Stirbt der Mann aus?

Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon Twilight » Sa 7. Feb 2009, 08:23

Athe hat geschrieben:Ist das wieder so femministische Forschung?

Als Mann und Antifemifaschist bin ich mir sicher, diese marktschreierischen Schlagzeilen wachsen auf den Misthaufen von diversen Zeitungverlagen. Wie macht man feministische Forschung? Entweder man forscht indem man Fakten sammelt, oder man stückelt sich Geschichten zusammen. Wenn irgendjemand herausfindet, dass das Y-Chromosom im Schrumpfen begriffen ist, hat das noch nichts mit Ideologie zu tun. Es ist erst einmal nur ein Fakt. Was für Rückschlüsse daraus gezogen werden, steht auf einem anderen Blatt.

Es ist doch das Selbe in der Seuchenforschung, wo einer ein Vogelgrippevirus mit gewissen Gefährdungspotential findet und alle gleich die "Das Ende ist nah!"-Transparente aus dem Keller holen.
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon Athe » Sa 7. Feb 2009, 10:16

ich erinnere an die Schlagzeile vor ca. hm 20 Jahren (egal wann..schon n bischen her), als die Meldung von einer Wissenschaftlerin kam, das die Gehirnhälften von Frauengehirnen besser miteinander vernetzt sind. Seitdem ist der Begriff Multitasking im Zusammenhang von Frauen in aller Munde.
Das mit der besseren Vernetzung und Multitaskingfähigkeit wurde zwar mal ganz trocken in mehreren wissenschaftlichen Publikationen widerlegt, hats aber nie den medialen Stellenwert wie die vorige These gehabt.

Dann der Punkt mit den Intelligenzgenen auf dem X Chromosom.
War tatsächlich eine reine Frauentruppe die das "herausgefunden" hat.
Mich hat es stutzig gemacht wie man so etwas herausfinden will, da man überhaupt keine Ahnung von Intelligenzgenen hat.

Tja, viel wurde auch nicht gemacht.
Es wurden nur Statistiken aus Heimen von geistig Behinderten genommen und geschaut wieviel Männer und Frauen dort sind.
Anhand der größeren Zahl der Männer schloß man darauf, das der einzige Unterschied wohl das Y Chromosom ist, ergo....Intelligenzgen auf den X Chromosomen da 2 mal.

Deswegen bin ich da jetzt etwas vorsichtig, was nichts mit männlicher Eitelkeit , sondern etwas Wut über die meiner Meinung nach ideologischen Forschung zu tun hat.


Alleine der Startartikel über diesen Thread ist wieder ideologisch gefärbt.

"Es gibt da ein nettes kleines Experiment aus Amerika", erzählt Jones. "In den 30er Jahren wurden dort unzählige junge Männer kastriert. Sie waren in der Regel geisteskrank oder hatten Verbrechen begangen." Dabei habe sich herausgestellt, dass die Lebenserwartung eines Mannes ohne Hoden 13 Jahre länger sei als die eines normalen Mannes. "Ein riesiger Unterschied", meint der Genetiker. "Mann zu sein ist drei bis viermal gefährlicher als 60 Zigaretten am Tag zu rauchen."

Männer sterben früher als Frauen, so Jones.Sie sind als Föten empfindlicher, werden weit häufiger von den Müttern abgestoßen. Außerdem sind Männer von jeder einzelnen Todesursache früher betroffen - vom Herzinfarkt bis zum Krebs.



vollkommener Quatsch, ist längst erwiesen das die Lebensdauer von Männern und Frauen gleich ist.
Mönche und Nonnen haben die gleiche Lebensdauer. (denke Mänche haben noch ihren Hoden :) )
Jones hat sich war noch eine Hintertür mit der letztendlich richtigen Analyse aufgrund der sozialen Komponente offengelassen, aber ist halt nur die Hintertür.
Das z.b. auf 100 tödliche Arbeitsunfälle 98.5% Männer fallen..usw. usw.


Und beim Herzinfarkt haben die Frauen längst die Männer eingeholt und bald überholt.

btw. gleiche Seite
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www. ... index.html
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon jackle » Sa 31. Okt 2009, 01:43

Andreas Müller hat geschrieben:Es ist eigentlich ganz unmöglich, dass der Mann ausstirbt. Es sei denn, Frauen fangen an, sich asexuell zu reproduzieren. Die evolutionsbiologische Erklärung für sowas würde mich ja mal interessieren.


Asexuelle Reproduktion bei Säugetieren ist nicht möglich.

Außerdem muss die Verkürzung des Y-Chromosoms nichts besagen. Das entscheidende am Mann ist, dass er nur ein X-Chromosom besitzt. Hierdurch erfüllt er seine evolutive Aufgabe.

Bei den sozialen Insekten werden alle sozialen Aufgaben von den Weibchen erledigt. Die Männchen sind im Grunde faule Drohnen, die nur eine Aufgabe haben: für Evolution zu sorgen. Aus diesem Grund sind sie variabler als die Weibchen. Bei den Ameisen existiert sogar nur eine Königin und nur die pflanzt sich fort. D.h.: Die genetische Weiterentwicklung erfolgt über die Männchen und die sind haploid (nur ein Chromosomensatz), die Weibchen dagegen diploid (2 Chromosomensätze).

Beim Menschen ist das nur beim X-Chromosom so, auf dem aber wichtige Intelligenzgene sitzen sollen. Mit gravierenden Folgen: Ab IQ 155 kommt auf 5,5 Männer nur noch eine Frau. Auf sechs männliche Inselbegabte kommt eine Frau. Am unteren Ende der Intelligenzskala sieht es genauso aus: Es dominieren die Männer. Deshalb nennt Susan Pinker sie das extreme Geschlecht. Der Umstand erklärt, warum das Gros der Kulturleistungen von Männern erbracht wird. Sie sind also unverzichtbar. :2thumbs:
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon Athe » Sa 31. Okt 2009, 08:43

jackle hat geschrieben:
Andreas Müller hat geschrieben:
Beim Menschen ist das nur beim X-Chromosom so, auf dem aber wichtige Intelligenzgene sitzen sollen.



da muss ich n bischen widersprechen. Wo die Intelligenzgene sind, weiß man nicht.
Das sie auf dem X- Chromosom liegen war nur eine geratene Annahme.
Tatsache ist, das man darüber erst wenig weiß, auch wenn das Internet voll von X-chromosomalen Intelligenzgenen ist.
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon jackle » Sa 31. Okt 2009, 09:23

Athe hat geschrieben: da muss ich n bischen widersprechen. Wo die Intelligenzgene sind, weiß man nicht.
Das sie auf dem X- Chromosom liegen war nur eine geratene Annahme.
Tatsache ist, das man darüber erst wenig weiß, auch wenn das Internet voll von X-chromosomalen Intelligenzgenen ist.


Das stimmt. Es gibt aber immer wieder Befunde, die die These ein wenig stützen. Auffällig ist auf jeden Fall, dass "abnorme" geistige Fähigkeiten (in alle Richtungen hin, inkl. sichtbaren zerebralen Strukturveränderungen) deutlich überwiegend bei Männern anzutreffen sind.
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon Arathas » Mo 2. Nov 2009, 11:43

stine hat geschrieben:Aber macht uns das Wischiwaschhi-Geschlecht glücklicher?


Ganz eindeutig: Ja.

Jedenfalls den Aussagen der Schwulen zufolge, die sich irgendwann outeten. Aktuelles Beispiel: Sir Ian McKellen, weltbekannt geworden in der Rolle als Gandalf. Hat gesagt, dass er sich erst mit 49 zu outen wagte, und dass das Leben davor die Hölle für ihn war.

Also würde ich sagen: Ganz eindeutig JA, (offenes) Schwulsein hat in diesem Fall eine Person glücklicher gemacht.

Überhaupt eine komische Idee, anderen Leuten in ihre Sexualität hineinreden zu wollen, oder? Stine, was, wenn ich sage: Sex dient zur Fortpflanzung. Also ist Homosexualität unnatürlich und somit falsch. Auch "Liebe machen" im Sinne von Kuscheln und körperlicher Nähe ist völlig unnütz, Kinder kann man auch machen, indem Mann ihn einfach reinsteckt und fertig. Wozu Liebe? Ich fänd's besser, wenn du das mit den Beziehungen und der Liebe aufgeben würdest. Partnerschaft bitteschön bloß noch zum Kinderzeugen und Großziehen selbiger, wobei du dann aber keinen Sex mehr haben solltest, wenn du die Anzahl Kinder gezeugt hast, die du willst.

Nun? Wie klingt das für dich? Ist ebenso vernünftig und logisch wie die Aussage, dass Homosexualität unnatürlich sei. Wirst du dich ab jetzt also an meine Vorgabe halten und nur Sex haben, um Kinder zu zeugen? Und niemals, um Spaß zu haben?
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon jackle » Mo 2. Nov 2009, 12:57

Arathas hat geschrieben: Ganz eindeutig: Ja.


Interessant sind nicht Einzelfälle.

Man beachte die mittlerweile beängstigende Ausmaße annehmende Verunsicherung bei der männlichen Jugend. Die zahlreichen gescheiterten Ehen. Die armen und schlecht erzogenen Kinder.

Arathas hat geschrieben:Nun? Wie klingt das für dich? Ist ebenso vernünftig und logisch wie die Aussage, dass Homosexualität unnatürlich sei. Wirst du dich ab jetzt also an meine Vorgabe halten und nur Sex haben, um Kinder zu zeugen? Und niemals, um Spaß zu haben?


Ach du liebe Güte. Es ist doch in der Literatur hinreichend beschrieben worden, dass Menschen nicht nur aus Fortpflanzungsgründen häufig Sex haben (z. B. Jared: Warum macht Sex Spaß?). Steinzeitmänner sind auch nicht nur zur Jagd gegangen, um mal wieder Fleisch zu beschaffen.

Tatsache ist, dass das kurze und wertlose Y-Chromosom des Mannes wohl einen evolutiven Vorteil darstellt. Natürlich vor allem in der Fortpflanzung.

Und Tatsache ist gleichfalls, dass zwei homosexuelle Männer heute wunderschön arbeiten gehen können, dabei viel Geld vedienen können, und zum Schluss einen hohen Rentenanspruch haben können, den die Kinder der Menschen, die noch so blöd waren, Eltern zu werden, zu erwirtschaften haben. Und diese Eltern haben dann meist einen geringeren Rentenanspruch, weil sie nicht so wunderschön arbeiten gehen konnten.

Deshalb nervt mich dieses Schwulengerede, was sich gegen Mütter richtet. Letztere hat man nämlich im Regen stehen lassen. Heute stehen Schwule viel viel besser da, als heterosexuelle Eltern und ihre Kinder. Und dass sie noch immer auf ihre angebliche Unterdrückung hinweisen - gegenüber Müttern - ist für mich nur gnadenloser Egoismus.
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon Arathas » Mo 2. Nov 2009, 13:30

jackle hat geschrieben:Interessant sind nicht Einzelfälle.


Aber ein statistischer Wert errechnet sich aus der Summe von Einzelfällen.

jackle hat geschrieben:Man beachte die mittlerweile beängstigende Ausmaße annehmende Verunsicherung bei der männlichen Jugend.


Ja? Ist mir nicht wirklich bekannt. Gibt's da Belege für? Aber auch wenn dem so wäre, ist doch nichts Schlimmes dabei, sich hinsichtlich seiner Sexualität unsicher zu sein, vor allem als Teenager. Da ist man sich so ziemlich aller Dinge unsicher bzw. lernt gerade erst kennen, wer man ist. Und zu wissen, dass Homosexualität akzeptiert ist, macht es Jugendlichen doch vermeintlich leichter, würd ich mir denken.

jackle hat geschrieben:Es ist doch in der Literatur hinreichend beschrieben worden, dass Menschen nicht nur aus Fortpflanzungsgründen häufig Sex haben (z. B. Jared: Warum macht Sex Spaß?).


Jo, aber ... das stützt ja meine Aussagen?

jackle hat geschrieben:Deshalb nervt mich dieses Schwulengerede, was sich gegen Mütter richtet.


Mh. Gib mal ein Beispiel, was du damit meinst. Ich habe zumindest kein "Schwulengerede" angeführt, das sich gegen Mütter richtet. Worauf genau beziehst du dich?

jackle hat geschrieben:Heute stehen Schwule viel viel besser da, als heterosexuelle Eltern und ihre Kinder.


Das hat doch nichts mit Schwulen zu tun, sondern trifft auf Heteropärchen genauso zu. Ich lebe in einer heterosexuellen Beziehung. Meine Freundin arbeitet, ich arbeite. Wir wollen beide keine Kinder. Wir stehen also ganz genauso "besser" da als heterosexuelle Eltern. Also stehen Schwule nicht besser da, sondern halt genauso gut oder schlecht, wie ein Heteropärchen, bei dem beide arbeiten und keine Kinder wollen.
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon Gernot Back » Mo 2. Nov 2009, 14:44

Hallo Jackle!

jackle hat geschrieben:Und Tatsache ist gleichfalls, dass zwei homosexuelle Männer heute wunderschön arbeiten gehen können, dabei viel Geld vedienen können, und zum Schluss einen hohen Rentenanspruch haben können, den die Kinder der Menschen, die noch so blöd waren, Eltern zu werden, zu erwirtschaften haben. Und diese Eltern haben dann meist einen geringeren Rentenanspruch, weil sie nicht so wunderschön arbeiten gehen konnten.

Deshalb nervt mich dieses Schwulengerede, was sich gegen Mütter richtet. Letztere hat man nämlich im Regen stehen lassen. Heute stehen Schwule viel viel besser da, als heterosexuelle Eltern und ihre Kinder. Und dass sie noch immer auf ihre angebliche Unterdrückung hinweisen - gegenüber Müttern - ist für mich nur gnadenloser Egoismus.

Im Allgemeinen kann ich kann das in meinem Umfeld nicht beobachten, dass es kinderlosen Schwulen wirtschaftlich besser ginge als Heterosexuellen: im Gegenteil!
  • Steuerlich werden homosexuelle Paare gegenüber kinderlosen verheirateteten Doppelverdienern sogar klar benachteiligt.
  • Häufig üben Schwule schlecht bezahlte Frauenberufe aus, sind in der Alten- und Krankenpflege oder als Friseure tätig.
  • Wenn wir es überhaupt in gut bezahlte Berufe schaffen, müssen wir uns auch noch als Männer diskriminieren lassen, weil Frauen in der Karriere dort "bei gleicher Gleicher Qualifikation" oft bevorzugt eingestellt werden.
Ich bin übrigens selbst ein Opfer dieser unsäglichen Diskriminierung: Obwohl Männer in den philologischen Fächern total unterrepräsentiert sind, werden sie bei Hochschulkarrieren selbst dort auch noch zusätzlich benachteiligt, um die Unterrepräsentanz von Frauen in naturwissenschftlich-technischen Fächern auszugleichen:

Meine ehemalige Chefin am Sprachenzentrum einer technischen Universitt hat es geschafft, innerhalb von fünf Jahren nach ihrem Amtsantritt, sämtliche fest-angestellten männlichen Lehrkräfte zu vergraulen und durch Frauen auszutauschen. Dafür kommt sie sich wahrscheinlich auch noch wie eine Heldin der Geschlechter-Emanzipation vor.

Wenn wir Schwule in der freien Wirtschaft tätig sind, werden wir ebenfalls immer noch gerne von den an den Schaltstellen sitzenden heterosexuellen Vorgesetzten bei Urlaubsplanung, Versetzung auf andere Stellen und Gehaltssteigerungen benachteiligt, nach dem Motto "Der hat ja keine Familie, die er ernähren oder auf die er Rücksicht nehmen muss".

Die einzige überdurchschnittlich mit Homosexuellen besetzte, besserverdienende Berufsgruppe, die mir bekannt ist, sind katholische Priester, die ihre Seele verkaufen!

Gruß Gernot
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon jackle » Mo 2. Nov 2009, 15:15

Gernot Back hat geschrieben: Im Allgemeinen kann ich kann das in meinem Umfeld nicht beobachten, dass es kinderlosen Schwulen wirtschaftlich besser ginge als Heterosexuellen: im Gegenteil!...


Wie peinlich. Das übertraf ja fast noch den üblichen feministischen Singsang.
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon Arathas » Mo 2. Nov 2009, 15:35

jackle hat geschrieben:Wie peinlich. Das übertraf ja fast noch den üblichen feministischen Singsang.


Peinlich finde ich eher, wenn jemand mit knappen Kommentaren wie diesem versucht, andere lächerlich zu machen. Es muss nicht heißen, dass du Unrecht hast, aber es heißt zumindest, dass du keinen gesteigerten Wert darauf legst, dass andere dir gern zuhören und gern mit dir diskutieren. Auf diese Weise wirst du mit deinen Argumenten oft niemanden erreichen, egal wie gut und zutreffend sie sein mögen. Wenn dein Ziel ist, anderen Leuten deine Meinung verständlich rüber zu bringen und sie vielleicht sogar auf deine Seite zu ziehen, dann solltest du sie nicht so herablassend behandeln.
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon Gernot Back » Mo 2. Nov 2009, 16:31

Hallo Jackle!

jackle hat geschrieben:Wie peinlich. Das übertraf ja fast noch den üblichen feministischen Singsang.

Dass ich die wirtschaftliche Situation von Schwulen im Vergleich zu Heterosexuellen realistischer einschätzen kann als du, weil ich davon mehr kenne als du, muss dir doch nicht peinlich sein!

Gruß Gernot
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon jackle » Mo 2. Nov 2009, 16:53

Arathas hat geschrieben: Peinlich finde ich eher, wenn jemand mit knappen Kommentaren wie diesem versucht, andere lächerlich zu machen. Es muss nicht heißen, dass du Unrecht hast, aber es heißt zumindest, dass du keinen gesteigerten Wert darauf legst, dass andere dir gern zuhören und gern mit dir diskutieren. ...


Ich bin es einfach leid, auf bestimmte Argumente (z. B. vom Feministinnen) im Detail einzugehen. Das ist einfach Zeitverschwendung. Ich will das mal an einer Äußerung von Gernot deutlich machen:
Wenn wir Schwule in der freien Wirtschaft tätig sind, werden wir ebenfalls immer noch gerne von den an den Schaltstellen sitzenden heterosexuellen Vorgesetzten bei Urlaubsplanung, Versetzung auf andere Stellen und Gehaltssteigerungen benachteiligt, nach dem Motto "Der hat ja keine Familie, die er ernähren oder auf die er Rücksicht nehmen muss".

Von Feministinnen hört man nicht selten einen ähnlichen klagenden Singsang: Absurd!

Zunächst einmal geht das kinderlosen Heteros nicht anders. Meist ist nicht einmal klar, ob jemand hetero oder schwul ist. Vorher wird sich darüber beschwert, dass es bei bestimmten Jobs Quotenregelungen gibt. Diese sorgen eventuell dafür, dass eine kinderlose Frau bei der Bewerbung auf einen leitenden Job (wo sie kinderlos bleibt) einem Familienvater mit drei Kindern vorgezogen wird, obwohl der u. U. für insgesamt 5 Personen zu sorgen hat. Die Anmerkung von Gernot bläst in das gleiche Horn: Er kann nicht verstehen, dass man als Kinderloser flexibler ist und es somit auch gerecht ist, wenn Unternehmen auf die geringere Flexibilität von Familien Rücksicht nehmen (sofern sie das heute noch tun). Er reduziert die Sache auch noch auf eine Schwulenproblematik. Wie peinlich ist denn das? Ich bin unter anderem deshalb nicht näher auf Gernots Äußerungen eingegangen, weil ich sie für symptomatisch für egoistisches, unsoziales Verhalten ansehe. Gruß
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon stine » Mo 2. Nov 2009, 18:55

Arathas hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Aber macht uns das Wischiwaschhi-Geschlecht glücklicher?


Ganz eindeutig: Ja.

@Arathas: Ich finde, wir leben heute in einer völlig übersexualisierten Welt. Überall wo man hinsieht wird mit Nacktheit und mit vollkommenener Körperlichkeit geworben. Der Körperkult hat alles andere bereits um Längen geschlagen. Wer viel Geld hat lässt sich heute sogar schon die Hände operieren, nur um nicht für alt und häßlich gehalten zu werden. Dass sich Männer und Frauen an das jeweils andere Geschlecht gar nicht mehr herantrauen ist ua sicherlich einer übersteigerten Erwartungshaltung auf beiden Seiten zu verschulden. Was früher meist auf Frauen beschränkt war, nämlich die Vollkommenheit des Körpers und dessen allgegenwärtige Zurschaustellung wird heute, wo sich sexuelle Begierden auch gleichgeschlechtlich frei entwickeln können, im gleichem Maße auf Männer übertragen.
Die Verunsicherung unter Jugendlichen ist derart groß geworden, dass sie mir schon fast leid tun. Kein Mensch weiß doch heute noch was "normal" ist. In einer Welt mit uneingeschränktem Bilder- und Informationsfluss kann mit solcher übersteigerten Anbiederung weiblicher und männlicher Geschlechtlichkeit kaum noch jemand umgehen und man mag sich selbst auch manchmal gerne überfordert zurückziehen.
Dass sich Männer oder Frauen in gleichgeschlechtlichen Kreisen treffen ist nicht neu und nicht zu verhindern, was mich persönlich dabei stört ist lediglich der übersteigerte Wunsch, damit an die Öffentlichkeit zu gehen und sich wichtig zu machen.

Um auf das Thema zurückzukommen: Den "Mann", wie wir ihn aus alten Filmen mit John Wayne kennen, den hat es in echt vielleicht nie gegeben und es wird ihn künftig auch nicht mehr geben, weil die Hormonbelastung in unserer zivilisierten Umwelt schon ein Besorgnis erregendes Maß angenommen hat. Dass wir uns unser Grab selber schaufeln ist nicht das Schlimmste, das Schlimmste ist, dass wir es offensichtlich mit Vergnügen tun.

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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon Arathas » Mo 2. Nov 2009, 21:11

stine hat geschrieben:Dass wir uns unser Grab selber schaufeln ist nicht das Schlimmste, das Schlimmste ist, dass wir es offensichtlich mit Vergnügen tun.


Die Ansicht ist aber falsch, wenn du damit darauf anspielst, dass unsere "neue Gesellschaft" zu wenig Nachwuchs produziert. Das Ausmaß des Bevölkerungswachstums, wie es derzeit auf der Welt stattfindet - DAS ist das Grab, das wir uns selbst schaufeln. Es gibt jetzt schon mehr Menschen, als unser Planet auf lange Sicht verkraften kann. Wenn die Bevölkerung der Erde weiterhin so rapide wächst, sind die erschöpflichen Ressourcen das kleinste Problem.

Woher kommt eigentlich der Glaube, dass es besser ist, mehr und mehr Nachkommen auf die Welt zu setzen? Reichen sieben Milliarden Menschen nicht? Wo hört es auf? Oder hört es überhaupt nicht auf, bis die Maximalkapazität des Planeten erreicht ist, die derzeit auf elf Milliarden Menschen geschätzt wird?

Kinder in die Welt zu setzen halte ich für die wahre Kurzsichtigkeit. Ja, unsere Rente mag gesichert sein, wenn Deutschland auf 100 Millionen Einwohner wächst. Und von den Problemen, die viel später auftreten, kriegen wir vielleicht gar nichts mehr mit. Aber das ist egoistisch, wenn man bedenkt, dass auch in hundert und zweihundert Jahren noch Leute ein lebenswertes Leben führen wollen - und das sind deine Ururenkel.
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon jackle » Mo 2. Nov 2009, 23:26

Arathas hat geschrieben:Woher kommt eigentlich der Glaube, dass es besser ist, mehr und mehr Nachkommen auf die Welt zu setzen? Reichen sieben Milliarden Menschen nicht? Wo hört es auf? Oder hört es überhaupt nicht auf, bis die Maximalkapazität des Planeten erreicht ist, die derzeit auf elf Milliarden Menschen geschätzt wird?

Kinder in die Welt zu setzen halte ich für die wahre Kurzsichtigkeit. Ja, unsere Rente mag gesichert sein, wenn Deutschland auf 100 Millionen Einwohner wächst. Und von den Problemen, die viel später auftreten, kriegen wir vielleicht gar nichts mehr mit. Aber das ist egoistisch, wenn man bedenkt, dass auch in hundert und zweihundert Jahren noch Leute ein lebenswertes Leben führen wollen - und das sind deine Ururenkel.


Auch die Wissenschaftler, die die aktuelle deutsche Geburtenrate für ein ernstes Problem halten, sind in der Regel für eine sanfte Schrumpfung. Sie halten Fertiltitätsraten von 1,8 für sinnvoll, aber nicht von 1,4. Sie wollen keinen Wachstum auf 100 Millionen, sondern sanftes Schrumpfen.

Der Verweise auf die Bevölkerungsexplosion (z. B. in Afrika) ist nicht stichhaltig. Unsere Bevölkerungsentwicklung hat nichts mit denen zu tun. Ein Verweis auf die Menschen dort ist Kolonialismus, der die weitere Kinderproduktion dort zum Geschäft generieren lässt: erst Bananen, nun Menschen.
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon Nanna » Di 3. Nov 2009, 00:29

Das ist jetzt aber auch etwas verkürzt, denn Kolonialismus wäre es nur, wenn wir die Menschen von dort importieren und im Sinne eines Kulturimperialismus zur Annahme unserer kulturellen Werte zwingen würden. Der Hinweis auf das Problem der Überbevölkerung bezog sich aber lediglich darauf, dass die Erde nur eine begrenzte Zahl an Menschen aufnehmen kann und es deshalb geboten sei, nicht noch zusätzliche Anstrengungen zur Vergrößerung der Menschenmassen auf unserem Planeten zu unternehmen. Dem scheinst du mit der erwähnten sanften Schrumpfung aber auch durchaus zuzustimmen. Im Grundansatz ist es aber natürlich teilweise richtig: Das Problem sinkender Geburtenraten in den Industriestaaten und die Bevölkerungsexplosion in den Entwicklungsländern sind zwei verschiedene Dinge, hängen aber in einem globalen Rahmen andererseits durchaus zusammen.

Vielleicht wäre es auch einen Gedanken wert, ob nicht das Gebären zusätzlicher Menschen in den Industrieländern ebenfalls einem kolonialismusähnlichen Wirtschaftsimperialismus Vorschub leistet, da wir nach wie vor einen guten Teil unseres Wohlstandes durch ein übermäßiges Konsumieren von Ressourcen finanzieren, die aus unterentwickelten Ländern stammen und uns weder bei konsequenter Achtung menschenrechtlicher Standards noch im Sinne einer globalen Verteilungsgerechtigkeit zustünden.
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon jackle » Di 3. Nov 2009, 01:19

Nanna hat geschrieben:Vielleicht wäre es auch einen Gedanken wert, ob nicht das Gebären zusätzlicher Menschen in den Industrieländern ebenfalls einem kolonialismusähnlichen Wirtschaftsimperialismus Vorschub leistet, da wir nach wie vor einen guten Teil unseres Wohlstandes durch ein übermäßiges Konsumieren von Ressourcen finanzieren, die aus unterentwickelten Ländern stammen und uns weder bei konsequenter Achtung menschenrechtlicher Standards noch im Sinne einer globalen Verteilungsgerechtigkeit zustünden.


Das ist vom Grundsatz her richtig. Die Lösung kann dann aber nur lauten, entsprechende Ausbeutungen zu reduzieren. Das drastische Absenkung der Geburtenzahlen in gleichberechtigten Gesellschaften mit dem Hinweis, in den ausgebeuteten Ländern würden die Menschen noch genügend Kinder auf patriarchalischen Wege produzieren, ist dann aber wirklich Kolonialismus. Außerdem würde die Bevölkerung dann genau das Gleiche tun, was wir der Industrie vorwerfen: Verlagerung von Arbeitsplätzen (Aufziehen von Kindern) in Gebiete, wo die Menschen das billiger tun können. Kolonialismus wird die Sache auch dadurch, dass wir nicht jeden wollen, sondern "beste Gehirne" (Radermacher).
Schließlich kommt hinzu, dass das Absenken der Geburtenraten bei uns die Arbeitslosigkeit bewirkt hat (zu viele Erwerbspersonen, Verringerung des Binnenbedarfs durch Verlagerung der Familienarbeit ins Ausland). Ich bin deshalb der Meinung, dass Länder wenigstens in der Reproduktion des Humankapitals autark sein sollten. Das heißt nicht: Grenzen zu, sondern: 200.000 wandern aus, 200.000 wandern ein. Das Auffüllen der Bevölkerung (um den Betrieb aufrecht zu erhalten) durch Millionen von Außen ist definitiv ein Weg, der nicht funktionieren kann. Aber was soll's. Ab 2030 gehen in BRD sowieso die Lichter aus. Man hat dieses Land kaputt gemacht (man hat das Humanvermögen feministisch zerstört) und der Schaden ist irreparabel. Die Menschen werden in Zukunft nicht einmal die Kompetenzen haben, um sich gegen den Klimawandel zu rüsten. Dieses Land wird bitterarm werden.
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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon stine » Di 3. Nov 2009, 07:25

Arathas hat geschrieben:Die Ansicht ist aber falsch, wenn du damit darauf anspielst, dass unsere "neue Gesellschaft" zu wenig Nachwuchs produziert. Das Ausmaß des Bevölkerungswachstums, wie es derzeit auf der Welt stattfindet - DAS ist das Grab, das wir uns selbst schaufeln.
Ich bin ganz und gar nicht der Meinung, dass jeder Nachkommen haben muss. Ich beneide sogar oft Frauen, die den Weg der Kinderlosigkeit gewählt haben und ihren daraus resultierenden, selbst erwirtschafteten Wohlstand frei und unbeschwert genießen können. Welcher Weg gewählt wird ist doch am Ende einerlei, was zählt ist die Selbsterfahrung.
Was ich mit Übersexualisierung meine ist die publizierte Tatsache, dass es nur DARUM geht. Die Sexindustrie macht noch nicht mal vor dem Alter Halt. Wer heute im Altersheim sitzt und keinen Sexpartner hat, gilt als Außenseiter und wird bemitleidet. Sogar die Filmindustrie steigt bereits um und zeigt uns alternde Körper in sexueller Verzückung. Wer möchte das ernsthaft sehen?
Ich finde, man kann alles übertreiben. Angesichts sovieler nackter Tatsachen kann mancher dazu neigen, sich völlig zu verweigern.

Arathas hat geschrieben:Ja, unsere Rente mag gesichert sein, wenn Deutschland auf 100 Millionen Einwohner wächst. Und von den Problemen, die viel später auftreten, kriegen wir vielleicht gar nichts mehr mit. Aber das ist egoistisch, wenn man bedenkt, dass auch in hundert und zweihundert Jahren noch Leute ein lebenswertes Leben führen wollen - und das sind deine Ururenkel.
Im Gegensatz zu vielen anderen hier im Forum bin ich für den rigorosen Umbau des heutigen Sozialprinzips. Jeder soll für sich selbst aufkommen. Wer mehr Netto zur Verfügung hat, kann selbst entscheiden, worein er sein Geld investiert: Ins Alter, in die Gesundheit, in Klamotten oder ins Auto. Die Selbstbestimmung hat aber ihren Preis. Das Gejammere um den feinen Sozialstaat, wo für alle rundum gesorgt ist, muss dann aber aufhören. Man kann nicht beides haben. Dass der Umbau für umsonst zu haben ist, hat nie jemand behauptet.

Die weltweit hohen Geburtenraten wären eigentlich durch die hohe Kindersterblichkeit ausgeglichen. Aber unser Sozialkodex verbietet solches. Wir fühlen uns heute, dank des globalen Wissens, dafür verantwortlich, Kinder aus Ländern zu ernähren und gesundheitlich zu versorgen, die sonst keine Chance hätten zu überleben, weil die zuständigen Landesfürsten lieber in Waffen investieren und ihre nahrhaften Böden an China und Russland verkaufen. Spekulationen mit Grundnahrungsmitteln sorgen zusätzlich für den Hunger auf dieser Welt.
Auch die Geringschätzung der Frauen (und ich bin wahrlich keine Emanze!) ist in vielen Ländern der Grund, warum Geburten nicht kontrollierbar sind. Wo Männer sich nehmen, was sie wollen, folgt Schwangerschaft auf Schwangerschaft.
Diese Ignoranz ist zwar manchmal dem Unwissen gezollt, aber sicherlich nicht immer.

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Re: Stirbt der Mann aus?

Beitragvon Julia » Di 3. Nov 2009, 09:19

Stine, wie erklärst du, dass Kinder, die von homosexuellen Pärchen aufgezogen wurden, nicht "verunsicherter" sind als andere?
Ich verweise nochmal darauf:
http://www.apa.org/journals/features/rev1023458.pdf
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