ice hat geschrieben:Die Welt kann vollständig und unausweichlich determiniert sein und ich kann trotzdem (bedingt) frei denken, entscheiden und handeln - wie ich eben will.
Nein, du kannst nicht, du musst!
ice hat geschrieben:Die Welt kann vollständig und unausweichlich determiniert sein und ich kann trotzdem (bedingt) frei denken, entscheiden und handeln - wie ich eben will.
ujmp hat geschrieben:ice hat geschrieben:Die Welt kann vollständig und unausweichlich determiniert sein und ich kann trotzdem (bedingt) frei denken, entscheiden und handeln - wie ich eben will.
Nein, du kannst nicht, du musst!
ice hat geschrieben:Wenn ich nicht will, muss ich gar nichts
Vollbreit hat geschrieben:http://www.philosophieverstaendlich.de/freiheit
Ansgar Beckermann hat geschrieben:Weitgehend unumstritten ist, dass eine Entscheidung folgende Bedingungen erfüllen muss, um als frei gelten zu können:
Die Person muss eine Wahl zwischen Alternativen haben; sie muss anders handeln bzw. sich anders entscheiden können, als sie es tatsächlich tut. (Die Bedingung des Anders-Handeln- oder Anders-Entscheiden-Könnens)
Welche Wahl getroffen wird, muss entscheidend von der Person selbst abhängen. (Urheberschaftsbedingung)
Wie die Person handelt oder entscheidet, muss ihrer Kontrolle unterliegen. Diese Kontrolle darf nicht durch Zwang ausgeschlossen sein. (Kontrollbedingung)
War Dir das Dinge echt noch nicht bekannt? Ist doch irgendwie der running gag bei allen Diskussionen zu diesem Thema.ganimed hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:http://www.philosophieverstaendlich.de/freiheit
Ich dachte schon, ich würde nie eine Antwort von dir erhalten auf meine Fragen, wieso du einen Willen frei nennst, wenn er doch eben nicht frei ist, sondern nur überlegt, abhängig und determiniert. Und genau so war es auch. Fast. Dieser Link stellt eine indirekte Antwort dar. Glaube ich zumindest. Vielen Dank!
Ja.ganimed hat geschrieben:Die indirekte Antwort, wenn ich es recht verstehe, ist in der dortigen Definition von Willensfreiheit zu suchen:Ansgar Beckermann hat geschrieben:Weitgehend unumstritten ist, dass eine Entscheidung folgende Bedingungen erfüllen muss, um als frei gelten zu können:
Die Person muss eine Wahl zwischen Alternativen haben; sie muss anders handeln bzw. sich anders entscheiden können, als sie es tatsächlich tut. (Die Bedingung des Anders-Handeln- oder Anders-Entscheiden-Könnens)
Welche Wahl getroffen wird, muss entscheidend von der Person selbst abhängen. (Urheberschaftsbedingung)
Wie die Person handelt oder entscheidet, muss ihrer Kontrolle unterliegen. Diese Kontrolle darf nicht durch Zwang ausgeschlossen sein. (Kontrollbedingung)
Wieso sagst du das nicht gleich? (Vermutlich, weil ich irgendwo noch einen Denkfehler habe und doch noch nicht verstehe, wieso du eine abhängige Entscheidung frei nennst).
Ich vermute also, du denkst, dass eine Entscheidung deshalb als frei zu bezeichnen ist, weil sie die zitierten Bedingungen erfüllt.
Falls das stimmt, kann ich mir nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass die drei Bedingungen nicht in gleicher Weise das Wort "frei" zu rechtfertigen scheinen.
3) Die Kontrollbedingung sorgt eher nur dafür, dass es überhaupt eine "Entscheidung" ist. Einem Zwang zu folgen meint ja, nach meiner Intuition zumindest, dass man keine Wahl hat, also keine Entscheidung trifft.
Ja.ganimed hat geschrieben:2) Die Urheberschaftbedingung sorgt eher nur dafür, dass es überhaupt "meine" Entscheidung ist.
Das darfman nicht falsch verstehen. Unter gleichen Bedingungen fällt sie immer wieder identisch aus, aber ich entscheide dennoch, wie es mir richtig erscheint, also, wie ich es will.ganimed hat geschrieben:1) Nur dieser Punkt wäre eigentlich für meine Fragerei relevant gewesen, glaube ich. Nur wenn "meine Entscheidung" mal so und mal so ausfallen kann, ist sie "frei" zu nennen.
Weil sie auf dem Boden meiner Prämissen erfolgt = weil ich bewusst entschieden habe.ganimed hat geschrieben:Was ich nicht verstehe und wo ich um Erläuterung bitte: wieso nennst du "meine Entscheidung" frei, wenn sie, da sie determiniert ist, eben nicht mal so oder mal so ausfallen kann?
Vollbreit hat geschrieben:ganimed hat geschrieben:1) Nur dieser Punkt wäre eigentlich für meine Fragerei relevant gewesen, glaube ich. Nur wenn "meine Entscheidung" mal so und mal so ausfallen kann, ist sie "frei" zu nennen.
Das darfman nicht falsch verstehen. Unter gleichen Bedingungen fällt sie immer wieder identisch aus, aber ich entscheide dennoch, wie es mir richtig erscheint, also, wie ich es will.
Vollbreit hat geschrieben:aber ich entscheide dennoch, wie es mir richtig erscheint, also, wie ich es will.
Vollbreit hat geschrieben:ganimed hat geschrieben:Was ich nicht verstehe und wo ich um Erläuterung bitte: wieso nennst du "meine Entscheidung" frei, wenn sie, da sie determiniert ist, eben nicht mal so oder mal so ausfallen kann?
Weil sie auf dem Boden meiner Prämissen erfolgt = weil ich bewusst entschieden habe.
Dr Fraggles hat geschrieben:...man hat sich zwar von Religion emanzipiert...
Warum steht man nicht dazu, dass der Mensch nun mal ein determiniertes Wesen ist und die ganze kompatibilistische Rede von Freiheit verlogene Augenwischerei ist?!
stine hat geschrieben:Außerdem verstehe ich nicht, warum die deterministische Causalkette besser sein soll, als das göttliche
Darum erwähne ich es ja, denn dem würde ich nicht zustimmen.ganimed hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:ganimed hat geschrieben:1) Nur dieser Punkt wäre eigentlich für meine Fragerei relevant gewesen, glaube ich. Nur wenn "meine Entscheidung" mal so und mal so ausfallen kann, ist sie "frei" zu nennen.
Das darfman nicht falsch verstehen. Unter gleichen Bedingungen fällt sie immer wieder identisch aus, aber ich entscheide dennoch, wie es mir richtig erscheint, also, wie ich es will.
Ist das dieser running gag? Wie ein gag kommt es mir gerade vor. Nur unter gleichen Bedingungen ist es doch die gleiche Entscheidung. Und die soll, laut der Bedingung (1) einmal so und einmal anders ausfallen.
Ja, sie muss dann identisch ausfallen.ganimed hat geschrieben:Jetzt schreibst du, dass das aber nicht der Fall ist ("Unter gleichen Bedingungen fällt sie immer wieder identisch aus").
ganimed hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:aber ich entscheide dennoch, wie es mir richtig erscheint, also, wie ich es will.
Ich verstehe dieses "aber" nicht. Unter gleichen Bedingungen erscheint dir immer das gleiche richtig, du willst dann immer das gleiche. Also, wie gesagt, die Entscheidung fällt dann immer gleich aus. Sie verletzt also die Bedingung (1).
ganimed hat geschrieben:Bliebe also meine Frage, wieso du so eine Entscheidung "frei" nennst, durchaus bestehen und unbeantwortet.
Ja, wenn ich der bewusste Urheber bin.ganimed hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:ganimed hat geschrieben:Was ich nicht verstehe und wo ich um Erläuterung bitte: wieso nennst du "meine Entscheidung" frei, wenn sie, da sie determiniert ist, eben nicht mal so oder mal so ausfallen kann?
Weil sie auf dem Boden meiner Prämissen erfolgt = weil ich bewusst entschieden habe.
Eine Entscheidung, welche die Bedingung (1) nicht erfüllt, nennst du trotzdem frei, weil sie Bedingung (2) erfüllt (und vermutlich (3) auch noch).
Nein, m.E. nicht.ganimed hat geschrieben:Aber muss denn eine Entscheidung nicht alle drei Bedingungen erfüllen, bevor sie frei genannt werden darf?
stine hat geschrieben:Außerdem verstehe ich nicht, warum die deterministische Causalkette besser sein soll, als das göttliche Schicksal?
Vollbreit hat geschrieben:ganimed hat geschrieben:Aber muss denn eine Entscheidung nicht alle drei Bedingungen erfüllen, bevor sie frei genannt werden darf?
Nein, m.E. nicht.
stine hat geschrieben:Dr Fraggles hat geschrieben:...man hat sich zwar von Religion emanzipiert...
Warum steht man nicht dazu, dass der Mensch nun mal ein determiniertes Wesen ist und die ganze kompatibilistische Rede von Freiheit verlogene Augenwischerei ist?!
Dann hast du es also mit einer Determination zu tun, die dich auf dieses Forum gelenkt hat und dich über Wahlfreiheit nachdenken lässt?
Probier es doch einfach mal aus: Eine Entscheidung, die dir durch äußere Umstände aufgezwungen wird, bewusst anders ausfallen zu lassen!
Und sag dann nur nicht, die Entscheidung wäre deswegen anders ausgefallen, weil du bewusst über Wahlfreiheit nachgedacht hast.
Außerdem verstehe ich nicht, warum die deterministische Causalkette besser sein soll, als das göttliche Schicksal?
Vollbreit hat geschrieben:Ich nehme Dir wirklich ab, dass Du das Thema aufrichtig und offen diskutierst und mich, bzw. die Kompatibilsten verstehen willst.
Vollbreit hat geschrieben:Ich werde Dich auch jetzt damit nerven, dass Du(!) Freiheit definieren musst, aber ich tue das nicht aus bösem Willen, sondern es ist der einzige Weg, wie Du weiter kommst.
stine hat geschrieben:Probier es doch einfach mal aus: Eine Entscheidung, die dir durch äußere Umstände aufgezwungen wird, bewusst anders ausfallen zu lassen!
ganimed hat geschrieben:Bei jeder Variante "sehe" ich aber entweder relativ offensichtliche, logische Fehler oder zumindest offensichtliche Verstöße gegen meine Intuitionen.
Was ich sehr gerne verstehen würde, ist also eigentlich nicht die Position der Kompatibilisten, sondern wieso sie diese Fehler nicht ebenfalls sehen. Auf welchem Auge seid ihr blind? (Politisch korrekter müsste ich nun wohl schnell hinzufügen, dass ich ja vielleicht derjenige bin, der etwas übersieht, was den Unterschied erklären könnte. Aber das glaube ich nicht :) )
Ich bin nun also an der Stelle, wo ich sehe, dass dein Freiheitsbegriff gar keine Freiheit enthält.
ganimed hat geschrieben:Als um ehrlich zu sein, glaube ich, die Positionen der Kompatibilisten, so wie sie da skizziert wird (es sind ja mehrere) zu verstehen. Bei jeder Variante "sehe" ich aber entweder relativ offensichtliche, logische Fehler oder zumindest offensichtliche Verstöße gegen meine Intuitionen.
Du bist der Blinde, glaub's mir. Hau da nicht zu viel Wettkampf rein, sonst beharrst Du nachher aus Trotz auf Positionen, die Du längst überwunden hast.ganimed hat geschrieben:Was ich sehr gerne verstehen würde, ist also eigentlich nicht die Position der Kompatibilisten, sondern wieso sie diese Fehler nicht ebenfalls sehen. Auf welchem Auge seid ihr blind? (Politisch korrekter müsste ich nun wohl schnell hinzufügen, dass ich ja vielleicht derjenige bin, der etwas übersieht, was den Unterschied erklären könnte. Aber das glaube ich nicht :) )
ganimed hat geschrieben:Ich bin nun also an der Stelle, wo ich sehe, dass dein Freiheitsbegriff gar keine Freiheit enthält.
Weil Du glaubst, dass ich mich irre, aber Du irrst Dich.ganimed hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Ich werde Dich auch jetzt damit nerven, dass Du(!) Freiheit definieren musst, aber ich tue das nicht aus bösem Willen, sondern es ist der einzige Weg, wie Du weiter kommst.
Ein neues Rätsel, dass langsam ebenfalls meine Neugierde weckt: Wieso glaubst du, dass ich nichts mehr lernen kann, wenn du deinen Freiheitsbegriff erläuterst und gegen meine Kritik verteidigst?
Sorry, dass ich mich einmische, aber die logischen Fehler würden mich interessieren
stine hat geschrieben:Dann hast du es also mit einer Determination zu tun, die dich auf dieses Forum gelenkt hat und dich über Wahlfreiheit nachdenken lässt?
Probier es doch einfach mal aus: Eine Entscheidung, die dir durch äußere Umstände aufgezwungen wird, bewusst anders ausfallen zu lassen!
Und sag dann nur nicht, die Entscheidung wäre deswegen anders ausgefallen, weil du bewusst über Wahlfreiheit nachgedacht hast.
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