Kreationismus: das "Letzten-Donnerstag-Szenario"

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Kreationismus: das "Letzten-Donnerstag-Szenario"

Beitragvon pinkwoolf » Mi 10. Okt 2007, 15:05

Dieses Szenario habe ich in einem Forum des Guardian gefunden; ich kannte es vorher nicht:

These:
Das ganze Universum, wie wir es kennen, mit allen Fossilien, Dokumenten und Datierungsmethoden, ist letzten Donnerstag erschaffen worden. Dazu gehören natürlich auch unsere - scheinbaren - Erinnerungen.

Ist die These falsifizierbar?
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Re: Kreationismus: das "Letzten-Donnerstag-Szenario"

Beitragvon Andreas Müller » Mi 10. Okt 2007, 15:17

Natürlich. Man denke nur an die Radiokarbonmesswerte und an die anderen Methoden, das Erdzeitalter zu bestimmen. Andernfalls könnten wir auch nichts dagegen sagen, wenn jemand meint, die Erde sei 6000 Jahre alt.
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Re: Kreationismus: das "Letzten-Donnerstag-Szenario"

Beitragvon pinkwoolf » Mi 10. Okt 2007, 16:08

Auf die Idiotie des Kreationismus ist dieses Szenario ja auch abgezielt. Dass Fossilien vom Teufel verstreut worden seien, behaupten einige Kreationisten allen Ernstes.

Aber liegt die Sache mit der Beweisbarkeit nicht auf einer Ebene mit der Theorie von der Teekanne, die den Saturn(?) umkreist?

Dawkins argumentiert doch, dass man die absurdesten Behauptungen aufstellen kann, die sich nicht falsifizieren lassen, aber trotzdem vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse absurd bleiben.
:lachtot:
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Re: Kreationismus: das "Letzten-Donnerstag-Szenario"

Beitragvon Andreas Müller » Mi 10. Okt 2007, 16:59

Diese These ist aber überprüfbar.
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Re: Kreationismus: das "Letzten-Donnerstag-Szenario"

Beitragvon jan » Mi 10. Okt 2007, 17:40

Ich verstehe es so, dass das Universum letzten Donnerstag ganz genauso geschaffen wurde wie es existieren würde, wenn es vor 13,7 Milliarden den Urknall gegeben hätte, das ist natürlich nicht falsifizierbar und wissenschaftlich entsprechend uninteressant. In der Hinsicht ist es nur eine Zuspitzung von dem Kreationisten-Schwachsinn wie man angeblich die 6000-Jahre-These mit der Realität zusammenbrigen könne.
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Re: Kreationismus: das "Letzten-Donnerstag-Szenario"

Beitragvon Kurt » Mi 10. Okt 2007, 18:01

Andreas Müller hat geschrieben:Diese These ist aber überprüfbar.


Wie denn?

Ich kann (wenn ich mir die nötige Zeit nehme) eine Computersimulation schreiben, in der die Akteure ihre Umwelt ganz genauso erforschen wie wir unsere. Ich kann die Variablen darin setzen wie ich will. Es gibt keine Möglichkeit für diese Akteure, festzustellen, ob ihre Welt zwischendurch mal angehalten wurde, wie alt sie ist und wer sie laufen lässt. Wie würdest du beweisen, dass wir nicht in einer Simulation leben?
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Re: Kreationismus: das "Letzten-Donnerstag-Szenario"

Beitragvon Max » Mi 10. Okt 2007, 18:22

Diese Geschichte ist nicht falsifizierbar; sie ist metaphysisch.

Das Problem gibt es schon länger. Man könnte die gesamte Realität nur als Traum auffassen oder ihr unterstellen, sie sei vor fünf Minuten entstanden. Derartige Ansichten - aber auch der Realismus - sind weder überprüfbar, noch beweisbar. Das einzige was man hieer anbringen kann ist Ockhams Rasiermesser. Es ist einfacher und schlichter, dass hinter der Welt, wie wi sie Wahrnehmen, tatsächlich eine materielle Substanz steckt, die wir partitiell wahrnehmen können; deswegen muss man davon ausgehen, dass dies so ist, bis sich diese Annahmen eben als doch zu einfach herausgestellt hat.
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Re: Kreationismus: das "Letzten-Donnerstag-Szenario"

Beitragvon Kival » Mi 10. Okt 2007, 18:33

Andreas Müller hat geschrieben:Natürlich. Man denke nur an die Radiokarbonmesswerte und an die anderen Methoden, das Erdzeitalter zu bestimmen. Andernfalls könnten wir auch nichts dagegen sagen, wenn jemand meint, die Erde sei 6000 Jahre alt.


Lies das ganze doch nochmal... natürlich besteht die MÖglichkeit, dass alles nur simuliert ist... aber das ist eine nicht begründete Annahme, purste Metaphysik, aber nicht widerlegbar, wenn ausreichend korrekt formuliert..
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Re: Kreationismus: das "Letzten-Donnerstag-Szenario"

Beitragvon Andreas Müller » Mi 10. Okt 2007, 18:47

Ich hatte das eher als Behauptung aufgefasst, die Erde sei letzten Donnerstag erschaffen worden. Das könnte man genau so überprüfen wie ihr Alter von 6000 Jahren. Die Matrix-Version hatte ich hier nicht vermutet.
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Re: Kreationismus: das "Letzten-Donnerstag-Szenario"

Beitragvon Kival » Mi 10. Okt 2007, 19:04

Andreas Müller hat geschrieben:Ich hatte das eher als Behauptung aufgefasst, die Erde sei letzten Donnerstag erschaffen worden...


Schon, aber so, dass es erscheinen würde, sie wäre älter.. also eben mit allen "Erscheinungen" einer vieeeelt älteren Welt...
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Re: Kreationismus: das "Letzten-Donnerstag-Szenario"

Beitragvon spacetime » Mi 10. Okt 2007, 23:21

Moment..... man kann nicht ausschließen, dass wir in einer Matrix leben und die Menschheit eines Tages durch Neo von den Maschinen befreit wird?

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Re: Kreationismus: das "Letzten-Donnerstag-Szenario"

Beitragvon Kival » Mi 10. Okt 2007, 23:23

spacetime hat geschrieben:Moment..... man kann nicht ausschließen, dass wir in einer Matrix leben und die Menschheit eines Tages durch Neo von den Maschinen befreit wird?


Ausschlieszen eh nicht, aber wenn behauptet wird, dass die Computersimulation 1:1 Dinge so erscheinen laesst, wie sie uns erscheinen, ist das eine muehsame Annahme, aber eben nicht widerlegbar im strengeren Sinne.
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Re: Kreationismus: das "Letzten-Donnerstag-Szenario"

Beitragvon emporda » Do 25. Okt 2007, 13:55

pinkwoolf hat geschrieben:These:
Das ganze Universum, wie wir es kennen, mit allen Fossilien, Dokumenten und Datierungsmethoden, ist letzten Donnerstag erschaffen worden. Dazu gehören natürlich auch unsere - scheinbaren - Erinnerungen.

Ist die These falsifizierbar?

Aber sicher, an dem Donnerstag war hier nationaler Feiertag, da hat keiner gearbeitet. Es weiß doch jedes Kind aus der Bibel, am Feiertag ruht auch Gott und macht keine Schöpfung.
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Re: Kreationismus: das "Letzten-Donnerstag-Szenario"

Beitragvon Ari » Do 25. Okt 2007, 22:15

Ich halt es für falsch jede """These""" (ja dreimal Anführungszeichen) falizieren oder wiederlegen zu wollen indem man wissenschaftliche Beweise gegen diese """These"""aufbringt- Guter Stil ist meiner Meinung nach, Beweise für das Zutreffen der (ja ich will es so nennen) "mutigen Behauptung" aufzuführen.

Einfache schlussfolgerung: Keine stichhaltigen Beweise -> Sehr hohe Wahrscheinlichkeit das die These/Behauptung keine wissenschaftliche Theorie ist. Damit sehr hohe Warscheinlichkeit das garnichts an ihr dran ist.

Find es SEHR ermüdend, daß irgendwelche geistesgrößen wilde Vermutungen aufstellen die wissentlich nicht zu entkräften sind und dann meinen das diese damit wahrscheinlich sind.

"Als Baby konnt ich reden, wollt es aber nicht" Wenn möglich widerlegen! Danke ;)
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Re: Kreationismus: das "Letzten-Donnerstag-Szenario"

Beitragvon dvrvm » Do 25. Okt 2007, 22:30

Ari: Du solltest mal etwas über Wissenschaftstheorie lesen. Du scheinst das Ganze etwas falsch zu verstehen.

pinkwoolf:
Aber liegt die Sache mit der Beweisbarkeit nicht auf einer Ebene mit der Theorie von der Teekanne, die den Saturn(?) umkreist?


Achtung: Diese These ist eben genau falsifizierbar. Man könnte sie widerlegen, nämlich indem man zum Saturn fährt und guckt, ob dort die postulierte Teekanne ist. Ist dort keine Teekanne, ist die These in ihrer bisherigen Form falsifiziert. Die These hat aber keinen Erklärungswert und es besteht auch keine Evidenz dafür.
Im Gegensatz dazu ist die These "Eine Teekanne entsteht spontan auf dem Tisch, wenn keiner hinschaut, und verschwindet wieder, wenn man wegschaut" nicht falsifizierbar. (Vorausgesetzt, dass Kameras auch als hinschauende Objekte zählen, natürlich :D) Deshalb ist die These wissenschaftlich sinnlos.
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