stine hat geschrieben:Viele Ängste (Spinnen, Höhenangst, fleischfressende Tiere) sind wohl genetisch verankert und sind Urängste, die zum Überleben notwendig waren und zT noch sind.
Dem will ich doppelt widersprechen.
1. Angst vor Spinnen ist unbegründet. Es gibt kaum eine Spinne deren Gift stark genug ist selbst ein kleines Kind zu töten. Wildbienen z.B. sind da deutlich gefährlicher und ihre Stiche regelmäßig schmerzhafter und hysterische Angst davor ist deutlich seltener. Auch kommen viele Spinnen nicht einmal durch die menschliche Haut.
2. Höhenangst ist deutlich kontraproduktiv. Wer jemals jemanden mit Höhenangst in der Höhe gesehen hat, der kann sich nicht vorstellen, dass dies ein evolutionärer Vorteil sein könnte.
Welchen Vorteil sollte es denn haben, sagen wir mal aus Versehen um einen Bienenstock auszurauben, "zu hoch auf einen Baum geklettert zu sein und dann "oben" bibbernd festzustellen, dass man nicht mehr runterkommt (außer durch Freifall) oder Stunden für den Abstieg braucht, bei dem ein vernünftiger Mensch ein paar Minuten braucht?
Welchen Vorteil sollte es denn haben, wenn man vor einem Bär hoch auf einen Baum flüchtet und dann dort oben verhungert?
Welchen evolutionären Vorteil sollte es denn haben, Mammuts über Klippen in den Tod zu treibnen und dann selber an den Klippen zu verhungern?
Dies ist doch alles Mumpitz!
Oder meint ihr gar nicht wirklich Höhenangst?
Akrophobie und Arachnophobie sind Angststörungen, die können zwar vielleicht auch angeboren sein, sie sind aber weder vorteilhaft noch normal (zumindest solange es sich bei der Höhenangst um eine "natürlich erreichbare natürliche und natürlich übliche Höhe" handelt).
Behaupte ich jetzt, vom Gegenteil ließe ich mich nur von guten und glaubhaften Quellen überzeugen - dann bin ich ein Mutant auf dem Weg des Alters zu einem kleinen bisschen mehr Normalität - inzwischen habe ich am Rand eines geländerfreien Daches eines vielstöckigen Hauses manchmal ein mulmiges Gefühl, insbesondere wenn ich auf dem Schrägdach schon kurz vorher ausgerutscht bin, und auch auf schwankenden Hebebühnen bei Sturm in 12-15 m Höhe schon
(vorallem wenn ich krank oder sonstwie stark angegriffen und/oder fix und fertig bin). Vermutlich wurden Dachdecker früher auch selten wirklich "so" alt
Angst vor fleichfressenden Tieren dürfte solange eine "legale Furcht" sein, solange diese Furcht realistisch ist, das Viechzeugs also stärker ist (oder zumindest stark genug schwere Verletzungen zu verursachen) und die Zusammentreffwahrscheinlichkeit hinreichend hoch genug ist.