JustFrank hat geschrieben:Hat man tatsächliche Fragen schon einmal anders als wissenschaftlich tatsächlich beantwortet?
Myron hat geschrieben:"Soll ich sagen 'Ich glaube an die Physik', oder 'Ich weiß, dass die Physik wahr ist'?"
taotne hat geschrieben:v.a.n. hat geschrieben:taotne hat die Frage nach Wissenschaftsgläubigkeit mit Szientismus beantwortet.
Darauf gabs dann aber Widerspruch von anderen.
Hä? Ich habe auf gar nichts geantwortet. Ich habe bloß eine Frage gestellt, weil die Definition von Szientismus die Myron geschrieben hat ziemlich gut auf das passt, was ich zuweilen vertrete.
gerhard hat geschrieben:Guten Morgen an Wissenschaftsgläubige,
Christlicher Glaube ist nach meinem Verständnis - völlig neuen urchristlichen Logos-verständnis davon - nicht das für wahr Halten von Unerklärlichkeiten, geheimnisvollen Wundern, übernatürlichen Begebenheiten und Gebilden... Es geht vielmehr um das rationale Schließen aufgrund einer vernünftigen Annahme, einer empirischen Erkenntnis. Wenn ich "glaube", dass in wenigen Minuten die Sonne aufgeht, dann gehe ich von einer natürlichen, den gesamten Kosmos umfassenden Logik aus, aufgrund derer ich im rationalen Neuveständnis des Neuen Testamentes auf den einen Schöpfer schließe.
Dass "Glaube" nicht in diesem Sinne gebraucht wird, sondern unheilvoller Unsinn im Namen des Glaubens geschieht, darüber bin ich mir klar.
Genau darum wende ich mich an Menschen, die in einem naturalistischen Weltbild die einzige Wahrheit sehen, dies aber nicht mit "Glaube" in Verbindung bringen können.
Wer das Wissen um das natürliche, logisch/kausale Werden der Welt für die einzige Wahrheit hält, sich für die Weisheit begeistert, die er in aller Biologie und der Kreativität des gesamten Kosmos aufgeklärt beobachten kann, glaubt im Grunde an genau das, was Glaubensaufklärer vor 2000 Jahren bewog, über einen Logos als offenbarenden Gottessohn nachzudenken bzw. diesem in Ein-sicht mit der Glaubenstradtion in menschlicher Gestalt der Welt zu vermitteln.
Das war und ist Weihnachten:
Das Präsent werden der universellen Schöpfermacht im menschlichen Logos, der Jesus genannt wurde.
Wissenschaftsgläubigkeit ist in diesem Sinne Glaube (vernünftiges Schließen auf den Schöpfer aufgrund der einer universellen Vernunft).
gerhard hat geschrieben:Wer das Wissen um das natürliche, logisch/kausale Werden der Welt für die einzige Wahrheit hält, sich für die Weisheit begeistert, die er in aller Biologie und der Kreativität des gesamten Kosmos aufgeklärt beobachten kann, glaubt im Grunde an genau das, was Glaubensaufklärer vor 2000 Jahren bewog, über einen Logos als offenbarenden Gottessohn nachzudenken bzw. diesem in Ein-sicht mit der Glaubenstradtion in menschlicher Gestalt der Welt zu vermitteln.
Das war und ist Weihnachten:
Das Präsent werden der universellen Schöpfermacht im menschlichen Logos, der Jesus genannt wurde.
gerhard hat geschrieben:Wer das Wissen um das natürliche, logisch/kausale Werden der Welt für die einzige Wahrheit hält, sich für die Weisheit begeistert, die er in aller Biologie und der Kreativität des gesamten Kosmos aufgeklärt beobachten kann, glaubt im Grunde an genau das, was Glaubensaufklärer vor 2000 Jahren bewog, über einen Logos als offenbarenden Gottessohn nachzudenken bzw. diesem in Ein-sicht mit der Glaubenstradtion in menschlicher Gestalt der Welt zu vermitteln.
gerhard hat geschrieben:Wissenschaftsgläubigkeit ist in diesem Sinne Glaube (vernünftiges Schließen auf den Schöpfer aufgrund der einer universellen Vernunft).
ostfriese hat geschrieben:Wer die Evolution leugnet, verlässt den rationalen Diskurs, denn sie wird von keinem seriösen Naturwissenschaftler mehr angezweifelt.
ostfriese hat geschrieben:Wer sie für mit dem Schöpfungsgedanken vereinbar hält, hat entweder die Evolutionstheorie
ostfriese hat geschrieben:nicht verstanden oder bemüht als Ad-hoc-Hypothese einen "god of the gaps", der nach und nach aus den wissenschaftlichen Erklärungslücken vertrieben werden wird.
El Schwalmo hat geschrieben:Im Rahmen naturwissenschaftlicher Theorien hat ein Designer nichts zu suchen, weil er nichts erklärt. Aber über die Existenz eines derartigen Wesens ist so nichts gesagt. Ein Mensch, der die moderne Evolutionstheorien anerkennt, aber zusätzlich an einen Gott glaubt, kann das alles viel besser verstanden haben als Menschen, die nicht einsehen, dass aus einer Methodologie keine Ontologie folgt. Zudem könnte ein Gott problemlos so in den Lauf der Welt eingreifen, dass wir das gar nicht merken würden. Eine 'zufällige' Mutation hier, ein 'zufälliger' Asteroideneinschlag da, ein Tier findet 'zufällig' eine Beute, das fiele nicht auf.
El Schwalmo hat geschrieben:Aufrechte Christen lehnen so eine Fummelei eines Gottes als dessen unwürdig ab: Gott schafft die Welt so, dass sie sich selber schafft
ostfriese hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Im Rahmen naturwissenschaftlicher Theorien hat ein Designer nichts zu suchen, weil er nichts erklärt. Aber über die Existenz eines derartigen Wesens ist so nichts gesagt. Ein Mensch, der die moderne Evolutionstheorien anerkennt, aber zusätzlich an einen Gott glaubt, kann das alles viel besser verstanden haben als Menschen, die nicht einsehen, dass aus einer Methodologie keine Ontologie folgt. Zudem könnte ein Gott problemlos so in den Lauf der Welt eingreifen, dass wir das gar nicht merken würden. Eine 'zufällige' Mutation hier, ein 'zufälliger' Asteroideneinschlag da, ein Tier findet 'zufällig' eine Beute, das fiele nicht auf.
Zur Methodologie der Wissenschaften gehört die Sparsamkeit mit Hypothesen.
ostfriese hat geschrieben:Ein nur unauffällig wirkender Gott wäre ebenfalls ein "god of the gaps", dessen Existenz nichts erklärte. Und metaphysische Annahmen, die eine Ontologie jenseits des hypothetischen Realismus behaupten, fallen in die gleiche Kategorie: Sie sind bisher für die Weltbeschreibung und -erklärung entbehrlich (es gibt für sie nicht den geringsten "paranormalen" Anlass),
ostfriese hat geschrieben:und der Erkenntnisfortschritt durch die naturwissenschaftliche Methode senkt stetig die Wahrscheinlichkeit für die Existenz von Übernatürlichem.
ostfriese hat geschrieben:Und genau an dieser Stelle wird naturwissenschaftliche Erkenntnis relevant für die vernünftige Auswahl ontologischer Postulate. Es ist daher vernünftig, Naturalist zu sein.
ostfriese hat geschrieben:Und es ist aus dem gleichen Grunde vernünftiger, Atheist (nicht bloß pragmatischer!) zu sein als Agnostiker. Mir ist klar, dass Du genau das nicht einsehen möchtest. Ist aber so.
ostfriese hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Aufrechte Christen lehnen so eine Fummelei eines Gottes als dessen unwürdig ab: Gott schafft die Welt so, dass sie sich selber schafft
Dann haben sie entweder die Physik (Heisenberg, gängige kosmologische Theorien) nicht verstanden, oder sie müssen sich damit abfinden, dass unter dieser Prämisse jegliche Planung koppheister geht. Ein solcher Schöpfer wäre eine ontologische Nullnummer.
El Schwalmo hat geschrieben:Dein 'vernünftig' ist in 'pragmatisch' eingepreist.
El Schwalmo hat geschrieben:Aber dann denke ich halt noch einen Tick weiter.
El Schwalmo hat geschrieben:Du musst nun noch sagen, was Du unter 'Evolutionstheorie' verstehst. In der Biologie gibt es viele Evolutionstheorien im Sinne von Vorstellungen, welche Mechanismen konkret dafür verantwortlich sind, dass wir das beobachten, was wir heute vorfinden. Teilweise widersprechen die sich sogar, andere, die als Gesamttheorien betrachtet werden, gelten eher für Teilaspekte und so weiter. Etliche evolutionstheoretische Autoren betrachten inzwischen den ehemaligen Standard, der die gesamte Evolution zu erklären beanspruchte, expressis verbis als einen Spezialfall, in etwa wie die Newton-Mechanik im Rahmen der Relativitätstheorie. Leider sind wir im Bereich der Evolutionsbiologie noch meilenweit von dieser umfassenderen Theorie entfernt.
El Schwalmo hat geschrieben:Du kannst davon ausgehen, dass sich viele Autoren aus den Reihen der Theologen, die sich mit diesen Fragen befassen, in moderner Evolutionstheorie wesentlich besser auskennen als die meisten Evolutionstheoretiker in den Schöpfungslehren, die sie kritisieren.
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