JustFrank hat geschrieben:Mal ganz nebenher:
Wir leben in einem Zeitalter, in dem es den Menschen besser geht, als je zuvor. Wer hergeht und die von falscher Romantik verrissenen Kitschbilder der Vergangenheit als 'Gute alte Zeit' hinstellen will, hat Matsch auf den Augen.
Hallo PoppersFan, JustFrank ...,
wenn ich nicht auch davon ausginge, dass es uns heute besser geht, als unseren Großvätern, dafür dakbar wäre, dass sich die Welt weiterentwickelt hat, würde ich mich nicht für den evolutionären Fluss allen Lebens - der mich im neuen Bezug auf das Urchristentum einzig auf den Schöpfer verweist - begeistern. Ein Zurück zu "Guten alten Zeiten" kann es in meinem Weltbild - das von einer ewigen kreativen=schöpferischen Entwicklung ausgeht, nicht geben, nur ein zeitgemäßes "Weiter".
Wenn Ihr zufrieden damit seid, dass sich der sinnentleerte Mensch - ob atheistisch oder altgläubig - heute selbst vernichtet, sich die angeblich aufgeklärte Menschen nur gegenseitig marketingmäßig manipulieren (zu etwas überreden, was meist der Gesamtheit/Zukunft abträglich ist - was meine berufliche Aufgabe ist), gleichzeitig Buchstabenglaube die Kulturen trennt, statt sie geistig zu vereinen, brauchen wir nicht weiterzudenken. Nur die Absurditäten in einer Leider aufzulisten, die sich aus dem Aberglaube ergeben, reicht nicht. Das zeigt u.A. die wiedererwachten Religiösität, wie sie derzeit aus Amerika überschwappt.
Mit Sicherheit ist der Humanismus kein Glaube im üblichen Sinne, des heutigen Glaubensbegriffes. (Statt vernüftig auf etwas schließen, Glauben gegen die Vernunft).
Die Segnungen des Humanismus sind mir durchaus bewusst. Wenn ich den heutigen trotzdem Humanismus hinterfrage, dann ist es der Zweifel an einen "Glaube" an den Menschen ohne höhere, ganz natürlich- schöpfeirsche Bestimmung. Und der Zweifel, ob dieser Mensch echt "human" ist, sich schöpferisch verhält, die Welt kreativ weiterentwickelt, wird jeden Tag aufs Neue genährt.
Die Erfolgs-Geschichte der Menschen ist eine Kult-geschichte, die ewige Veränderung bedarf. Und genau diese Geschichte gilt es m.E. fortzusetzen - mit aufgeklärten Mitteln auf Grundlage unseres Wissens und unserer humanistischen Denkfreiheit: Statt pure Verneinung des alten Kultes kreative Problemlösung. Kein Kultur- oder Kult-pessimismismus, sondern Optimismus aus Gewissheit um die sich fortsetzende Evolutionsgeschichte des menschlichen Geistes.