Myron hat geschrieben:Macks hat geschrieben:Es haben wahrscheinlich schon einmal die meisten gehört. Angeblich soll der Mensch nur 10 % seines Gehirns/Verstandes gebrauchen.
Diese Behauptung ist Quatsch!
http://www.cicero.de/97.php?ress_id=9&item=4830
So ganz quatschig ist die Behauptung nicht. Man muss sie nur differenzierter betrachten, als sie daher kommt. Wenn man sie so verstehen würde, das wir alle eigentlich geniale Hirne haben, diese aber nicht ausnutzen, dann ist das natürlich Quatsch. Quatsch ist aber auch die Aussage aus dem Link:
In Wirklichkeit nutzt jeder Mensch tagtäglich sein ganzes Gehirn.
Diese 100% -Behauptung ist mindestens so quatschig, wie der 10% Mythos.
Erstens muss man feststellen, dass das Gehirn plastisch ist, sich also über ein ganzes Leben entwickelt. Wie es sich entwickelt hängt unter anderem davon ab, wie es genutzt wird. Wird es nicht gefordert, wird es sich wie ein Muskel auch, weniger entwickeln. Werden hochentwickelte Bereiche vernachlässigt, entwickeln sie sich auch wieder zurück.
Zweitens muss ich differenzieren, ob ich das gesamte Gehirn in jedem Momant, tagtäglich oder über die Woche, Monat, Jahr wirklich in Gänze benutze. Es kommt also auf den Zeitraum an, den man betrachtet.
Die 10% -Aussage gibt hierüber gar keine Auskunft.
Drittens gibt es Unterschiede in der Qualität der Nutzung der Gehirnareale. Wenn ich den Straßenlärm höre, ist das eine völlig andere Nutzung der dafür zuständigen Areale, als wenn ich klassische Musik höre oder einen Song schreibe.
Die 10%-Behauptung ist also eine sehr vereinfachte Darstellung, die aber einen wahren Kern enthält.