Der Mensch ist monogam veranlagt.

Der Mensch ist monogam veranlagt.

Beitragvon winfried sobottka » So 15. Mär 2009, 11:31

Beweis: Es gibt sexuelle Fixierungen in der Form, dass ein Mensch sich ein Leben ohne einen bestimmten Sexualpartner nicht mehr vorstellen kann bzw. meint, sich das nicht mehr vorstellen zu können. Belegt wird das u.a. durch unzählige Selbstmorde unglücklich Liebender.

Solche sexuellen Fixierungen gibt es weder bei echten Polygamen noch bei Einzelgängern.
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Re: Der Mensch ist monogam veranlagt.

Beitragvon stine » So 15. Mär 2009, 12:16

Ich weiß nicht, inwieweit diese Fixierungen nicht krankhaft sind.
Prinzipiell denke ich, dass nur zwei völlig eigenständige Persönlichkeiten ein gemeinsames Leben gestalten können. Wo einer seinen Mangel beim anderen wettmachen möchte, ist ein Scheitern schon vorprogrammiert. Das bedeutet nicht, dass man sich nicht gegenseitig unterstützen soll.
Gefährlich wird es immer dann, wenn eine krankhafte Schwäche ausgeglichen werden muss. Nehmen wir als Beispiel die Sozialphobie. Das haben ja viele, aus welchen Gründen auch immer. Soll nun der Partner die fehlende Anerkennung der Gesellschaft ausgleichen, so ist das dauerhaft ohne Überforderung gar nicht machbar.
Ein gutes Beispiel ist auch der/die kleine Hilflose, die geheiratet wird, weil der andere Teil gerne die Führer- und Beschützerrolle übernimmt. Das geht auch nur so lange gut, bis der /die Hilflose erwachsen geworden ist und sich unabhängig fühlen möchte.

Die monogame Veranlagung mag durchaus vorhanden sein, das hat aber nichts mit Fixierung zu tun. Die ist sicherlich krankhafter Natur.

LG stine
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Re: Der Mensch ist monogam veranlagt.

Beitragvon Twilight » So 15. Mär 2009, 12:39

*Das verflixte 7. Jahr
*Subversives Verhalten der Mütter von Ehemännern
*Geringere Hemmschwelle der Männer, einfach mal Sex mit einer/einem Fremden zu haben
*Fremdgehen bei beiden Geschlechtern

Das sind nur Punkte, die mir spontan eingefallen sind, die belegen, dass ein lebenslanges Zusammen- und Treubleiben kaum in der allgemeinen Veranlagung des Menschen vorkommt. Wenn du aber eine zeitweilige Monogamie meinst, stimme ich dir zu.

Allerdings verstehe ich nicht, was die Liebeskrankheit einiger instabiler Individuen, die in Selbstzerstörung eskaliert, beweisen soll.
Dass der Mensch monogam veranlagt ist? Kaum. Ein Link zu einem ausführlicheren Bericht über die Studie wäre hilfreich.
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Re: Der Mensch ist monogam veranlagt.

Beitragvon Das_Gewissen » Mo 16. Mär 2009, 15:00

Der Mensch ist und war noch nie Monogam. Es gibt nicht den geringsten Beleg dafür. Monogamie ist ein in der westlichen Welt aufgedrücktes Eheverhalten.

In einer Beziehung von Fixierung zu sprechen, ist bedenklich und klingt sehr nach Hörigkeit. Fixierung ist sicher keine gute Basis für eine gesunde Ehe. Ich bin zwar auch kein Freund von dem, was man als offene Ehe bezeichnet bzw. was Swingerclubs betrifft, aber Fixierung ist genauso schädlich, nur in der anderen Richtung. Auch in einer Beziehung müssen die Partner eigenständige Menschen bleiben, denn sonst ist das Gift für diese.

Eine sexuelle Fixierung, kann man getrost als Unsinn bezeichnen. Hier ist wohl sexuelle Abhängigkeit gemeint. Das ist nun überhaupt keine Basis für eine dauerhafte Beziehung.

Anders formuliert. Wer von Fixierung spricht meint Besitz. In einer Beziehung gibt es aber keine Besitzansprüche gegenüber dem Partner oder der Partnerin.
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Re: Der Mensch ist monogam veranlagt.

Beitragvon Adhoc » Mo 16. Mär 2009, 16:39

Ich denke auch nicht das der Mensch monogam veranlagt ist. Schließlich gibt es auch heute noch viele Länder in denen Polygamie
legal ist und auch praktiziert wird. Die Monogamie stammt hauptsächlich aus der christlich/jüdischen Religion und ist deshalb in allen westlich geprägten Ländern im Wertesystem verbreitet.
Solche sexuellen Fixierungen die im Selbstmord enden sind in der Regel immer krankhaft und wohl kein Beweis für eine monogame Veranlagung des Menschen.
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Re: Der Mensch ist monogam veranlagt.

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Di 17. Mär 2009, 08:51

Das Gewissen hat geschrieben:In einer Beziehung gibt es aber keine Besitzansprüche gegenüber dem Partner oder der Partnerin.


Tja, geben tut es das schon und nicht gerade selten, fast dass man geneigt ist zu meinen, diese pathologische Erscheinungsform sei das "Normale"; und die Kulturindustrie vermittelt ein solches dem kapitlistischen Besitzdenken zuträgliches Bild der "Liebe" ja auch als erwünschenswert und erfüllend, wie damals schon die "Jungmädellektüre" des dritten Reiches die Natürlichkeit und Glückseligkeit einer monogamen Lebensgemeinschaft mit der Frau als Mutter und Haushälterin suggerierte, mit dem Gegenbild vor allem unglücklicher Künstlerlerinnen mit Bubikopffrisur.
Ach, der Gott im Golde... hat sogar noch das Schönste verdorben. Da ist ein Liebesbeziehung vorzugweise eine gute Partnerschaft, ein eingespieltes Team in dem Geben und Nehmen sich aufwiegt, wie in einem fairen Vertragsschluss. Die Formen des Handelns übertragen sich auf die Umgangsformen der Menschen - und nicht zuletzt auch auf die Art Forschung zu betreiben! Ach, lohnt sich jan icht jetzt schon wieder damit anzufangen, aber Naturalismus ist einfach nicht mit mechanistischem Materialismus gleichzusetzen. (siehe Sartre - Leben und Werk zeigen einen noch unentfremdeten, naturalistischen Menschen, wie er wohl selten unter Intellektuellen der Jetztzeit Europas zu finden sein wird; eher vielleicht noch unter redlichen Bauern.)
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