Darth Nefarius hat geschrieben:Die Informationsverarbeitung erfolgt zuallererst über unsere Sinne, diese werden unterschiedlichen (aber teilweise auch den selben) Hirnarealen zugeführt, dort wird die Beobachtung zu einer Datei, die Information wird umgewandelt in Signalmuster (und manifestiert sich manchmal sogar durch neue interneuronale Verbindungen), das geschieht unbewusst und nicht komtrolliert.
Stimmt - rein sprachlich. Aber was meinst du mit "Signalmuster"? Klingt ein wenig nach "die Information wird in Information umgewandelt". Es scheint ganz klar, dass diese "Muster" nicht jede beliebige Form annehmen können. Die Information wird daher zu einem Teil des Organismus transformiert - das wäre evtl dein "Abspeichern", jedenfalls ist das kein "Ablegen". In diesem Rahmen ist auch unser Weltbild vorherbestimmt. Wenn man nur Legos im Kopf hat, kann man nur eine bestimmte Art von Modellen damit bauen. Wir können diesen Baukasten nicht beliebig erweitern, er ist Hardware.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich brauche zuallererst Sinnesorgane und keinen "Plan", dann brauche ich ein System, dass die Eindrücke der Organe verwertet, dabei muss ich nicht wissen, was ich beobachten werde (denkst du wirklich, dass 99% schon im Gehrin gespeichert sind??? Es ist bekannt, dass es weitaus weniger neuronale Verbindungen im Babygehrin vorhanden sind als im Erwachsenenhirn, da kannst du mir nicht sagen, dass das der neueste Stand der Forschung ist. Einer Beobachtung geht eine Theorie voraus??? Du weisst also schon, was ich schreibe? Kannst du etwa in die Zukunft sehen?? :clairvoyance
Also wenn du einen Menschen nachbauen willst, musst du das alles etwas tiefer betrachten. Wenn du eine Aussage über eine Beobachtung machst, enthält sie immer schon eine Theorie. Wenn du sagst "Es schneit gerade" steckt darin eine Theorie von "Schnee" und von "Zeit" und viele andere Theorien, die es dir erst ermöglichen, diese Erscheinung von anderen Erscheinungen zu differenzieren: Wie der Schnee fällt, wie er aussieht, die Wahrscheinlichkeit dass es schneit usw. Es ist unmöglich etwa Neues wahrzunehmen, ohne es mit Bekanntem, also mit Theorien in Verbindung zu setzen.
Irgendwann muss der Mensch aber mal anfangen mit der Konstruktion und er beginnt dann mit Hardware-Theorien, die ihm die Evolution mitgegeben hat. Es spricht auch nichts dagegen, dass diese Theorien mit dem Alter wachsen, die Knochen wachsen ja auch. Natürlich ist nicht das Wissen angeboren, wer Lady Gaga ist. Aber ob das Wissen angeboren ist, wie man ein Fahrad fährt - darüber lässt sich schon diskutieren. Denn die Frage ist dabei, was das Wesentliche dabei ist, was man können muss.
Dir fällt es deshalb so schwer an angeborenes Wissen zu glauben, weil du einen selektiven Blick für das spezifische Lernwissen hast welches man in eine "Datei" abelegen kann. Du übersiehst das Allgemeine, die Voraussetzung dafür, dass man überhaupt lernen kann.