smalonius hat geschrieben:Man sollte hinzufügen, daß bei irreduzibel komplex auch die Behauptung: "Kann nicht aus einfachen Teilen evolvieren" mitschwingt.
Eine Definition ohne Behauptung ist für die Katz.
schau mal in ein Bestimmungsbuch für Pflanzen. Dort stehen konkrete Fragen, die, wenn sie in bestimmter Art und Weise beantwortet werden, eine Pflanze in dem Sinn 'definieren', dass man dann einer Pflanze, die man findet, einen international üblichen Namen geben kann. Definitionen wurden erfüllt, nichts wurde behauptet. Nicht einmal Evolution braucht man dafür, denn die ersten Bestimmungsschlüssel wurden von Kreationisten erstellt, die kann man heute noch verwenden.
Natürlich geht die evolutionskritische Argumentation bei Irreduzibler Komplexität dann noch weiter. Zunächst die Behauptung, dass derartige Systeme nicht auf 'direktem darwinschen Weg' evolvieren können (das scheint korrekt zu sein, alle Erklärungen für die Evolution irreduzibel komplexer Systme basieren auf indirekten Wegen, die Behe allerdings explizit eingeräumt hat). Und schließlich noch, dass das ein Beweis für Design sei. Das ist falsch.
Man kann also problemlos anerkennen, dass es irreduzibel komplexe Systeme gibt und dass die nur indirekt evolvieren können, ohne dass man anerkennen muss, dass daraus irgendetwas hinsichtlich Design folgt.
Man kann noch einen Schritt weiter gehen (Behe hat das auch bemerkt, und Scherer hat das deutlicher ausfomuliert): das Ergebnis der Analyse eines vorliegenden Systems ('ist irreduzibel komplex') ist statisch. Wie ein System evolviert ist hingegen dynamisch. Da Irreduzible Komplexität auch durch Entfernung von Redundanz entstanden sein kann, folgt aus dem Befund 'ist irreduzibel komplex') weiter nichts.