Grüß Gott!

[1von6,5Milliarden]

In Hannover?
Naja

Und wie geschrieben, es (soll) bei "Grüß Gott" nicht darum gehen, dass du Gott von mir oder jemand anderem grüßt, sondern dass Gott dich segnet (man sagt, analog zu irgendwelchen Gebeten, bedeute hier "grüßen" so viel wie "segnen"). Und da musst du gar nicht weit gehen (in Hannover musst du sicher weiter gehen um jemanden zu treffen der "Grüß Gott" sagt), auch Spaghetti gibt es überall.

[JustFrank]

Na, ich treib mich beruflich viel in Deutschland und dem Rest der Welt herum. Da kommt man auch schon mal nach Norditalien (also südlich von Kassel).

Und ich neige dazu, Worte die mir gesagt werden, auch wörtlich zu nehmen.

[1von6,5Milliarden]

Südlich von Kassel ist aber noch höchstes Norddeutschland. Dies endet frühestens in Nordbayern.

Wörtlich? Was machst du bei mehreren Bedeutungen, bei Bedeutungswandel?

Wörtlich? Dann muss ich dich aber darauf hinweisen dass deine Geographiekenntnis äußert mangelhaft sind.

Und ja, die meisten Leute meinen bei "Grüß Gott" nichts in Richtung Gott solle grüßen, segnen oder gegrüßt werden, noch denken sie wohl an Gott.
Ist nur eine gedankenlose Floskel, ähnlich wie ein US-Amerikaner "How are you" sagt, das Befinden interessiert da auch nicht die Bohne.

Grußformeln sind halt formalisierte Grüße.

[JustFrank]

Das alles ist mir auch klar.

Deshalb ist es ja so witzig, Grüß Gott als Aufforderung zu verstehen und genau so darauf zu antworten.

Nordbayern ist irgendwo südlich von Rom, oder?

PS: Ich frage Leute auch beharrlich, wie es ihnen heute nicht geht.

[Jakob]

Also ich antworte jedem, der mich mit Grüß Gott begrüßt mit der freundlichen Entgegnung So weit wollte ich heute gar nicht mehr.
Belustigend ist, wie viele so gegrüßte erst in diesem Moment bgreifen, welche Worte sie gerade benutzt haben.

Na ja, letztendlich sind das wirklich alles sinnentleerte Begrüsungsformeln. Wenn einer "Servus" (lat. Sklave) sagt, dann will er sich schließlich auch nicht als kostenfreie Arbeitskraft andienen.
Aber ich kann Montag verstehen. Ich vermeide diese Grußformel selbst so gut es geht. Gott sei Dank (Ups ) wohne ich nicht auf dem Dorf.

@ Montag: Vielleicht grüßen Deine Mit-Dorfbewohner deshalb nicht zurück, weil ihnen die Formulierung "Guten Tag" so fremd ist, daß sie sie als Grußformel gar nicht erkennen?!

[pinkwoolf]

Schön finde ich auch die sehr formelle englische Grußformel "How do you do?" (nur bei der ersten Begegnung). Irgendeine Auskunft würde großes Befremden erregen, die korrekte Antwort lautet "How do you do?".

[JustFrank]

Ich signalisiere durch die Begrüßung ja auch nur, dass ich dem anderen nicht umgehend auf's Maul hauen oder seine Frau abgreifen will.

Deshalb lächelt man, sagt was nettes und macht sein Freidensangebot.

Gorillas sehen das allerdings ein wenig anders....

[Montag]

bei mir in der arbeit (schule für menschen mit behinderung) arbeiten mehr als 200 menschen. da es eine soziale einrichtung is, geht man davon aus, dass man auch sozial miteinander umgeht und sich grüßt. was ja im grunde nich verkehrt is. aber wenn ich so mitkrieg wie sich die teilweise grüßen, oder wie ich grüße, oder wie ich gegrüßt werde, dann stelle ich das scon in frage. man grüßt menschen aus reiner "höflichkeit" (oder heuchelei oder so was). das kann manchmal echt quälend werden. und vorallem in der früh sagt man nur die ganze zeit "guten morgen guten morgen guten morgen guten morgen". und ne arbeitskollegin hat auch schon gesagt, dass ihr das langsam reicht (natürlich nur im scherz, genauso scherzhaft wie ich jetzt darüber rede)

[JustFrank]

und vorallem in der früh sagt man nur die ganze zeit "guten morgen guten morgen guten morgen guten morgen". und ne arbeitskollegin hat auch schon gesagt, dass ihr das langsam reicht (natürlich nur im scherz, genauso scherzhaft wie ich jetzt darüber rede)

Wenn mir das Dauer-Guten-Morgen-Wünschen zu bunt wird, frage ich die Leute immer, was denn an diesem Morgen gut ist. Die meisten verpfeifen sich recht schnell, weil sie es ja gar nicht so meinten und weil keiner damit rechnet, dass er sich auf eine leere Grußformel hin konkret äußern soll.

[Montag]

naja aber wie gesagt, in einer solchen einrichtung wird sehr viel wert auf ein positives arbeitsklima gelegt.
und da ich "nur" zivi bin, würde ich mich mit solchen sprüchen ziemlich schnell ins abseits schießen. was in der einrichtung in der 98 % frauen beschäftigt sind, recht schnell passieren kann.
wenn man mal den tratschfaktor und den stillepostfaktor realistisch mit einbezieht. das is ein heikles thema ;)

[JustFrank]

naja aber wie gesagt, in einer solchen einrichtung wird sehr viel wert auf ein positives arbeitsklima gelegt.
und da ich "nur" zivi bin, würde ich mich mit solchen sprüchen ziemlich schnell ins abseits schießen. was in der einrichtung in der 98 % frauen beschäftigt sind, recht schnell passieren kann.
wenn man mal den tratschfaktor und den stillepostfaktor realistisch mit einbezieht. das is ein heikles thema ;)

Aber die Damen ärgern sich dann so herrlich und zicken rum, dass es eine helle Freude ist.

Okay, ist ja auch früh am Morgen ziemlich unfair.

[Besserwisser]

Nur ein kurzer Hinweis, dass vor etwas über einem Jahr eine Diskussion über Gottesgrüße unter dem Thread-Titel "Gott aus dem Wortschatz verbannen" schon einmal hier stattfand.

[Montag]

die ärgern und zicken ja auch so schon. und als zivi der bei solchen lästerein wirklich kaum wahrgenommen wird, is es wirklich eine freude. aber wenn man selbst mittelpunkt dieser lästerein is und der weiblichen brutalität ausgesetzt is, is es weniger lustig.
und ich bin nun auch kein zivi der "is nur zivi und mir auch egal"-art.


danke für den hinweis du besserwisser. nur ich bin zu beschränkt, als das ich die suchfunktion dieses forums richtig nutzen kann.

[JustFrank]

Das Problem scheint zu sein, dass auch die Diskussion vor einem Jahr nicht zum gewünschtem Ergebnis geführt hat. Die sagen immer noch alle diesen bösen Gruß.

[oxnzeam]

Bist du der Sklave von den anderen? Ist zwar nicht religiös aber wörtlich genommen ein ziemlicher Unsinn.
Ja, ich sage auch Tschau, aber ich nehme es einfach als Abschiedsformel.

"Tschau" gibts nicht, sondern ist eine phonetische Verballhornung des italienischen "Ciao" (nur Floskel ohne konkrete Semantik).
Du meinst wohl das lateinische "Servus".
Das heißt aber auch "ich bin dein Diener", in Österreich wörtlich "stets zu Diensten" und hat eine leicht ironische, aber freundliche Konnotation - ist also flexibel bei Begrüßung und Verabschiedung einsetzbar

[1von6,5Milliarden]

Bist du der Sklave von den anderen? Ist zwar nicht religiös aber wörtlich genommen ein ziemlicher Unsinn.
Ja, ich sage auch Tschau, aber ich nehme es einfach als Abschiedsformel.

"Tschau" gibts nicht,

natürlich gibt's dies, ist die "deutsche" Schreibweise von "ciao". Hatte ich gewählt um phonetischen Problemen mit "Norddeutschen" aus dem Weg zu gehen. Aber man kann es nicht allen recht machen.
(bis jetzt bin ich mit "ciao" immer auf Un-/Nichtverständnis gestoßen)

sondern ist eine phonetische Verballhornung des italienischen "Ciao" (nur Floskel ohne konkrete Semantik).
Du meinst wohl das lateinische "Servus".
Das heißt aber auch "ich bin dein Diener", in Österreich wörtlich "stets zu Diensten" und hat eine leicht ironische, aber freundliche Konnotation - ist also flexibel bei Begrüßung und Verabschiedung einsetzbar

Auch wenn ich tatsächlich ZWEI Sachen gemeint habe (Servus + tschau/ciao), dies aber leider nicht ganz erkenntlich ist, bedeutet auch ciao "Sklave" und ist tatsächlich eine "phonetische Verballhornung" von "schiavo".
Aber soweit hast du recht, ich habe mich auf meinen "gesamten Gesprächsfaden" bezogen und habe mit dem ersten Satz "Servus" gemeint. Und ja, Servus bedeutet Sklave, Diener, Knecht .... und wohl k(aum )einer meint dies wörtlich so, wenn er "Servus" als Begrüßung oder Verabschiedung sagt.

[JustFrank]

Wie praktisch ist doch da unser plattdeutsches Moin und Moin, Moin. Da gibt es kein Missverständnis, kein religiöses Gedusel und des passt scho, gelle?

[Montag]

eigentlich, wenn man aufjegliche bedeutung verzichten möchte könnten wir alle gleich die fresse halten...
wenn ich jemanden als sklaven betitele, der dann rein zufällig auch noch "farbig" is, find ich das immer noch besser, als "grüß gott".... naja und lustiger...
wobei ich, eben aufgrund dieser unterhaltung mich selbst ein wenig mehr beobachtet habe und eben auch andere.
es is wirklich egal was man sagt.

zu wem ich aber mit sicherheit NICHT "grüß gott" sage sind priester und andere menschen die einen religiösen oder krichlichen beruf ausüben...
ich war heute bei nem gottesdienst dabei (musste (und wollte ich mir mal anschaun) ich weil ich nen behinderten begleiten musste), wenn ich das getue und dieses zeug so hör, da denk ich mir: wenn der mensch da vorne sagt "springt die klippe runter" dann machen die das. so wie die im chor irgendwas "beten" wovon niemand ahnung, kann man nichts anderes vermuten.

der authist hat den religiösen menschen dann ausgelacht, vielleicht lags am wein ;)

[1von6,5Milliarden]

eigentlich, wenn man aufjegliche bedeutung verzichten möchte könnten wir alle gleich die fresse halten...

Ja, so ähnlich.
Wobei ich deinen anschließenden Humor nicht so ganz teile

@JF: Moin moin? Und was als Verabschiedung? (und schon sind wir wieder da ..)

[Klaus]

dieses Moin,Moin der Norddeutschen erschließt sich süddeutschen Gehirnen nicht ganz in seiner Vielfalt, Moin, Moin sagt man zu jeder Tageszeit, das fungiert als Metavokabel im norddeutschen Sprachraum. You got it?