ganimed hat geschrieben:Also brauchen wir Biene bzw. bestäubende Tiere. Aber wir brauchen keine Biodiversität.
Wir brauchen eine Vielzahl an bestäubenden Tieren, da wenn wir den Job nur einer einzelnen Art überlassen und diese z.B. einen Virus geschwächt wird das gravierende Folgen für das Gesamtsystem hat.
Ein System mit Biodiversität ist ein Puffer gegen abrupte Veränderung. Das Gegenteil von Biodiviersität wäre
MonokulturWelche eine Vielzahl an Nachtteilen hat, denen allen durch externes handeln des Menschen entgegengewirkt werden muss.
Wikipedia:Monokultur hat geschrieben:Monokulturen haben ohne wirksame Gegenmaßnahmen einen Ertragsnachteil gegenüber Fruchtfolgen mit mehreren Arten.
ganimed hat geschrieben:Das ist mir zu vage. Große Teile der Artenvielfalt sind ja bereits fort. Hm, aber mir geht es gut. So ganz überzeugend finde ich deshalb den Hinweis auf allgemeine Netzmechanismen ohne konkrete Beispiele nicht. Vielleicht ist das Netz ja doch viel stabiler als man meint.
Zum Glück ist ein Großteil der Artenvielvalt noch nicht weg(aber auf dem Weg des Aussterbens), auch wenn man den Eindruck durch die Nachrichten durchaus bekommen kann.
Prinzipiell bin ich der Meinung das man die Standhaftigkeit des Artennetzes nicht austesten sollte. Denn merken das man einen unumkehrbaren Fehler gemacht hat tut man erst, wenn er begangen wurde. Darum sollte man so gut es geht von Anfang an die Artenvielfalt zu erhalten versuchen.
Der englische Wikipediaartikel ist wie so oft besser als der auf Deutsch, falls du ihn noch nicht gelesen hast:
http://en.wikipedia.org/wiki/Biodiversityganimed hat geschrieben:Den Punkt sehe ich ein. Es fällt mir aber schwer, die Dringlichkeit zu beziffern. Wie viele Medikamente würden denn in Zukunft bei Artenvielfalt nur aufgrund von natürlichen Beispielen gefunden, die im Falle des Artensterbens nicht gefunden würden? Und für wie viele der behandelten Krankheiten blieben diese gefundenen Medikamente dann wirklich die einzige Alternative? Soweit ich das sehe, werden von den Forschern gerade in den letzten Jahren immer mehr Zusammenhänge und Details der Körperfunktionen auf Zellebene verstanden. Letztens beispielsweise hörte ich, dass man den Mechanismus, wie T-Zellen beim Immunsystem Alarm auslösen, aufgeklärt hat. Ich könnte mir vorstellen, dass wir mit Riesenschritten dabei sind, uns immer weniger auf Zufallsfunde aus der Natur verlassen zu müssen, eben weil wir auf molekularer Ebene mehr verstehen.
Das ist doch kein Grund auf die eine Methode verzichten zu wollen, nur weil sich langsam eine zweite Methode abzeichnet. Es kommt nicht selten vor, das ein Forscher in die Natur sieht und erstaunt ist was tatsächlich möglich ist. Wenn ich deine Argumentation verfolge könnte ich auch so etwas daraus ableiten:
Vor mir liegen alte bisher unbekannte Bücher aus der Biblothek von Alexandrien die wertvolles Wissen der Griechen enthalten oder trivial Literatur sein können. Ich schmeiße alle weg, weil Wissen ja auch auf anderem Weg gefunden werden kann.
ganimed hat geschrieben:Das stellt sicher einen gewissen Verlust dar. Genau wie wir ja auch die Arten aus dem Pleistozän nicht mehr genauer untersuchen können. Himmel, wir wissen nichtmal, welche Hautfarbe die Dinos hatten. Das finde ich, ganz ohne Ironie, ziemlich schade. Aber wir können schon damit leben, finde ich. Unsere Neugierde kann eben nicht immer vollständig befriedigt werden. Verglichen mit den anderen Kategorien scheint mir dieser Aspekt also eher unbedeutend.
Als wenn wir die Wahl hätten die Dinos des Pleistozän zu retten würdest du es nicht tun? Bei unserer momentanen Artenvielfalt haben wir immerhin die Chance einer Wahl...
ganimed hat geschrieben:Es sind nur tendenzielle Aussagen möglich. Wenn Artenschutz umsonst zu bekommen wäre, dann würden mir die Punkte als Begründung ausreichen. Aber bei dem Aufwand, den der Artenschutz verlangte, müsste man schon quantitativ genauere Argumente auf den Tisch legen, finde ich.
Nach meiner Argumentation ist Artenschutz von unschätzbarem Wert. Ich bin der Meinung das Artenschutz von denen finanziert werden muss, die der Artenvielfalt schaden, also Konzerne die Wälder roden, oder Tanker durch die Meere schicken etc. und der Staat muss für die richtigen Gesetze des Naturschutzes sorgen und auf die Einhaltung davon pochen. Nur dann ist Nachhaltigkeit möglich...
Sorry, das ich größtenteils rethorisch argumentiert habe...
greets Entität