xander1 hat geschrieben:Es ist eine große Lüge unserer Medien, dass CO2 Ausstoß ein Problem unser Klima ist. Die Klimawissenschaftler streiten sich darum.
Wikipedia: Globale Erwärmung hat geschrieben:Umfragen unter den Wissenschaftlern bieten zumindest eine grobe Orientierung, wie sehr der in den IPCC-Berichten wiedergegebene Konsens unter Experten verbreitet ist.[25] Einer Umfrage aus dem Jahr 2007 zufolge teilen 45–50 % der Klimaforscher die Positionen des IPCC, während jeweils 15–20 % die IPCC-Berichte für unter- oder übertrieben halten. Wenigstens
97 % der teilnehmenden Wissenschaftler bestätigen die Aussage, wonach die menschlichen Emissionen von Kohlendioxid einen wichtigen Bestandteil des Klimasystems darstellen und wenigstens teilweise für die Erwärmung der letzten Jahrzehnte verantwortlich seien.[26]
Hoppla.
Unabhängig davon, ob diese 45-97% der Wissenschaftler - also die klare Mehrheit - nun recht haben oder nicht:
1. Deine Privatmeinung ist nicht common sense bloß weil einige Wissenschaftler sie teilen.
2. Eine "Lüge" würde implizieren, dass die Medien es besser wüssten und bewusst Fehlinformationen verbreiten. Den Unterschied zwischen einer Lüge und einer unabsichtlichen Fehlinformation habe ich dir, glaube ich, schon mal ziemlich ausführlich erläutert. Was grassiert da eigentlich gerade, dass immer gleich alles eine Verschwörung böser Mächte sein muss?
3. Aus "A ist falsch" folgt nicht "B ist richtig". Aus "Die Aussage 'Der Klimawandel ist zu 100% menschengemacht' ist falsch" folgt nicht "Die Aussage 'Der Klimawandel ist nicht menschengemacht" ist richtig.
4. Wenn man schon selbst anmerkt, dass es keine Einigkeit unter den Wissenschaftlern gibt, sollte man sich zurückhalten, absolute Aussagen zu treffen.
5. Unleugbar nimmt eine klare Mehrheit der Regierungen und Wissenschaftler der Erde den anthropogenen Klimawandel als gegeben hin. Dass er in jüngster Zeit weniger intensiv diskutiert wird, liegt wohl nicht an großangelegten (und damit realistischerweise kaum zu deckenden) Verschwörungen, sondern an der simplen Tatsache, dass man Aussagen wie "Die Erderwärmung ist nicht menschengemacht" als im Kern widerlegt ansieht. Ich bilde mir ein, den Politikbetrieb zumindest so weit durchschaut zu haben, um sagen zu können, dass Klimagipfel mit teuren Konsequenzen wie der jetzige nicht zustande kämen, wenn insbesondere die Industrieländer realistische Chancen sehen würden, ihre Pfründe zu beschützen. Dass dem nicht so ist, zeigt, wie ernst man die wissenschaftlichen Erkenntnisse mittlerweile nimmt.
6. Im Mittelalter war es
möglicherweise auf der Nordhalbkugel punktuell und kurzzeitig wärmer als heute. Das ist alles weder zuverlässig rekonstruierbar, noch mit der kontinuierlichen Erwärmung der Gegenwart vergleichbar. Und ja, es wird vermutlich irgendwann eine neue Eiszeit kommen. Der Ostafrikanische Graben wird auch eines Tages aufbrechen, das ist kein Grund, dort heute von Zukunftsinvestitionen abzusehen.
7. Satellitendaten:
Wikipedia: Kontroverse um die globale Erwärmung hat geschrieben:Neben diesen
drei voneinander unabhängigen Messungen am Boden, in der Luft und aus dem Weltall existieren darüber hinaus weitere unabhängige Belege für steigende Erdtemperaturen. Hierzu gehören Messungen der Meeresoberflächentemperatur, die ebenso wie die in größeren Wassertiefen ermittelten Temperaturwerte in den vergangenen Dekaden einen deutlichen Anstieg verzeichneten. Ein weiteres gewichtiges Indiz für die globale Erwärmung sind direkte Naturbeobachtungen[49], darunter ein immer früheres Auftreten der Frühlingsblüte, ein später einsetzendes Welkwerden des Laubes im Herbst, später einfrierende und früher auftauende Flüsse im Winter, weltweit bis auf wenige Ausnahmen überall zurückgehende Gletscher sowie ein drastischer Rückgang des arktischen Meereises.
Mit anderen Worten: Satelliten, Wetterballons, Wasser- und Bodenmessungen liefern anscheinend dasselbe Ergebnis, das darüberhinaus mit umfangreichen Naturbeobachtungen verblüffend übereinstimmt, aber fünf US-Satelliten, die angeblich (Quelle?) nicht ordnungsgemäß funktionieren, "unterminieren" die globalen Daten? Da habe ich aber schonmal konsistentere Behauptungen gehört.
8. Britische Forscher haben vor kurzem eine Erklärung geliefert, warum in Europa
aufgrund des Klimawandels kältere Winter bevorstehen und nicht wärmere. Dies ist eine lokale Besonderheit, die nicht im Widerspruch zum globalen Großtrend steht:
Eine Presseveröffentlichung des MPI hat geschrieben:Nach Jahrzehnten hoher Sonnenaktivität und vergleichsweise milden Wintern sind harte Winter in Europa wieder häufiger geworden. Bei geringer Sonnenaktivität liegt die durchschnittliche Wintertemperatur in Großbritannien etwa ein halbes Grad niedriger als sonst.
Die Ergebnisse der Forscher beziehen sich dabei nur auf die Winter in England und Mitteleuropa. Grund für diese sehr regionale Auswirkung der niedrigen Sonnenaktivität könnten Veränderungen der Winde in der Troposphäre, der untersten Atmosphärenschicht, sein. Heizt sich die darüber gelegene Stratosphäre nur schwach auf, reißen die milden Starkwinde vom Atlantik in der Troposphäre ab, vermuten die Wissenschaftler. Stattdessen sind Großbritannien und Mitteleuropa dann dem Einfluss kalter Winde aus dem Nordosten ausgesetzt. Der genaue Wirkmechanismus ist allerdings noch unklar.
"Der Zusammenhang zwischen Sonnenaktivität und kalten Wintern in Europa war erst erkennbar, nachdem wir den überlagerten Trend der globalen Erwärmung herausgerechnet hatten", erklärt Solanki.
Die Studie widerspricht somit nicht der Theorie einer globalen Erwärmung, die auf den Einfluss des Menschen zurückgeht. Im Gegenteil: Vieles deutet darauf hin, dass die Sonne für diesen Effekt nur zu einem kleineren Teil verantwortlich ist.
Ich lasse dir ja gerne deine vom wissenschaftlichen Mainstream abweichende Meinung. Aber was in aller Welt hat dich bewogen, einen so kompromisslos formulierten Beitrag zu verfassen? So vieles deutet, offenbar äußerst schlüssig, auf einen antropogenen Klimawandel hin. Natürlich sind alle wissenschaftlichen Theorien, Postulate und Erklärungsvorschläge immer mit einer gesunden Skepsis zu genießen, das entspricht ja auch dem kritizistischen Ideal. Allerdings gilt das auch für das, was man dir in deinem Studium vorgesetzt hast und was du jetzt hier offensichtlich ziemlich kritiklos wiederholst. Kann ich persönlich nicht so ganz nachvollziehen.