Klaus hat geschrieben:Insbesondere diese halbzahmen, freiheitsliebenden "Katzenbiester", die einem manchmal den Eindruck vermitteln, dass man in seiner eigenen Wohnung Untermieter ist.
Ah ... du sprichst von meinen Mitbewohnerinnen
Max hat geschrieben:Zur Beantwortung dieser Frage sollte man erst einmal festlegen, was man genau unter Bewusstsein versteht. Haben geringer entwickelte Lebewesen wie Kakerlaken, Ameisen, Fliegen, etc. ein Bewusstsein. Kann man das Erleben von ihnen als solches bezeichnen?
Max hat geschrieben:Zur Beantwortung dieser Frage sollte man erst einmal festlegen, was man genau unter Bewusstsein versteht. Haben geringer entwickelte Lebewesen wie Kakerlaken, Ameisen, Fliegen, etc. ein Bewusstsein. Kann man das Erleben von ihnen als solches bezeichnen?
Joe hat geschrieben:Die Definition, was Bewusstsein ist, wird wohl immer willkürlich bleiben. Trotzdem könnte man sich auf eine Definition einigen. Vielleicht einfach die Fähigkeit zur Selbsterkenntnis. Höhere Tiere hätten demnach sehr wohl ein Bewusstsein.
Myron hat geschrieben:Joe hat geschrieben:Die Definition, was Bewusstsein ist, wird wohl immer willkürlich bleiben. Trotzdem könnte man sich auf eine Definition einigen. Vielleicht einfach die Fähigkeit zur Selbsterkenntnis. Höhere Tiere hätten demnach sehr wohl ein Bewusstsein.
Bewusstsein ist ein Zustand lebender Organismen.
Bei Bewusstsein sein heißt sich, d.i. den eigenen Körper, und seine Umwelt erleben, d.h. (teilweise) spüren, was in einem und um einen herum vor sich geht.
Bewußtsein ist die Verarbeitung der Information, dass Etwas Information darstellt.
Das Etwas ist dabei durch die dargestellte Information ("Darstellungsebene") festgelegt.
Wird der Vorgang der Verarbeitung der Information über dargestellte Information selbst als Information verarbeitet, so kann man von Eigenbewußtsein sprechen.
Insbesondere ist also dieser Prozess der Verabeitung im Eigenbewußtsein selbst bewußt.
Qubit hat geschrieben:Myron hat geschrieben:Bewusstsein ist ein Zustand lebender Organismen.
Dass für das Bewußtsein im Sinne obiger Definition jedoch "lebende Organismen" und "Erlebnis" notwendige Voraussetzungen sind, ist apriori nicht festgelegt.
Myron hat geschrieben:Die Fähigkeit zur Selbsterkenntnis ist keine notwendige Bedingung für Bewusstsein, weil es einem nicht unbedingt bewusst sein muss, dass man bei Bewusstsein ist.
Es wird oft übersehen, dass Bewusstsein nicht gleich Selbstbewusstsein ist.
Gerald Edelman unterscheidet zwischen primary consciousness und higher-order consciousness.
Joe hat geschrieben:Myron hat geschrieben:Die Fähigkeit zur Selbsterkenntnis ist keine notwendige Bedingung für Bewusstsein, weil es einem nicht unbedingt bewusst sein muss, dass man bei Bewusstsein ist.
Es wird oft übersehen, dass Bewusstsein nicht gleich Selbstbewusstsein ist.
Gerald Edelman unterscheidet zwischen primary consciousness und higher-order consciousness.
Unter Fähigkeit zur Selbsterkenntnis verstehe ich die Erkenntnis "ich bin da". Das heißt, ich weis, was "ich" ist und dass dieses "ich" da ist. Das geht, so meine ich, nur bei Bewusstsein, ja ich denke, genau das ist Bewusstsein.
Bewusstsein ist etwas, das sich aus vielen Bausteinen zusammensetzt. Daher kann man selbstverständlich zwischen einfacheren und höheren Bewusstseinsstufen unterscheiden. Aber wo konkret beginnt Materie sich ihrer selbst bewusst zu werden? Ich meine, eine konkrete Grenze zwischen bewusst und unbewusst gibt es nicht. Der Übergang ist fließend.
dvrvm hat geschrieben:So gesehen hätte alles ein Bewusstsein, nur ist eben nur bei höheren Lebewesen etwas Sinnvolles im Raum, das dann auch "bewusst sein kann".
Manfred Bibiza hat geschrieben:Unser bewußtes Sein ist deshalb so rätselhaft, weil man es nur an sich selbst bemerkt und keinerlei direkten Vergleich hat, aufgrund dessen man Unterschiede und Abgrenzungen erkennen könnte. Schon die Zuschreibung an andere Menschen erfolgt letztlich hypothetisch: man kann nur beliebig plausibel annehmen, aber niemals definitiv wissen, daß der Andere etwas Ähnliches kennt, wie man selbst.
Qualitative Unterschiede sind darüber hinaus kaum auszumachen und nur mit großen Schwierigkeiten verständlich. Geben muß es sie allerdings, da sonst das Benehmen der meisten Leute ein völliges Mysterium wäre.
definitiv absprechen kann ich es nicht.
Das "Rätsel des Bewußtseins" ist sicher kein leichtes, das man wie ein Sudoku zum Frühstückskaffee lösen kann. Aber ich werde das Gefühl nicht los, daß seine Rätselhaftigkeit stark übertrieben wird. Schwierig ist allerdings die Klärung seiner neuronalen Realisierung.
Dieser Knoten läßt sich heute aber nicht mehr durchhauen, im Gegenteil sehne ich mich jetzt danach, mein Bewußtsein für ein paar Stunden zu verlieren.
Manfred Bibiza hat geschrieben:Unser bewußtes Sein ist deshalb so rätselhaft, weil man es nur an sich selbst bemerkt und keinerlei direkten Vergleich hat, aufgrund dessen man Unterschiede und Abgrenzungen erkennen könnte. Schon die Zuschreibung an andere Menschen erfolgt letztlich hypothetisch: man kann nur beliebig plausibel annehmen, aber niemals definitiv wissen, daß der Andere etwas Ähnliches kennt, wie man selbst.
[...]
Auch wenn es kaum vorstellbar ist und man (ich) es nicht glauben möchte, kann sogar eine Spinne bewußte Zustände haben, jedenfalls verhält sie sich in ihrem Netz ziemlich zielgerichtet, wenn sie auf Beute lauert und diese dann nach dem Eintreffen blitzschnell einwickelt.
dvrvm hat geschrieben:Gerade stelle ich mir die Frage: Was wäre, wenn wir ohne Muskeln, ohne Sinnesorgane und ohne sensorische Nerven (Hitze, Kälte etc.) geboren wären? Wie würde unser Bewusstsein aussehen?
Einmal abgesehen davon, dass unter diesen Bedingungen die Idee von Begriffen undenkbar wäre: ein Bewusstsein würde übrigbleiben.
dvrvm hat geschrieben:Hier liegt meiner Meinung nach ein Gedankensprung vor.
dvrvm hat geschrieben:Solange deine Augen intakt sind und Nervensignale an dein Gehirn senden, siehst du etwas, und das ist nicht offensichtlich eine intrinsische Folge der Nervensignale.
Manfred Bibiza hat geschrieben:dvrvm hat geschrieben:Solange deine Augen intakt sind und Nervensignale an dein Gehirn senden, siehst du etwas, und das ist nicht offensichtlich eine intrinsische Folge der Nervensignale.
Also da bin ich anderer Meinung. In dieser Frage tendiere ich eher zu einer monistischen Haltung, aber der Streit zwischen Monisten und Dualisten paßt nicht ganz hierher. Vielleicht können wir diesbezüglich ein eigenes Thema aufmachen. Wird ich mir überlegen. Muß jetzt aber aus Zeitgründen leider abbrechen.
Joe hat geschrieben:Unter Fähigkeit zur Selbsterkenntnis verstehe ich die Erkenntnis "ich bin da". Das heißt, ich weis, was "ich" ist und dass dieses "ich" da ist. Das geht, so meine ich, nur bei Bewusstsein, ja ich denke, genau das ist Bewusstsein.
Joe hat geschrieben:Bewusstsein ist etwas, das sich aus vielen Bausteinen zusammensetzt. Daher kann man selbstverständlich zwischen einfacheren und höheren Bewusstseinsstufen unterscheiden. Aber wo konkret beginnt Materie sich ihrer selbst bewusst zu werden? Ich meine, eine konkrete Grenze zwischen bewusst und unbewusst gibt es nicht. Der Übergang ist fließend.
Klaus hat geschrieben:Insbesondere diese halbzahmen, freiheitsliebenden "Katzenbiester", die einem manchmal den Eindruck vermitteln, dass man in seiner eigenen Wohnung Untermieter ist.
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