Allgemeines zur Hirnforschung

Allgemeines zur Hirnforschung

Beitragvon malchik1312 » Sa 14. Jul 2007, 23:28

Hab gesehen ,dass alle Threads hier spezielle aspekte aufgreifen...da habe ich mir gedacht ich eröffne mal einen in dem alles rund um die Hirnforschung reinpasst.


Hier mal was interessantes:

Gespräch zum "Gedankenlesen"

http://www.sendspace.com/file/3syy51

Seltsam finde ich jedoch diesen Artikel

http://www.sueddeutsche.de/wissen/artik ... print.html


was haltet ihr davon??
malchik1312
 

Beitragvon Andreas Müller » So 15. Jul 2007, 01:07

Der SZ-Artikel ist echt ein Käse.

„Das hat zu einer Dominanz des Maschinen-Menschenbildes geführt, die mittlerweile alle geisteswissenschaftlichen Disziplinen infrage stellt“,


Alle geisteswissenschaftlichen Disziplinen!? Ausrasten könnte ich, wenn ich so etwas höre. Als wären alle Geisteswissenschaftler Idioten. Dabei ist der Materialismus, der Monismus, Wissenschaftstheorie ebenfalls alles Geisteswissenschaft, nur eben bessere! Unseren gesamten Forschungszweig bringen solche Leute in Verruf! Geisteswissenschaft als Hokus-Pokus mit Seele und freien Willen und Naturwissenschaft vernünftig, diese Deutungshoheit werde ich denen nicht überlassen. Neurologie und Psychologie untersuchen die Psyche des Menschen auf verschiedenen Ebenen und in der Neuropsychologie arbeiten sie auch zusammen. Die eine Wissenschaft würde ohne die andere nicht existieren, vielleicht kapieren das diese Schwachmaten endlich mal!

Abschaum! :explodieren:


P.S. Willkommen im Forum malchik1312 und danke für die Links. :^^:
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Beitragvon enbey » So 15. Jul 2007, 09:56

über sz:
oh man, ich frage mich echt, was die philosophie darin zu suchen hat. das ist ein aufgabenfeld der psychologie und neurologie, den geist zu erforschen. da hat dann sowas wie die philosophie, die noch nichtmals praxisorientiert ist, nur damit verbringt durch "bloßes denken" über den geist zu urteilen, nichts verloren.
enbey
 

Beitragvon Andreas Müller » So 15. Jul 2007, 10:30

Na ja, es gibt ja auch naturalistische Philosophie, ohne die wir nicht hier wären...
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Beitragvon enbey » So 15. Jul 2007, 11:03

das problem dabei ist leider, dass der geist vom gehrin abhängig ist, was viele philosophen nicht verstehen wollen. wenn es aber z. b. um moral, ethik oder um die frage nach gott geht, dann können philosophen mitreden, nach meiner sicht.
enbey
 

Beitragvon Kival » So 15. Jul 2007, 11:30

Der bekannteste deutsche Vertreter der Philosophie des Geistes ist Metzinger, der, was noch gleich, ach, ein Naturalist ist.
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Beitragvon enbey » So 15. Jul 2007, 11:41

ist mir egal. ich finde trotzdem, das die philosophie keinen so großen stellenwert dort haben sollte.
an eine neurophysiologische sache heranzugehen mit einer philosophischen vohergehensweise, halte ich doch für sehr gewagt.
Zuletzt geändert von enbey am So 15. Jul 2007, 12:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon malchik1312 » So 15. Jul 2007, 12:05

Also zu Thomas Metzinger kann ich sagen , dass der sich wenigstens mit der Hirnforschung auseinandersezt und deren Ergebnisse mit in seinen Ausführungen einbezieht. Aber ihr habt recht , der Artikel ist ziemlich daneben geraten.

Meine nächste Frage bezieht sich darauf , ob ihr hier auflisten könntet , was die Hirnforschung an neuen FAKTEN zum Thema Gehirn&Geist gefunden hat. Also Erkenntnisse die unwideruflich sind und wirklich FAKT sind.Es gibt ja viele Sachen in der Hirnforschung bei denen es zur Zeit nur Theorien gibt und die noch nicht las Tatschae hingestellt werden. Aber gibt es Bereiche in denen wir schon von Fakten/Tatschane reden können??

Viele Grüße

Kevin
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Beitragvon Klaus » So 15. Jul 2007, 12:18

B.Kanitscheider hat geschrieben:"Der Naturalismus wie er heute von analytischen Philosophen vertreten wird, ist immer mit einem durchgängigen Kritizismus verbunden. Nicht nur alle Wirklichkeitsaussagen, ebenso auch alle metatheoretischen, methodologischen und erkenntnistheoretischen Thesen und Behauptungen unterliegen der Kritik, können falsch sein und gegebenenfalls verbessert werden..."


Das zum Thema Philosophie und "unwiderrufliche Erkenntnisse".
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Beitragvon enbey » So 15. Jul 2007, 12:22

malchik1312 hat geschrieben:Also zu Thomas Metzinger kann ich sagen , dass der sich wenigstens mit der Hirnforschung auseinandersezt und deren Ergebnisse mit in seinen Ausführungen einbezieht. Aber ihr habt recht , der Artikel ist ziemlich daneben geraten.



ja, mit ausnahme, dass man sich mit der hirnforschung auseinandersetzt.
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Beitragvon malchik1312 » So 15. Jul 2007, 12:24

Aber gibt es etwas in der Hirnforschung , dass wir wirklich als Tatsache benennen können?? Ewas das wir als gesichertes Wissen betrachten können?
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Beitragvon enbey » So 15. Jul 2007, 12:28

schau mal hier nach. ist übrigens in google nicht verzeichnet.
vielleicht findest du da was.
http://www.hirnforschung.de/
Zuletzt geändert von enbey am So 15. Jul 2007, 12:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Andreas Müller » So 15. Jul 2007, 12:28

Klaro. Bei bestimmten Denkprozessen sind bestimmte Gehirnareale tätig. Wir wissen auch, wie Nervenzellen funktionieren und wie sie vernetzt sind. Dieses Wissen kann sich als falsch herausstellen, sowie auch das Wissen, dass die Erde keine Scheibe ist, aber das wird nicht geschehen.

Das ist eben unser Problem, dass der Skeptizismus leicht zum Relativismus führen kann.
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Beitragvon malchik1312 » So 15. Jul 2007, 12:32

@enbey:Danke für den Link.....werde mich da mal schlau machen :2thumbs:
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Beitragvon Manfred Bibiza » Mo 30. Jul 2007, 20:47

Andreas Müller hat geschrieben:Das ist eben unser Problem, dass der Skeptizismus leicht zum Relativismus führen kann.


Hallo Andreas.
Welches Problem hast du mit dem Relativismus? Und welche Spielart hast du dabei im Sinn? Wenn du Skeptiker bist, was ich mal unterstelle, werden dir unbedingte, dh absolute Wahrheiten wohl nicht schmecken.
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Beitragvon Andreas Müller » Mo 30. Jul 2007, 22:36

Was ich denke, fasst jemand anders gut zusammen:

http://www.schmidt-salomon.de/wahrheit.htm
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Beitragvon Manfred Bibiza » Di 31. Jul 2007, 21:28

Schade, daß du zur Zeit nicht dazu kommst, deine Position in ein paar eigenen Sätzen darzustellen.
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Beitragvon LinuxBug » Di 31. Jul 2007, 22:42

Ich kann dir sagen was mir nicht schmeckt am Relativismus:
Wie kann man so überzeugt von einer Position sein, die sagt, dass alle Positionen relativ sind ohne zu merken, dass es auf die eigene auch zutrifft?
Man kann doch nicht den Satz "nichts kann absolut wahr sein" als absolute Wahrheit sehen. Die Auffassung führt sich doch schon selbst ad absurdum. Und wie sich die Relativisten versuchen rauszureden, damit kann man gleich jede andere Position auch begründen (vielleicht haben sie einen anderen Wahrheitsbegriff (einen "absoluteren" oder universelleren), dafür weiß man bei ihnen wenigstens woran man ist.)

Als Naturalist weiß man auch, dass es keine absolute Wahrheit geben kann, aber da versucht man sich wenigstens an eine adäquate Beschreibung der Wirklichkeit anzunähern.

Was versuch eigentlich t ein Relativist zu erreichen? =)
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Beitragvon Manfred Bibiza » Mi 1. Aug 2007, 22:07

Wenn ein strenggläubiger, praktizierender Katholik, zB der Ratzinger, behaupten würde, es gäbe keinen Gott, würde er lügen, also die Unwahrheit sprechen, obwohl seine Aussage für unsereins wahr wäre. Wenn er dagegen behauptet, was er ja die ganze Zeit tut, daß Gott existiert, spricht er die Wahrheit, obwohl das für unsereins falsch ist. Das heißt, jemand kann die Wahrheit sagen, wenn er lügt. Er kann sich aber auch irren, wenn er die Wahrheit spricht.
Der Relativist meint (wie ich glaube zu recht), daß sich Wahrheit stets auf Aussagen bezieht. Ohne Aussage keine Wahrheit! Und für jede Aussage gibt es Bedingungen, weshalb die Wahrheit einer Aussage immer relativ zu diesen Bedingungen zu beurteilen ist.
Was die Wahrheit selbst betrifft, so ist sie immer absolut. Liegt eine wahrheitsfähige Aussage vor (zB "Gestern war ich im Kino" oder "In Steinen liegt eine magische Kraft" oder "Gott existiert" oder "Gott existiert nicht"), dann sind diese Aussagen entweder wahr oder unwahr. Ein Mittelding gibt es nicht. Und wenn die Aussage wahr ist, dann ist sie immer, überall und für jeden wahr, egal, ob er es glaubt oder nicht.
Allerdings sind bei weitem nicht alle Aussagen wahrheitsfähig. Bei ästhetischen Urteilen zB, oder auch moralischen, ist es unsinnig, über ihre Wahrheit zu spekulieren: hier gibt es weder Wahrheit noch Unwahrheit. Wichtig ist es, den Unterschied zu analysieren, ob eine Aussage wahrheitsfähig ist oder nicht. ZB ist die Frage, ob x gut (oder schön) ist, nicht wahrheitsfähig, die Frage jedoch, ob du x für gut (oder schön) hältst, jedoch schon.
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Beitragvon HF******* » Mi 1. Aug 2007, 22:38

@Manfred Bibiza: Sehr schön formuliert, ich bin begeistert!

Wobei das Jonglieren mit den Begriffen Wahrheit und Lüge immer schwierig ist. Immerhin kann man unter einer Lüge auch die bewusst falsche Aussage verstehen: Ist der Inhalt objektiv richtig, dann ist es keine Lüge, sondern eben nur ein Lügenversuch, der Vorsatz ist da, der objektive Tatbestand wird nicht erfüllt.
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