Myron hat geschrieben:Was unter der "Wirkung eines kosmischen Analogie-Prinzips" zu verstehen ist, bleibt—ganz esoteriktypisch—im Dunklen.
Wie könnten systematische Ähnlichkeits- oder gar Gleichheitsbeziehungen zwischen den Gestirnskonstellationen und den "Lebenkonstellationen" der Menschen zustande kommen?
Der Astrologe wird antworten, "Durch ebendieses kosmische Analogie-Prinzip"—doch die Frage ist ja, was das sein soll und wie es funktioniert.
Das 'determinstische Chaos' hält z.B. solche (skalierbaren) 'Ähnlichkeiten' bereit. Kenne ich einen Teil eines "Apfelmännchens", weis ich (aus einer externen Position der "Draufsicht") auch wie es an anderer Stelle "ungefähr" aussieht und sich an bestimmten Stellen mit einiger Wahrscheinlichkeit weiterentwickelt. Das 'determinstische Chaos' ist zwar nur ein Kunstprodukt der (falschen) klassischen Physik und kommt daher in der Natur nicht vor, - dennoch ist die Natur wohl kausal, wenn auch sie auch von einem Determinismus bestimmt ist, der aus 'unserer Sicht' nicht nachvollziehbar sein kann, da physikalische Gründe dies ausschließen (bildlich: Man kann nicht während des Sehvorganges seinen Sehnerv sehen).
Aber wie beim "Apfelmännchen": Wie sieht es mit der "Draufsicht" (auf das Ganze) aus?
Analog der Vorgehensweise beim "Apfelmännchen" schaut sich ein 'externer Beobachter' einen beliebigen Teilbereich 'des Ganzen' (Das Universum des Beobachtes + des des Fragenden) an. - Das kann eine Blumenwiese, das Rauschen der Blätter im Wind, Eingeweide, etc., - oder der Sternenhimmel sein - und extrapoliert 'sein Wissen' (Die Mathematik um das Apfelmännchen selbst ist "Wissen" und nicht empirische Erfahrung, auch wenn nicht notwendigerweise alle Formeln gewusst werden müssen) um die Selbstähnlichkeit der vorgefundenen Zusammenhänge auf andere Gebiete, - auf diejenigen Zusammenhänge, die 'im Universum des Fragenden' eine Rolle spielen. Wohlgemerkt (und das ist wichtig!): Ein anderer als der Fragende selbst kann womöglich wenig bis gar nichts mit den Antworten anfangen (sie müssen ihm zwangsläufig als "beliebige Indeterminiertheiten" erscheinen), - da er nicht Teil des Universums ist, in dem die Antwort erfolge, sondern einem anderen Zweig gefolgt ist.
.....?
Myron hat geschrieben:Wie auch immer die richtigen Physiker die "spukhaften Fernwirkungen" erklären, so steht doch vorab fest, dass diese nicht derart "spukhaft" sind, dass man von hyperphysischen Wirkungszusammenhängen sprechen müsste, die keinen physikalischen Gesetzen unterliegen.
Das hatten wir hier schon des öfteren diskutiert, wird von mir nicht in Frage gestellt - und spielt daher in diesem Zusammenhang nur insofern eine Rolle, da Du hier "laienhaft" einen "Wirkung(szusammenhang)" (= Energie *Zeit) in's Spiel bringst, der so nicht gegeben sein kann. Einsteins Verballhornung der "spukhaften Fernwirkung" bezog sich daher nicht nur auf den Begriff "spukhaft", - da es keine Anzeichen von sogen. "verborgenen Variablen" gibt, die solch eine Energieübertragung leisten könnten.
Myron hat geschrieben:Für einen Naturalisten ist das Prinzip der geschlossenen Naturkausalität unverhandelbar. Wer es aufgibt, der öffnet einer Wunderwelt Tür und Tor und macht die Naturwelt damit zum Wirkungskreis übernatürlicher Wesen und Kräfte. Wenn also für die behaupteten astrologischen Korrelationen irgendein kausal irreduzibles hyperphysisches Wirkungsprinzip verantwortlich wäre, dann könnte man die Astrologie mit Recht als supernaturalistisch bezeichnen. Wenn jedoch—stets angenommen, die astrologischen Korrelationen wären real—bloß irgendeine (noch) unbekannte physikalische Wirkungsweise dahintersteckte, dann wäre die Astrologie als naturalistisch zu bezeichnen.
Auch hier machst du Naturalismus an besagter "Wirkungsweise" fest, - die in manchen physikalisch möglichen Zusammenhängen eben einfach nicht gegeben ist!? Demnach wäre die "spukhafte Fernwirkung" - die zwar weder als Spuk noch als Wirkung unterwegs - aber dennoch eine physikalisch gegebene Tatsache verzerrend darstellt "hyperphysisch/ supernaturalistisch"!?
Möglichwerweise ist Naturalisten jedoch nur etwas Entscheidendes abhanden gekommen: Man kann ohne weiteres das Prinzip der (energetischen) "Wirkung" aufgeben, -ohne das Prinzip der Kausalität zu verletzen.
Grüße