Lumen hat geschrieben:Vollbreit, wir kommen hier nicht zusammen, wenn du (wie auch dein kongenialer Partner, Nanna) auf Meta und Nebensächlichkeiten ausweichst und dabei so tust, als wäre zum Thema nichts gesagt worden.
Natürlich kommen wir nicht zusammen, das ist doch ohnehin klar.
Es kann aber auch schon erhellend sein zu sehen, wo genau die Wege auseinandergehen.
Ich tue nicht, als sei zum Thema nichts gesagt worden, wenn etwas gesagt wurde, dann jedenfalls nicht von Dir, Du bist konstant ausgewichen.
Der Grund ist, aus meiner Sicht, die Du immer wieder bestätigt hast, das Du überhaupt nicht diskutieren willst. Du schreibst fürs Publikum und um die Welt zu retten, vor der kreationistischen Weltverschwörung, die von drei pensionierten Politikern ausgeht.
Lumen hat geschrieben:Beispielsweise ist es nicht wichtig, ob du persönlich Kreationisten in Europa beunruhigend findest (ich tue es nicht), oder ob du findest, dass Dawkins stärker irgendwo differenzieren könnte.
Doch, Lumen, wenn wir miteinander reden, ist genau das wichtig, was ich denke.
Dass Du gar nicht mit mir reden möchtest, ist mir so klar, wie Dir, dass Deine Intention niemals darin bestand den Begriff des „atheistischen Fundamentalismus“ zu klären, sondern aufzuzeigen, dass das natürlich ein dummer Kampfbegriff der Dschihadisten ist, ist mir auch klar.
Nur bleibt die Klärung von Begriffen eben das Geschäft, auch bei dem was Du vorgeblich hochhalten möchtest.
Lumen hat geschrieben:Denn es ging um seine (angebliche) Paranoia.
Nein.
Du hast Dir da von Beginn an was zusammenphantasiert, weil Du hochempfindlich bist und versuchst schon 12 Züge im Voraus zu denken. Dabei geht dann regelmäßig die Phantasie mit Dir durch und wenn die Welt sich dann nicht nach Deiner Phantasie und Deine Hochrechnungen richtet, kann das kein Irrtum von Deiner Seite sein, sondern nur ein Trick der Feinde, die ihre wahren Absichten verschleiern.
Lumen hat geschrieben:Der Vorwurf war, dass „Atheistische Fundamentalisten“ Paranoid seien.
Nein, das ist ein schönes Beispiel um Deine Projektionen direkt am Text zu widerlegen. Da steht nämlich folgendens:
Carsten Börger hat geschrieben:Der
Fundamentalist ist stets auch ein
Ideologe. Er meint zu wissen, wo die Wurzel der Probleme liegt und benennt eine eindeutige Ursache. Dazu kommt, dass Fundamentalisten sich häufig seit Jahren mit ihrem Thema beschäftigen, also auf sämtliche Gegenargumente eine einstudierte Antwort haben.
1) Doch hart zu diskutieren und mehr oder weniger exotische, populäre oder einfache Thesen zu haben, ist noch kein Fundamentalismus. Hier ist auch keine klare Grenze zu markieren, eher ein schleichender Übergang:
2) In der moderaten Form erkennt man wohl, dass die eigene Lieblingsursache nur eine von vielen Möglichkeiten der Erklärung ist, aber man neigt dazu, den Strauß an Möglichkeiten auf sehr wenige oder nur eine Hauptursache zu reduzieren.
3) In der nächsten Phase der Eskalation könnte man bemerken, dass man schon mit einer gewissen, ärgerlichen Gereiztheit auf die Argumente der Gegenseite reagiert und die Tendenz von der Klärung bestimmter Sachverhalte ins Ideologische und Persönliche geht. “Wer hier nicht meiner Meinung ist, wo die Sache doch so klar ist, der wird wohl seine Gründe haben.” Argwohn macht sich breit.
4) In voller Blüte, mit einem harten
paranoiden Einschlag, erleben wir den
Fundamentalismus so: Die Antwort steht bereits fest, die Begründung wird noch gesucht.
Alle Informationen zum Sachverhalt, die die eigene Position stärken, werden gerne angenommen (so dubios sie mitunter sein mögen), nach dem Motto: “Hab ich’s nicht immer gesagt?”, während gegenteilige Aussagen als irrelevant, Fälschungen oder ideologisch motivierter Unfug angesehen werden. Das Weltbild ist komplett geschlossen, das Misstrauen gegen Abweichler wird immer größer, Moralismus und Größenwahn reichen sich die Hände.
Quelle:
http://www.psyheu.de/5285/fundamentalismus/
(Numerierungen von mir)
Drei oder vier Eskalationsstufen (die man sicher noch breiter auffächern könnte), von einer leichten Präferenz in der Ursachenzuschreibung über die zunhemende Gereiztheit und den sich allmählich breit machenden Argwohn, bis zum Vollbild mit seinen paranoiden Anteilen.
Deine Zusammenfassung lautet: Alle Fundamentalisten zeichnen sich dadurch aus, dass sie paranoid sind.
Das ist schlicht falsch, weil, unabhängig davon, ob es sachlich richtig ist, das da einfach nicht steht. Das heißt, Du liest, was Du lesen willst, nicht das, was da steht.
Weiter: Es wird behauptet, Dawkins sei ein Fundametalist. Das steht da nicht, sondern:
Carsten Börger hat geschrieben:In Zeiten, in denen wir uns wieder mit Religionsdiskussionen auseinandersetzen, hat man schnell den Eindruck, als sei Fundamentalismus primär ein religiöses Phänomen.
So richtig das bisweilen ist, das Gesamtphänomen Fundamentalismus ist entschieden breiter. Ob der Ernährungsfanatiker, Umwelt- oder politischer Aktivist, jede Weltanschauung und Lebensweise kann fundamentalistisch entarten, wenn sie sich darin versteigt nur noch ihren Ansatz als Lösung aller Probleme zu sehen. So haben auch viele organisierte Atheisten inzwischen einen recht fundamentalistischen Anstrich, immer dann, wenn sie jede Tür zum Dialog auf Augenhöhe zuschlagen und selbst undifferenziert und einseitig werden.
(ebd.)
Lumen hat geschrieben:Wenn allerdings religiöse Kräfte tatsächlich existieren, und tatsächlich gegen die Interessen von Atheisten, oder Biologen (usw) vorgehen, dann kann man das schlecht als Wahnvorstellung abtun. Damit geht das Argument dann in die Binsen. Eigentlich recht einfach.
Lumen, das ist doch Stuss.
Die CIA existiert auch, aber das Konstrukt, dass sie sich mit dem Vatikan (den es wirklich gibt) gegen mich verbündet hat und der Nachrichtensprecher, dadurch, dass er eine quergestreifte Krawatte trägt (die er wirklich trägt) mich davor warnen will, ist das, was tief im Reich des Wahnsinns angesiedelt ist.
Man muss keine Ufos und Einhörner sehen um schwerst paranoid zu sein.
Die Paranoia ist dadurch gekennzeichnet, dass man geheime Verbindungen zwischen Menschen, Institutionen und so weiter zu sehen glaubt, die sonst niemand nachvollziehen kann. Der Feind sitzt übrall und seine vermeintliche Harmlosigkeit ist genau das, womit er mich übertölplen will, aber nicht mit mir...
Nun gibt es aber zwei Aspekte, die man dabei berücksichtigen muss.
1) Man kann paranoid sein und dennoch verfolgt werden. Das gibt es.
2) Man kann z.B. als investigativer Journalist einer Geschichte auf der Spur sein, die brisant ist und „verrückt“ klingt, aber völlig real ist.
Punkt 2 klärt man dadurch, dass man die Fakten offenlegt. Wer gut recherchiert hat, kann sagen: Hier sind die Fakten, macht was damit.
Was Du vielleicht nicht weißt, ist, dass man auch Punkt 1 klären kann. Man kann a) leichte paranoide Einstellungen, die im Grunde nicht wahnsinnig schlimm sind, gut von b) paranoiden Persönlichkleitsstörungen (die durchaus schlimm sind, weil für den Erlebenden lebensbehindernd) und von c) einer paranoiden Psychose/Schizophrenie unterscheiden, die wahnhaft ist.
Lumen hat geschrieben:Ich verstehe ja deinen Drang, auf Sätzen und Abschnitten nochmal ein freies Solo zu spielen, aber es könnte dir auch mal helfen, zu beoachten, wie die Argumentation verläuft. Dazu darf ich dir den Pro-Tipp geben, erstmal zu lesen, was jemand schreibst bevor du den Zitatknopf drückst.
Ich lese, was jemand schreibt, derjenige, der anderen die Worte im Mund herumdreht, bist Du.
Lumen hat geschrieben:Damit kannst du dann noch das eine oder andere Zitat einsparen, und somit den Lesefluss befördern. Außerdem wirst du weniger verleitet, bei Halbsätzen zu widersprechen und ein Riff einzustreuen, bevor der eigentliche Punkt gemacht wurde.
Keine Sorge, ich kann das ganz gut unterscheiden und wo ich etwas nicht verstehe, frage ich nach, machst Du das eigentlich auch? Nö, Du phantaiserst Dir statt dessen die Lücken weg und der andere erkennt sich in Deinen Zerrbilden nicht wieder. Dass Du diese Zerrbilder für die tiefere Wahrheit hältst, ist mir klar, dass Du damit aus dem Dialog zuguntsen eines grandionsen Selbstgesprächs aussteigst, ist Dir jedoch nicht klar.
Auch meine Frage nach der Präzisierung, was geanu Du eigentlich von mir wissen möchtest, taucht – wieder mal – nicht mehr auf. Es war Dir wohl gar nicht wichtig.
Und das ist es auch nicht. Du willst nicht mit mir reden, Du willst über mich urteilen, von der Warte Deiner sich immer wieder selbstbestätigenden Vorurteile aus. Denn Du meinst ja schon zu wissen, was ich Dir zu sagen habe. Darum bist Du diskursuntauglich, weil Du andere zum Stichwortgeber degradierst.
Sie kommen in Deinen oberflächlichen Betrachtungen als ganze Menschen, mit eigenem Charakter gar nicht vor, sondern stellen platte Stereotypisierunegn dar, weil Du sie so darstellst.
Lumen hat geschrieben:Ich habe keinen speziellen Anspruch, was ich lernen möchte. Ich interessiere mich für Kunst, und habe auch schon öfter von Geschichte geschrieben (auch Geisteswissenschaften, nebenbei bemerkt).
Du schreibst auch von Menschen, findest aber irgendwie keinen dialogischen Zugang zu ihnen. Hier die idealisierte Clique, die Guten, die auch so denken, wie Du, dort die Doofen oder Durchtriebenen. Wenn Du Dich so wohl fühlst, dann mag das so sein („ist halt so“) und seine Gründe haben, man wird sie nicht ändern können, aber andere leben in einer bunteren Welt.
Lumen hat geschrieben:Ich bin auch kein Hardliner wenn es um Post-Strukturalismus und dergleichen geht. Ich finde zwar, das hat in manchen Bereichen nichts zu suchen, finde aber manche Ansätze interessant. Ich kam mit Gläubigen, trotz starker Meinungsverschiedenheiten immer sehr gut aus.
Das glaube ich Dir.
Lumen hat geschrieben:Manchmal fühlte ich mich da wie jemand der Katzenallergie hat, und dann die Katzen magisch anzieht (bei Katzen erklärbar, aufgrund ihrer Körpersprache, bei Religiösen, keine Ahnung).
Verstehst Du den Zusammenhang wirklich nicht? Es ist die gute alte Projektion, Lumen. Die ist an sich nicht weiter schlimm, wir alle projizieren.
Man selbst sieht bevorzugt das, was im eigenen Unbewussten schlummert. Wer verklemmt ist, sieht eine überall sexualisierte Gesellschaft und ärgert sich darüber. Der Ärger ist wichtig, sonst ist es keine Projektion. Manche sehen überall die Frauen unterdrückt, andere die Männer, der eine sieht den Werteverfall, der andere die Überreglementierung.
Woran erkennt man, dass es wirklich eine Projektion ist und nicht ganz einfach ein Tatbestand? Der eigene Ärger und die obsessive Beschäftigung mit dem Thema.
Es kann ja tatsächlich stimmen, aber etwas kann durchaus den Fakten entsprechen und dennoch eine Projektion sein, d.h. ganz einfach, dass man dieses Thema besondern wichtig nimmt, während andere es auch sehen, aber so reagieren: „Jo, wird schon was dran sein, was soll's?“
Siehe auch:
http://www.psyheu.de/6484/projektion-ps ... chanismus/Lumen hat geschrieben:Ich kenne auch Mormonen, einer der lächerlichsten Formen des christlichen Glaubens und hatte auch öfter mal mit Freichristen zu tun. Um aber Mißverständnisse zu vermeiden, ich selbst bin und war immer Atheist (ich hege nicht etwa einen Groll).
In einem gewissen Lebensalter ist es nicht zu vermeiden, dass man so ziemlich alles mal gesehen und erlebt hat, wenn man sich nicht 30 Jahre im Keller eingeschlossen hat. Ich leite daraus auch nichts ab, die ständige Vorwärtsverteidigung ist unnötig.
Lumen hat geschrieben:Trotzdem ändert das nichts an manchen Einsichten. Ich bin darin gescheitert, das dir oder Nanna zu erklären und sehe das ein.
Lumen, soll ich Dir mal was sagen? Nanna und ich haben das längst alles kapiert und um ehrlich zu sein, noch jede Menge mehr als Du. Du bist der, mit der überschaubaren Weltsicht und das ist es, was ein wenig schmerzt. Du könntest mehr, sonst würde ich meine Zeit nicht damit verschwenden, Dir zu schreiben.
Du bist wie jemand der RTL II schaut, um sich einzureden, sooo schlimm wie bei denen sei es bei ihm ja noch nicht, nur sind es bei Dir eben die Gläubigen.
Aber Du präsentierst dieselbe Struktur und bist entrüstet, wenn man Deinen Dawkins nicht als Letztautorität anerkennt. Du bist zwar innerhalb des Systems durchaus offen, kritisch und interessiert, z.B. dem Disput Dennett gegen Harris, aber das kriegt ein Besucher vom Bibelkreis auch hin. Die diskutieren mit Inbrunst darüber, wie diese und jene Textstelle zu interpretieren ist, nur das gesamte Konstrukt infrage zu stellen, das gelingt ihnen nicht.
So ist es mit Dir auch, die Kritik am Szientismus ist Dir fremd, Du verstehst ihre Intention nicht und missdeutest sie als Rückfall in das was Du als Irrationalismus empfindest. Dann verschwimmt alles in der Beschreibung, Philosophen únd Geisteswissenschaftler sind irgendwie alle auch Theologen, aber die vier Granden des Atheismus: Feuerbach, Marx, Nietzsche und Freud, die kommen nun mal allesamt aus der Ecke, der Dir theologisch Verdächtigen.
Lumen hat geschrieben:Aber gelernt habe ich daraus, in Zukunft (also nicht hier) anders zu argumentieren.
Ich weiß, mehr bleibt nicht hängen.
Das System wird optimiert, nicht hinterfragt. Denn Du kannst Dich ja nicht irren, wo kämen wir denn da hin?
Zu einem Lumen, der Kritik annehmen kann und inspirierend findet und nicht wütend um sich beißt, wenn er, oder einer seiner Helden mit denen er identifiziert ist, seinen Heiligenstatus verliert, denn so kommt es Dir vor.
Lumen hat geschrieben:Wir sind aber in bester Gesellschaft. Viele Neue Atheisten sind vor mir gescheitert, und entsprechend gibt es viele, Theologen und Geisteswissenschaftler usw. die die zentrale Idee (oder Kritik) nicht verstehen.
Lumen, jeder durchschnittliche Geisteswissenschaftler versteht das, Du hast keinen Zugang zu dem Denken der Geisteswissenschaftler. Was bitte macht den Naturalismus oder seine Hardcorevariante so überaus schwer zu verstehen, dass Du ernsthaft meinst, da sei jemand überfordert? Was ist denn das große Geheimnis?
Lumen hat geschrieben:Ich weiß ehrlich gesagt nicht woran das liegt.
Ich aber. Geisteswissenschaftler haben tendenziell mehr naturwissenschaftliche Kenntnisse im Rucksack, als andersrum Naturwissenschaftler, die in aller Regel von Philosophie, Soziologie und dergleichen nichts verstehen.
Insbesondere die Rolle des Menschen als normatives Wesen, ist ihnen unzugänglich. Die Bedeutung der Sprache wird unzureichend erfasst.
Viele Geisteswissenschaftler sind geübt mit Weltbildern (also Arten, die Welt zu sehen und zu deuten) zu agieren, das fehlt Naturwissenschaftlern oft völlig.
Sie denken, wenn sie sagen, dass Weltbilder sie gar nicht interessieren und sie auch gar kein Weltbild hätten, sondern sie nur an Fakten interessiert, dass dies kein Weltbild (und ein originelle Bemerkung) sei.
Das ist aber falsch, denn tatsächlich ist das eine primitive Lesart des Naturalismus. Geisteswissenschaftler kennen die verschieden Strömungen, für sie ist der Naturalismus eine von mehreren Möglichkeiten, für Naturwissenschaftler, die einzige Position die man vernünftigerweise einnehemen kann (da sie auch keine andere kennen).
Lumen hat geschrieben:Aber wenn ich mir eure Argumentation so ansehe, habe ich einen Verdacht.
Lumen, Du bist der personifizierte Verdacht, das ist nun nicht sensationell.
Es folgt der übliche Werbeblog:
Lumen hat geschrieben:Jedenfalls liegt es nicht an besseren Argumenten oder dergleichen. Dazu müsste erstmal die Argumentation erfasst werden und auseinandergenommen werden. Das habe ich bisher noch nie gesehen, und deshalb bin ich (und andere Neue Atheisten) auch relativ unbeeindruckt von dem, was allgemein und immer mal wieder vorgetragen wurde. Ich schätze der nächste Vorstoß wird von Jerry Coyne in Buchform kommen. Er beschäftigt sich seit langem mit Sophisticated Theology™ und hat dann eine buchlänge Zeit, das an sich kurze Argument in aller Ruhe auszubreiten. Ich habe keine Hoffnung, das Theologen, oder andere Leute, wie du oder Nanna irgendwas an ihren Ansichten ändern. Ich glaube ihr seid da wie Gläubige, ihr wollt an euren Glauben festhalten und als Schutz blendet ihr die Argumentation, die direkt vor euch liegt einfach aus. Darauf würde ich fast wetten. Aber Coyne wird, wie auch Dawkins und Co vor ihm letztlich die Leute erreichen, die sich unschlüssig sind und wirklich darüber noch nicht nachgedacht haben. Schließlich kann man davon ausgehen, dass noch kaum verstanden oder erfasst wurde, was den Neuen Atheismus vom alten unterscheidet (und welche Unterschiede es gibt). Auch das wird sich im Laufe der Zeit aufklären.
Amen.
In einem Punkt der Diagnose hast Du Recht. Man kann nur die erreichen, die unschlüssig sind. So ist die Psyche gestrickt. Es gibt verschiedene Unterphasen der psychischen Entwicklung (ich glaube das ist von Blanck & Blanck), die man auf a) – c) reduzieren kann.
In Unterphase a) jeder Entwicklungsstufe ist der Mensch komplett eins (identifiziert) mit seinem Weltbild. Kritik erreicht ihn nicht, er ist zufrieden und meint aufrichtig er wüsste, wie die Welt funktioniert.
In Unterphase b) ist der Mensch hin- und hergerissen und er weiß buchstäblich nicht, was er denken und glaube soll, was sich nicht sonderlch prickelnd anfühlt. In dieser Phase entscheidet sind, ob ein Mensch auf die Stufe davor regrediert, weil ihn die neue Welt mit ihren Freiheiten überfordert (und er alte Freunde und Weggefährten verliert) oder ob er den Sprung in die neue Welt wagt.
Bei c) ist diese Sprung gelungen und die widersprüchlich erscheinden Daten werden zu einer neuen, größeren Weltsicht integriert, bei der die Vorläufer bewahrt und nediert werden.
(In aller Regel ist es so, dass die vorherige Stufe geradezu phobisch gemieden wird und erst wenn die Entwicklung weiter geht, blickt man wieder milder auf die Strukturen davor und integiert sie.)