Horst Mahler über Gott

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Horst Mahler über Gott

Beitragvon Andreas Müller » Di 6. Nov 2007, 22:08

Es handelt sich um Auszüge aus einem Interview Michael Friedmanns mit dem Nazi Horst Mahler, veröffentlicht in Vanity Fair.
Die Brights distanzieren sich ausdrücklich von den Aussagen Horst Mahlers.

http://www.vanityfair.de/articles/agenda/horst-mahler/2007/11/01/0/04423/

Ja, sicher, das ist ein Krieg, der in dieser Phase, der militärischen Auseinandersetzung vom Deutschen Reich, verloren wurde. Und ich sage Ihnen, das ist die Voraussetzung dafür, dass der Deutsche Volksgeist letztlich über den jüdischen Volksgeist siegen wird. Das ist so unvermeidlich, das ist göttliches Geschehen. Gott ist unsterblich.

M.F.
Das ist göttlich?

H.M.
Ja, das ist göttlich.

M.F.
Sind Sie ein Beauftragter Gottes?

H.M.
Ich bin in diesem Sinne in Gott, er wirkt durch die Menschen, also auch durch mich und ist da in der Welt.

(...)


M.F.
Was ist das für ein Gott, ein christlicher Gott?

H.M.
Sicher, er ist identisch mit dem christlichen Gott, der eben alles in sich fasst und nicht die Welt und die Menschen aus sich ausschließt und nur ein auserwähltes Volk sich als Werkzeug zur Vernichtung aller anderen Völker aussucht.

M.F.
Wie gehen Sie dann mit dem Papst um, dem verstorbenen und dem jetzigen Papst, der ausdrücklich sogar betont, dass der Katholizismus sich entwickelt hat aus dem Judentum und in Dankbarkeit die Koexistenz lebt? Sind das Verräter für Sie? Ist der Papst ein Verräter an Ihrem Glauben?

H.M.
Also ich würde sagen, die Juden haben es geschafft, die katholische Kirche restlos in ihren Machtbereich einzubeziehen. Ich meine aber, dass die katholische Kirche auch in der Zukunft eine noch größere Bedeutung haben wird, als sie je in der Vergangenheit hatte. Sie wird die Institution sein, die weltweit diese konfessionellen Gegensätze Judaismus, Mohammedaismus, Christentum überwindet, aufhebt im Hegel’schen Sinne in einer Geisteserkenntnis, die uns frei macht. Die Wahrheit macht uns frei. Das gilt auch für die Juden. Das gilt für die Moslems.

M.F.
Ich werde Sie wieder unterbrechen.

H.M.
Ja, bitte, jetzt können Sie.

M.F.
Ungern, einfach, weil Sie meine Frage noch nicht beantwortet haben. Also noch einmal: Was ich gehört habe, ist, dass die Juden mittlerweile auch im Vatikan herrschen. Der letzte Papst und der momentane Papst sind, was das Judentum angeht, auf einem ganz anderen Weg als Sie.

H.M.
Hm.

M.F.
Sie loben, sie rufen ihre Mitgläubigen auf, jede Form von Antisemitismus aufzugeben. Es gab sogar ein mea culpa. Ist der letzte Papst und ist der jetzige Papst in Ihrem Sinne ein Verräter an der deutschen Sache?

H.M.
Ja. Ganz eindeutig. Und sie verraten Papst Pius XII., stellen ihn hin als den Stellvertreter, der es gewusst hätte und hätte verhindern können. Und das wird sich zeigen, da es diesen Holocaust nicht gegeben hat, ist Papst Pius XII. zu rehabilitieren. Er ist nicht der, der er scheinen soll durch dieses Drama von Hochhuth. Das ist eine Aufgabe, die die katholische Kirche aufnehmen wird.

(...)

H.M.: Gott will, dass das Deutsche Reich wiederaufersteht und den Judaismus überwindet.


So viel zur Frage, ob Nazis gläubige Christen waren.
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon Myron » Di 6. Nov 2007, 22:13

Andreas Müller hat geschrieben:Es handelt sich um Auszüge aus einem Interview Michael Friedmanns mit dem Nazi Horst Mahler, veröffentlicht in Vanity Fair.
Die Brights distanzieren sich ausdrücklich von den Aussagen Horst Mahlers.

http://www.vanityfair.de/articles/agenda/horst-mahler/2007/11/01/0/04423/


Ein Kommentar dazu von Henryk Broder:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 78,00.html
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon Andreas Meyer » Di 6. Nov 2007, 22:14

Auf was basiert eigentlich das Märchen das Nazis atheisten waren? Man hört das immer wieder.
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon Myron » Di 6. Nov 2007, 22:15

Andreas Müller hat geschrieben:So viel zur Frage, ob Nazis gläubige Christen waren.


So viel zur Frage, ob Mahler einen totalen Knall hat. :irre:
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon Andreas Müller » Di 6. Nov 2007, 22:18

Natürlich hat Mahler einen totalen Knall. Wie Nazis eben so sind. Aber mir geht es hier um sein Verhältnis zum Christentum und das sieht ja sehr wohlwollend aus.
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon Max » Di 6. Nov 2007, 22:24

Was sind das eigentlich für Idioten, die hier sofort auf die Barikaden gehen und wettern, das sei ein Tabubruch. Es gibt keinen Grund Mahler nicht zu Wort kommen zu lassen. Mit seinen dämlichen Parolen schreckt er die meisten Menschen nur ab und informiert sie darüber, wie Nazis denken. Die Menschen lernen einen Nazi kennen, wissen was er denkt und was in im vorgeht. Durch das Interview wird das Bewusstsein der Öffentlichkeit auf die Neonazis und ihre Aktivitäten gelenkt und die Diskussion um diese Dünnbrettbohrer kommt wieder in Gang. Natürlich werden auch einige Nazis das Interview lesen und dadurch in ihren Ansichten bestärkt. Aber diese Leute lesen solche Interviews ohnehin. Wenn es nicht in Vanity Fair gedruckt worden wäre, hätten sie es auf irgendeiner rechten Seite gelesen. Daher spricht überhaupt nichts gegen die Veröffentlichung eines solchen Interviews.
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon Max » Di 6. Nov 2007, 22:26

Andreas Müller hat geschrieben:Natürlich hat Mahler einen totalen Knall. Wie Nazis eben so sind. Aber mir geht es hier um sein Verhältnis zum Christentum und das sieht ja sehr wohlwollend aus.

Mahlers Gottesbekenntnis in diesem Interview ist für eine allgemeine Aussage belanglos, auch wenn die meisten Nazis und allgmein politisch rechten gläubige Christen sind.
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon Andreas Müller » Di 6. Nov 2007, 22:37

Ich halte seine Position für typisch für deutsche Nazis.

Das Interview war dumm gemacht. Friedmann hätte die Faktenbehauptungen widerlegen müssen, die Mahler über den Holocaust aufgestellt hat. Ich denke, Broder hat mal wieder Recht. Und Michael Shermer, der eine Anleitung für die Diskussion mit Holocaust-Leugnern geschrieben hat:

http://www.amazon.de/Denying-History-Ho ... 0520234693
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon molosovsky » Di 6. Nov 2007, 22:39

Das ist aber schön!
Ich hatte mich vorgestern durch die 38 (sic) Seiten Transkript gerobbt und alle entsprechenden Gottesbezüge in Mahlers Redem rauskopiert, um sie weiterzukommentieren, hab dann aber dummerweise die Textdatei ungespeichert gelöscht.

Danke Andreas, dass Du den Taucheranzug angezogen hast und in den Pfuhl gestiegen bist, um die ›schönen‹ Beispiele herauszufischen, die zeigen, was dabei herauskommt, wenn verschiedene Wahnströmungen zu einem Bermudadreieck für die Vernunft werden.

Grüße
Alex / molo (der sich natürlich erstmal selbst zu heilen trachtet).
Zuletzt geändert von molosovsky am Di 6. Nov 2007, 22:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon Myron » Di 6. Nov 2007, 22:40

Andreas Müller hat geschrieben:Natürlich hat Mahler einen totalen Knall. Wie Nazis eben so sind. Aber mir geht es hier um sein Verhältnis zum Christentum und das sieht ja sehr wohlwollend aus.


Mahler ist anscheinend nicht nur ein Neonazi, sondern auch ein "Theonazi".
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon stine » Di 6. Nov 2007, 23:30

An dieser stelle möchte ich festhalten, dass es auch atheistische Nazis gibt.
Vielleicht sogar noch mehr, als theistische. :^^:

Myron hat geschrieben:Mahler ist anscheinend nicht nur ein Neonazi, sondern auch ein "Theonazi".
:mg:

LG stine
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon Max » Mi 7. Nov 2007, 00:07

Beleg?

Von den großen Nazis waren fast alle gläubige Christen - die meisten Katholiken. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs exkommunizierte die katholische Kirche nur einen einzigen Nazi-Führer: Joseph Goebbels. Nicht weil er unberechenbar bösartiger, menschenverachtender Massenmörder war, sondern weil er eine Protestantin geheiratet hat. Die Kirche hat eben ihre Standards.

Ich habe es schon einmal hier im Forum geschrieben: Rassismus setzt den glauben an einen soziomorphen, einen für uns Menschen geschaffenen Kosmos zwingend vorraus. Wenn wir nur Produkte einer langen Evolution sind, eingerorene Zufälle (Francis Crick), dann folgt daraus, dass Rassenzugehörigkeit vollkommen unbedeutend ist. Jemand, der davon ausgeht, dass wir in einem natürlichen Universum leben, ohne irgendwelche realen Werte, und wir moralische Regeln und unsere Werte erfinden, kann niemals einer Rasse eine höhere Bedeutung beimessen als einer anderen. Um dies zu tun, muss man davon ausgehen, dass es eine höhere Instanz gibt, die absolute Werte setzt und eine Rasse der anderen überstellt.
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon Agnus » Mi 7. Nov 2007, 00:33

D
stine hat geschrieben:An dieser stelle möchte ich festhalten, dass es auch atheistische Nazis gibt.
Das ist vollkommen korrekt, Nazis sind antisemitisch, aber nicht antiatheistisch. Und da ein Jude (Theist!) laut Definition kein Nazi sein kann muss es mehr atheistische Nazis geben als theistische q.e.d. :kopfklatsch:

Warum soll es mehr atheistische Nazis geben (gegeben haben) als atheistische? Weil wer gottlos gleich kopflos, also hirnlos und natürlich auch emotionslos? Aber diese Diskussion ist ja alt... F.M. amüsiert mich immer wieder, und H.M. - ohne Worte ab in die Tonne!
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon Andreas Müller » Mi 7. Nov 2007, 00:51

Es gibt auch Nazis, die mit den von mir in einem anderen Thread vorgestellten Intelligenztests argumentieren, die zeigen, dass einige Rassen im Durchschnitt weniger intelligent sind als andere. Sie gehen allerdings schon von einer Evolution aus, das ist kein notwendiger Bestandteil des Nazi-Weltbilds, oder was das eben sein soll. Allerdings bestand die deutsche Gesellschaft zur Nazi-Zeit überwiegend aus Christen und die haben alle wunderbar mitgemacht.
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon HF******* » Mi 7. Nov 2007, 10:02

Horst Mahler instrumentalisiert den Glauben doch nur, das war im 3. Reich nicht anders.

Das Recht des Stärkeren, Rassismus ansich (nicht nur Judenfeindlichkeit), Ablehnung von Mitleit u. s. w. waren Kerngedanken der NS-Ideologie. Das passt einfach nicht zum Christentum, zumindest nicht in seiner Form, die es z. B. in Deutschland gefunden hatte und hat.

Am ehesten passt das zu Nietzsches Genealogie der Moral. Nietzsche kann man nur insofern entschuldigen, als er möglicherweise nicht verstanden hat, was seine Worte bedeutet haben.
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon Andreas Müller » Mi 7. Nov 2007, 12:58

Nietzsche hat sich leider unklar ausgedrückt. Er meinte zwar, dass es "Herrenmenschen" gibt, dass aber auch die weniger Schlauen mit ihrem Zustand zufrieden und glücklich sind. Eine Gesellschaft braucht auch Straßenkehrer. Dass die "Schlechten" zugrunde gehen sollen, hat er womöglich als Automatismus angesehen, nicht als Vorgabe.

Horst Mahler instrumentalisiert den Glauben doch nur, das war im 3. Reich nicht anders.


Das könnte sein. Sicherlich waren die Nazis in hohen Positionen keine allzu überzeugten Christen, allerdings gilt das nicht für den Großteil der Bevölkerung, die sich der Sache begeistert angeschlossen hat.
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon stine » Mi 7. Nov 2007, 14:43

Ich denke, dass die Liebe zwischen Kirchen und Nazis sehr einseitig war und immer noch ist.


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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon Max » Mi 7. Nov 2007, 15:00

Argumente, Belege, Schlußfolgerungen! Es reicht nicht aus, hier irgendwelche Bekenntnisse oder überzeugungen darzustellen und dann zu erwarten, dass die anderen glauben, was man sagt. Wir denken selbst, stine. Wenn du irgendwen hier überzeugen willst, musst du deine Haltung mithilfe von Argumenten, Belegen, Zitationen, etc. plausibel machen.
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon Agnus » Mi 7. Nov 2007, 22:04

Ich will nicht den Ernst aus dem Thema herausnehmen, doch mal was zur Unterhaltung...

http://www.youtube.com/watch?v=u2LvCkbgmJM
http://www.youtube.com/watch?v=Yu5Dh2fuREg
http://www.youtube.com/watch?v=e6FVkxPqS_g
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Re: Horst Mahler über Gott

Beitragvon stine » Do 8. Nov 2007, 08:50

Max hat geschrieben:Argumente, Belege, Schlußfolgerungen! Es reicht nicht aus, hier irgendwelche Bekenntnisse oder überzeugungen darzustellen und dann zu erwarten, dass die anderen glauben, was man sagt. Wir denken selbst, stine. Wenn du irgendwen hier überzeugen willst, musst du deine Haltung mithilfe von Argumenten, Belegen, Zitationen, etc. plausibel machen.

Hast du den Eindruck, dass meine Zitate weniger wert sind, als die der anderen Seite?

Hier wird doch auch nur mit Links und Zitaten herumgeworfen deren Ursprung zum Teil auch wenig gesichert sind. Ich möchte nicht die katholische oder die evangelische Kirche für ihre Verfehlungen während des dritten Reiches in Schutz nehmen, aber ich möchte darstellen, dass jedes geschriebene Argument bereits ein geschriebenes Gegenargument in petto hat.
Und so kann man beliebeig das eine mit dem anderen austauschen.
Wir denken selbst, stine

Ich auch :^^: !

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