So große Cycler haben wir, meine ich, auch, allerdings sehen die nicht so ranzig aus.
Wieviel Substrat müsst ihr da denn reinpfeffern? Nun, mehr als etwa 30 Zyklen schaffen eure Polymerasen wohl auch nicht, bis sie zu schlampig arbeiten. Und da ich noch nicht aktiv forsche, brauchten wir im Kurs auch nicht solche Mengen (obwohl etwa mehr für die Versuche als 1-2 mL durchaus vorteilhaft gewesen wären, wenn man 2 Wochen damit arbeiten soll). Dennoch stört mich die (Un-)Ordnung am Arbeitsplatz gewaltig und der Unterschied der Pflege von Geräten zwischen der Chemie und der Biologie (also das, was zum Praktikum reicht). Natürlich hat es mich immer genervt, eine Vigreux-Kolonne eine Stunde zu waschen, zu putzen und blitze blank zu bekommen. Aber wenn man nicht durch das Glasgerät gucken kann, ist es mir zu schmutzig! Und so einen Standard hätte man auch in der Biochemie pflegen können.
Du kannst doch auch die PCRs gleichzeitig laufen lassen und dann am Volumen sparen?!
Ja, in meinem Studiengang komme ich mir manchmal etwas unfähig vor, weil ich nicht alles besessen auswendig lerne, sondern mir vieles erschließe. Wenn jedoch mal kreatives Arbeiten gefragt ist oder eine Transferleistung, wundere ich mich über meine Mitstudenten, die z.Bsp. nicht erkennen, dass eine Krebsart, die ein spezifisches Antigen bildet, mit einem Antikörper bekämpft werden kann. Und so kann ich es auch mehr als gut kompensieren, dass ich (vergleichsweise) ein schlechtes Gedächtnis habe. Mich nervt aber wirklich, dass dieses Auswendiglernen so einen großen Teil ausmacht und das Denken nur vereinzelt eine Rolle spielt (zwar mehr als bei den Biologen, aber dennoch nicht wirklich viel), obwohl nur ein Bruchteil des Wissens tatsächlich eine Rolle in der Realität spielt. Ich habe mich in früheren Semestern immer gewundert, wenn unsere Profs die elementarsten chemischen Grundlagen vergaßen, die wir gerade lernten. Aber jetzt ist mir klar geworden, dass sie schlichtweg gelogen haben, als sie meinten, wir würden all dies immer brauchen. Das ist Wichtigtuerei. Jeder meint immer, seine Mikrobiologie/Botanik/chemische Biologie ist die wichtigste für den Studiengang (und die Welt), auch wenn das nach dem ersten/zweiten Semester nie wieder besprochen wird. Naja, dann muss ich halt noch einen Monat früher anfangen zu lernen.
Aber was tut man nicht alles für die Möglichkeiten und das (nützliche) Wissen! Es muss auf Unwissende fast wie Magie wirken, was Pharmazeuten, Chemiker, Toxikologen und Molekularbiologen alles hinbekommen (aber oft wissen sie es eigentlich nicht).