
El Schwalmo hat geschrieben:Nathan hat geschrieben:Damit steht die Evolutionstheorie trotzdem unwiderlegbar da.
natürlich. Dasselbe gilt beispielsweise auch für die Bewegungen der Planeten.
'Da draußen' läuft etwas ab. Das nennen wir 'Evolution'.
El Schwalmo hat geschrieben:Nathan hat geschrieben:Die erste Aussage ist nicht beweisbar und kaum zu widerlegen.
Natürlich. Diese Frage ist nur zu klären, wenn der Supranaturalist sehr genau angibt, wann welcher Designer wie wo was geschaffen hat, und zwar auf eine Art und Weise, die prüfbar ist. Kreationisten tun das, das wurde geprüft, und ist widerlegt. ID macht das nicht, kegelt sich aber dadurch aus dem Rennen, weil es letztendlich nur 'unbekannte Mechanismen' durch 'unbekannten Designer' ersetzt, was beides nur Metaphern für Nichtwissen sind.
El Schwalmo hat geschrieben:Nathan hat geschrieben:Den zweiten Satz muss man zerlegen, denn in dem Wort "Entwicklung" setzt man die Mechanismen der Evolution bereits voraus.
Nein. Denkst Du noch an mein Beispiel mit dem Regal?
El Schwalmo hat geschrieben:Nathan hat geschrieben:Und dieser Satz ist nur eine schlichte Beschreibung der Fossilfunde. Es handelt sich um keine Theorie sondern um eine Beschreibung, und die ist ebenfalls nicht kritisierbar. Und an dieser grundlegenden Tendenz der Fossilfunde wird sich vermutlich auch nichts mehr ändern.
Eben. Das habe ich oben geschrieben. Aber was willst Du mehr? Kreatinismus nimmt nicht einmal diese Hürde.
Nathan hat geschrieben:Der Kreationismus unterliegt nicht den gleichen Kriterien wie eine naturalistische Erklärung: Der Kreationist glaubt, dass Gott alles erschaffen hat, aber in dieser Aussage steckt nicht der Anspruch zu wissen, wie er das getan hat.
El Schwalmo hat geschrieben:Du machst einen in meinen Augen grundlegenden Fehler: Du fängst an, mit überzogenen Ansprüchen für die eigene Position zu werben. Wenn Du merkst, dass das nicht geht, gehst Du zu einem Vergleich über. Ich halte andere Strategien für sinnvoller.
El Schwalmo hat geschrieben:Du hast noch nie zeigen können, warum daraus eine Ontologie ohne Übernatur folgen muss.
El Schwalmo hat geschrieben:Mahner, den ich oben schon erwähnt habe, vertritt eine exrem interessante 'Ontologie': er geht davon aus, dass Naturwissenschaften funktionieren, und überlegt sich dann, wie 'die Welt' beschaffen sein muss, damit das funktioniert. Darin kann kein Gott vorkommen. Ich sehe aber nicht, wie man so einen Gott ausschließen kann.
Myron hat geschrieben:Die Theologen glauben durchaus zu wissen, wie Gott das getan hat: durch einen magischen Sprechakt.
Koran 2:117. [Gott] ist der Schöpfer der Himmel und der Erde. Wenn er eine Sache beschlossen hat, sagt er nur zu ihr: Sei!, und sie ist. (Übers. Khoury)
(Was ist das eigentlich für eine Sprache, die Gott spricht?)
Aber natürlich erklärt auch die Berufung auf göttliche Zaubersprüche nicht wirklich etwas.
Nathan hat geschrieben:Der Sprechakt ist übrigens nicht magisch, weil der Magier sich fremder Mechanismen und Geister zu bedienen versucht, was Gott nicht nötig hat. Es geschieht allein auf sein Wort hin, aber das nur am Rande.
ostfriese hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Du machst einen in meinen Augen grundlegenden Fehler: Du fängst an, mit überzogenen Ansprüchen für die eigene Position zu werben. Wenn Du merkst, dass das nicht geht, gehst Du zu einem Vergleich über. Ich halte andere Strategien für sinnvoller.
Du hast mir bisher nur pragmatische, nicht aber prinzipielle Gründe genannt,
ostfriese hat geschrieben:warum "das nicht geht".
ostfriese hat geschrieben:Hinter meiner obigen Argumentation steht keine grundsätzliche Strategie, sondern sie war eine Antwort auf Nathans Behauptung, Evolution hätte keinen Erklärungswert. Ich habe dann begründet, dass sie prinzipiell sogar prognosefähig (und damit erst recht erklärungsmächtig) ist.
ostfriese hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Du hast noch nie zeigen können, warum daraus eine Ontologie ohne Übernatur folgen muss.
Ich habe nie behauptet, dass sie "daraus" folgt.
ostfriese hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Mahner, den ich oben schon erwähnt habe, vertritt eine exrem interessante 'Ontologie': er geht davon aus, dass Naturwissenschaften funktionieren, und überlegt sich dann, wie 'die Welt' beschaffen sein muss, damit das funktioniert. Darin kann kein Gott vorkommen. Ich sehe aber nicht, wie man so einen Gott ausschließen kann.
Darin steckt aber kein Schließen von der Methodologie auf die Ontologie.
ostfriese hat geschrieben:Es ist derselbe pragmatische Ansatz, den ich auch wählen würde, um in jenen virtuosen Zirkel einzusteigen, für den es ohnehin keine Alternative gibt (da Letztbegründungen nicht zu halten sind).
ostfriese hat geschrieben:Wenn wir Erkenntnis überhaupt bedeutsam finden, dann wäre es ein immenses Opfer, auf eine Erklärung für technologische Erfolge zu verzichten.
ostfriese hat geschrieben:Die bestmögliche, die wir haben, machen wir sinnvollerweise zum hypothetischen Kern unserer Ontologie, und die Methoden, mit deren Hilfe sie gewonnen wurde, setzen wir sinnvollerweise als Norm.
ostfriese hat geschrieben:Es mag sich zusätzlich herausstellen, dass eine andere Ontologie gewisse methodologische Vorgaben verletzen müsste, etwa die empirische Prüfbarkeit. In diesem Fall könnten wir entweder die Reichweite der Methoden in Frage stellen (was Theisten aus reinem Wunschdenken tun) oder aber jene andere Ontologie ablehnen (was Naturalisten aus guten Gründen tun).
Nathan hat geschrieben:Dann einigen wir uns einfach auf die "Theorie", dass größere und komplexere Lebewesen tendenziell in den oberen Schichten auftauchen. Damit bin ich aber kein Anhänger der Evolutionstheorie. Die lebt eben schon davon, diesen Sachverhalt auf ihre Weise zu erklären, so wie die Lehre von der Gravitation die Planetenbewegung erklärt.
Nathan hat geschrieben:Der Kreationismus unterliegt nicht den gleichen Kriterien wie eine naturalistische Erklärung: Der Kreationist glaubt, dass Gott alles erschaffen hat, aber in dieser Aussage steckt nicht der Anspruch zu wissen, wie er das getan hat.
Nathan hat geschrieben:Gott ist für den Christen deswegen aber kein "unbekannter Designer". Denn selbst einen Menschen, den wir gut kennen, können wir nicht wie eine Maschine in seinem Verhalten vorhersagen.
Nimm zum Vergleich mal die Kornkreiszeichen: eine naturalistische Erklärung müsste die konkreten Muster erklären. Wenn jemand aber die Theorie vertritt, dass sich jemand (also eine Person) aus dem Nachbardorf einen Scherz erlaubt hat, dann beansprucht er damit keineswegs genau zu rekonstruieren, wie es nun zu diesen Mustern kam, aber er hat eine völlig plausible Theorie angeboten. Der Mann mit der naturatlistischen Erklärung wird die höchsten Ansprüche erfüllen müssen, der Mann ohne Erklärung die geringsten. Aber er ist dabei deutlich unterschieden von dem dritten, der an einen Scherz glaubt. Und dabei spricht er in diesem Fall sogar tatsächlich von einem Unbekannten, was für einen Christen nur begrenzt zutrifft...
Nathan hat geschrieben:Ja, aber ich habe beispielsweise an alternative Erklärungen der Fossilabfolge gedacht. Die Folge der Fossilien ist nicht identisch mit ihrer Erklärung, selbst dann nicht, wenn es nur eine einzige gibt. Deswegen ist keineswegs die "Evolutionstheorie" so unerschütterlich, sondern die Fossilabfolge, was etwas völlig anderes ist.
Nathan hat geschrieben:Was ist denn mit der Ausbreitungshypothese?
Es gibt für mich nicht den geringsten Zweifel, dass das Lebende aus dem Nichtlebenden auf ganz natürliche Weise entstanden ist, auch wenn es noch einige entscheidende Erklärungslücken gibt.
Ich bin zuversichtlich, dass jene Lücken innerhalb der nächsten 100 oder meinetwegen 200 Jahre geschlossen werden und dann endlich eine vollständige naturwissenschaftliche Theorie der Lebensentstehung formuliert werden kann.
El Schwalmo hat geschrieben:Nathan hat geschrieben:Dann einigen wir uns einfach auf die "Theorie", dass größere und komplexere Lebewesen tendenziell in den oberen Schichten auftauchen. Damit bin ich aber kein Anhänger der Evolutionstheorie. Die lebt eben schon davon, diesen Sachverhalt auf ihre Weise zu erklären, so wie die Lehre von der Gravitation die Planetenbewegung erklärt.
es geht nur darum, dass Kreationismus so schon widerlegt ist. Durch die Evolution als Tatsache, bevor wir Mechanismen auch nur erwägen.
El Schwalmo hat geschrieben:Mir ging es nur darum, dass der Kreationismus so widerlegt ist. ID kann ich genauso wenig widerlegen wie den LastTuesdayismus: eine Haltung, die keine Aussagen macht, ist nicht angreifbar. Ich kann dann nur zeigen, dass aus Nichtwissen nichts folgt.
El Schwalmo hat geschrieben:Nathan hat geschrieben:Was ist denn mit der Ausbreitungshypothese?
Wie schon gesagt, nie gehört. Du kannst diese gerne darstellen (oder einen Link posten), dann werde ich Dir vermutlich paläontologische Befunden nennen können, über die wir diskutieren.
El Schwalmo hat geschrieben:Spannende Frage: muss ich zeigen, dass es nicht geht (wo ich das doch gar nicht behaupte), oder Du, dass es geht?
El Schwalmo hat geschrieben:Und ich habe Dir gezeigt, dass das nicht so einfach ist, wie Du vermutet hast.
Nathan hat geschrieben:Die Polemik, den Schöpfungsakt als "Zauberei" zu bezeichnen, trifft also nicht. Wenn Wunder an sich lächerlich sind, dann nennt es doch so.
Nathan hat geschrieben:Zur Frage nach ID und Kreationismus: Soweit ich sehe, verstehen wir unter "Kreationismus" das gleiche, und demnach wäre ich tatsächlich Kreationist. Also ich glaube, dass Gott die Welt so geschaffen hat, wie es in der Bibel steht.
ostfriese hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Spannende Frage: muss ich zeigen, dass es nicht geht (wo ich das doch gar nicht behaupte), oder Du, dass es geht?
Weder noch. Ich habe ja nicht behauptet, dass es bereits heute praktisch möglich ist, sondern nur, dass es prinzipiell möglich ist, sofern man der Evolution einen Erklärungswert zubilligt und sie nicht nur für eine Beschreibung von Gegebenheiten hält. Das allerdings ist trivialerweise wahr, es sei denn, man hat eigenwillige Vorstellungen davon, was eine "wissenschaftliche (!) Erklärung" ist.
ostfriese hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Und ich habe Dir gezeigt, dass das nicht so einfach ist, wie Du vermutet hast.
Ich habe nie behauptet, dass es einfach ist.
ostfriese hat geschrieben:Auf Deine weiteren Ausführungen gehe ich nicht ein, denn die Frage nach einer Gottesexistenz stellt sich in diesem Thread nicht.
ostfriese hat geschrieben:Nur so viel: Es sprechen mehr Gründe für den Naturalismus als nur der Wunsch, gewisse Diskursregeln durchzusetzen.
ostfriese hat geschrieben:Aber bevor Du nachfragst: Auch das ist hier nicht Thema.
Nathan hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:es geht nur darum, dass Kreationismus so schon widerlegt ist. Durch die Evolution als Tatsache, bevor wir Mechanismen auch nur erwägen.
Dann verwendest du aber die "Summe der gefundenen Fossilien" synonym mit "Evolution als Tatsache", oder sehe ich das falsch? Klar, Funde kann ich nicht widerlegen, die Frage, ob sie den Kreationismus widerlegen möchte ich noch offen lassen.
Nathan hat geschrieben:Zur Frage nach ID und Kreationismus: Soweit ich sehe, verstehen wir unter "Kreationismus" das gleiche, und demnach wäre ich tatsächlich Kreationist. Also ich glaube, dass Gott die Welt so geschaffen hat, wie es in der Bibel steht. Aber das bedeutet nicht, dass ich dir Eigenschaften angeben kann, die die Welt aus diesem Grund aufweisen muss
Nathan hat geschrieben:und an denen man das Schaffen Gottes eindeutig nachweisen kann.
Nathan hat geschrieben:Wenn man allerdings beweisen könnte, dass es nicht alle Tierstämme am Anfang gegeben hat, dann wäre allerdings der Kreationismus am Ende. Allerdings ist der Nachweis der Nichtexistenz immer etwas schwierig.
Nathan hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Mir ging es nur darum, dass der Kreationismus so widerlegt ist. ID kann ich genauso wenig widerlegen wie den LastTuesdayismus: eine Haltung, die keine Aussagen macht, ist nicht angreifbar. Ich kann dann nur zeigen, dass aus Nichtwissen nichts folgt.
Wie gesagt, ich persönlich glaube an den Schöpfungsbericht der Bibel.
Nathan hat geschrieben:Aber selbst die viel weitere Aussage, dass eine höhere Intelligenz dahinter steht, ist keineswegs identisch mit Nichtwissen, wie das Beispiel mit den Kornkreiszeichen zeigt. Man kann sie nur leider weder be- noch widerlegen weil man aus ihr nichts folgern kann. Sie lebt von dem Scheitern aller naturalistischen Erklärungsversuche,
Nathan hat geschrieben:man beweist sie lediglich über das Ausschlussverfahren. Das ist eine völlig legitime Argumentationsweise,
Nathan hat geschrieben:auch wenn man sich verständlicherweise damit keine Sympathien erringt, weil man ständig alles kritisiert, ohne viel beizutragen. Also der ID-Vertreter sucht ständig nach Dingen, die man nicht nur mit der Evolutionstheorie nicht erklären kann, sondern die man am besten auch niemals erklären wird. Nur: wie soll man beweisen, dass man etwas niemals erklären kann?
Nathan hat geschrieben:Der Kreationismus fodert im Vergleich zur ID immerhin noch, dass alle Tiergattungen (oder was auch immer) von Anfang an existierten. Aber so, wie es schwierig ist, die Nichtexistenz aller Tierreiche (Stämme? Gattungen? keine Ahnung) am Anfang zu beweisen,
Nathan hat geschrieben:so ist es auch schwierig, die Mechanismen der Evolution zu beweisen, weil sie über lange Zeiträume wirken müssen um zu erklären, was sie erklären sollen (und nicht nur die Farbänderung eines Felles), und weil sie über die Entwicklungen in diesen Zeiträumen keine Aussagen machen kann.
Nathan hat geschrieben:Einen Link zu einer kreationistischen Seite darf ich hier nicht setzen, aber der deaktivierte Link auf der ersten Seite dieses Threads (ich glaube in meinem zweiten oder dritten Beitrag dieser Seite) kann einfach kopiert und in die Adresszeile des Browsers eingefügt werden.
El Schwalmo hat geschrieben:Daher sehe ich nur, dass entweder die langfristigen Ergebnisse von Evolutionsmechanismen nicht unter das fallen, was für Dich eine "wissenschaftliche (!) Erklärung" ist, oder dass das, was Du darunter verstehst, auf der Baustelle der Evolutionsbiologie eine eigenwillige Vorstellung darstellt.
El Schwalmo hat geschrieben:ostfriese hat geschrieben:Auf Deine weiteren Ausführungen gehe ich nicht ein, denn die Frage nach einer Gottesexistenz stellt sich in diesem Thread nicht.
Freut mich, dass Du das nun auch bemerkt hast.
ostfriese hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Daher sehe ich nur, dass entweder die langfristigen Ergebnisse von Evolutionsmechanismen nicht unter das fallen, was für Dich eine "wissenschaftliche (!) Erklärung" ist, oder dass das, was Du darunter verstehst, auf der Baustelle der Evolutionsbiologie eine eigenwillige Vorstellung darstellt.
Ich will es Dir erläutern: Wenn ich jemanden frage, warum er gerade ein Bier bestellt hat, wird er mir vermutlich antworten, dass er es seines Durstes wegen tat. Dies ist zwar eine Erklärung, aber keine wissenschaftliche. Und natürlich ist damit auch keine Prognose möglich, was der Kandidat trinken wird, wenn er das nächste Mal Durst hat. Allerdings kann ich sehr wohl wissenschaftlich erklären, warum er überhaupt trinken muss. Und trivialerweise kann ich damit auch prognostizieren, dass er innerhalb der nächsten zwei Wochen entweder trinken oder sterben wird.
Nun darfst Du nochmal entscheiden: Welcher Art sind die Erklärungen der Evolutionstheorie(n)?
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