Vollbreit hat geschrieben:Deutsche verstümmelten den Begriff der Gesellschaft zum Synonym für Staat und erkoren sich diesen zum „Vater Staat“.
Vollbreit hat geschrieben: Der Neidhammel sucht den Sündenbock.
Vollbreit hat geschrieben:Das spricht für sich, ich will nur darauf hinweisen, in welcher Tradition die großtönenden Hüter der Freiheit zuweilen stehen.
Vollbreit hat geschrieben:
Das alles sind Aspekte, die für mich in das Thema hineinragen. Ich bin, wie Du vermutlich auch, überhaupt kein Freund des Konventionellen, habe es aber inzwischen geschafft meine Verachtung in eine echte Einsicht in die Notwendigkeit zu verändern und muss und kann zugeben, dass das Gefühl eines zumindest zwischenzeitlichen (wo und wie kann man sich aussuchen) Dazugehörens auch nicht schlecht ist und ich glaube, wenn man die Bewegungen selbst bestimmt und merkt wo man eintauchen kann und wo man sich stillschweigend oder laut widersprechend distanziert, ist viel gewonnen.
provinzler hat geschrieben:Was mir inzwischen Spaß macht, ist, durch vermeintliche Spießigkeit mich abzuheben.
Selbst wenn man dem zustimmen kann, so ist auch das nur eine Korrelation, die obendrein in dem Verdacht steht, reichlich vorhersehbare Zusammenhänge zu konstruieren, anhand derer man dann seine eigenen Vorurteile erhält. Hier sollen einfach SPD-Größen mit Nazi-Größen zusammengequält werden, um Stimmungen zu erzeugen, das ist so boulevaredesk und vorhersehbar wie die Ströme von Blut und Sperma, die fließen, wenn dienstbeflissene Antitheisten über Religion ablästern und dabei behaupten, sie würde doch auch nur auf die Fakten verweisen und das der eigentliche Skandal ja wohl nicht der Bericht über, sondern das Vergehen selbst sei.provinzler hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Deutsche verstümmelten den Begriff der Gesellschaft zum Synonym für Staat und erkoren sich diesen zum „Vater Staat“.
Interessant finde ich das, wenn man es im Zusammenhang mit einem Artikel sieht, der kürzlich in der Printausgabe von eigentümlich frei zu finden war. Dabei wurde festgestellt, dass mehr oder wenige alle großen Persönlichkeiten in der Geschichte der SPD entweder komplett vaterlos aufwuchsen, oder ein extrem gestörtes Verhältnis zu ihren Vätern hatten(Bebel, Schröder, Brandt, Gabriel). Das gleiche Muster findet man auch bei etlichen der Nazigrößen (z.B.Hitler und Himmler). Da könnte man doch glatt auf die Idee kommen, durch ihre Phantastereien über einen allgegenwärtigen "Vater Staat", der einem jegliche Verantwortung abnimmt, kompensieren Sozialisten kindliche Traumata.
Schlechtes Beispiel und auch insoweit verfehlt, als ich bislang wenig schadenfrohe Kommentare gehört habe.provinzler hat geschrieben:Die Häme und Schadenfreude vieler Kommentatoren aktuell über Uli Hoeneß passt wunderbar ins Bild!Vollbreit hat geschrieben: Der Neidhammel sucht den Sündenbock.
Ich glaube, dass kaum einer der Menschen, die uns beeindrucken, eine aalglatte Biographie hat. Was Menschen erstaunlich und interessant macht, sind ja die Brüche. Vielleicht nicht nur, aber doch sehr häufig.provinzler hat geschrieben:Ich sehe mich in der geistigen Tradition eines Ludwig von Mises. Und dem halten die Linken heute noch vor, dass er entsprechend seiner lang geübten Gewohnheit, selbst denjenigen (den Nazis) auf deren Todeslisten er ganz ganz oben stand, lautere Motive zu unterstellen. In der verdrehten Logik derer, die damals begeistert in der ersten Reihe gestanden hätten, wird er dadurch zum Nazisympathisanten.Vollbreit hat geschrieben:Das spricht für sich, ich will nur darauf hinweisen, in welcher Tradition die großtönenden Hüter der Freiheit zuweilen stehen.
Mich fasziniert diese menschliche Größe ehrlich gesagt. Da bin ich persönlich noch weit davon entfernt!
Womit sich aber über andere definiert und so negativ mit den Strom schwimmt oder eben aus Prinzip dagegen.provinzler hat geschrieben:Was mir inzwischen Spaß macht, ist, durch vermeintliche Spießigkeit mich abzuheben.
Vollbreit hat geschrieben:Selbst wenn man dem zustimmen kann, so ist auch das nur eine Korrelation, die obendrein in dem Verdacht steht, reichlich vorhersehbare Zusammenhänge zu konstruieren, anhand derer man dann seine eigenen Vorurteile erhält. Hier sollen einfach SPD-Größen mit Nazi-Größen zusammengequält werden, um Stimmungen zu erzeugen,
Vollbreit hat geschrieben:Schlechtes Beispiel und auch insoweit verfehlt, als ich bislang wenig schadenfrohe Kommentare gehört habe.
Vollbreit]Ich glaube, dass kaum einer der Menschen, die uns beeindrucken, eine aalglatte Biographie hat. Was Menschen erstaunlich und interessant macht, sind ja die Brüche. Vielleicht nicht nur, aber doch sehr häufig.
[/quote]
Das glaube ich auch. Deswegen lese ich unglaublich gern Biographien über solche Menschen. Ob Warren Buffett, Ludwig von Mises oder Karl May, die ich, deren Schriften mich, so unterschiedlich sie auch sein mögen, im Laufe der Jahre beeindruckt haben, sie alle hatten ihre Brüche.
[quote="Vollbreit hat geschrieben:Womit sich aber über andere definiert und so negativ mit den Strom schwimmt oder eben aus Prinzip dagegen.
Die bessere Wahl ist vermutlich sich über die tatsächlichen eigenen Neigungen zu definieren,
aber das ist etwas, was man erst einmal selbst entdecken muss.
Vollbreit hat geschrieben:Gleichheitssucht und Freiheitsangst (von Götz Aly) ...
Wie alt musstest du werden, um diese Erkenntnis zu erlangen?Vollbreit hat geschrieben:Ich bin ... überhaupt kein Freund des Konventionellen, habe es aber inzwischen geschafft meine Verachtung in eine echte Einsicht in die Notwendigkeit zu verändern und muss und kann zugeben, dass das Gefühl eines zumindest zwischenzeitlichen (wo und wie kann man sich aussuchen) Dazugehörens auch nicht schlecht ist und ich glaube, wenn man die Bewegungen selbst bestimmt und merkt wo man eintauchen kann und wo man sich stillschweigend oder laut widersprechend distanziert, ist viel gewonnen.
ujmp hat geschrieben:Das Bedürfnis nach Gerechtigkeit kann man nicht einfach als Neid abtun, sowenig wie man das Bedürfnis nach Sicherheit als Freiheitsansgt abtun kann.
Warum schreibt man dann nicht einen Artikel zu diesem Thema?provinzler hat geschrieben:Ich sehe das eigentlich umgekehrt. Man könnte ein bisschen mehr Verständnis aufbringen für Leute, deren Kindheit, na sagen wir mal suboptimal lief.Vollbreit hat geschrieben:Selbst wenn man dem zustimmen kann, so ist auch das nur eine Korrelation, die obendrein in dem Verdacht steht, reichlich vorhersehbare Zusammenhänge zu konstruieren, anhand derer man dann seine eigenen Vorurteile erhält. Hier sollen einfach SPD-Größen mit Nazi-Größen zusammengequält werden, um Stimmungen zu erzeugen,
Was erwartest Du da auch anderes?provinzler hat geschrieben:Ich verfolge die Thematik über ein nicht vereinsgebundenes Fußballforum. Was da an Hass und Häme abgesondert wurde im letzten Jahr, das passte auf keine Kuhhaut mehr.
Okay, ein bisschen Provokation ist manchmal nicht verkehrt.provinzler hat geschrieben:Ich würde solche Dinge nicht tun, wenn ich sie nicht auch so gern tun würde. Die Provokation, die damit verbunden ist, stellt für mich dann eher das Sahnehäubchen auf der Obsttorte dar.
stine hat geschrieben:Wie alt musstest du werden, um diese Erkenntnis zu erlangen?Vollbreit hat geschrieben:Ich bin ... überhaupt kein Freund des Konventionellen, habe es aber inzwischen geschafft meine Verachtung in eine echte Einsicht in die Notwendigkeit zu verändern und muss und kann zugeben, dass das Gefühl eines zumindest zwischenzeitlichen (wo und wie kann man sich aussuchen) Dazugehörens auch nicht schlecht ist und ich glaube, wenn man die Bewegungen selbst bestimmt und merkt wo man eintauchen kann und wo man sich stillschweigend oder laut widersprechend distanziert, ist viel gewonnen.
Diese Erkenntnis ist jene, die ich so jedem Erwachsenen unterstellen würde.
Nüchterne Tatsachen?stine hat geschrieben:Viele Menschen brauchen diverse Umwege, um aber am Ende auch ganau dort hin zu kommen und ich gebe zu, dass ich auch lange gebraucht habe und viele Umwege gegangen bin, bis ich wieder auf dem Boden der nüchternen Tatsachen landen konnte.
So betrachtet, kann ich da mitgehen.stine hat geschrieben:Die Erkenntnis, dass wir alle soziale Wesen sind und uns gegenseitig brauchen, blöderweise auch dann, wenn man das nicht möchte und mit anderen Lebensentwürfen so seine Probleme hat, ist so banal wie richtig.
Ich überhaupt nicht.stine hat geschrieben:Ich beneide alle, die mit weniger Philosophie und Aufwand das selbe Ziel schneller erreichen und deswegen zielorientierter an ihrem persönlichen Erfolg und am Erfolg aller arbeiten können.
Das mag sogar sein, aber das praktische Leben ist nun auch nicht so der Brüller.stine hat geschrieben:Das praktische Leben gestaltet sich mit weniger philosophischem Aufwand manchmal durchaus etwas leichter. :wink
Vollbreit hat geschrieben:Was erwartest Du da auch anderes?
Ich denke, das ist richtig. Die Selbsteinschätzung liegt ja oft völlig daneben. Das ist übrigens auch eine Folge davon, dass hier nichts so geheim gehalten wird, wie das monatliche Einkommen. Niemand weiß wirklich, wo er selber steht und kann nicht einschätzen, ob er besser oder schlechter gestellt ist. Nicht jeder der die Puppen tanzen lässt ist wirklich reich und nicht jeder, der sich in seine vier Wände verkriecht ist arm (finanziell gesehen).provinzler hat geschrieben:Der Ruf nach "Gerechtigkeit" ist dann die moralische Verbrämung des Ganzen. 99 von 100 die nach "Gerechtigkeit" schreien, meinen damit, dass andre mehr abdrücken sollen...
Vollbreit hat geschrieben:Das mag sogar sein, aber das praktische Leben ist nun auch nicht so der Brüller.stine hat geschrieben:Das praktische Leben gestaltet sich mit weniger philosophischem Aufwand manchmal durchaus etwas leichter. :wink
provinzler hat geschrieben:Es ist in Deutschland aus Justizsicht schlimmer Steuern zu hinterziehen, als aus purer Langeweile jemanden zu Tode zu prügeln oder im Suff jemanden zu Tode zu fahren. Land der pathologischen Neidhammel halt...
stine hat geschrieben:Ich weiß letztlich nicht, was asozialer ist: Hilfen abgreifen, die man nicht wirklich brauchen würde, wenn man sein Leben selbst in die Hand nähme, jährlich beim Steurausgleich schummeln, in der Hoffnung dass die Beamten das nicht merken oder seine bereits versteuerten Gewinne ins Ausland schaffen.
Letztlich geht es (nur) um die Kapitalertragssteuer.
Das ist ja schon selbst wieder ein Symptom. Bohr doch hier mal weiter.stine hat geschrieben:Das ist übrigens auch eine Folge davon, dass hier nichts so geheim gehalten wird, wie das monatliche Einkommen. Niemand weiß wirklich, wo er selber steht und kann nicht einschätzen, ob er besser oder schlechter gestellt ist. Nicht jeder der die Puppen tanzen lässt ist wirklich reich und nicht jeder, der sich in seine vier Wände verkriecht ist arm (finanziell gesehen).
stine hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Das mag sogar sein, aber das praktische Leben ist nun auch nicht so der Brüller.stine hat geschrieben:Das praktische Leben gestaltet sich mit weniger philosophischem Aufwand manchmal durchaus etwas leichter. :wink
Soll ich auf einen Tee vorbei kommen?
Vollbreit hat geschrieben:Hast Du denn das Gefühl gehabt, dass Du bei dem einen oder anderen Thema, in der Mitte der Gesellschaft angekommen, tief zufrieden warst?
Vollbreit hat geschrieben:Zweitens, werden bestimmte Delikte verfolgt, nicht weil da Frau Müller Herrn Meier etwas angetan hat, sondern, weil Frau Müller die Art und Weise, wie wir zusammenleben wollen attackiert hat. Darum müssen bestimmte Delikte strafrechtliche verfolgt werden, auch wenn der Einzelne das nicht will und darum ergeht das Urteil „im Namen des Volkes“.
Vollbreit hat geschrieben: Zum andere kritisiert er aber, dass es eine ebenso abgespeckte Variante der Freiheit gibt, in der das Individuum eben nicht seinen selbstbestimmten Weg geht, sondern immer wieder im Kollektiven und Völkischen ankommt.
Sehr richtig.stine hat geschrieben:Ich hatte noch nie das Gefühl in der Mitte der Gesellschaft angekommen zu sein. Ich gehöre zu denen, die nie Teil einer Clique waren, die von den Lehrern geflissentlich übersehen wurden und die sich schon immer zu allem ihre eigenen Gedanken gemacht haben. Mein Lebensziel war und ist mitnichten, so zu sein, wie das, was man "die Masse" nennt. Und weil das niemand möchte, hält sich jeder Einzelne innerhalb der "Masse" für etwas ganz Besonderes und keiner ist von sich der Überzeugung, dass er sich durch nichts vom Anderen unterscheiden würde.
Und das hat auch was Beruhigendes. Aber es ist eben ambivalent. Wie Du schon sagst, keiner will ein Mr. Smith sein, ein Grauer und Grauen, man möchte ein wenig auffallen.stine hat geschrieben:Würde ich dich hier in der Innenstadt zufällig sehen, dann würde mir an dir sicher nicht auffallen, dass du hochintelligente Posts bei den Brights schreiben kannst, viele viele Bücher gelesen hast und philosophische Qualitäten mit dir herumträgst. Weil am Ende sind wir doch alle Teil der "Masse" ohne das zu wollen und ohne sich so zu fühlen.
Naja, gerade am inneren Befinden kann man ja dann jede Menge festmachen, was die Menschen eben gerade dann unterscheidet, wenn sie auf den ersten Blick nicht zu unterschieden sind.stine hat geschrieben:In der Mitte der Gesellschaft sind wir längst angekommen, wenn wir durch nichts mehr auffallen und da spielt es keine Rolle, wie das eigene Befinden ist. Das sieht nämlich keiner.
provinzler hat geschrieben:Ich sehe mich in der geistigen Tradition eines Ludwig von Mises. Und dem halten die Linken heute noch vor, dass er entsprechend seiner lang geübten Gewohnheit, selbst denjenigen (den Nazis) auf deren Todeslisten er ganz ganz oben stand, lautere Motive zu unterstellen. In der verdrehten Logik derer, die damals begeistert in der ersten Reihe gestanden hätten, wird er dadurch zum Nazisympathisanten.
Mich fasziniert diese menschliche Größe ehrlich gesagt. Da bin ich persönlich noch weit davon entfernt!.
Vollbreit hat geschrieben:Drittens, und auf den Text von Aly bezogen: Zum eine kritisiert er die Interpretation von Gleichheit in der deutschen Lesart (bis 1933) und das ist der Punkt, in dem Du Dich sicher in vollem Umfang wiederfindest. Zum andere kritisiert er aber, dass es eine ebenso abgespeckte Variante der Freiheit gibt, in der das Individuum eben nicht seinen selbstbestimmten Weg geht, sondern immer wieder im Kollektiven und Völkischen ankommt. Die ressentimentgeleiteten Pamphlete der Neuen Rechten spielen heute alle damit, dass die Linken doch eigentlich Rechtsextremen und Schlimmen sind, beschwören damit aber genau jenen Geist der auf das „wir gegen die“ nicht verzichten kann und vor allem sagt er „Ungerecht!“. Wenn man aus der gefühlten Position des Schuldigen auf die angeblich noch Schlimmeren verweist, kommt man aus dieser Selbstfesselung nicht raus. Das ist m.E. die Brücke in die Gegenwart, die Dir weiter hilft, immer nur zu wiederholen, was Du längst weißt bringt keinen Fortschritt.
provinzler hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Zweitens, werden bestimmte Delikte verfolgt, nicht weil da Frau Müller Herrn Meier etwas angetan hat, sondern, weil Frau Müller die Art und Weise, wie wir zusammenleben wollen attackiert hat. Darum müssen bestimmte Delikte strafrechtliche verfolgt werden, auch wenn der Einzelne das nicht will und darum ergeht das Urteil „im Namen des Volkes“.
Wobei ich da gewisse Vorbehalte dagegen habe, das per Mehrheit zu bestimmen, wie "wir" zusammenleben wollen. Sonst sind wir wieder beim Schaf und den beiden Wölfen, die übers Abendessen abstimmen.
Vollbreit hat geschrieben:Und das hat auch was Beruhigendes. Aber es ist eben ambivalent. Wie Du schon sagst, keiner will ein Mr. Smith sein, ein Grauer und Grauen, man möchte ein wenig auffallen.
Gandalf hat geschrieben:Und das ist der Punkt: Das individuum ist die Kleinste Einheit- also eine absolute Bezugsgröße. - Alles andere was die Kollektivisten veranstalten sind willkürliche (psuedowissenschaftlich: wie z.B. der Genderismus) Gruppendefinitionen die nicht dem Zusammenhalt, sondern der Spaltung der Gesellschaft dienen. Nur wenn man aus Individuum Gruppen 'erfinden' kann, kann man sich auch als Sprecher und Führer der Gruppen gerieren und Macht beanspruchen. (Siehe dazu auch die derzeitige Überdehnung des Rassismusbegriffes über das Biologische hinausgehend).
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