Die etwas andere Evolutionstheorie...
Verfasst: So 19. Apr 2009, 12:42
Nicht selten kann man lesen, der Vatikan bekenne sich zur Evolutionstheorie; nicht selten hört man Christentum und Evolution seien kompatibel - man dürfe die Bibel eben nur nicht wörtlich nehmen.
Im Kleingedruckten stellt sie sich die Sache nach Sicht des Vatikans allerdings etwas anders dar, nämlich so:
- Es gibt mehrere Evolutionstheorien.
- Die Wahrheit dieser Theorien zu beurteilen fällt in die Kompetenz von Philosophie und Theologie
- Der Mensch ist eine von Gott gewollte Kreatur.
- Der Geist ist keine Kraft der Materie; Evolutionstheorien die das behaupten sind falsch.
In den Worten von Papst Johannes Paul II:
Offensichtlich weiß der Vatikan haargenau, welche Teile des christlichen Glaubens sich nicht mit der Evolutionstheorie vertragen.
Folgt man der Evolutionstheorie, dann ist es nicht zwingend, daß der Mensch auftritt, es hätte auch anders kommen können. Den Menschen ins Zentrum der Evolutionsgeschichte zu stellen ist in etwa so vernünftig, wie die Erde ins Zentrum des Universums zu stellen. Es dreht sich nicht alles um uns. Ebensowenig kann der Vatikan darauf verzichten, Magie ins Spiel zu bringen, wenn es um die unsterbliche Seele geht. Eine Antwort, wie diese evolutionär entstanden sein könnte, bleibt der Vatikan schuldig.
Dabei wäre das doch mal eine spannende theologische Frage: Kommen Neandertaler in den Himmel? Wie stehts mit einem Homo habilis, einem Austrolopitecus oder einem Schimpansen?
Im Kleingedruckten stellt sie sich die Sache nach Sicht des Vatikans allerdings etwas anders dar, nämlich so:
- Es gibt mehrere Evolutionstheorien.
- Die Wahrheit dieser Theorien zu beurteilen fällt in die Kompetenz von Philosophie und Theologie
- Der Mensch ist eine von Gott gewollte Kreatur.
- Der Geist ist keine Kraft der Materie; Evolutionstheorien die das behaupten sind falsch.
In den Worten von Papst Johannes Paul II:
Christliches Menschenbild und moderne Evolutionstheorien
Botschaft von Papst Johannes Paul II.an die Mitglieder der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften
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2. Ich freue mich über das erste Thema, das Sie gewählt haben, nämlich: Der Ursprung des Lebens und die Evolution. Es handelt sich um ein außerordentlich wichtiges Thema, das für die Kirche von großem Interesse ist, da ihrerseits die Offenbarung Erklärungen über die Natur und den Ursprung des Menschen enthält. Wie kann man die Ergebnisse, zu denen die verschiedenen Disziplinen der Wissenschaft kommen, in Einklang bringen mit dem, was in der Botschaft der Offenbarung enthalten ist? Und wenn es auf den ersten Blick scheinen mag, daß Widersprüche auftreten, in welcher Richtung soll man nach einer Lösung suchen?
Wir wissen in der Tat, daß Wahrheit nicht der Wahrheit widersprechen kann. ...
4. In Anbetracht des wissenschaftlichen Forschungsstandes der Zeit und der Erfordernisse der Theologie betrachtete die Enzyklika Humani generis die Lehre vom „Evolutionismus“ als ernstzunehmende Hypothese, die es ebenso wie die gegenteilige Annahme verdiente, genauer untersucht und bedacht zu werden. ...
Heute, beinahe ein halbes Jahrhundert nach dem Erscheinen der Enzyklika, geben neue Erkenntnisse dazu Anlaß, in der Evolutionstheorie mehr als eine Hypothese zu sehen. Es ist in der Tat bemerkenswert, daß diese Theorie nach einer Reihe von Entdeckungen in unterschiedlichen Wissensgebieten immer mehr von der Forschung akzeptiert wurde. Ein solches unbeabsichtigtes und nicht gesteuertes Übereinstimmen von Forschungsergebnissen stellt schon an sich ein bedeutsames Argument zugunsten dieser Theorien dar.
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Genau genommen muß man eher von Evolutionstheorien sprechen als von der Theorie der Evolution. Diese Vielfalt entspricht einerseits den unterschiedlichen Ansätzen, die vorgeschlagen wurden, um den Mechanismus der Evolution zu erklären. Andererseits entspricht sie der Unterschiedlichkeit der Weltanschauungen, auf die man sich bezieht. So gibt es materialistisch-reduktionistische Lesarten und auch spiritualistische Lesarten der Evolutionstheorie. Das Urteil darüber gehört in die Kompetenz der Philosophie und darüber hinaus der Theologie.
5. Das Lehramt der Kirche ist unmittelbar von der Frage der Evolution betroffen, denn sie betrifft das Menschenbild. Die Offenbarung lehrt uns, daß der Mensch nach Gottes Ebenbild geschaffen wurde (vgl. Gen 1,27). Die Konzilskonstitution Gaudium et spes hat diese Lehre, die zum Zentrum des christlichen Denkens gehört, auf großartige Weise ausgeführt. Sie hat daran erinnert, daß der Mensch „auf Erden die einzige von Gott um ihrer selbst willen gewollte Kreatur ist“ ...
Folglich sind diejenigen Evolutionstheorien nicht mit der Wahrheit über den Menschen vereinbar, die - angeleitet von der dahinter stehenden Weltanschauung - den Geist für eine Ausformung der Kräfte der belebten Materie oder für ein bloßes Epiphänomen dieser Materie halten. Diese Theorien sind im übrigen nicht imstande, die personale Würde des Menschen zu begründen.
http://www.stjosef.at/dokumente/evolutio.htm
Offensichtlich weiß der Vatikan haargenau, welche Teile des christlichen Glaubens sich nicht mit der Evolutionstheorie vertragen.
Folgt man der Evolutionstheorie, dann ist es nicht zwingend, daß der Mensch auftritt, es hätte auch anders kommen können. Den Menschen ins Zentrum der Evolutionsgeschichte zu stellen ist in etwa so vernünftig, wie die Erde ins Zentrum des Universums zu stellen. Es dreht sich nicht alles um uns. Ebensowenig kann der Vatikan darauf verzichten, Magie ins Spiel zu bringen, wenn es um die unsterbliche Seele geht. Eine Antwort, wie diese evolutionär entstanden sein könnte, bleibt der Vatikan schuldig.
Dabei wäre das doch mal eine spannende theologische Frage: Kommen Neandertaler in den Himmel? Wie stehts mit einem Homo habilis, einem Austrolopitecus oder einem Schimpansen?