentner (65 Jahre und mehr) sowie geschätzt 4 Millionen Arbeitsunfähige aus gesundheitlichen Gründen.

Die restlichen 6 Millonen sind Langzeitarbeitslose, die die Politik zu Frührentnern gemacht hat, damit man nicht 10 Millionen Arbeitslose in der Statistik hat und abgewählt wird. Das hat Nobby Blüm unter Kohl angefangen und die SPD unter Schröder waren die großen Betrüger. Damit das System nicht kollabiert, werden jährlich 95 Milliarden zugeschustert. Trotzdem ist die Durchschnittsrente nach einem Arbeitsleben von 45 Jahren von 880 €/Monat um 2000 auf derzeit 780 €/Monat gesunken. Es war Kohl, der mehrere Hundert Milliarden € aus der Rentenkasse abgezweigt hat und im Sumpf Neuost versickern ließ.

Das bedeutet auch, das etwa 13 Millionen Menschen noch weniger als 780 €/Moant bekommen, manche nach 35 Jahren Verkäuferin oder Friseuse und 10 Jahren Kinderpause nur so wenig wie der Sozialhilfesatz. Rein als Kapital betrachtet bringt der Rentenbeitrag keine 2% Verzinsung mehr. Wenn man den Beitrag monatlich anlegen würde (sichere AAA Anlagen mit 6 % bis 7%), dann hätte man nach 45 Jahren weit über 2500 €/Monat nur an Zinsen ohne das Kapital anzugreifen.

Bis 2050 wird die Zahl der Beitragszahler auf unter 22 Millionen sinken und die Zahl der Rentner je nach versteckten Langzeitarbeitslosen zwischen 31 bis 35 Millionen liegen. Dann kommen auf einen Berufstätigen etwa 1,5 Rentner bei weiter steigender Tendenz. Die Renten werden sicher auf unter 500 €/Monat sinken. Allerdings ist das eine komplettte Milchmädchenrechnung, einem 2 Personenhaushalt mit nur 1 Rentnereinkommen stehen heute bereits etwa 1050 €/Monat zu, die Differenz kommt aus der Sozialkasse. In der Summe ist es egal, ob der Staat die Renten subventioniert oder die Sozialkosten aufbläht, irgendwann geht nichts mehr.

Übrigens beträgt die Durchschnittspension von Beamten 1900 €/Monat
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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon spacetime » Di 29. Jan 2008, 00:03

Mal kurz eine Frage:
Wird es irgendwann eine höhere Organisationsform geben, als den Organismus Mensch? Vielleicht eine neue Art von Kommunikation zwischen Menschen (sei es durch Technik oder die Evolution. Die Frage bezieht sich auf den Zeitraum von jetzt bis mehreren Millionen Jahren, da solche Entwicklungen (Beispiel Mehrzeller) sehr, sehr lange dauern kann.
Hintergrundgedanke: Organismen wurden im Laufe der Zeit immer mehr von einander abhängig.
1. Die einzelnen Moleküle
2. Zellorganellen
3. Die Zelle (Eukaryoten)
4. Organe
5. Organismus
6. ?

Die Vorstellung, dass ein Staat (auch in der Tierwelt) einen Superorganismus bildet ist nicht neu. Doch wird dieser immer mehr von seinen einzelnen Teilen (den Organismen) abhängig, um zu überleben?

lg spacetime
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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon emporda » Di 29. Jan 2008, 07:26

Kurt hat geschrieben:
emporda hat geschrieben:Diese Zahl hast du doch total aus der Luft gegriffen. Ich glaube eher, die nordafrikanischen Länder können durch Solarstrom (ausgeliefert in Form von Wasserstoff) die gleiche Energiemenge liefern wie jetzt mit Öl. Solarzellen sind high-tech-Produkte, die Produktionskosten werden auf einen Bruchteil des heutigen Preises sinken.

Diese Zahl entsteht aus dem Fakt, das man in der Summe allenfalls 15% bis 20% des Energiebedarfs aus regenerativen Energien decken kann.

Die Windenergie deckt vielleicht 10%, die jetzigen 2% - 3% von 19.000 Spargeln werden mit fast 3 Milliarden € im Jahr subventioniert, was irgendwann nicht mehr bezahlbar ist. Außerdem braucht man viele Stand-by Kraftwerke. Biodiesel deckt allenfalls 5%, würde die gesamte landwirtschaftliche Fläche belegen und scheitert am Mangel an Bienen zur Bestäubung, Hydroenergie ist ausgereizt, Sonnenenergie beinahe auch, Kohleenergie ist in 20 bis 30 Jahren erschöpft.

Heizen mit Holz würde alle Wälder in wenigen Jahren vernichten, das wäre ein Schicksal wie auf den Osterinseln. Nach dem Schlagen des letzten Baumes gab es kein Holz zum Bootsbau mehr und damit keine Fische, die Menschen sind elend verhungert - alles nur um ein unsinniges religiöses Diktat zu erfüllen.

Was also dann, mit Angebot und Nachfrage wird Volltanken beim Pkw dann ab 2030 etwa 500 € kosten, wir könnten alle Autobahnen begrünen und zu Schafweiden umgestalten. Eine technologische Alternative durch Kernfusion sehe ich nicht in den nächsten 100 Jahren, dann hätte man genug Strom zur elektrischen Wasserspaltung mit Wasserstoff als Energieträger. Die derzeit erzeugbaren Magnetfelder von etwa 50 Teslar mit supraleitenden Spulen reichen nicht aus, um ausreichend Materie auf Dauer sicher bei 100 Millionen Grad C zu halten (Wasserstoff), darunter geht nichts. Auch gibt es noch keinen Werkstoff für die Fusionsbehälter, austenitische Stähle werden in der Kristallstruktur zerstört bzw. unbrauchbar

Solche Anlagen baut man nicht an allen Ecken, Stromtransport kostet etwa 12% Verlust bei 110 kV Hochspannung und ist ab 250 km undenkbar. Bei 220 kV liegt die Grenze bei 400 km. Mit Gleichstrom bei 1500 kV durch vollkommen menschenleere Gebieten schafft man 1500 km, aber wo gibt es in Europa solche Gebiete.

Das läßt auch den direkten Stromtransport aus warmen Gegenden scheitern. Darüber hinaus habe alle warmen Länder extremen Wassermangel, dort können nur wenig Menschen dauerhaft leben. Trinkwassdestillation kostet enorme Energien und scheidet aus, außerdem braucht man die Versorgung mit allem Notwendigen aus den moderaten Klimazonen, was wiederum enorme Transportprobleme mit sich bringt.

Die Balance zwischen Natur, Ressourcen und Technologie ist sehr delikat, eigentlich nur ein schmaler Grat mit einem empfindlichen Gleichgewicht. Der menschliche Größenwahn man könne sich ganz nach biblischer Vorgabe die Erde untertan machen und nach Bedarf darin rumpfuschen, den werden unsere Enkel teuer bezahlen.

Ich habe für eine große US-Firma angefangen, da kostete der US$ noch 4,20 DM. Die USA hat ein monatliches Handelsdefizit von 2 Milliarden/Monat mit China, das bleibt nicht ohne wirtschaftliche Folgen.
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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon ostfriese » Di 29. Jan 2008, 08:03

Ich finde, spacetime hatte gerade einen honorierenswerten Versuch gestartet, zum eigentlichen Thread zurück zu lenken. emporda, Dein leidenschaftlicher Beitrag in Ehren, aber ich vermisse den Bezug zum Thema. :/
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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon stine » Di 29. Jan 2008, 08:15

spacetime hat geschrieben:1. Die einzelnen Moleküle
2. Zellorganellen
3. Die Zelle (Eukaryoten)
4. Organe
5. Organismus
6. ?

Staatenbildung?

Unsere Staatssysteme unterscheiden sich von denen der Ameisen und Bienen wahrscheinlich nur dadurch, dass wir denken, wir wären alles Induvidien, die selbstbestimmt überleben könnten. Ein Zweites kommt noch hinzu, nämlich der Machtfaktor. Wo nicht durch Geburt die Hierarchie bestimmt ist, möchte jeder gerne mal den Ton angeben.
Abseits des geordneten Systems zu überleben ist, soviel ich weiß, bis jetzt nur der Biene Maja gelungen.
Wir sind doch längst ein komplexes Ganzes.
Stellt sich mir wieder die Frage nach dem kollektiven Unterbewußsein.

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Re: Mensch und Evolution

Beitragvon ostfriese » Di 29. Jan 2008, 17:01

stine hat geschrieben:wir denken, wir wären alles Induvidien

Süß. Auf solche Udeen kommen auch nur Undivudien wie Du. =)

Aber zum Thema: Rein intuitiv sträube ich mich gegen die Analogien zwischen Staat und Organismus, aber vielleicht sind die daraus gewinnbaren Modelle ja tatsächlich erklärungsmächtig für bestimmte, bisher unverstandene Eigenschaften von Staaten. Hierüber bin ich -- gelinde gesagt -- schlecht informiert. Sind Systemtheoretiker unter uns? Soziologen, Politologen?
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